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Kleine Übersetzungs-FAQ

AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Titel: Kleine Übersetzungs-FAQ

Version 0.4., Stand Mai 2010, dritte Überarbeitung.

0.) Anmerkungen: 2005 stand der Kauf eines neuen Rennrades an. Ich hatte mich bis dahin nicht en détail mit Rennradtechnik auseinander gesetzt. Die klassische Übersetzung kannte ich aus der Praxis, ebenso hatte ich bereits mehrfach Dreifach-Garnituren gesehen. Im Zuge der Recherchen in diesem Forum bin ich dann mehrfach über den Ausdruck „Kompakt“ gestolpert und brauchte einige Zeit, zu verstehen was es damit auf sich hat. Ich habe mich dann nach der Lektüre diverser Threads und ausführlicher Fütterung der verschiedenen Ritzelrechner für eine Kompaktkurbel mit 50-34 und 12-25 entschieden. Nach 2500 km bin ich dann zum Schluss gekommen, dass das für mein welliges und hügeliges voralpines Terrain doch nicht das Wahre war und habe mich deshalb ausführlich mit der Thematik der verschiedenen Übersetzungen beschäftigt.

Eine brauchbare Auflistung der Vor- und Nachteile sowie Eigenheiten und Einsatzspektren der verschiedenen Antriebsarten habe ich hier im Forum nicht gefunden, der User muss sich durch eine Vielzahl von Postings durchlesen, die Fakten mühsam zusammensuchen, abstrahieren, filtern und komprimieren. (Die Problematik, dass keine Anleitungen und Zusammenfassungen existieren, teilt dieses Forum jedoch mit der grossen Mehrheit aller Foren). Deshalb habe ich mich entschieden, eine Zusammenfassung zu schreiben, um diesem Missstand etwas abzuhelfen und dem Ratsuchenden Hilfestellung und eine Zusammenfassung zu geben.

0.1) Ziel/Absicht:
- Auflisten von Vor- und Nachteilen der jeweiligen Übersetzungsvarianten
- Gegenüberstellung der verschiedenen Möglichkeiten
- Diskussionsbasis
- Entscheidungshilfe für Kaufinteressenten

0.2) Bilder, Links und Darstellungen Ritzelrechner:
Da es zu viele Bilder, Darstellungen resp. Links zum Ritzelrechner erfordern würde um alle angesprochenen Übersetzungen darzustellen, habe ich darauf verzichtet. Der Leser wird aufgefordert, die Ritzelrechner selbst zu füttern ;)
So kann er die jeweiligen Vor- und Nachteile selbst erkennen und nachvollziehen. Ritzelrechner

0.3) Bei der Kettenschaltung sind folgende Punkte zu beachten:
- Ein Kettenblatt = ein Geschwindigkeitsbereich
- Geschwindigkeit bei welcher Blattwechsel erfolgt
- Bandbreite, Differenz zwischen grösstem und kleinstem Gang
- feine Abstufung der Gänge im schnell gefahrenen Bereich
- grobe Abstufung der Gänge im langsam gefahrenen Bereich
- Kettenschräglauf bei der am häufigsten gefahrenen Übersetzung
- Anzahl und Ort der Überschneidungen/doppelten resp. mehrfachen Gänge
- ein zu grosses KB lässt sich durch tiefe TF kurzfristig einfacher kompensieren als ein zu kleines KB durch eine hohe TF
- Zusammenspiel Kurbel und Kassette - Grundregel: Fein/Fein oder Grob/Grob
- das Gelände bestimmt die Abstufung: Flaches Gelände = fein Abstufung, hügeliges Gelände = grobe Abstufung

1.) Klassisch, Dreifach, Triple, Kompaktkurbel, Compact Drive - WTF?:

1.1) Klassisch:
"Klassisch" bezeichnet eine Kettenschaltung mit zwei Kettenblättern. Lochkreis heute LK130 bei Shimano resp. LK135 bei Campagnolo. (Auf ältere Lochkreise gehe ich mangels Bedeutung nicht ein)Mögliche Varianten (Bsp. Shimano Dura Ace): 53-42, 52-39, 53-39, 50-39, 54-42, 55-42, 56-44 etc. Spöttisch oder - anerkennend ;) - wird die klassische Kurbel auch als Heldenkurbel bezeichnet, weil wahre Helden selbst steilste Berge damit bezwingen.

Vorteile:
+ deckt weiten Geschwindigkeitsbereich ab
+ vergleichsweise harmonischer Blattwechsel bei ca. 30 - 35 km/h
+ gut schaltbar, hohe Schaltqualität, da Zähnedifferenz der Kettenblätter mit maximal 14 Zähnen relativ gering
+ viele Anpassungsmöglichkeiten an Gelände/Leistungsfähigkeit, beispielsweise bei Campagnolo: 13-29, 12-27, 12-29 für Berge/schwächere Fahrer, 13-26 als Allroundkassette, 12-23 als Flachlandkassette, 11-21, 12-23, 12-21 etc. für Profis
+ bei 10-fach/11fach sind total etwa 16 Gänge "erlaubt", fahrbar je nach Kassette 18 bis 20 Gänge
+ guter Q-Faktor

Nachteile:
- konzipiert für Profi und Amateur, kleines Kettenblatt (39er resp. 42er) für Bergfahrten, grosses Kettenblatt (52er, 53er etc.) für's Flache und Abfahrten. Dem Hobby- und Laienfahrer fehlt dazu jedoch die Kraft, was dazu führt, dass das 39er für's Flache UND für Berge genutzt wird, im Flachland mit entsprechendem Schräglauf
- offizielle Ritzelpakete haben maximal 28er (Shimano) resp. 29er (Campagnolo) als grösstes Ritzel, leichtere Gänge gibt es bei Shimano 9fach/10fach nur noch durch MTB-Kassetten und umgebaute Kassetten. Bei Campagnolo nicht möglich.
- Schaltperformance kann bei grossen Ritzeln und/oder Selbstbaukassetten und/oder ggf. langes- oder MTB-Schaltwerk notwenig machen
- Für Hobbyfahrer zu viele strenge und dafür zu wenige leichte Gänge: Mit 11er Ritzel mit 52er oder 53er strenger Gang für starke Fahrer möglich, dafür fehlt wegen der grossen Kettenblätter die Anpassungsmöglichkeit mit leichten Gängen für schwächere Fahrer
- bei Hobbyfahrern eher grosse Ritzel, vor allem bei Bergkassetten mit 28er/29er Ritzel, optisch nicht besonders schön
- um alle Anwendungsbereiche (Flachland, Berge etc.) abzudecken meist mehrere Ritzelpakete/LRS nötig
- Für Hobbyfahrer liegt der Blattwechsel ungünstig

Anwendungsbereich:
Für Amateure, Profis und allgemein sehr starke Fahrer im Flachland sehr gut geeignet, mit Einschränkungen auch für Berge. In bergigem Gebiet für Hobbyfahrer ungeeignet. Für Hobbyfahrer Murks.

1.2) Dreifach/Triple:
Dreifach-Garnituren sind eigentlich Heldenkurbeln , ergänzt um ein drittes, kleines Kettenblatt, liebevoll Rettungsring, Granny-Ritzel und dergleichen genannt. Die Dreifachkurbel hat sich nie so richtig durchsetzen können. Dreifach-Garnituren haben Abstufungen wie 52-39-30 , 50-40-30, 53-42-30 etc. Zusätzlich gibt es noch den sog. "Tourentiple/Triple-kompakt" etc. in Form von 50-38-24, 48-36-24 etc.

Vorteile:
+ bietet als einzige Kurbelgarnitur grosse Entfaltung UND feine Abstufung bei genügend Überschneidungen
+ Möglichkeit minimal ein 24er Kettenblatt zu fahren bietet maximale Bergtauglichkeit
+ genügend Überschneidungen, daher viele Kassetten möglich, auch eng gestufte
+ harmonische Blattwechsel durch geringe Zähnedifferenzen
+ auf dem mittleren Kettenblatt weniger Schräglauf als 2fach-Kurbel
+ 42er Kettenblatt deckt einen grossen Bereich ab

Nachteile
- schlechterer Schaltkomfort als 2fach
- weniger fehlertolerant, Schaltung muss präziser eingestellt werden
- schlechterer Q-Faktor
- wegen schlechter Kettenlinie geringer Schräglauf nur möglich, wenn vorne häufig geschaltet wird
- mehr Kettenblätter = mehr Schaltarbeit
- Kettenschräglauf auf dem grossen Kettenblatt wegen schlechter Kettenlinie grösser als bei zwei Kettenblättern
- Differenz 30-39 klein, unnötige Überschneidungen
- das mittlere und das grosse Kettenblatt bieten wegen Schräglauf, Blattwechsel und Kettenlinie in der Praxis nicht wesentlich mehr als das 46-, 48- oder 50er KB der Kompaktkurbel
- grosses Kettenblatt grösstenteils unnütz, da wegen Kettenlinie nur noch ab 35 km/h mit vernünftiger TF fahrbar
- wird das grosse Kettenblatt mehrheitlich gefahren, viel Schräglauf
- im Gegensatz zu 2-fach magere Effizienz. Von 30 Gängen bleiben abzüglich Überschneidungen und Schräglauf etwa 20 Gänge. Das sind nur ca. zwei Gänge mehr bei zwei Kettenblättern
- Seit dem Wegfall des 42er Kettenblattes älterer Kurbeln fehlt ein wirklich universelles Kettenblatt, 39er KB ist eher klein, viele fahren deswegen mitte-klein oder gross-gross mit entsprechendem Schräglauf
- 39er wird durch Kassette mit 11er Abschlussritzel universeller, dafür durch fehlendes 16er eher grobe Abstufung der Kassette und mit 5X-11 ein ziemlich nutzloser Gang der anderswo sinnvoller investiert werden könnte
- Differenz der Kettenblätter durch 3fach-Umwerfer vorgegeben, wenig Möglichkeiten der Anpassung durch andere Kettenblätter
- Angebot an Kurbeln dünnt aus: SRAM ausschliesslich 2fach, Campagnolo nur alte 4-Kant-Alu-Kurbeln, Shimano nur noch Ultegra 6703 und darunter, keine 3fach Dura-Ace '7903'
- DA7703, DA7803, Ultegra 6703 verwenden LK92 für das kleine KB, kein KB kleiner als 30 Z möglich, dadurch am Berg nur unwesentlich besser als die Kompaktkurbel
- Problematik der Geräusche auf dem mittleren Kettenblatt wegen der Steighilfen (7803)
- Optik, sieht weniger "professionell" aus
- Gewicht, schwerer durch drittes Kettenblatt, längeres Schaltwerk, anderer Umwerfer etc.
- 2-fach und 3-fach STIs bei neueren Gruppen nicht mehr kompatibel, erheblicher Aufwand bei Umrüstung
- kombiniert die Nachteile der klassischen Kurbel mit denen eines dritten Kettenblattes
- in der Praxis nur etwa zwei Gänge mehr als die Zweifachkurbel

http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=14021
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=24509

Anwendungsbereich:
One size fits all - oder eben auch nicht. Das Rundum-Sorglos-Paket für Fahrer die sich nicht mit Ritzelpaketen, LRS und Schrauberei beschäftigen und immer die passende Übersetzung dabei haben wollen. Geeignet für schwache Fahrer.

Anmerkung:
Die 3fach-Kurbel hat seit dem Erscheinen der Kompaktkurbel viel von ihrer ursprünglichen Bedeutung verloren. Campagnolo hat mit der Einführung von 11fach gar das Ende der 3fach-Kurbel 'ausgerufen' und vergleicht auf der Website 3fach/10fach mit 2fach/11fach. In der Praxis bietet die 3fach-Kurbel letztlich nur wenig Vorteile gegenüber kompakt.

1.3) Kompakt, KK, Compact Drive CD:

Eine leidige Geschichte...

Kompakt bezeichnet den Lochkreis LK110. War bei den Lochkreisen LK130 und LK135 das 38er resp. 39er Kettenblatt das kleinstmögliche, ermöglicht der LK110 als kleinstes Kettenblatt ein 33er. Auch wenn bei Kompaktkurbeln Übersetzungen wie 50-34, 50-33, 50-36. 48-34 etc. gebräuchlich sind, ermöglicht dieser Lochkreis auch die klassischen 39-52/53.

