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Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt

AW: Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt

Moin,

deshalb nimmt der weitsichtige Fahrer auch keine 50 g Schläuche für Berge.
Aussentemperatur spielt vielleicht auch eine Rolle und Felgenform. Oder Wasser auf die Felge, wie beim Renn- Lkw. Zisch...

Einfach mal den Schlauch ansehen. :geschenk:
 

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Re: Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt
AW: Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt

Nochmal für alle, die es nicht glauben. Im Idealfall ist der Bremsweg masseunabhängig.
Die Reibungskraft hängt idealerweise nur von der Normalkraft ab und ist zu dieser senkrecht.

F(R)=m*y*g; wobei der Reibungskoeffizient konstant ist.

Für die Beschleunigungskraft(Verzögerungskraft) gilt:

F=m*a

Macht also: m*y*g=m*a -> a=g*y masseunabhängig!!

In der Realität kommen allerdings noch weitere Kräfte dazu, die wirken, zb. Biegekräfte usw. Ausserdem muss man auf das Zusammenspiel Reifen-Fahrbahn achten. Hier hat man zb. Festkörperreibung und Reibung von/in Flüssigkeiten (wenn auch seeeeeeehr zähflüssig). Hier spielt die Masse dann wiederum eine Rolle, da sich durch das Gewicht die abzuführende Wärme bzw die Temperatur und dadurch die Viskosität des Gummis ändert.
Weiterhin spielen auch Verzahnungseffekte mit dem Untergrund eine Rolle usw. usw.
 
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Auch das ist mal wieder falsch, bzw. sehr stark (und damit unrealistisch) idealisiert!

Der Reibkoeffizient ist nur idealisiert bei unelastischen, nicht verzahnenden Oberflächen (z.B. polierter Stahl) näherungsweise unabhängig von der Aufstandsfläche und Normalkraft (m*g)
Da Gummi (auch bei 8bar) aber nun leider elastisch ist und sich mit den Unebenheiten der Strasse (insbesondere die Unebenheiten im Bereich <1mm) hervoragend verzahnt und im Aufstandsbereich auch mächtig verformt, ist die ganze Diskussion lächerlich, abgesehen davon das FR=µ*FN sowieso nur für Gleitreibung gilt und nicht für Rollreibung gilt. Ob der Reibwert bei höherer Belastung zu oder abnimmt ist von vielen Faktoren abhängig (zB Gummimischung, Lastbereich, ...) .

Nichts desto trotz geht diese sinnlose Diskussion vollständig an der Frage des TE vorbei.
 
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Auch das ist mal wieder falsch, bzw. sehr stark (und damit unrealistisch) idealisiert!

Falsch ist es nicht, aber stark idealisiert :p. Dass das Ganze nicht realistisch ist, sollte wohl klar sein. Wobei man es sich bildlich klar machen kann mit einem Bauklötzchen (einmal mit der langen und einmal mit der kurzen Seite über einen Tisch mit gleicher Kraft ziehen. Beide werden dieselbe Strecke in derselben Zeit zurücklegen. Mit Autoreifen geht das ganz klar in der Form nicht!)

Nichts desto trotz geht diese sinnlose Diskussion vollständig an der Frage des TE vorbei.

Da hast du natürlich Recht, aber ich hab nicht angefangen damit :cool:
 
AW: Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt

Dann sind wir uns ja einig... :bier:

Um mal zur ursprünglichen Frage zurückzukommen.

Ich habe als Flachländler leider wenig Erfahrungen mit solchen Bedingungen, da ich Abfahrten >500hm mit dem RR bisher nur von Mallorca kenne und dort (zumindest die Strecken die ich bisher gefahren bin) nicht so steile Stücke waren.

Beim Mounti siehts wieder anders aus, da sind auch längere Abfahrten jenseits der 20% (zB. Plattenweg Brocken->Eckertalsperre) öfter mal dabei gewesen, bei solchen extremen Steigungen hilft das beschriebene harte Bremsen und dann laufen lassen nur bedingt, zumindest wenn man nicht 60kmh zwischen den Wanderern rumfahren will. Bleibt nur hin und wieder eine kurze Pause und weiter. Dabei lässt sich übrigens vorzüglich die Landschaft und Aussicht genießen, die solche Strecken ja in der Regel auch aufgrund Ihrer geografischen Lage mitsich bringen.

