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wie mit sündern umgehen?

toby99

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Ich stelle jezz hier mal die frage, wie man mit sündern um gehen sollte

Sinnvoll fände ich, was gestern ein Sportjournalist bei n-tv vorgeschlagen hat:
Einführung von Höchstgrenzen, bei deren Überschreitung eine ein- bis zweimonatige Sperre erfolgt - und nicht wie bisher mehrjährige plus Kriminalisierung. Er hat damit argumentiert, dass ein Michael Schumacher auch nicht jahrelang gesperrt würde, wenn mal wieder an seiner Karre manipuliert wurde, sondern maximal für ein Rennen.
Ich finde den Vorschlag gut, wäre aber gegen eine Freigabe des Dopings ohne Begrenzung, weil sonst wirklich bei der Tour die Fahrer reihenweise tot vom Rad fallen würden.
 
toby99 schrieb:
Ich stelle jezz hier mal die frage, wie man mit sündern um gehen sollte

Sinnvoll fände ich, was gestern ein Sportjournalist bei n-tv vorgeschlagen hat:
Einführung von Höchstgrenzen, bei deren Überschreitung eine ein- bis zweimonatige Sperre erfolgt - und nicht wie bisher mehrjährige plus Kriminalisierung. Er hat damit argumentiert, dass ein Michael Schumacher auch nicht jahrelang gesperrt würde, wenn mal wieder an seiner Karre manipuliert wurde, sondern maximal für ein Rennen.
Ich finde den Vorschlag gut, wäre aber gegen eine Freigabe des Dopings ohne Begrenzung, weil sonst wirklich bei der Tour die Fahrer reihenweise tot vom Rad fallen würden.

Bei zwei Monaten Sperre ist das doch quasi eine Legalisierung. Die Sperre sitzen die auf der linken Backe ab und gut. Da überlegen sich die Leute, daß das Risiko erwischt zu werden, kalkulierbar wird.

Nee du, ich bin da eher für lebenslange Sperre zu haben. Nicht, daß das abschreckend wirkt, aber dann sind die Leute, nachdem sie einmal sowas gemacht haben, weg aus'm Radsport. Das die Leute in der Sperrfrist anfangen nachzudenken und sowas "erzieherisch" wirkt, wage ich nämlich stark zu bezweifeln.
 
cbk schrieb:
Bei zwei Monaten Sperre ist das doch quasi eine Legalisierung. Die Sperre sitzen die auf der linken Backe ab und gut. Da überlegen sich die Leute, daß das Risiko erwischt zu werden, kalkulierbar wird.

Nee du, ich bin da eher für lebenslange Sperre zu haben. Nicht, daß das abschreckend wirkt, aber dann sind die Leute, nachdem sie einmal sowas gemacht haben, weg aus'm Radsport.

Lebenslang ist aber auch nicht optimal - das käme einer Todesstrafe gleich:
Solange Du nicht zu 100% zweifelsfrei beweisen kannst, dass ein Fahrer gedopt hat, besteht immer die Gefahr Unschuldige zu treffen.
Und wenn man hört, dass Proben vertauscht wurden oder Sportler auch unwissentlich gedopt wurden (manchmal reicht ja die falsche Zahnpasta, gell?), dann steht man ziemlich schnell im Konflikt, ob nun der Arzt / Das Team den Fahrer gedopt hat, oder der Fahrer absichtlich gedopt hat oder ob evtl. nur durch irgendeinen anderen Einfluß die Werte evtl. verfälscht sind.

Willst Du dann dem Fahrer auch seine Berufung (=Beruf) wegnehmen?
 
ManofStil schrieb:
Lebenslang ist aber auch nicht optimal - das käme einer Todesstrafe gleich:
...
Willst Du dann dem Fahrer auch seine Berufung (=Beruf) wegnehmen?