Vorteile:
+ bietet die Möglichkeit, die Übersetzung relativ frei seinen Anforderungen anzupassen
+ das erste Mal hat der Fahrer die Möglichkeit, das Konzept der Kurbel mit zwei Kettenblättern an seinen Leistungsstand anzupassen und auf alte Zöpfe zu verzichten
+ ermöglicht, das Konzept "Ein Kettenblatt = Ein Geschwindigkeitbereich" auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen, z. B. 46-33 als "geschrumpfte klassische Kurbel"
+ in Zeiten von Shimano/SRAM 10fach und Campagnolo 11fach sind auch mit zwei Kettenblättern grosse Bandbreite und vernünftige Abstufung möglich
+ mit 11fach Campagnolo 12-27, 12-29 und 11-28 10fach Shimano sind optimierte Kassetten erhältlich
+ Wer 3fach aus Gründen der Optik nicht mag, findet hier evtl. eine Alternative
+ ohne MTB-Kassetten, Kassettenbasteleien, MTB-Ritzel und MTB-Schaltwerke bereits bergtaugliche Übersetzungen möglich
+ mit MTB-Kassetten sehr bergtaugliche Lösungen möglich
+ kommt dem Hobbyfahrer entgegen, bedingt auch für schwächere Fahrer geeignet
+ guter Q-Faktor
+ relativ günstig bei Um-/Aufrüstung von klassischer Kurbel, da nur Kurbel und ggf. Tretlager getauscht werden müssen
+ gute Effizienz
+ 50-34 bietet (aufgrund der faktisch nicht vorhandenen Überschneidungen) eine ähnlich grosse Bandbreite wie dreifach
+ die Mehrfachschaltmöglichkeit bei Campagnolo entschärft den grossen Sprung vorne
+ breit gespreizte Kassetten wie 11-28 und 12-29 entschärfen den grossen Sprung vorne
+ angepasste Lösungen wie 48-34 12-29/13-29, 46-33 11-28/12-27, erlauben es mit kurzfristig tiefer TF und gross/gross ab ca. 15 km/h alles auf dem grossen KB zu fahren
+ Trittfrequenzvariable und einigermassen starke Fahrer können bis auf längere/steilere Anstiege alles auf dem grossen KB fahren

Nachteile
- Blattwechsel bei 50-34 genau im meist gefahrenen Geschwindigkeits-Bereich, daher viel Schaltarbeit nötig oder viel Kettenschräglauf wegen häufigem Klein-Klein, Gross-Gross
- durch die grosse Differenz von 16 Zähnen (50 minus 34) beim Blattwechsel Gegenschalten nötig
- das 34er Kettenblatt deckt einen kleineren Geschwindigkeitsbereich ab als 39er, Blattwechsel auf's grosse Blatt deshalb früher nötig
- 34er zu klein, 50er zu gross
- für Fahrer mit hoher Trittfrequenz 50er eher zu gross
- da mehrheitlich auf dem grossen Kettenblatt gefahren wird, sollte mit 50er Kettenblatt das drittgrösste Ritzel mindestens 21 Zähne haben
- mit dem 50er Kettenblatt wird mehrheitlich auf den grösseren Ritzeln (23-21-19-17) gefahren wo die Sprünge 2 oder 3 Zähne ausmachen, feine Abstufung erst bei höheren Tempi
- Wenig Anpassungsmöglichkeiten durch unterschiedliche Kassetten, fein gestufte Kassetten nicht sinnvoll fahrbar, wegen drittgrösstes Ritzel >= 21 Zähne
(eng gestufte Ritzelpakete verschlimmern die Problematik der fehlenden Überschneidungen und des Gegenschaltens. Da die beiden grössten Ritzel mit dem grossen Kettenblatt nicht gefahren werden sollten, bleibt als drittgrösstes ein 19er. 50-19 führt bei einer TF von ca. 90 zu einer Geschwindigkeit von ca. 32 km/h, während der Hobby- und Freizeitfahrer erfahrungsgemäss einen Durchschnitt von etwa 26 - 30 km/h erreicht)
- wegen grosser Differenz vorne weniger gut schaltbar als klassisch
- durch 34er Kettenblatt eher Schleifen der Kette am grossen Kettenblatt als bei klassisch
- wenige Überschneidungen, häufiges Gegenschalten
- Kettenblätter kleiner 50 teilweise schwierig zu bekommen und nur von Drittanbietern
- weniger dicke Gänge möglich, v.a. bei KB kleiner 50 Zähnen, für Rennen teilweise zu klein

Anwendungsbereich:
Die häufigste Kombination bei der Kompaktkurbel 50-34 mit der Kassette 12-25 ist ein fauler Kompromiss. Leider bieten die grossen Hersteller keine Kurbeln wie 46-33 an. Damit wäre kompakt eine sehr universelle und flexible Lösung für eine Vielzahl von Fahrern.

Verbesserungsmöglichkeiten Kompaktkurbel:
1. Das Grosse kleiner: 48-34, 46-34, 46-33, 46-36 etc. mit 12-29, 12-27, 13-29, 11-28, 12-27 etc,
+ Grosses Kettenblatt universeller nutzbar als 50er, deckt mit 'Bergkassette' alles ab ca. 20 km/h ab
+ grosses Kettenblatt harmonisch zu fahren
+ bessere Schaltqualität
+ mehr Überschneidungen
+ weniger Kettenschräglauf
- nicht standard, nur optional und umständlich, da Kurbeln meist nur in 50-34 verfügbar
- ausser bei Verwendung von Kassetten mit 11er Abschlussritzel (46-11 = 50:12, 48-11 = 52-12) Verzicht auf einen oder zwei grosse Gänge nötig

2. Das Kleine grösser: 50-36 mit z.B. 12-27.
+ 36-27 etwas leichter als 34-25.
+ 36er universeller als 34er
+ 36er harmonischer zu fahren als 34er
+ bessere Schaltqualität
+ mehr Überschneidungen
+ weniger Kettenschräglauf
- nicht standard, nur optional
- keine weitere Möglichkeit für leichtere Gänge, während bei 50-34 anstelle von 12-25 noch 12-27 möglich ist


Fazit: Die verschiedenen Möglichkeiten und Vorteile der Kompaktkurbel können nur durch konsequenten Verzicht auf einen oder zwei unnötig grosse Gänge (50-11, 48-11, 50-12) richtig genutzt werden. Der kleine Kant des Radfahrens: Habe Mut auf grosse Gänge zu verzichten - oder - zwei Kettenblätter sind immer ein Kompromiss und es ist besser in einem Punkt (dicke Gänge) Abstriche zu machen als in allen Punkten eine unglückliche Lösung zu haben

http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=14021
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=24509
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=29577

P.S: Bin für Verbesserungsvorschläge, Präzisierungen, Anmerkungen, Kommentare und Kritik offen.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

0.1) Ziel/Absicht:
- Auflisten von Vor- und Nachteilen der jeweiligen Übersetzungsvarianten
- Gegenüberstellung der verschiedenen Möglichkeiten
- Diskussionsbasis
- Entscheidungshilfe für Kaufinteressenten

0.3) Bei der Kettenschaltung sind folgende Punkte zu beachten:
- Ein Kettenblatt = ein Geschwindigkeitsbereich
- Geschwindigkeit bei welcher Blattwechsel erfolgt
- Bandbreite, Differenz zwischen grösstem und kleinstem Gang
- feine Abstufung der Gänge im schnell gefahrenen Bereich
- grobe Abstufung der Gänge im langsam gefahrenen Bereich
- Kettenschräglauf bei der am häufigsten gefahrenen Übersetzung
- Anzahl und Ort der Überschneidungen/doppelten resp. mehrfachen Gänge
- ein zu grosses KB lässt sich durch tiefe TF kurzfristig einfacher kompensieren als ein zu kleines KB durch eine hohe TF
- Zusammenspiel Kurbel und Kassette - Grundregel: Fein/Fein oder Grob/Grob
- das Gelände bestimmt die Abstufung: Flaches Gelände = fein Abstufung, hügeliges Gelände = grobe Abstufung

Ich bin nach wie vor über den Aufwand beeindruckt, mit welchem Du eine Art Entscheidungsgrundlage für Rennrad-Interessenten geschaffen hast. Auch nach vielen kontrovers geführten Diskussionen mangelt es (aus meiner Sicht) leider nach wie vor an einer gewissen Neutralität, besser gesagt: Deine FAQ's sollten vielleicht etwas ergebnis-offener gestaltet werden.

Ich glaube, irgendwo mal gelesen zu haben, dass Dein bevorzugter Gang 50-21 (oder ein beliebiges "Entfaltungs-Derivat") ist. Deine Schlussfolgerungen, die quasi einer Empfehlung gleichkommen, gehen fast ausschließlich von eben dieser Annahme aus. Leser werden aber nicht ausreichend auf diesen Umstand hingewiesen...und, nicht jeder Rennradler bevorzugt überwiegend diese Entfaltung!

Dass sich vieles um die Kompaktkurbel dreht, macht aus meiner Sicht widerum Sinn, da diese Technologie nach wie vor die modernste unter den genannten Alternativen darstellt.

Der Vollständigkeit wegen sollte vielleicht auch erwähnt werden, dass mit sinkender Zähnezahl an Blättern und Ritzeln zumindest theoretisch der mechanische Verschleiß bei gleichen Drehmomenten steigt. Immerhin wurde ja auch erwähnt, dass es so etwas wie "verbotene Gänge" bzw. Kettenschräglauf gibt mit gleichen Konsequenzen gibt!

Die Beschreibungen suggerieren auch, dass ein Kettenblattwechsel (im Sinne von Schaltvorgang) so etwas wie ein streng zu vermeidender Vorgang und dies gerade im Zusammenhang mit der Kompaktkurbel nicht immer technisch perfekt durchführbar wäre. Praktisch gesehen scheint in der Tat eine große Mehrheit das große Kettenblatt per default zu benutzen und nur unter bestimmten Voraussetzungen auf das kleinere zu schalten. Meine persönlichen Erfahrungen bestätigen allerdings auch bei 50/34 einen nahezu perfekten Schaltfluss! Besser dürfte auch eine Heldenkurbel nicht schalten (höchstens vielleicht die Di2, welche ich aber nicht getestet habe).

Etwas schwammig erscheint mir auch noch die Beschreibung der Motivation für die offensichtlich ungeliebten Schaltvorgänge vorne. Ich denke mal, wir sind uns einig, dass das zu befahrende Gelände über ein Mindestmaß an Hügeln oder ggf. extrem starken Gegenwind verfügen muss, damit überhaupt auf dem kleinen Blatt gefahren wird. Ein Hügel oder Anstieg muss aber aus meiner Sicht neben einer bestimmten Mindest-Steigung auch eine ausreichende Mindestlänge haben, damit ich diesen nicht auch kurzfristig im Wiegetritt auf dem großen Blatt erklimmen könnte. Auf einer meiner beliebtesten Kurz-Hausrunden über 52km und gute 500hm mit max. 15% Anstieg schalte ich 3 oder 4 mal auf's 34-er. Dann lohnt es sich allerdings auch! Hier gibt's halt keine ernsten (langen) Berge in der näheren Umgebung.

Abschließend noch etwas "Philosophisches":
Vor meinem Umbau auf Kompakt hatte ich noch 52/42 mit 8-fach 12-23 am Rad. Hin und wieder hab ich mir deutlich mehr Übersetzungs-Spielraum gewünscht. Mit Kompakt (50/34) und inzwischen 11-fach Kassette (11-25 bzw. seit kurzem 12-29) sehe ich diesen Wunsch mehr als nur erfüllt!!...Einen "faulen Kompromiss" kann (und vielleicht auch will) ich einfach nicht erkennen.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

(...) Auch nach vielen kontrovers geführten Diskussionen mangelt es (aus meiner Sicht) leider nach wie vor an einer gewissen Neutralität, besser gesagt: Deine FAQ's sollten vielleicht etwas ergebnis-offener gestaltet werden.

Könnte ich ;)

(...) Deine Schlussfolgerungen, die quasi einer Empfehlung gleichkommen, gehen fast ausschließlich von eben dieser Annahme aus. Leser werden aber nicht ausreichend auf diesen Umstand hingewiesen...und, nicht jeder Rennradler bevorzugt überwiegend diese Entfaltung!

Die Aussage die du vermutlich meinst, ist "drittgrösstes Ritzel bei 50-34 mindestens ein 21er sein". Das kommt aber nicht von mir, habe ich so übernommen. Vielleicht sollte ich stärker darauf hinweisen.

(...) Etwas schwammig erscheint mir auch noch die Beschreibung der Motivation für die offensichtlich ungeliebten Schaltvorgänge vorne.