Bei allen Abfahrten <10-12% lass ich einfach laufen und bremse die Kurven wenn nötig hart an.

Was sonst noch hilft um nicht zu schnell zu werden ist eine sehr aufrechte Sitzhaltung um den Luftwiderstand erheblich zu erhöhen. Zwischen Tief-Flieger und Sitzriese liegen beim reinen Rollen lassen schnell mal 10kmh oder mehr.
 
AW: Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt

:D geniale Beiträge hier

Ich vertrete folgende Theorie

Ich würde sagen, dass ein Fahrer, der schwerer ist, einen größeren Luftwiderstand hat und dadurch die Geschwindigkeit besser verringern kann, als ein Leichtgewicht. :spinner:
 
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Die potentielle Energie, die in Wärme umgesetzt werden muss ist ja letztlich dieselbe ...
Auch hier greife ich gern verbessernd ein, du meinst hier sicher die kinetische Energie.

Er meint schon die potentielle Energie, schließlich starten wir ja auf einem Pass und haben durch unsere Lage einiges an Energie in uns!
Was wir davon kurzzeitig zu kinetischer Energie werden lassen entscheiden wir ja erst während der Abfahrt durch unser Bremsverhalten.
 
AW: Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt

Er meint schon die potentielle Energie, schließlich starten wir ja auf einem Pass und haben durch unsere Lage einiges an Energie in uns!
Was wir davon kurzzeitig zu kinetischer Energie werden lassen entscheiden wir ja erst während der Abfahrt durch unser Bremsverhalten.

das heisst wenn ich bremse werde ich nicht langsamer, sondern bin auf einmal weniger hoch? :D
bremsen wandelt kinetische energie um...zuvor wird die potentielle energie zu kinetischer energie...^^
sonst würden ja die bremsen auch heiss werden, wenn du oben am gipfel still stehst und dann stark bremst :)
 
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Ich bin mit 120kg den Ötztaler und den Chiba Alpencup gefahren, daneben noch z.B. den Rettenbachgletscher. Ich hatte nie irgendwelche Probleme mit den Bremsen. Ich strampel die Berge doch extra hoch, um sie dann wieder zügig runterzufahren. Da die Bremsen am Rennrad so beschissen sind, muss man eben kurz und richtig kräftig bremsen, dann kommt man auch die steilsten Abfahrten runter.
 
AW: Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt

aber nicht mit Felgenbremsen, oder?;)

'93er Stahlhardtail mit Magura HS22, also ja, auch mit Felgenbremsen.

Bei Scheibenbremsen (vor allem den heute am MTB verbauten mit 200mm Bremsscheiben) ist das Problem ja nicht so gravierend, da Fading nicht so plötzlich kommt wie ein Schlauchplatzer durch überhitzte Felgen
 
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Hallo Gemeinde,
Physik hin oder her (durchaus interresant) - ich bin am WE in den Dolomiten bei einer Passabfahrt duch Reifenplatzer (vorne) gestürzt. Der Schlauch ist auf einer Länge von ca. 40cm geplatzt! Jetzt bin ich einigermaßen verunsichert - da ich nicht weiß was ich tun kann, um so etwas zu vermeiden. Ich hatte: neuen Schlauch + Reifen, ca. 300km eingefahren, ca. 7bar aufgepumpt, Bei der Abfahrt Pause eingelegt ( Kollege hatte einen Platten am Hinterrad bei geringem Tempo), Bremse nicht schleifen lassen, im flacheren Abschnitt ca.9%Gefälle laufen lassen um zu kühlen. Dann bei voller Fahrt ca. 70KM/h PLATZ - STURZ - AUA :( !
 
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Um nochmal auf den Riedbergpass zurückzukommen.

Ich würde dort nicht mehr in so einem Tempo wie in dem Youtube-Video runterfahren (http://www.youtube.com/watch?v=mbhbq7DSqpo).
Mir ist dort auch ein Reifen geplatzt (Eigenverschulden: beim Aufziehen Draht beschädigt); im Video bei 0:58 in der Rechtskurve.

Dort sind häufig viele Frostschäden. Wenn man da plötzlich reingerät, macht man den Abflug.

