AW: Wie prüfe ich ein Gebrauchtrad?
Prüfen ist ja noch etwas anderes als Wartung.
Ich hab schon zwei alte Räder vom Ort des Kaufs heimgefahren (eins davon 230km).
In beiden Fällen hatten die Verkäufer keine Bedenken, angesichts dieses Vorhabens die Räder als fahrbereit zu erklären, für mich glaubhaft nachvollziehbar. Das würde ich übrigens auch wieder machen weil es sehr spannend ist und man sein Rad dabei auch sehr gut kennenlernt.
Gecheckt habe ich:
Reifen,
Felgen (Rundlauf), Naben (Lagerspiel), Speichen (abgreifen: alle gespannt, oder welche locker?)
Bremsen (
Bremsbeläge, Funktion in Fahrt, Bremskräfte und Rückstellung), Bremszüge, Kette (lässt sie sich vom Kettenblatt nicht abheben, Schmierung, keine blockierten Glieder), Schaltung (alle Gänge lassen sich schalten) und Schalthebel,
Sattel und Sattelstütze (alles fest?), Lenkervorbau und Lenker (alles stabil? kein verdrehen und verbiegen möglich?), Lenkkopflager (spielfrei, ohne Rasten), Tretlager (kein Wackeln mit den Kurbeln möglich, keine Geräusche beim Treten), Pedale (drehen ohne Widerstand, spielfrei)
Ich bin wirklich kein Pedant, ich pflege meine Räder viel weniger als ich sie fahre, aber ein deutlich feststellbarer Fehler bei diesen Dingen machen mich regelrecht krank. Wenn ich nicht die Zeit, das benötigte
Werkzeug oder die Teile habe daran zu arbeiten, ist mein Widerwillen dagegen so stark dass ich das Rad nicht benutze.
Ein Rad, bei dem ich schon von den Bildern her den Eindruck hätte, sein Besitzer hätte es niemals gewartet, würde ich wohl nicht kaufen auch wenn es noch so selten und gesucht wäre -- bzw., nur einen so geringen Preis bieten, dass ich es sicher nicht bekäme...