Das ist richtig. Der Grund ist einfach: Ein Kettenblatt sollte einen Geschwindigkeitsbereich abdecken. Wenn man in einer häufig gefahrenen Geschwindigkeit dauernd vorne schalten muss, passt die ganze Lösung nicht. Unpassende Lösungen stören mich. Für mich ist ein häufig nötiger Blattwechsel ein systemimmanenter Mangel, den es wenn immer möglich, zu vermeiden gilt. Aus diesem Grund suche und empfehle ich Lösungen welche es erlauben, vorne so wenig wie möglich schalten zu müssen. Solche Lösungen sind sehr 'sexy'. So 'sexy', dass das für mich mittlerweile eines der wichtigsten Kriterien ist. Deshalb reite ich so auf dieser Thematik herum. Ich habe jetzt aber zwei Punkte ("Mehrfachschaltmöglichkeit bei Campa entschärft...." und "Kassetten wie 11-28 und 12-29 entschärfen....") einfliessen lassen, welche die Hinweise auf die Blattwechsel etwas relativieren.

Ich denke mal, wir sind uns einig, dass das zu befahrende Gelände über ein Mindestmaß an Hügeln oder ggf. extrem starken Gegenwind verfügen muss, damit überhaupt auf dem kleinen Blatt gefahren wird. Ein Hügel oder Anstieg muss aber aus meiner Sicht neben einer bestimmten Mindest-Steigung auch eine ausreichende Mindestlänge haben, damit ich diesen nicht auch kurzfristig im Wiegetritt auf dem großen Blatt erklimmen könnte. (...)

Absolut. Genau so fahre ich das. Daher kommt die Aussage "das 34er ist nur für längere und/oder steilere Anstiege". Kleine Rampen und Anstiege sollten sich auf dem grossen KB fahren lassen.
Nur sieht die Realität leider anders aus. Erschreckend viele "eiern" im Flachland auf dem 34er herum. Achte mal auf die Leute, welche eine Trimmfunktion auf dem kleinen Kettenblatt brauchen, sich daran stören, dass bei klein-klein die Kette am grossen KB streift, Kassetten mit 11er Abschlussritzel möchten, damit sie länger auf dem 34er bleiben können, sich ein 36er montieren etc.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

1.2) Dreifach/Triple:
Dreifach-Garnituren sind eigentlich Heldenkurbeln , ergänzt um ein drittes, kleines Kettenblatt, liebevoll Rettungsring, Granny-Ritzel und dergleichen genannt. Die Dreifachkurbel hat sich nie so richtig durchsetzen können. Dreifach-Garnituren haben Abstufungen wie 52-39-30 , 50-40-30, 53-42-30 etc. Zusätzlich gibt es noch den sog. "Tourentiple/Triple-kompakt" etc. in Form von 50-38-24, 48-36-24 etc.

Vorteile:
+ bietet als einzige Kurbelgarnitur grosse Entfaltung UND feine Abstufung bei genügend Überschneidungen
+ Möglichkeit minimal ein 24er Kettenblatt zu fahren bietet maximale Bergtauglichkeit
+ genügend Überschneidungen, daher viele Kassetten möglich, auch eng gestufte
+ harmonische Blattwechsel durch geringe Zähnedifferenzen
+ auf dem mittleren Kettenblatt weniger Schräglauf als 2fach-Kurbel
+ 42er Kettenblatt deckt einen grossen Bereich ab

Nachteile
- schlechterer Schaltkomfort als 2fach
- weniger fehlertolerant, Schaltung muss präziser eingestellt werden
- schlechterer Q-Faktor
- wegen schlechter Kettenlinie geringer Schräglauf nur möglich, wenn vorne häufig geschaltet wird
- mehr Kettenblätter = mehr Schaltarbeit
- Kettenschräglauf auf dem grossen Kettenblatt wegen schlechter Kettenlinie grösser als bei zwei Kettenblättern
- Differenz 30-39 klein, unnötige Überschneidungen
- das mittlere und das grosse Kettenblatt bieten wegen Schräglauf, Blattwechsel und Kettenlinie in der Praxis nicht wesentlich mehr als das 46-, 48- oder 50er KB der Kompaktkurbel
- grosses Kettenblatt grösstenteils unnütz, da wegen Kettenlinie nur noch ab 35 km/h mit vernünftiger TF fahrbar
- wird das grosse Kettenblatt mehrheitlich gefahren, viel Schräglauf
- im Gegensatz zu 2-fach magere Effizienz. Von 30 Gängen bleiben abzüglich Überschneidungen und Schräglauf etwa 20 Gänge. Das sind nur ca. zwei Gänge mehr bei zwei Kettenblättern
- Seit dem Wegfall des 42er Kettenblattes älterer Kurbeln fehlt ein wirklich universelles Kettenblatt, 39er KB ist eher klein, viele fahren deswegen mitte-klein oder gross-gross mit entsprechendem Schräglauf
- 39er wird durch Kassette mit 11er Abschlussritzel universeller, dafür durch fehlendes 16er eher grobe Abstufung der Kassette und mit 5X-11 ein ziemlich nutzloser Gang der anderswo sinnvoller investiert werden könnte
- Differenz der Kettenblätter durch 3fach-Umwerfer vorgegeben, wenig Möglichkeiten der Anpassung durch andere Kettenblätter
- Angebot an Kurbeln dünnt aus: SRAM ausschliesslich 2fach, Campagnolo nur alte 4-Kant-Alu-Kurbeln, Shimano nur noch Ultegra 6703 und darunter, keine 3fach Dura-Ace '7903'
- DA7703, DA7803, Ultegra 6703 verwenden LK92 für das kleine KB, kein KB kleiner als 30 Z möglich, dadurch am Berg nur unwesentlich besser als die Kompaktkurbel
- Problematik der Geräusche auf dem mittleren Kettenblatt wegen der Steighilfen (7803)
- Optik, sieht weniger "professionell" aus
- Gewicht, schwerer durch drittes Kettenblatt, längeres Schaltwerk, anderer Umwerfer etc.
- 2-fach und 3-fach STIs bei neueren Gruppen nicht mehr kompatibel, erheblicher Aufwand bei Umrüstung
- kombiniert die Nachteile der klassischen Kurbel mit denen eines dritten Kettenblattes
- in der Praxis nur etwa zwei Gänge mehr als die Zweifachkurbel

http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=14021
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=24509

Anwendungsbereich:
One size fits all - oder eben auch nicht. Das Rundum-Sorglos-Paket für Fahrer die sich nicht mit Ritzelpaketen, LRS und Schrauberei beschäftigen und immer die passende Übersetzung dabei haben wollen. Geeignet für schwache Fahrer.

Anmerkung:
Die 3fach-Kurbel hat seit dem Erscheinen der Kompaktkurbel viel von ihrer ursprünglichen Bedeutung verloren. Campagnolo hat mit der Einführung von 11fach gar das Ende der 3fach-Kurbel 'ausgerufen' und vergleicht auf der Website 3fach/10fach mit 2fach/11fach. In der Praxis bietet die 3fach-Kurbel letztlich nur wenig Vorteile gegenüber kompakt.
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P.S: Bin für Verbesserungsvorschläge, Präzisierungen, Anmerkungen, Kommentare und Kritik offen.
Hi glücklicher König,
da Du nach Anmerkungen fragst, darf ich nochmals auf mein Posting von der ersten Seite verweisen?
Einige Deiner aufgezählten Nachteile sind definitiv nicht gegeben, z.B. ist der Schräglauf in der Tendenz besser als bei 2-fach. Der Kettenschräglauf des großen Kettenblatts passt besser zu den kleinen Ritzeln, für die größeren Ritzel passt das mittlere Blatt besser. In der Praxis ist das zu merken, bei 2-fach hat eine 7801 Kette ca. 2500km gehalten, bei 3-fach sind es meist über 3000km geworden - und das, obwohl ich mit 3-fach deutlich mehr Höhenmeter gemacht habe. Da fehlt imho auch noch die Anmerkung, dass die Kettenlage durch das dritte Kettenblatt lediglig 1/2 Ritzelabstand nach aussen wandert, das ist wirklich nicht viel; damit kannst Du in der Praxis die gleichen Gänge auf dem grossen Kettenblatt fahren wie auf Standard 2-fach (max. eines weniger); dann hängt es von Deinem Ritzelpaket hinten ab, wann Du auf dem grossen Blatt fährst; bei 13-26 z.B. ab dem 19'er, was bei 92U/min ab 30 passiert.
Das 42'er Kettenblatt kannst Du Dir auf Wunsch gern noch montieren, es passt weiterhin auf die Shimano Kurbel; das ist also kein Prinzip-bedingter Nachteil.
Eine grobe Abstufung wird nicht automatisch durch ein 11'er Ritzel erzeugt. Dank eines 26'er vorn kann hinten als Grösstes sogar ein 21'er mitfahren, trotzdem geht mit 60U/min noch 9,5km/h; auf dem mitteleren Blatt ist dann bei 92U/min der Bereich von 20 - 40km/h im Einerabstand der Ritzel abgedeckt - wo hast Du das sonst in Kombination mit einem Berggang?
In der Praxis sehe ich 5 Gänge mehr als bei der "Heldenkurbel" und 3 mehr als bei Kompakt mit gleichzeitig engerer Abstufung und Vermeidung von ständigem Schalten der Kettenblätter im Flachen.
Ich denke, für die Wahl der richtigen Übersetzung ist eher das Gelände entscheidend als denn die Philisophie. Als Non-Profi bietet 3-fach für die langen Anstiege in den Alpen oder gar die bissigen Anstiege in den Pyrenäen einfach das breiteste Spektrum und erlaubt auch normal trainierten Hobbyfahrern, am Ende einer längeren Bergfahrt nicht auf dem Zahnfleisch zu gehen.
Im Mittelgebirge wird derselbe Fahrer mit Kompakt gut durchkommen, denn kurzfristig kann eine größere Steigung auch auf dem 34'er hochgedrückt werden (3-fach hätte mit dem 26'er vorn noch kleinere 3 Gänge in petto). Da es selten richtig flach ist, wird auch nicht so häufig im Bereich von 30-36km/h gefahren.
Im Flachen ist Kompakt mit 50/34 imho ziemlich daneben, da bei 30km/h ständig die Kettenblätter gewechselt werden müssen und dann der Schräglauf enorm ist. Das 34'er ist im Flachen einfach kaum verwendbar, das 50'er aber bei leichtem Gegenwind schon wieder zu lang; selbst das 11'er Ritzel ist nur Makulator ... . Weiterhin sind dann für den im Flachen häufig genutzte Bereich von 30-36km/h nur 2 Ritzel vorhanden, recht wenig, um seine Lieblingsdrehzahl zu fahren (ausgehend vom 11-28). Provokativ wären da mit der 11-21 bei 3-fach 6 Gänge verfügbar - also wie bei der Heldenkurbel.
Wenn der Fahrer aus dem Flachen also nur ein Fahrrad hat und ab und zu in die Alpen fährt, wäre doch 3-fach keine so dumme Idee; im Flachen nutzt er halt sein kleinstes Blatt nicht, in den Alpen kann er alles damit hochfahren.
Nix desto trotz werden ich demnächst auch eine Kompakt Kurbel testen. An meiner Synapse möchte ich eine SRM Kurbel mit48/36 montieren, da ich mit der Synapse demnächst öfters in den Mittelgebirgen unterwegs sein werde. Wenn's mir gar nicht gefällt, kann ich ja wieder 50/39 montieren - oder halt die 11-21 Kassette statt der 12-23 - das sieht sehr ähnlich aus.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Hi glücklicher König,
da Du nach Anmerkungen fragst, darf ich nochmals auf mein Posting von der ersten Seite verweisen?
Einige Deiner aufgezählten Nachteile sind definitiv nicht gegeben, z.B. ist der Schräglauf in der Tendenz besser als bei 2-fach.

Theoretisch ja, aber nur wenn man vorne häufig schaltet. In der Praxis schaltet man vorne weniger als man sollte. Der Vorteil, dass man mit 3fach fast alles auf dem mittleren KB fahren kann, wird ja häufig betont. Daher kommt die Aussage.

Der Kettenschräglauf des großen Kettenblatts passt besser zu den kleinen Ritzeln, für die größeren Ritzel passt das mittlere Blatt besser. In der Praxis ist das zu merken, bei 2-fach hat eine 7801 Kette ca. 2500km gehalten, bei 3-fach sind es meist über 3000km geworden - und das, obwohl ich mit 3-fach deutlich mehr Höhenmeter gemacht habe.

Richtig, bedingt jedoch, dass man häufig schaltet und wirklich nur die 4 - 5 grössten mit dem kleinen, die 5 bis 7 in der Mitte mit dem mittleren und die kleinsten 5, 6 mit dem Grossen fährt. Nur wenige handhaben das so. Die meisten sagen ja, dass sie zu 80 % auf dem 42er resp. 39er fahren. Das heisst, dass sie sowohl grosse als auch kleine Ritzel damit fahren.