Ja, genau das will ich! Ich glaube nämlich nicht, daß einer nach einer Sperrfrist nicht genauso weitermacht wie zuvor.
Ist so ähnlich wie bei Straftätern. Wenn man sie nicht sicher therapieren kann, muß man sie in Sicherheitsverwahrung nehmen, um die Allgemeinheit vor ihnen zu schützen.

Das so eine Sperrfrist einen Lerneffekt auslöst, daran glaube ich nicht.

Würde es beim Doping helfen, wenn die Fahrer 3 Monate vor der Tour in Quarantäne kommen und dann nur noch von einem offiziellen Arzt der Tour-Leitung behandelt werden dürfen und von keinem anderen mehr?
 
Ich wollte ma zubedenken geben das jeder von uns bei einer Doping-kontrolle erwischt werden würde.
Ich habe zum Beispiel eben ein Heuschnupfenmittel genommen das einen Wirkstoff enthält der auf der Liste steht.
Gleich werde ich eine Zigarette rauchen (Ja auch Nikotin ist Doping) und und und...
Man hat sicher schon viele Unschuldige erwischt.
Allerdings hat man mehr Schuldige Fahren lassen.
 
Ich bin auch für lange Sperren. Das ist noch lange kein Berufsverbot, die überführten Doper können ja ihren eigenen Verband gründen und ihre eigenen Rennen veranstalten. Vielleicht sind die ja sogar populärer!

Aber bei den UCI-Rennen sollten die länger nicht mehr starten dürfen.
 
Ich denke, dass Strafen im Sport nach und nach härter werden müssen. Ich denke die Sperre von 2 (+2) Jahren im Radsport ist schon ok, müsste aber von anderen Sportarten übernommen werden. Und dann muss eben auch (und das geht nur langsam) das ganze Klima verändert werden. Solange es Ärzte und Betreuer gibt, die den Fahrern das dopen nahelegen wird es auch Fahrer geben, die darauf anspringen. Und WADA, UCI (oder andere Sportverbände), die A.S.O (oder andere Veranstalter) und die Polizei müssen an einem Strang ziehen. Ich hab mnchmal das gefühl, dass die alle gegeneinander arbeiten, oder zumindest nicht zusammen.

Und jeder der wissetlich dopt oder doping unterstützt muss hart bestraft werden. Dabei geht es nicht um Kriminalisierung, aber es ist Betrug. In anderen Berufen wird man auch rausgeschmissen, wenn man betrügt.
 
Lebenslange Sperren sind übertrieben. 2-3 Jahre wären angebracht.
Bei N-TV hat der Typ gestern auch gesagt, die Fahrer sind keine Täter sondern Opfer, ich finde da hat er teilweise Recht.

Denn es gibt bestimmt Teams bei denen man stress bekommt oder sogar rausfliegt wenn man nicht dopt. Vll. ist das ein bisschen übertreiben, aber um beim Profi Radsport ganz vorne mitzufahren, muss man dopen.

Doping verhindert man nicht, wenn man Fahrer sperrt, sondern durch so Aktionen wie in Spanien. Also wenn man die Quellen zerstört.

sTa
 
sTa schrieb:
Denn es gibt bestimmt Teams bei denen man stress bekommt oder sogar rausfliegt wenn man nicht dopt. Vll. ist das ein bisschen übertreiben, aber um beim Profi Radsport ganz vorne mitzufahren, muss man dopen.

Ja, also sind die Fahrer doch Täter! Wenn einem Fahrer nahegelegt wird entsprechende Mittel zu nehmen, er dann zur Polizei rennt und die dann den ganzen Rennstall hochnehmen, dann ist er kein Täter.

Ansonsten kann ich dies "wir sind auch alle nur Opfer" nicht mehr hören.
 
Das Problem sind doch nicht die Sperren! Das Problem sind die Kontrollen! Nur ein Bruchteil derer die Dopen wird erwischt. Da spielt es keine Rolle ob die Strafe nun 1 Jahr oder 10 Jahre beträgt. Die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden ist ziemlich gering. Außer man hat keine Ahnung!