Da es mein "Lieblingspass" ist, habe ich da auch schon mal mit 70 auf dem Liegerad einen Schulbus überholt (mit natürlich jolenden Kindern).
Aus heutiger Sicht viel zu leichtsinnig.

Zwischendurch mal ne Pause und auf die Vorderfelge gespuckt: Ein kurzes Zischen und die Spucke war verdampft.

Momentan bremse ich immer kurz und heftig (Vorne und hinten etwas weniger) und lasse es dann wieder laufen.
 
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Klarer Fall von persönlichem Pech und offensichtliche Ausnahme.

Gute Besserung!

Hallo Gemeinde,
Physik hin oder her (durchaus interresant) - ich bin am WE in den Dolomiten bei einer Passabfahrt duch Reifenplatzer (vorne) gestürzt. Der Schlauch ist auf einer Länge von ca. 40cm geplatzt! Jetzt bin ich einigermaßen verunsichert - da ich nicht weiß was ich tun kann, um so etwas zu vermeiden. Ich hatte: neuen Schlauch + Reifen, ca. 300km eingefahren, ca. 7bar aufgepumpt, Bei der Abfahrt Pause eingelegt ( Kollege hatte einen Platten am Hinterrad bei geringem Tempo), Bremse nicht schleifen lassen, im flacheren Abschnitt ca.9%Gefälle laufen lassen um zu kühlen. Dann bei voller Fahrt ca. 70KM/h PLATZ - STURZ - AUA :( !
 
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Beruflich habe ich viel mit Luftkühlsystemen und mit Aerodynamik im Allgemeinen zu tun.

Zwei Punkte sorgen dafür, daß ein gelegentliches, heftiges Bremsen, abgewechselt mit 'Laufenlassen' die Felgentemperatur geringer halten:

1) Kühlung durch die Luft. Bei höherer Geschwindigkeit ist die Kühlung der Felgen durch die vorbeistreichende Luft stärker. Diese Verhältnis ist linear - bei doppelter Geschwindigkeit doppelte Kühlung.

2) Bremswirkung durch den Luftwiderstand. Die Energie, die während der Abfahrt umgesetzt wird, ist (beim selben Fahrer) eine Konstante, egal wie schnell oder langsam er fährt. Gäbe es keine Kurven, so könnte man einfach alles laufenlassen - der Windwiderstand setzt dann der Geschwindigkeit ein Ende, ganz ohne Bremseinsatz.

In der Praxis bedeuten Abschnitte mit hoher Geschwindigkeit eine erheblich verstärkte Dissipation der Energie durch den Luftwiderstand, da dieser quadratisch mit der Geschwindigkeit zunimmt!

Deshalb: Auf den gerade Abschnitten Bremsen auf, Oberkörper aufrichten --> maximale Luftbremswirkung. Vor der Kurve beherzt runterbremsen, um anschließend wieder die Bremsen ganz aufzumachen. Hinterradbremse soweit als möglich mit einsetzen, dann verteilt sich die Bremsleistung auf 2 Felgen.
 
AW: Felgen heiß bremsen auf Passabfahrt

Hallo Gemeinde,
Physik hin oder her (durchaus interresant) - ich bin am WE in den Dolomiten bei einer Passabfahrt duch Reifenplatzer (vorne) gestürzt. Der Schlauch ist auf einer Länge von ca. 40cm geplatzt! Jetzt bin ich einigermaßen verunsichert - da ich nicht weiß was ich tun kann, um so etwas zu vermeiden. Ich hatte: neuen Schlauch + Reifen, ca. 300km eingefahren, ca. 7bar aufgepumpt, Bei der Abfahrt Pause eingelegt ( Kollege hatte einen Platten am Hinterrad bei geringem Tempo), Bremse nicht schleifen lassen, im flacheren Abschnitt ca.9%Gefälle laufen lassen um zu kühlen. Dann bei voller Fahrt ca. 70KM/h PLATZ - STURZ - AUA :( !

Mir ging es heute auch so auf der Abfahrt vom Passo de Telegraf am Gardasee. Sehe jetzt aus wie geschlachtet, aber gebrochen scheint nichts zu sein. Die Abfahrt hat auf rund 6 Kilometer 17 Prozent und immer wieder Serpentinen. Materialfehler schließe ich aus, das alles neu war.

Was kann man dagegen tun?
 
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