Bei mir haben die Ketten CN-6600 und CN-7801 mit der DA7803 etwa 1500 km gehalten, jetzt bei KK bin ich bei 2000 km und darüber und das obwohl ich mehr Berge fahre und mehr Kraft habe und mehr im Wiegetritt fahre.

Da fehlt imho auch noch die Anmerkung, dass die Kettenlage durch das dritte Kettenblatt lediglig 1/2 Ritzelabstand nach aussen wandert, das ist wirklich nicht viel; damit kannst Du in der Praxis die gleichen Gänge auf dem grossen Kettenblatt fahren wie auf Standard 2-fach (max. eines weniger);

Eher zwei. Wenn ich die Schrägläufe vergleiche, kann ich mit KK gross-gross fahren und habe etwa gleichviel Schräglauf wie mit 3fach gross-drittgrösstes Ritzel. In der Praxis fahren die meisten bei 3fach länger auf dem mittleren, als bei klassisch auf dem kleinen. Aus diesem Grund ist ja das 42er so beliebt. Das grosse "degeneriert" bei 3fach.

dann hängt es von Deinem Ritzelpaket hinten ab, wann Du auf dem grossen Blatt fährst; bei 13-26 z.B. ab dem 19'er, was bei 92U/min ab 30 passiert.

Ja, aber das ist leider etwas ungünstig, da im häufig gefahrenen Bereich. Weil "man" faul ist, schaltet man vorne wenig und fährt entweder gross-gross oder mittel-klein.

Das 42'er Kettenblatt kannst Du Dir auf Wunsch gern noch montieren, es passt weiterhin auf die Shimano Kurbel; das ist also kein Prinzip-bedingter Nachteil.

Ja, ABER:
- diese Kettenblätter gibt es nicht für 10fach, Mischkombinationen 9f-10f haben auch so ihre Probleme
- gibt es dann Probleme mit dem Umwerfer weil die Differenzen nicht mehr stimmen
- bei einigen Shimano-Kurbeln (7703, 7803, 6703) geht das nicht mehr

Eine grobe Abstufung wird nicht automatisch durch ein 11'er Ritzel erzeugt. Dank eines 26'er vorn kann hinten als Grösstes sogar ein 21'er mitfahren, trotzdem geht mit 60U/min noch 9,5km/h; auf dem mitteleren Blatt ist dann bei 92U/min der Bereich von 20 - 40km/h im Einerabstand der Ritzel abgedeckt - wo hast Du das sonst in Kombination mit einem Berggang?

Das ist richtig, bedingt aber dass man ein 26er montiert. Hat aber auch so seine Nachteile:
- 26-21/26-23 nicht wirklich bergtauglicher als kompakt
- je feiner gestuft, desto mehr muss man vorne schalten wegen der Übergänge, verschärft das Problem des Schräglaufs
- das grosse KB kann man erst ab etwa 40 km/h sinnvoll fahren

Dazu kommt, dass es bei 7703, 7803 und 6703 nicht geht, bei Campa ebenfalls nicht und bei den zukünftigen Shimano-Kurbeln wohl auch nicht mehr. Kein 42er mehr, kein kleineres mehr als das 30er, viel bleibt da nicht mehr übrig.

In der Praxis sehe ich 5 Gänge mehr als bei der "Heldenkurbel" und 3 mehr als bei Kompakt mit gleichzeitig engerer Abstufung und Vermeidung von ständigem Schalten der Kettenblätter im Flachen.

Letztlich hat man mit 3fach gegenüber kompakt oben und unten jeweils etwa einen bis zwei Gänge mehr und etwas feiner gestuft. Am Ende ist das weniger, als man gemeinhin annimmt.

Ein Bsp. aus der Praxis: Ein Freund von mir fährt bislang DA7703 mit 12-27

Da er versucht, Schräglauf möglichst zu vermeiden, fährt er weder 39-12 noch 39-13 noch die grössten 3 auf dem 53er. Da ihm als Hochfrequenzler das 53er fürs Flachland zu gross ist, kompensiert er den Sprung 39-53 durch sehr hohe Trittfrequenzen mit 39-14. Ansonsten müsste er vorne dauernd schalten, da man vom 53er bei jeder zweiten kleinen Welle runter muss. Im Gegenteil zum 50er bei 50-34 fährt man das dann mit noch mehr Schräglauf. 26er geht bei seiner DA-Kurbel nicht, 42er ebenfalls nicht. 11er als Abhilfe ist auch so eine Sache: Eine Kassette mit 11er-Ritzel würde - bei vergleichbarer Abstufung - die Bergtauglichkeit verschlechtern und mit 53-11 einen unnötig strengen Gang bringen, der anderswo sinnvoller wäre.

Mittelfristig steht ein neues Rad an: Mein Vorschlag Shimano 10fach 46-33 mit 11-28

33-28 entspricht etwa 30-26 => ein halber Gang weniger als 30-27
46-11 entspricht etwa 50-12 =>nicht ganz ein Gang weniger als 53-12
Die Abstufung von 10fach 11-28 entspricht ziemlich genau 9fach 12-27 =>Beiden fehlt das 16er.

Was bleibt:
Jeweils nicht ganz ein Gang oben und unten, sowie ein 39er, welches man früher fahren kann als das 46er. Da er aber selbst vom 39er relativ früh und häufig (er fährt häufig bereits auf dem dem 30er, wenn ich noch 48-26 oder 48-29 aufliegen habe) runterschaltet, dürfte für ihn der Sprung 33-46 kein Problem sein.

Ich denke, für die Wahl der richtigen Übersetzung ist eher das Gelände entscheidend als denn die Philisophie.

Natürlich. Meine Empfehlungen sind immer so ausgelegt, dass man möglichst universell ist und flach, wellig und steil fahren kann. Darum bin ich kein Fan von 50-34, weil ich es für mich im welligen Terrain unglücklich finde. Eine Heldenkurbel ist für einen Hobbyfahrer im Flachland problemlos fahrbar, trotzdem halte ich sie für ungeschickt, weil sie eben im steilen Gelände nicht mehr brauchbar ist. Daher die Aussage, dass das für den Hobbyfahrer Murks sei.

Als Non-Profi bietet 3-fach für die langen Anstiege in den Alpen oder gar die bissigen Anstiege in den Pyrenäen einfach das breiteste Spektrum und erlaubt auch normal trainierten Hobbyfahrern, am Ende einer längeren Bergfahrt nicht auf dem Zahnfleisch zu gehen.

Ja, falls man ein 26er montiert. Ob man nun 30-27 oder 34-29, 33-28 etc. fährt, macht letztlich nicht viel aus. Ein halber bis ein ganzer Gang.

Im Mittelgebirge wird derselbe Fahrer mit Kompakt gut durchkommen, denn kurzfristig kann eine größere Steigung auch auf dem 34'er hochgedrückt werden (3-fach hätte mit dem 26'er vorn noch kleinere 3 Gänge in petto). Da es selten richtig flach ist, wird auch nicht so häufig im Bereich von 30-36km/h gefahren.

Das ist richtig. Das Problem ist, dass das 26er Ritzel bald Geschichte sein dürfte. Wer will, kann sich für Bergtouren bei kompakt 11-32 montieren. 33-32 ist nicht viel weniger als 26-27. 3fach mit 26er und MTB-Kassette wird dann selbst mit MTB-Schaltwerk schwierig wegen der Kapazität.

Im Flachen ist Kompakt mit 50/34 imho ziemlich daneben, da bei 30km/h ständig die Kettenblätter gewechselt werden müssen und dann der Schräglauf enorm ist.

Das ist richtig, das deckt sich mit meiner Kritik an dieser Lösung. Andererseits sind viele damit glücklich, glücklicher als mit 3fach, weil sie eben richtigerweise auf dem grossen KB fahren und solches bei 3fach mit noch mehr Schräglauf verbunden ist. Wer hochfrequent fährt, wird mit 50-34 nicht glücklich, ausser er fährt sehr schnell. In der Praxis fahren viele eher "kraftorientiert" (gefällt mir, dieser Euphemismus) und sind mit dem 50er bei kompakt besser bedient als mit dem 52/53er bei 3fach.

Das 34'er ist im Flachen einfach kaum verwendbar, das 50'er aber bei leichtem Gegenwind schon wieder zu lang; selbst das 11'er Ritzel ist nur Makulator ... .

Das mit dem 34er sehe ich genau so. Das 50er kann man gegen ein 46er tauschen. Das 48er bei Campa enspricht i. V. mit 12/12-29 einem 44er. Also faktisch so universell wie das 42er.

Weiterhin sind dann für den im Flachen häufig genutzte Bereich von 30-36km/h nur 2 Ritzel vorhanden, recht wenig, um seine Lieblingsdrehzahl zu fahren (ausgehend vom 11-28). Provokativ wären da mit der 11-21 bei 3-fach 6 Gänge verfügbar - also wie bei der Heldenkurbel.

Richtig, aber auch das lässt sich mit einem 46er etwas entschärfen.

Wenn der Fahrer aus dem Flachen also nur ein Fahrrad hat und ab und zu in die Alpen fährt, wäre doch 3-fach keine so dumme Idee; im Flachen nutzt er halt sein kleinstes Blatt nicht, in den Alpen kann er alles damit hochfahren.(...)

Wer eine umfassende Lösung sucht, ist damit gut bedient. Erfahrungsgemäss kommen viele mit 3fach nicht zurecht und wollen das deshalb nicht (mehr), mich eingeschlossen. Dann betrachtet man die Sache aus der Perspektive "worauf kann ich verzichten, um kein 3fach haben zu müssen?" und sieht, dass die Vorteile von 3fach relativ gering sind: Ein Gänglein unten, ein Gänglein oben, ein zusätzliches Gänglein in der Mitte. Und ob man jetzt bei 35 km/h von der Mitte aufs Grosse oder bei 20 - 25 km/h vom Grossen aufs Kleine muss...

Das Campa 48er entspricht einem 44er bei 3fach. Fast so universell wie das 42er, besser als das 39er. Damit kann ich von 15 km/h bis 60 km/h alles fahren, Blattwechsel sind sehr selten. Im langsamen Bereich grob gestuft, im schnellen fein gestuft. Alle 10 Ritzel auf dem grossen Kettenblatt und das mit weniger Schrägläuf als bei 3fach und ohne den dort nötigen Blattwechsel. Ein grosses Kettenblatt welches endlich zum Hobbyfahrer passt. Diesen "Luxus" kann 3fach nicht bieten, weder mit 26er noch mit 42er KB und trotz den zwei, drei zusätzlichen Gängen und der leicht feineren Abstufung, denn XX-39-52 ist und bleibt für den Hobbyfahrer unpassend. Um das zu erreichen verzichte ich gerne auf die drei Gänge oben/unten/mitte. Das ist der Grund, warum in meiner Zusammenfassung 3fach wie auch klassisch bei jeder neuen Version schlechter weg kommen ;)
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