Im Leistungssport werden jedes Jahr x Milliarden Euro umgesetzt. Die WADA hat ein Budget von ca. 20 Millionen Euro. Damit soll die WADA alle IOC Disziplinen abdecken??!! :confused:

Das ist lächerlich und zeigt mehr als deutlich wie sehr wir, Wirtschaft, Politik, Sponsoren an einem Dopingfreien Leistungssport interessiert sind.
Bei diesem Etat, vorallem bei diesen extremen finanziellen Unterschieden, ist es doch klar, dass die Qualität und Quantität der Dopinganalytik immer Jahre, zum Teil Jahrzehnte hinterherhinkt.
Warum schaut man z.B. auch der Pharmaindustrie nicht genauer auf die Finger. Seltsam wenn nur 30% der gesamte Epo-Produktion an Kranke gehen.

P.S.
Die Großen Dopingskandale wurden nie durch Dopingkontrollen sondern immer nur durch Fahndungserfolge von Polizei, Zoll, Presse erzielt.
Durch Dopingkontrollen wurden immer nur einzelne Sportler ("Schwarze Schafe":D ich lach mich tot) erwischt. Wer da an ein funktionierendes Kontrollsystem glaubt ist schlichtweg dämlich.
 
Trainingskontrollen, der neue Mythos. Jeder erzählt wie toll und wie oft diese durchgeführt werden.
Hm...??? Budget der WADA beträgt hierfür ca. 3 Millionen Euro im Jahr! uiuiui

Alles Bruttowerte, hiervon muss muss man natürlich noch Kosten für Verwaltung/Finanzen, Recht, Technologie, Ausbildung, Aufklärung, Information, Personal, Gebäude etc... abziehen.

Da bleibt ja nicht soooo viel übrig!!
 
Die erste Frage, die sich mir stellt, ist die: Wer sind eigentlich die "Sünder"?

Die Antreiber? Die, welche mit immer sensationelleren (Tor)Touren ein Mordsgeschäft betreiben? Die sich ihre Managersessel vergolden lassen, dabei aber ganz sicher nicht vergessen, ihr Moralfähnchen in den Wind zu halten - falls der gerade weht? Oder die, welche nicht einmal davor zurückscheuen, mittels Beweislastumkehr einen der elementarsten Rechtsgrundsätze der zivilisierten Welt über Bord zu werfen? Einträchtig mit einer Journaille, die sich blutgierig auf alles stürzt, was irgendwie nach Sensation oder Skandal riecht? Und beide im Verein damit Zustände provozieren wie in den Zeiten der Hexenprozesse?

Oder am Ende sogar wir Fans, die immer mehr, immer höher, schneller, weiter sehen wollen?

Die meisten Profi-Sportler sind gerade mal halb so alt wie ich. Man zeige mir einen beruflich arrivierten Mittvierziger, der im Verlauf seiner Karriere nicht schon mal gemogelt hat.

Diesen ganzen Doping-Kreuzzug halte ich gelinde gesagt für scheinheilig. Jede Menge selbstgebastelte Heiligenscheine. Widerlich.

Ich nehme weiterhin bei Bedarf Aspirin. Wenn ich nach langen, schmutzigen Abenden morgens ins Büro fit sein muß genauso wie wenn mir mit der Gruppe bei 35°C im Schatten eine harte Tour bevorsteht.

Und die ganze Tour de Feinte kann mir ohne Ulle grad gestohlen bleiben.

Gruß,
Gelfling
 
Da der Radsport selber ja nicht willens ist gegen Doping effektiv und hart vorzugehen bleiben nur Polizei und Staatsanwaltschaft.
Und für die besteht nun mal kein Unterschied zwischen einem Dealer/User von Koks und Heroin oder einem der das gleiche mit Epo, HGh, etc macht.
Also wird im Rahmen eines Rechtsstaates ermittelt, gefahndet, angeklagt und verurteilt
 
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