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Rennradtraining für engagierte Senioren-Rennfahrer

AW: Rennradtraining für engagierte Senioren-Rennfahrer

> Kann mir endlich einmal jemand sagen, wozu ich als Senior ewig Grundlage trainieren muss?
Es verkuerzt das Warten auf den Tod.

Was soll ich dazu sagen?
Endlich mal ein Trainingsgrundsatz, dem man nicht widersprechen kann.
Allerdings:
Mit SB-Einheiten geht's vielleicht noch schneller.
 
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Da sind auch paar Senioren 2-4 dabei und einige von denen auch sehr erfolgreich. Dann kanns ja nicht so falsch sein so im Winter zu trainieren

Das Problem ist nur, dass ich viele Senioren kenne, die genau das Gegenteil sagen und auch sehr erfolgreich sind.
Es sieht fast so aus, als gäbe es kein Patentrezept, sondern jeder muss das für die eigene Situation Optimale finden.

Das Wichtigste aus den bisherigen Antworten in diesem Thread ist für mich, dass es genügend erfolgreiche Sportler gibt, die nicht stur Grundlage fahren, nur weil gerade Januar ist und "man" im Januar Grundlage fährt. Die sich vielmehr Gedanken machen, was speziell für sie richtig ist und das auch wirklich durchziehen.

Ich für meinen Teil habe schon begonnen, meinen Trainingsplan umzuschreiben und werde in meinem Verein eine Diskussion darüber anzetteln. Einige gute Argumente habe ich schon zusammen.
Ich hoffe es kommen noch weitere interessante Vorschläge.
 
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Alles ganz eifach mit den Grundlagen als Senior (bin ich das jetzt schon?): Immer das fahren und trainieren, was einem Spass macht. Also Berge, wenn man gerne Berge fährt, Sprint, wenn manns am Ende einer tour auch noch drauf anlegt, ne Reifenbreite eher am Ortsschild zu sein. Und Ausdauer und Grundlagen, wenn man auch mal länger fährt, egal wie alt. Im Winter kommt man innerhalb unserer Breiten eher schlecht auf die Berge oder nur für den Preis einer satten Erkältung. Also Laufen, Fitness, Schwimmen, Langlauf etc. und ein bisschen ausspannen und Lust auf das Frühjahr tanken, wenns wieder in die Vollen geht. Und dann nicht gleich den Anspruch auf die gleiche Zeit wie zum Ende der letzten Saison haben, sondern 10-20% drunter einkalkulieren. Ostern oder Pfingsten sind ideal für ein Trainingslager, da reichen 5 Tage. Vorher zu Hause anfangen, dann zwei Tage in Italien oder wo auch immer, ein Tag Pause, zwei Tage fahren mit Speed aber ohne sich ganz zu verausgaben, Rückfahrt und mit anschließender Steigerung zu Hause die letztjährige Bestzeit auf der Hausrunde in Angriff nehmen.
Mit dem Konzept bin ich zwischen 46 und nun bald 50 Jahren (fahre erst seit 45 Rennrad, vorher nur MTB) immerhin 25% schneller auf die Berge gekommen und spule zwischen 70 und 170 km mit und ohne Berge pro tour und 6000 Jahreskilometer. Und bin beileibe nicht mit den superathletic Genen ausgestattet.
 
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Grundlagentraining, wie's in deutschsprachigen Büchern und Foren gebetsmühlenartig gepredigt wird, kann man sich mehr oder weniger vollständig schenken (es sei denn, man fahre bei den Pros Rennen über 5 h oder Etappenrennen).

Um eine nennenswerte Trainingswirkung zu erziehlen muss eine minimale Intensität überschritten werden. Weniger als 55 % der FTP (maximale, einstündige Leistungsfähigkeit) bringt nichts. Im Klartext heisst das: jemand vermag 320 w während einer Stunde zu treten. Dann muss dieser jemand auf flacher, windstiller Strecke mit dem normalen Rennrad mindestens (!) ca. 30 km/h fahren. Alles darunter erzeugt keinen nennenswerten Trainingseffekt ("too low in and of itself to induce significant physiological adaptations", http://www.cyclingpeakssoftware.com/power411/levels.asp).

Und noch 'was zum nachdenken: Grundlage heisst nicht nur Grundlagenausdauer. Sprints (10 bis 15 Sekunden) kann man bedenkenlos das ganze Jahr trainieren, wenn dazwischen die Erholungszeit lang genug ist.
 
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doc Martin sagt:
Immer das fahren und trainieren, was einem Spass macht...

Diesen Post möcht ich nun doch nicht so stehen lassen.

Ich glaube nicht, dass im Leistungssport (und dazu zähle ich auch Senioren, die ernsthaft an Rennen teilnehmen) mit dieser Methode sehr weit kommen. Natürlich glaube ich Dir ohne weiteres, dass Du in der Zeit von 45 Jahren (kein Radsport) bis 50 Jahren (6.000 km/Jahr) Deine Leistung drastisch steigern konntest. Was aber ist in den nächsten Jahren. Geht das so weiter?

Vermutlich gibt es auch erfahrene Leistungssportler, deren Körper wie Deiner ganz genau weiß, was ihm gerade gut tut. Die Regel ist das aber m.E. nicht.
Ich vergleiche es einmal mit Essgewohnheiten. Auch hier gibt es Menschen, die haben Heißhunger
auf genau das, was der Körper gerade benötigt. Die überwiegende Mehrzahl aber isst Fastfood, Weißbrot, zu wenig Obst und Gemüse.

Um hier, also bei den Essgewohnheiten wie bei den Trainingsgewohnheiten Verhaltensmuster zu ändern, muss ein Erziehungsprozess stattfinden, optimalerweise in jungen Jahren, spätestens aber eben als Senior.

Und die richtigen Verhaltensmuster beim Training sind - dem wird sicher kaum jemand widersprechen - Periodisierung, abwechslungsreiches aber trotzdem zielgerichtetes Training, mit einem oder mehreren Zielen im Jahr, mit einem Fahrplan und Etappen dorthin.

Wie nun genau dieser Fahrplan aussehen muss, darüber kann man sich trefflich streiten (z.B. in diesem Forum). Aber ganz ohne Fahrplan werden nur wenige am Ziel ankommen - wenn sie denn eines haben.
 
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