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Wer eine umfassende Lösung sucht, ist damit gut bedient. Erfahrungsgemäss kommen viele mit 3fach nicht zurecht und wollen das deshalb nicht (mehr), mich eingeschlossen. Dann betrachtet man die Sache aus der Perspektive "worauf kann ich verzichten, um kein 3fach haben zu müssen?" und sieht, dass die Vorteile von 3fach relativ gering sind: Ein Gänglein unten, ein Gänglein oben, ein zusätzliches Gänglein in der Mitte. Und ob man jetzt bei 35 km/h von der Mitte aufs Grosse oder bei 20 - 25 km/h vom Grossen aufs Kleine muss...
Das Campa 48er entspricht einem 44er bei 3fach. Fast so universell wie das 42er, besser als das 39er. Damit kann ich von 15 km/h bis 60 km/h alles fahren, Blattwechsel sind sehr selten. Im langsamen Bereich grob gestuft, im schnellen fein gestuft. Alle 10 Ritzel auf dem grossen Kettenblatt und das mit weniger Schrägläuf als bei 3fach und ohne den dort nötigen Blattwechsel. Ein grosses Kettenblatt welches endlich zum Hobbyfahrer passt. Diesen "Luxus" kann 3fach nicht bieten, weder mit 26er noch mit 42er KB und trotz den zwei, drei zusätzlichen Gängen und der leicht feineren Abstufung, denn XX-39-52 ist und bleibt für den Hobbyfahrer unpassend. Um das zu erreichen verzichte ich gerne auf die drei Gänge oben/unten/mitte. Das ist der Grund, warum in meiner Zusammenfassung 3fach wie auch klassisch bei jeder neuen Version schlechter weg kommen ;)
Ich möchte hier ja nun wirklich keine lange Diskussion lostreten.
Wenn Du mit Dreifach nicht zurecht kommst, ist es völlig okay, dass Du Dir eine alternative Lösung sucht. Recht so.
Mit Shimano Ultegra 3x9 hatte ich nie Probleme; bei 3x10 hat Ultegra auch bei mir Probleme gemacht und wurde zwangsweise gegen DA getauscht, die aber wiederum problemlos läuft (bei Ultegra 3x10 waren die Wege des Zuges länger als das Schaltwerk gebraucht hätte und das konnte ich nicht abstellen). Ich habe also Verständnis für die Probleme und kann auch den dadurch ggf. aufgekommenen Frust verstehen.
Es bleiben aber ein paar Fakten, z.B. das Mythos vom größeren Kettenschräglauf. Das äussere Kettenblatt ist lediglich 1/2 Ritzelabstand weiter aussen als bei 2-fach. Wenn Du also alle 10 Ritzel hinten auf dem grossen Kettenblatt bei 2-fach fährst, wäre das bei 3-fach 9 Ritzel hinten - und dann wäre der Schräglauf immer noch 1/2 Ritzelabstand kleiner.
Z.B. kann ich mit 3-fach eine Flachland 12-23 Übersetzung draufmachen, dann kann ich sehr wohl im Flachen fast alles mit dem mittleren Blatt fahren, so wie ich es jetzt im Winter mit 2-fach (50/39) gemacht habe. Kein Unterschied und zufriedenstellend. Dadurch, dass das mittlere Blatt noch eine Idee (1/2 Ritzelabstand) weiter aussen sitzt, geht auch das 13'er noch gut bei 3-fach, bei 2-fach ist der Kettenschräglauf dann etwas größer.
Wenn Du 15km/h bis 60km/h auf einem Kettenblatt fährst (48 Campa ??), reicht Deine Bandbreite von 70-110 U/min - unter der Annahme, dass Du hinten das 11-28 montiert hast. Diese Kassette hatte ich gerade auf Malle dabei (vorn 50/39), mir hat sie gar nicht zugesagt. Das 16'er fehlte, das 18'er habe ich auch vermisst und beim Bergauffahren sind 4 Zähne ein ziemlich happiger Sprung (bei der Auffahrt von Port de Soller zum Stausee bei ziemlichen Gegenwind entsprach das 28'er 185W, das 24'er aber gleich 220W - und der Sprung war recht gross - 14%). Auf gerade Strecke war es oft sehr windig und prompt fiel ich in das Loch zwischen 26 und 34km/h, irgendwie hat dann weder das grosse noch das kleine Kettenblatt gut gepasst.
Ich habe mir erlaubt, die verschiedenen Lösungen einmal in die angehängte Graphik zusammenzufassen. Alle fahren mit 92U/min, Radumfang ist 2095mm (23mm Reifen). Die Ritzel, auf denen die Kette recht schräg läuft, sind grau eingefärbt, je heller, desto schräger.
RexFelice_Uebersetzungen.png

Die oberste Graphik ist die von Dir angedeutete Lösung mit 48/34 und 11-28 Kassette. Die Bandbreite reicht von 14km/h bis etwas über 50km/h.
Auf dem 48'er Blatt klaffen Lücken bei 30 und 35km/h, oder von 25km/h bis 35km/h hast Du nur 3 Ritzel. Unten ist mit jeweils 4 Ritzeln ein grosser Sprung und reduziert den Spass in den Bergen (s.o.)
Vergleichen wir das mit der alten 3-fach Lösung (3x9) mit 52/42/30 (unterste Graphik), so ist die gesamte Bandbreite ähnlich, von 15km/h bis zu 50km/h. Alles rund um 30km/h geht prima auf dem mittleren Blatt, von 25 - 35km/h habe ich 5 Ritzel mit sehr geringem Kettenschräglauf (!). Im Berg gibt es eine sehr enge Abstufung (halb so grosse Schritte wie bei Dir).
Mit der neuere 3-fach kann mit dem 39'er in der Mitte auf dem mittleren Blatt bei moderatem Kettenschräglauf im Bereich von 25 - 35km/h 6 Ritzel gefahren werden - mehr geht kaum. Ist Dir der Kettenschräglauf zu gross, kann ab 33km/h auf das grossen Blatt gewechselt werden, dann geht es in 5% Schritten weiter - immer ein optimaler Gang. Wenn Dich der Schräglauf auf dem mittleren Blatt zu sehr anfrisst, geht auch die Extrem-Lösung mit dem 11-21 Paket. Wieder 6 Gänge in dem Bereich, aber die Kette liegt ein Ritzel weiter innen. Der kleinste Berggang ist immer noch bei 14km/h - wie bei Dir; der größte Gang geht nun bis 55km/h - die 60km/h erreichst Du nun mit 100U/min. Lücken sehe ich keine ;)
Die dritte Lösung fahre ich mit der Kurbel im Flachen und im Winter. Das kleine Kettenblatt wird nicht verschmutzt.
Der Vollständigkeit halber noch die Übersetzung, die ich in den steilen und langen Anstiegen dabei habe - das 12-27 mit der 26-39-52 Kurbel. Da ich faul bin, ist das Paket auf dem Dura Ace Laufrad Satz montiert, im Flachen fahre ich sowieso lieber die Citecs (mit 12-23), da es hier gern sehr windig ist. Der Wechsel geht innerhalb von 5 Minuten.
CampaCompact_48_36.png

Ich trete noch einmal einen Schritt zurück und überlege, was Compact bringt. Die oberste Graphik in zweiten Bild zeigt den Vergleich von Compact zu Heldenkurbel zu 3-fach, jetzt bei 60 U/min und Deiner 11-28 Kassette. Der reale Gewinn ist weniger als 1 Ritzel (!) diese Kassette; statt 10,4km/h fahre ich 9,3km/h. Wechsele ich auf meine 3-fach Kurbel habe ich zwei Ritzel mehr als bei Compact - statt 9,3km/h fahre ich nun mit 7,1km/h. DAS ist ein Unterschied.
Aber, mir ist ja nix zu dumm. Demnächst bin ich auch mit Compact unterwegs, vorn 48/36. Die Übersetzungen, die ich mir überlegt habe (und noch aus dem Fundus als Kassetten zusammenstellen könnte), stehen unter dem Vergleich. Ich denke, ich werde mit der 12-23 starten, wenn ich das kleine Kettenblatt hier kaum nutze, werde ich wohl 11-21 aufziehen. Für die flacheren Berge (Mittelgebirge) habe ich eine 13-29 Kassette im Programm, Harz und Rhön sollten damit göhn :D
 

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AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Interessant, dass ihr ewig hin und her diskutiert, und der allerletzte Vorschlag ist nun 36/48 mit 13-29. Genau das war doch, bevor es diese 11-28 gab, eine der von Rex Felice propagierten Idealkombinationen (bis auf evtl. 34 statt 36) :). Also gibt's offensichtlich doch keine großen Meinungsdifferenzen:D.

Im übrigen ist besagte 36/48 mit 13-29 meine Wahl für die Alpen, ansonsten hab ich ne 12-25 (ist für mich nur sinnvoll, bei kleiner Differenz der beiden Kettenblätter) drauf. Kompromisse muss man ja immer machen, und für mich liegt der eindeutig darin, auf tretbare Übersetzungen oberhalb von 50-55 km/h zu verzichten. 11-28 kommt daher für mich niemals in Frage. Die Lücken zwischen 25 und 35 km/h wären mir zu groß.

Gruß
Viner
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

(...) Wenn Du mit Dreifach nicht zurecht kommst, ist es völlig okay, dass Du Dir eine alternative Lösung sucht. Recht so.

Umgekehrt war's. Ich hatte erst nach dem Umstieg auf die KKK bemerkt, dass mir diese besser passt. Ich könnte mich 3fach leben, will es aber nicht. Weshalb auch?

Wer weiss, vielleicht geht es dir bald ähnlich ;)

Mit Shimano Ultegra 3x9 hatte ich nie Probleme; bei 3x10 hat Ultegra auch bei mir Probleme gemacht und wurde zwangsweise gegen DA getauscht, die aber wiederum problemlos läuft (bei Ultegra 3x10 waren die Wege des Zuges länger als das Schaltwerk gebraucht hätte und das konnte ich nicht abstellen). Ich habe also Verständnis für die Probleme und kann auch den dadurch ggf. aufgekommenen Frust verstehen.

Ich hatte auch keine speziellen (über die bei 3fach hinausgehende) Probleme und bin auch nicht frustriert, denn ich habe ja die freie Wahl, aber ich war auch nicht so wirklich zufrieden damit. Je länger ich fahre und darüber nachdenke, desto mehr sehe ich die Einschränkungen von 3fach. Es gibt nunmal flexiblere und bessere Lösungen, so what?

3fach bietet alles in allem etwa 3 Gänge mehr. Das ist unbestritten. Die Frage ist, ob ein Mehr auch automatisch besser ist. Es gibt noch weitere und wichtigere(!) Kriterien als grösser Gang/kleinster Gang/feine Abstufung.

Es bleiben aber ein paar Fakten, z.B. das Mythos vom größeren Kettenschräglauf. Das äussere Kettenblatt ist lediglich 1/2 Ritzelabstand weiter aussen als bei 2-fach. Wenn Du also alle 10 Ritzel hinten auf dem grossen Kettenblatt bei 2-fach fährst, wäre das bei 3-fach 9 Ritzel hinten - und dann wäre der Schräglauf immer noch 1/2 Ritzelabstand kleiner.

Entscheidend ist nicht Theorie, sondern Praxis. Weil man vorne eher selten schaltet, fährt man 3fach in der Praxis eben mir mehr Schräglauf. Diesen praktischen Nachteile halte ich für entscheidender als die potentielle Möglichkeit, mit viel Schaltarbeit mit weniger Schräglauf fahren zu können und auch wichtiger als das gute Aussehen im Ritzelrechner. Evtl. könnte ich darauf hinweisen.

Z.B. kann ich mit 3-fach eine Flachland 12-23 Übersetzung draufmachen, dann kann ich sehr wohl im Flachen fast alles mit dem mittleren Blatt fahren, so wie ich es jetzt im Winter mit 2-fach (50/39) gemacht habe. Kein Unterschied und zufriedenstellend.

3fach 12-23 bin ich auch gefahren, möchte ich heute nicht mal mehr geschenkt. Dadurch dass die Kassette so fein gestuft ist, muss man früher aufs 30er und schaltet sich einen Wolf. Hin zu den leichten Gängen ist man damit nicht besser als bei einer angepassten KK. Und auf der anderen Seite: Sobald es dann schneller wird, ist 39-14/13 dann doch wieder zu klein und man kommt in den grob gestuften Bereich des grossen Kettenblattes und/oder muss häufig schalten. Hier wären wir wieder beim Schräglauf.

Dadurch, dass das mittlere Blatt noch eine Idee (1/2 Ritzelabstand) weiter aussen sitzt, geht auch das 13'er noch gut bei 3-fach, bei 2-fach ist der Kettenschräglauf dann etwas größer.

Ja, das ist richtig. Die grösseren Ritzel kann man bei 3fach mit weniger Schräglauf fahren als bei 2fach. Dafür hat man bei den kleinen Ritzeln wiederum mehr Schräglauf, weil sich alles verschiebt.
Der wichtigere Punkt ist jedoch: Bei 3fach fährt man mit 39er grösstenteils im unteren Drittel der Kassette. Bei KKK 48-34 12/13-29 fahre ich grösstenteils im mittleren Bereich der Kassette. Gross-gross nur kurzfristig und auch gross-klein weniger. Unterm Strich hat man deshalb bei 3fach mehr Schräglauf weil man dort die meiste Zeit schräg fährt.

Wenn Du 15km/h bis 60km/h auf einem Kettenblatt fährst (48 Campa ??), reicht Deine Bandbreite von 70-110 U/min - unter der Annahme, dass Du hinten das 11-28 montiert hast.

Viel besser: Ich habe 13-29 bei 10fach und 12-29 bei 11fach montiert. Schon nahe dem Optimum. Meine Bandbreite geht von etwa 45 im Wiegetritt bis zum kurzfristigen Maximum von etwa 170. Die 15 km/h gehen von sitzendem Fahren aus. Mit Wiegetritt geht noch mehr.

Diese Kassette hatte ich gerade auf Malle dabei (vorn 50/39), mir hat sie gar nicht zugesagt. (...)

Würde ich auch nicht haben wollen, weder 50er noch 39 noch diese Kassette i. V. m den beiden. ;)

Ich habe mir erlaubt, die verschiedenen Lösungen einmal in die angehängte Graphik zusammenzufassen.

Nur leider die falschen Varianten. :eek:
Interessant wären:
48-34 mit 13-29 10f
48-34 mit 12-29 11f
46-33 mit 11-28 10f

(...) Die oberste Graphik ist die von Dir angedeutete Lösung mit 48/34 und 11-28 Kassette. Die Bandbreite reicht von 14km/h bis etwas über 50km/h.
Auf dem 48'er Blatt klaffen Lücken bei 30 und 35km/h, oder von 25km/h bis 35km/h hast Du nur 3 Ritzel. Unten ist mit jeweils 4 Ritzeln ein grosser Sprung und reduziert den Spass in den Bergen (s.o.)

1.)
Bei 12/13-29 sieht es aber anders aus. Hier gibt es ein 16er und durch das 23er Ritzel verschiebt sich die Lage der Ritzel. ;)
Wenn 11-28 zu grob ist, kann man auch 12-27 fahren, resp. eine 12-28er basteln. Diese Lücken sind (für mich) in der Praxis kein Problem. Im Gegenteil: Ich finde diese angenehmer als 3fach mit 12-23.

2.)
Der "grosse Sprung mit 4 Ritzeln" reduziert nicht den Spass in den Bergen, ganz im Gegenteil, er macht erst den Spass aus! Feine Abstufung ist nicht immer sinnvoll.

Vergleichen wir das mit der alten 3-fach Lösung (3x9) mit 52/42/30 (unterste Graphik), so ist die gesamte Bandbreite ähnlich, von 15km/h bis zu 50km/h. Alles rund um 30km/h geht prima auf dem mittleren Blatt, von 25 - 35km/h habe ich 5 Ritzel mit sehr geringem Kettenschräglauf (!). Im Berg gibt es eine sehr enge Abstufung (halb so grosse Schritte wie bei Dir).

1.)
Bei 48-34 mit 12/13-29 geht auch alles ab 15 km/h. Dieses entspricht ja etwa dem 42er. Nur ist es so, dass das 42er ein Auslaufmodell ist. Mit dem 39er hat man wieder mehr Schräglauf.

2.)
Von 25 - 35 km/h habe ich 4 bis 5 Ritzel, mehr als genug.

3.)
Ab Berg sollte die Abstufung ja möglichst grob sein, sodass ein leichterer Gang auch wirklich Entlastung bringt. Was soll am Berg eine Abstufung in 2er- oder gar 1er-Schritten? Das ist doch sinnlos und Verschwendung. Also eher Nachteil als Vorteil, denn damit verspielst du den einzigen wirklichen Vorteil der 3fach-Kurbel: Die Möglichkeit, wesentlich leichtere Gänge zu haben als bei Kompakt.

Mit der neuere 3-fach kann mit dem 39'er in der Mitte auf dem mittleren Blatt bei moderatem Kettenschräglauf im Bereich von 25 - 35km/h 6 Ritzel gefahren werden - mehr geht kaum. Ist Dir der Kettenschräglauf zu gross, kann ab 33km/h auf das grossen Blatt gewechselt werden, dann geht es in 5% Schritten weiter - immer ein optimaler Gang.

1.)
25 - 35 km/h kann ich mit KKK auch mit 4 - 5 Ritzeln fahren, je nach Trittfrequenz. Der Vorteil ist, dass ich hier genau in der Mitte der Kassette liege. Weniger Schräglauf als mit dem 39er. Der Vorteil ist, dass wenn ich wirklich langsamer werde, brauche ich weniger schalten, da ich dann in den oberen Bereich der Kassette komme.

2.)
Abgesehen davon, ist das mit den 35 km/h doch eher theoretisch, denn erfahrungsgemäss fährt man nicht stundenlang mit Trittfrequenzen wie 92 rpm - welche du deinen Berechnungen zu Grunde legst - sondern fällt auch mal darunter. Rechnen wir das mal mit 75 Umdrehungen. Genau dann hängt man wieder prima zwischen den Blättern drin. Von "immer ein optimaler Gang" kann nicht die Rede sein. Was ist nun z. B. wenn man mit 30 - 35 km/h unterwegs ist? Vor allem im leicht welligen Terrain fährt man ja nicht stundenlang mit der gleichen Geschwindigkeit, sondern es geht gerne mal 10 bis 15 km/h drunter oder drüber. Entweder fährt man auf dem mittleren und fährt mittel-klein mit Schräglauf oder auf dem grossen KB auf den grossen Ritzeln. Jedesmal wenn ich in einer Gruppe mit 30 - 35 km/h unterwegs bin, kann ich das bei den Heldenkurbel- und 3fach-Fahrern beobachten.

Ich habe eine Flachlandrunde, 166 km, ca. 500 Hm: Ein paar "Wuppen" unterwegs und der "Schlussanstieg" mit etwa 200 Hm. Wir können die Strecke gerne einmal miteinander fahren, du mit deiner 3fach, ich mit meiner KKK. Dann versuchen wir einen Schnitt von etwa 33 km/h zu fahren, alleine komme ich auf ca. 29 - 30 km/h. Die ganze Infrastruktur ist da, inkl. Übernachtung und Verpflegung. Einzig die Reise geht auf dich. Am Abend unterhalten wir uns nochmals über "Kettenschräglauf", "Blattwechsel" und "3fach". :D

Wenn Dich der Schräglauf auf dem mittleren Blatt zu sehr anfrisst, geht auch die Extrem-Lösung mit dem 11-21 Paket.

Damit wird es nur noch schlimmer. Mit dem 11er-Ritzel habe ich mit 52-11 einen für mich sinnlosen Gang dabei. Mit 39-19 (21er streift i. d. R.) habe ich dann fast das "50-34er-Syndrom" und am Berg verschenke ich auch Gänge. Nur um das 39er etwas universeller zu machen, soll ich soviele Einschränkungen in Kauf nehmen?

Abgesehen davon - dies jetzt der philosophische Appraoch ;) - ist das ja alles nur Symptombekämpfung um eine unpassende, unflexible Geschichte irgendwie anzupassen. Es ist ja sinnlos das 39er durch ein 11er "schneller/grösser" zu machen und damit weitere Nachteile in Kauf zu nehmen, wenn man bereits ein zu grosses Kettenblatt dabei hat. Sinnvoller wäre es, dieses kleiner zu machen, sodass es universell fahrbar wird. Geht leider mit 3 KBs nicht vernünftig, hier kommt u.a. wieder die Problematik des Schräglaufs. Um diesen systemimmanenten Mangel nicht haben zu müssen, verzichte ich noch so gerne auf ein Gänglein oben, ein Gänglein unten und ein Gänglein in der Mitte, denn ich habe eine passende Lösung.

Wieder 6 Gänge in dem Bereich, aber die Kette liegt ein Ritzel weiter innen. Der kleinste Berggang ist immer noch bei 14km/h - wie bei Dir; der größte Gang geht nun bis 55km/h - die 60km/h erreichst Du nun mit 100U/min. Lücken sehe ich keine ;)

Das ist richtig und unstrittig. Dass 3fach etwas feiner gestuft ist, steht ja als erster Pluspunkt in der Auflistung.
ABER:
- Dafür fährt man tendentiell kleine Kettenblätter und kleine Ritzel, was sich nicht so schön fährt wie grössere KBs und Ritzel.
- Und wozu fährt man ein 52er mit? Für den Bereich 60 - 100 km/h?
- Und fährt immer noch auf dem falschen Kettenblatt.
- Und am Berg ist man nicht mehr beser als die KK.
- Und die Nachteile der 3fach-Kurbel hat man noch immer.

(...) Ich trete noch einmal einen Schritt zurück und überlege, was Compact bringt.

Die Möglichkeit, fast alles auf dem grossen Kettenblatt fahren zu können?
Die Möglichkeit, den störenden Blattwechsel bei 30 - 40 km/h zu vermeiden?
Die Möglichkeit, den meistgefahrenen Bereich von 25 - 35 km/h mit weniger Schräglauf als 3fach mit 39er fahren zu können?
Die Möglichkeit, alle Ritzel auf dem grossen Kettenblatt fahren zu können?

Die oberste Graphik in zweiten Bild zeigt den Vergleich von Compact zu Heldenkurbel zu 3-fach, jetzt bei 60 U/min und Deiner 11-28 Kassette. Der reale Gewinn ist weniger als 1 Ritzel (!) diese Kassette; statt 10,4km/h fahre ich 9,3km/h. Wechsele ich auf meine 3-fach Kurbel habe ich zwei Ritzel mehr als bei Compact - statt 9,3km/h fahre ich nun mit 7,1km/h. DAS ist ein Unterschied.

Ja, mit 26er-Ritzel. Das ist unbestritten. Das 26er Ritzel ist aber ein Auslaufmodell.
Andererseits: Montiert man bei Kompakt ein 33er und nimmt eine neue 3fach-Kurbel mit 30er, wird der Unterschied ziemlich gering. Und rechnet man das mit 26er und der erwähnten 11-21er Kassette (die es ja braucht, damit das 39er universell wird), hast du nicht mehr als 34-27.

Aber, mir ist ja nix zu dumm. Demnächst bin ich auch mit Compact unterwegs, vorn 48/36. Die Übersetzungen, die ich mir überlegt habe (und noch aus dem Fundus als Kassetten zusammenstellen könnte), stehen unter dem Vergleich. Ich denke, ich werde mit der 12-23 starten, wenn ich das kleine Kettenblatt hier kaum nutze, werde ich wohl 11-21 aufziehen. Für die flacheren Berge (Mittelgebirge) habe ich eine 13-29 Kassette im Programm, Harz und Rhön sollten damit göhn :D

Meiner Meinung nach nur bedingt sinnvoll.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

"Kleine Übersetzungs-FAQ"

Man beachte das Fett markierte. :D:D:D
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Interessant, dass ihr ewig hin und her diskutiert, und der allerletzte Vorschlag ist nun 36/48 mit 13-29. Genau das war doch, bevor es diese 11-28 gab, eine der von Rex Felice propagierten Idealkombinationen (bis auf evtl. 34 statt 36) :). Also gibt's offensichtlich doch keine großen Meinungsdifferenzen:D.

Im übrigen ist besagte 36/48 mit 13-29 meine Wahl für die Alpen, ansonsten hab ich ne 12-25 (ist für mich nur sinnvoll, bei kleiner Differenz der beiden Kettenblätter) drauf. Kompromisse muss man ja immer machen, und für mich liegt der eindeutig darin, auf tretbare Übersetzungen oberhalb von 50-55 km/h zu verzichten. 11-28 kommt daher für mich niemals in Frage. Die Lücken zwischen 25 und 35 km/h wären mir zu groß.

Gruß
Viner

Volle Zustimmung!
Ich bevorzuge mittlerweile 46/33 und 13-27, obwohl ich mir lange Zeit zu meiner alten Triple 52/42/30 und 13-25 sogar noch ein 12er-Ritzel gewünscht habe.
Der Königsweg ist für mich, konsequent auf die 1 oder 2 größten Gänge zu verzichten, die man ohnehin nur kurze Zeit wirklich ausfahren würde.
Als Entschädigung kann man dann bis hin zu moderaten Anstiegen alles fein abgestuft auf einem sehr gut laufenden Kettenblatt fahren.
Warum sollte ich in der Ebene dann noch die längste Zeit auf dem kleinen knisternden 39er herumgurken und währenddessen ein 52er unnütz spazieren fahren?
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

...
Ich habe eine Flachlandrunde, 166 km, ca. 500 Hm: Ein paar "Wuppen" unterwegs und der "Schlussanstieg" mit etwa 200 Hm. Wir können die Strecke gerne einmal miteinander fahren, du mit deiner 3fach, ich mit meiner KKK. Dann versuchen wir einen Schnitt von etwa 33 km/h zu fahren, alleine komme ich auf ca. 29 - 30 km/h. Die ganze Infrastruktur ist da, inkl. Übernachtung und Verpflegung. Einzig die Reise geht auf dich. Am Abend unterhalten wir uns nochmals über "Kettenschräglauf", "Blattwechsel" und "3fach". :D
...
Meiner Meinung nach nur bedingt sinnvoll.
Ich gebe die Diskussion auf, nicht, weil Du mich überzeugt hast, sondern weil ich schlichtweg keine Zeit und Lust dafür mehr habe. Ich habe schon zuvor gepostet, dass Du gern mit Kompakt unterwegs sein sollst und ich das okay finde, dass Du das als optimal empfindest.
Bei mir ist es halt ein wenig anders als bei Dir. Bei meiner beschränkten Leistungsfähigkeit (240W für 1h geht noch, dann wird's duster ...) bin ich halt in den Alpen froh, nach 2 längeren Anstiegen und 120km in den Beinen im dritten Anstieg noch zwei Gänge mehr zu haben, dann wenn schon so langsam der Saft ausgeht. Sicherlich bist Du da fitter, weshalb ich auch auf Dein Angebot mit dem 33'er Schnitt nicht eingehen kann (auf der anderen Seite würde es mich schon reizen, einmal Deine 166km Flachstrecke in der Schweiz kennen zu lernen (zwischen Jura und Alpen???)). Da ich beruflich öfters in der Nähe von Bern zu tun habe, wäre das glatt machbar [schicke mir doch mal die Strecke als PM, am liebsten im Garmin Format ;) ] ... . Ach so, bei Deiner Flachstrecke würde ich mit 39/50 antreten, das fahre ich zur Zeit am liebsten IM FLACHEN ...
Im Gegenzug lade ich Dich hier gern mal in den Norden ein, gleiche Konditionen. Dann können wir meine 135km Hausrunde fahren. Am Ende wirst Du feststellen, dass ich die eine Richtung nur auf dem grossen und die andere fast nur auf dem kleinen Kettenblatt gefahren bist - ist hier nämlich manchmal reichlich windig und bei richtig Wind ist auch der Schnitt von 30km/h (alleine) reichlich sportlich. Dreifach brauche ich halt im Flachen nicht (genauso wenig wie ein 34'er Kettenblatt), bin ich nur im Winter gefahren, wenn mein CAAD6 geschont wurde. Ach ja, die Drehzahl ist tatsächlich meist um 92U/min, durchaus auch 4 Std. lang - das ist die Drehzahl, die sich bei mir einpendelt, wenn ich mit den Gedanken ganz woanders bin, z.B. auf 'ner Vätternrundan für 250 der 300km ...
Bin ja mal auf Deine PM gespannt :cool:
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Es bleiben aber ein paar Fakten, z.B. das Mythos vom größeren Kettenschräglauf. Das äussere Kettenblatt ist lediglich 1/2 Ritzelabstand weiter aussen als bei 2-fach. Wenn Du also alle 10 Ritzel hinten auf dem grossen Kettenblatt bei 2-fach fährst, wäre das bei 3-fach 9 Ritzel hinten - und dann wäre der Schräglauf immer noch 1/2 Ritzelabstand kleiner.
Z.B. kann ich mit 3-fach eine Flachland 12-23 Übersetzung draufmachen, dann kann ich sehr wohl im Flachen fast alles mit dem mittleren Blatt fahren, so wie ich es jetzt im Winter mit 2-fach (50/39) gemacht habe. Kein Unterschied und zufriedenstellend. Dadurch, dass das mittlere Blatt noch eine Idee (1/2 Ritzelabstand) weiter aussen sitzt, geht auch das 13'er noch gut bei 3-fach, bei 2-fach ist der Kettenschräglauf dann etwas größer.
:D

Da hier u.a. Kettenschrägläufe diskutiert werden, finde ich es angebracht, das Thema mal in direkt vergleichbare Zahlen zu fassen.
Die Daten für Shimano 10-fach sind folgende:
Ritzelabstand = 3,95mm
Ritzeldicke = 1,60mm
Spacerdicke = 2,35mm
Kettenblattabstand = ca. 7,5mm

Kettenlinie 2x = 43,5mm
Kettenlinie 3x = 45,0mm

Positionen der Kettenblätter bezüglich der Tretlagermitte:
2x-groß = 47,25mm
2x-klein = 39,75mm

3x-groß = 52,5mm
3x-mitte = 45,0mm
3x-klein = 37,5mm

Hier die Positionen der Ritzel bezüglich der Nabenmitte (an meinem Rad gemessen) und die Schrägläufe aller Kombinationen in Einheiten von Ritzelabständen:

(12-27 Kassette) 2x-groß 2x-klein 3x-groß 3x-mitte 3x-klein
1. (12) 60,60mm -3,4 -5,3 -2,0 -3,9 -5,8
2. (13) 56,65mm -2,4 -4,3 -1,0 -2,9 -4,8
3. (14) 52,70mm -1,4 -3,3 -0,0 -1,9 -3,8
4. (15) 48,75mm -0,4 -2,3 +1,0 -0,9 -2,8
5. (16) 44,80mm +0,6 -1,3 +2,0 +0,1 -1,8
6. (17) 40,85mm +1,6 -0,3 +3,0 +1,1 -0,8
7. (19) 36,90mm +2,6 +0,7 +4,0 +2,1 +0,2
8. (21) 32,95mm +3,6 +1,7 +5,0 +3,1 +1,2
9. (24) 29,00mm +4,6 +2,7 +6,0 +4,1 +2,2
10.(27) 25,05mm +5,6 +3,7 +7,0 +5,1 +3,2

Wenn ich mir meine 2-fach-Ultegra so anschaue, dann läuft die Kette auf dem großen Blatt und dem 4. und 5. Ritzel tatsächlich am geradesten.
Bei meiner 3-fach-Ultegra ist es ziemlich exakt das 3. Ritzel. Beobachtung und Berechnung stimmen also schön überein.

Man sieht, wenn man 3-fach fährt und immer schön auf minimalen Kettenschräglauf achtet, kann man drei Ritzelabstände Kettenschräglauf nicht vermeiden und zwar bei den fast identischen Untersetzungen 52/17 und 39/13.
Um vorne nicht so oft schalten zu müssen, wird man vorübergehend aber auch 52/19 und 39/12 mit vier (!!!) Ritzelabständen Kettenschräglauf fahren.
Das ist vertretbar, aber bei einer Geschwindigkeit um die 36km/h auch nicht gerade Effizienz steigernd.

Ganz anders bei einer angepassten Kompaktkubel mit 46er Kettenblatt. Dort fährt man diese Geschwindigkeit bei minimalem Kettenschräglauf und der bleibt auch bei 2 Gängen rauf oder runter noch moderat, und das ohne Blattwechsel. Das ist Fahrspass pur.

Schön kann man an 3-fach finden, dass der Kettenschräglauf bei Normalgeschwindigkeit um die 30 km/h mit 39/16 minimal ist und man gut 3 Gänge rauf und runter variieren kann.
Die gleichen 30km/h fahre ich bei 2-fach mit 46/19 zwar mit mehr Kettenschräglauf, aber ich behaupte, dass das größere 46er wegen seiner mehr Zähne trotzdem effizienter (und vor allem leiser) läuft als das 39er (welches bei meiner 3-fach knistert).
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Verstehe ich Dich richtig, wenn ich die Ausrufezeichen bei "vier (!!!) Ritzelabständen" als zuviel interpretiere, also max. 3 Ritzel Schräglauf als noch zulässig für den Kettenschräglauf anzusehen habe?
Dann dürfte gemäss Deiner Tabelle bei 2-fach das 12'er gar nicht gefahren werden (-3,4) und auch das 27'er geht nicht (+3,7).
Bei meiner 3-fach Kurbel im Cannondale fluchtet das 17'er Ritzel eher als das 16'er Ritzel mit dem mittleren Kettenblatt, das kleine 26'er liegt mittig zwischen 19'er und 21'er Deiner Tabelle, also sitzt die Kurbel wohl etwas "enger" (?). Das grosse Kettenblatt fällt auch mittig zwischen 14 und 15'er.
Dann dürfte ich auf dem Grossen von 12 - 17 fahren, das Mittlere von 13 -21 und das kleine 16 - 27. Wären doch recht gut verteilt, die 19 Gänge.
Die 2-fach Lösung hätte nach der Rechnung 12 Gänge (ein Plus von 58% für 3-fach, was die Anzahl der Gänge betrifft, wenn der Kettenschräglauf auf +/- 3 Ritzel limitiert wäre).
In einer längeren Bergauf Passage, wo der 2-fach Kurbler auf der größten Ritzel mit +3,7 Kettenschräglauf fährt, würde der 3-fach Kurbler auf dem drittletzten Ritzel mit kaum Kettenschräglauf bei gleicher Trittfrequenz fahren.
Ich will hier nicht behaupten, dass 3-fach die alles selig machende Lösung ist. Für MICH bringt sie in der Bergen für lange Auffahrten oder Steigungen >12% deutliche Vorteile, am wesentlichsten durch die 2 zusätzlichen Gänge (ich fahre in drei Wochen den Niger Pass hoch, da bin ich für jedes zusätzliche Zähnchen vorn weniger und hinten mehr sehr dankbar). Aber auch im Flachen bin ich damit gern unterwegs, denn dabei werden nur die beiden äusseren Kettenblätter genutzt und dann passt das mit meiner 92 Drehzahl ganz manierlich (bei Gegenwind auf dem 39'er, die Gegenrichtung auf dem 52'er).
Aber, für die Mittelgebirge (oder Malle, ...) habe ich heute meine erste Kompakt Kurbel in Betrieb genommen:
_IMG3855_SynapseMitSRM_77mm.jpg

zu klein, okay, hier ein Ausschnitt:
_IMG3855_SynapseMitSRM_77mm_CropKurbel.jpg

Mit dem 12-23 geht es ganz gut, allerdings habe ich feststellen müssen, dass die Drehzahl auf 82 - 85 absinkt, wenn man auf dem grossen Kettenblatt unterwegs ist. Bei Gegenwind bin ich schnell auf dem 21'er, was der Kette wg. Schräglauf wohl nicht gut tut. Daher habe ich im Gegenwind wieder das kleine Kettenblatt genutzt - bis 28km/h (15'er) geht das noch ganz gut (und das waren heute Abend 235Watt auf dem Flachstück).
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Coole Farbe! Würde mir an meinen Caad4 und Caad5 auch sehr gefallen.
Es scheint, dass Cannondale den Rahmen immer noch keine Zugeinstellschrauben spendiert. Oder sehe ich dort auf dem Bild tatsächlich ein Gewinde?
Verstehe ich Dich richtig, wenn ich die Ausrufezeichen bei "vier (!!!) Ritzelabständen" als zuviel interpretiere, also max. 3 Ritzel Schräglauf als noch zulässig für den Kettenschräglauf anzusehen habe?
Dann dürfte gemäss Deiner Tabelle bei 2-fach das 12'er gar nicht gefahren werden (-3,4) und auch das 27'er geht nicht (+3,7).
Bei meiner 3-fach Kurbel im Cannondale fluchtet das 17'er Ritzel eher als das 16'er Ritzel mit dem mittleren Kettenblatt, das kleine 26'er liegt mittig zwischen 19'er und 21'er Deiner Tabelle, also sitzt die Kurbel wohl etwas "enger" (?). Das grosse Kettenblatt fällt auch mittig zwischen 14 und 15'er.
Dann dürfte ich auf dem Grossen von 12 - 17 fahren, das Mittlere von 13 -21 und das kleine 16 - 27. Wären doch recht gut verteilt, die 19 Gänge.
Die 2-fach Lösung hätte nach der Rechnung 12 Gänge (ein Plus von 58% für 3-fach, was die Anzahl der Gänge betrifft, wenn der Kettenschräglauf auf +/- 3 Ritzel limitiert wäre).
In einer längeren Bergauf Passage, wo der 2-fach Kurbler auf der größten Ritzel mit +3,7 Kettenschräglauf fährt, würde der 3-fach Kurbler auf dem drittletzten Ritzel mit kaum Kettenschräglauf bei gleicher Trittfrequenz fahren.
Ich will hier nicht behaupten, dass 3-fach die alles selig machende Lösung ist. Für MICH bringt sie in der Bergen für lange Auffahrten oder Steigungen >12% deutliche Vorteile, am wesentlichsten durch die 2 zusätzlichen Gänge (ich fahre in drei Wochen den Niger Pass hoch, da bin ich für jedes zusätzliche Zähnchen vorn weniger und hinten mehr sehr dankbar). Aber auch im Flachen bin ich damit gern unterwegs, denn dabei werden nur die beiden äusseren Kettenblätter genutzt und dann passt das mit meiner 92 Drehzahl ganz manierlich (bei Gegenwind auf dem 39'er, die Gegenrichtung auf dem 52'er).

Ich schrieb ja, dass 4 Ritzelabstände Schräglauf vertretbar sind.
Von mir aus darf die Kette beliebig schräg laufen, solange mich kein Kettengerassel nervt, ich dabei vorne schaltfaul und hinreichend fein abgestuft fahren kann. Das bischen mehr Verschleiss kann man getrost hinnehmen. Zum Glück vergibt die Stylepolizei noch keine Schräglaufpunkte.:D

Demnach scheint Deine Triple eher eine engere Kettenlinie als 45mm zu haben. Bei meiner Triple habe ich grob gemessen den gegenteiligen Eindruck. Einen kleinen Unterschied kann noch die Hinterradnabe ausmachen, aber bestimmt nicht 2mm. Laut Shimano Angaben sollte die Kettenlinie genau 45mm sein.
Ist letztlich auch müßig zu überlegen, ob eine etwas weitere Kettenline für 39/12 oder eine etwas engere für 52/19 einen Tick vorteilhafter ist. Für den Rest ist's ziemlich egal. Die relativen Abstände bleiben die gleichen.

Ok, mit 26/21 klappt's tatsächlich nahezu geradkettig jeden normalen Berg zu erklimmen. Aber mit 33/27 wäre die Kettenspannung nur 79% davon und verteilt sich auf mehr Zähne, was den einzelnen Zahn im Schnitt nur mit 62% belastet. Dafür darf dann auch die Kette ruhig etwas schräger laufen.

52/38/26 habe ich auch schon ausprobiert für meinen steilen Hausberg um die Ecke (zum Glück muss ich den nicht fahren).
Das könnten ebenfalls 24% sein, wenn ich es mit anderen angeblichen 20% Steigungen vergleiche, die mit 33/27 noch gut fahrbar sind.

Keine Frage, für extreme Steigungen ist eine mit 26er modifizierte Triple eine probate Lösung.

Doch anderweitig wäre mir das 26er nach oben raus zu langsam, weil ich gerne mit Schwung an eine Steigung ranfahre und an der Bergkuppe wieder flüssig beschleunige.
Die 46/33 mit der 13-27 Kassette passt mir ganz gut für Touren in (welliger) Ebene und Mittelgebirge und Zwischensprints auf 40km/h sind damit auch recht spassig. Für den Zweck will ich so schnell nichts anderes mehr nehmen.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Ich gebe die Diskussion auf, nicht, weil Du mich überzeugt hast, (...) ich das okay finde, dass Du das als optimal empfindest.

Andersrum wird ein Schuh draus: Du glaubst wie andere 3fach-Fahrer, dass 3fach die beste Lösung sei und möchtest andere davon überzeugen. Rechnet man dann vor und vergleicht, sind sie erstaunt und argumentativ ziemlich ausgeschossen ;)

Bei mir ist es halt ein wenig anders als bei Dir. Bei meiner beschränkten Leistungsfähigkeit (240W für 1h geht noch, dann wird's duster ...) bin ich halt in den Alpen froh, nach 2 längeren Anstiegen und 120km in den Beinen im dritten Anstieg noch zwei Gänge mehr zu haben, dann wenn schon so langsam der Saft ausgeht. (...)

Deine Einwände bezogen sich auf den Schräglauf. Darauf bin ich primär eingegangen. Dass man mit 3fach leichtere Gänge haben kann, ist unstrittig und nicht Inhalt der Diskussion.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

(...) Dann dürfte ich auf dem Grossen von 12 - 17 fahren, das Mittlere von 13 -21 und das kleine 16 - 27. Wären doch recht gut verteilt, die 19 Gänge.

Theoretisch. Wenn man nicht langsam und/oder betont hochfrequent resp. extrem schnell und/oder betont tieffrequent fährt und das Terrain nicht stundenlang gleich bleibt, liegt da ein ungünstiger Blattwechsel.

Die 2-fach Lösung hätte nach der Rechnung 12 Gänge (ein Plus von 58% für 3-fach, was die Anzahl der Gänge betrifft, wenn der Kettenschräglauf auf +/- 3 Ritzel limitiert wäre).

Theoretisch, ja. Bedingt aber, dass man dann auch wirklich nur diese Ritzel fährt und entsprechend häufig schaltet. Die Praxis sieht dann meist anders aus.
Zudem: Das 13er fällt ja wegen Schräglauf eigentlich auch noch weg. Die 3fach-Lösung braucht viele Überschneidungen, wegen den unpassenden Kettenblättern. Am Ende bleibt dann nicht ein Mehr von 58 % gegenüber kompakt, sondern etwa 18 von 30 Gängen, also nur etwa 60 % Ausbeute. Bei kompakt sind es mit 16 von 20 immerhin etwa 80 %. Man sollte nicht nur den Ertrag, sondern auch den Aufwand berücksichtigen.

In einer längeren Bergauf Passage, wo der 2-fach Kurbler auf der größten Ritzel mit +3,7 Kettenschräglauf fährt, würde der 3-fach Kurbler auf dem drittletzten Ritzel mit kaum Kettenschräglauf bei gleicher Trittfrequenz fahren.

Das ist ein Vorteil, unbestritten.

Ich will hier nicht behaupten, dass 3-fach die alles selig machende Lösung ist.

Wirklich ;)

Für MICH bringt sie in der Bergen für lange Auffahrten oder Steigungen >12% deutliche Vorteile, am wesentlichsten durch die 2 zusätzlichen Gänge

Soso. :D

(...) Aber auch im Flachen bin ich damit gern unterwegs, denn dabei werden nur die beiden äusseren Kettenblätter genutzt und dann passt das mit meiner 92 Drehzahl ganz manierlich (bei Gegenwind auf dem 39'er, die Gegenrichtung auf dem 52'er).

Wenn man so hochfrequent und/oder langsam fährt, dann passt es. Fährt man nun etwas schneller und "nur" mit 80er TF, passt es schnell nicht mehr richtig. Aus diesem Grund ist 50-34, obwohl es ja an einem Geburtsfehler krankt, so beliebt.

Bsp, aus einem anderen Thread rezykliert:

(...) Bsp: Ein Freund von mir mit 3fach (DA7703) fährt sehr hochfrequent. Wenn wir zusammen fahren, ist er meist mit 39-17 bis 39-14 unterwegs. Schräglauf versucht er möglichst zu vermeiden. Ich fahre ab und zu gerne hochfrequent, aber seine Fahrerei finde ich "abartig". (Um häufige Blattwechsel und extremen Schräglauf auf dem 53er Blatt zu vermeiden, fährt er sehr hochfrequent, damit er möglichst auf dem 39er bleiben kann. Wenn man, um Schräglauf zu vermeiden, die ersten 3 Ritzel mit dem Grossen nicht fahren will, hat man eine ziemliche Schalterei, die zudem mit Gegenschalterei!! verbunden ist.) Das führt bei ihm dazu, dass er z. B. mit TF >120 teilweise im Wiegetritt!! in kleines abschüssiges Stück mit anschliessender Steigung hineinfährt, nur um ein Wechseln aufs Grosse und dann wenige Meterspäter wieder aufs Kleine, zu vermeiden.
Ich hingegen fahre geradeaus im mittleren Bereich der Kassette. Geht es runter, kann ich drei, vier Gänge strenger schalten, beschleunigen, dann in den Anstieg hinein, die Gänge einzeln bis hoch zu 48-23 (oder wenn es sein muss bis 48-29) zurückschalten und wenn es dann wieder flach wird, wieder drei, vier Gänge dicker schalten.
Ich bin alles in allen schon Tage hinter ihm hergefahren, im Flachland, im hügeligem/welligen und im bergigen Gebiet und in aller Regel fährt er mit mehr Schräglauf als ich. Ich beobachte immer die Fahr- und Schaltgewohnheiten meiner Mitfahrer. Mit der Zeit werden die Muster ersichtlich. (...)

Quelle

Aber, für die Mittelgebirge (oder Malle, ...) habe ich heute meine erste Kompakt Kurbel in Betrieb genommen:(...)
Mit dem 12-23 geht es ganz gut, allerdings habe ich feststellen müssen, dass die Drehzahl auf 82 - 85 absinkt, wenn man auf dem grossen Kettenblatt unterwegs ist. Bei Gegenwind bin ich schnell auf dem 21'er, was der Kette wg. Schräglauf wohl nicht gut tut. Daher habe ich im Gegenwind wieder das kleine Kettenblatt genutzt - bis 28km/h (15'er) geht das noch ganz gut (und das waren heute Abend 235Watt auf dem Flachstück).

Ist auch eine eher ungünstige Kombination. 48er für geradeaus zu gross, 36er weder Fisch noch Vogel und die Kassette für Kompakt ziemlich ungeeinget.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Die 46/33 mit der 13-27 Kassette passt mir ganz gut für Touren in (welliger) Ebene und Mittelgebirge und Zwischensprints auf 40km/h sind damit auch recht spassig. Für den Zweck will ich so schnell nichts anderes mehr nehmen.
Dann bist Du ja hier schon der 2te Verfechter dieser exotischen Kurbel.

Halte ich allerdings weder für die Ebene noch im Mittelgebirge für optimal.
1. Wer braucht schon ein 33er Blatt für die wellige Ebene?
2. 46/13 ist ein zu schwacher Gang für Abfahrten im Mittelgebirge.
Im Mittelgebirge kommt es ja z.B. auch oft vor, dass man eine kurze steile Abfahrt hat mit anschliessndem Gegenanstieg. Wenn man da Schwung mitnehmen will, brauchts schon mehr als 46/13. Ganz zu schweigen von längeren Abfahrten. Da kannst Du ja gar nicht mehr mithalten!
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Dann bist Du ja hier schon der 2te Verfechter dieser exotischen Kurbel.

Es sind noch einige mehr ;)

Halte ich allerdings weder für die Ebene noch im Mittelgebirge für optimal.
1. Wer braucht schon ein 33er Blatt für die wellige Ebene?

Wellige Ebene fährt man mit dem 46er. 33er ist für steileres ;)

2. 46/13 ist ein zu schwacher Gang für Abfahrten im Mittelgebirge.
Im Mittelgebirge kommt es ja z.B. auch oft vor, dass man eine kurze steile Abfahrt hat mit anschliessndem Gegenanstieg. Wenn man da Schwung mitnehmen will, brauchts schon mehr als 46/13. Ganz zu schweigen von längeren Abfahrten. Da kannst Du ja gar nicht mehr mithalten!

Nicht jeder ist ein Trittfrequenzlegasteniker. Ich kurble mit 48-13 bis 65 km/h. Wer will, kann 46-12 oder 46-11 fahren. Wenn das nicht reicht, sollte man ernsthaft an seiner Trittfrequenz arbeiten.
 
AW: Kleine Übersetzungs-FAQ

Dann bist Du ja hier schon der 2te Verfechter dieser exotischen Kurbel.

Halte ich allerdings weder für die Ebene noch im Mittelgebirge für optimal.
1. Wer braucht schon ein 33er Blatt für die wellige Ebene?
2. 46/13 ist ein zu schwacher Gang für Abfahrten im Mittelgebirge.
Im Mittelgebirge kommt es ja z.B. auch oft vor, dass man eine kurze steile Abfahrt hat mit anschliessndem Gegenanstieg. Wenn man da Schwung mitnehmen will, brauchts schon mehr als 46/13. Ganz zu schweigen von längeren Abfahrten. Da kannst Du ja gar nicht mehr mithalten!

In der welligen Ebene brauche ich das kleine 33er überhaupt nicht, weil es sehr bequem auf dem 46er geht. Ob 33er oder 34er ist nicht entscheidend, aber wenn die kleine extra Reserve ohne sonstige Nachteile möglich ist, warum nicht.

46/13 ist für lange Abfahrten klar 2 Gänge zu dünn. Etliche Abfahrten sind hier aber so kurz oder steil, dass sich ein Mittreten überhaupt nicht rendiert oder über 60km/h sowieso erübrigt.

Wenn ich will, kann ich auch meinen Zweitrenner mit der normalen 50/34 und 12-27 oder den Crosser mit der Triple nehmen oder schnell eine 52/39 montieren. Habe ich alles hier.
Bietet sich die Gelegenheit, fahre ich damit selbstverständlich gerne die großen Gänge aus.

Und dennoch fahre ich am allerliebsten und öftesten die 46/33, weil sie für mich insgesamt gesehen am meisten Fahrspass bietet.
Die genannten Nachteile treffen zu, allerdings nur für den relativ kurzen Zeitanteil an einer Tour, wo ich mit 50 bis 60 km/h unterwegs sein könnte.
Für den längeren Rest der Tour habe ich keinerlei Nachteile, nutze aber die Vorteile.

Meine Empfehlung geht dahin, sich 2 Rennräder anzuschaffen.
Eines, das man oft und gerne fährt und eines, das grosse Gänge bietet.
 
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