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Welche Schaltung für meinen neuen Pendelrenner

ollonois

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Hallo,

ich brauche mal ein wenig Rat und den Schubs in die richtige Richtung, nachdem ich jetzt schon Wochen über der Frage grüble, aber nicht wirklich weiter komme.

Für die tägliche Fahrt zur Arbeit, will ich mir ein neues Rad aufbauen (lassen) und grübel über der Schaltungsfrage. Ich möchte im Ganzen recht sportlich unterwegs sein, da ich die Fahrten ein wenig zur sportlichen Betätigung nutzen will zu der ich Alltag ansonsten nicht wirklich komme.
Es wird daher wohl eine sogenannte Randoneuse, also Rennrad mit Blechen, Träger und Lichtanage.
Aus Wartungsgründen will ich eigentlich weg von der Kette und meine Arbeitskleidung dürfte auch sauberer bleiben, da sich mit einer Nabenschaltung ein Kettenschutz montieren ließe oder gar ein Riemenantrieb.
Zu fahren habe ich pro Strecke ca 10km, also nicht die Welt. Da ich die Komponenten gerne in Silber hätte, bin ich heutzutage wohl nochmal etwas eingeschränkt.

Lange Rede kurzer Sinn. An meinem jetzigen Rad fahre ich folgende Schaltung. Vorne 48-38-28 und hinten eine 8er Kassette 11-28. Für den Weg zur Arbeit brauche ich unten rum minimal die 3,9m Entfaltung oben rum nutze ich auf den Gefällestrecken auch schon mal den höchsten Gang mit 9,4m Entfaltung.
Das kleine Blatt vorne benötige ich für den Arbeitswege nicht.

Ich habe dann mal geguckt und eigentlich ist meine Wahl schon auf die Alfine 11 mit 44/22 gefallen, da ich damit meine jetzige Schaltung abbilden kann und ich gesehen habe, dass es da mit den Versa VRS-11 STIs für den Rennlenker gibt. Leider scheint es die aber nirgends zu kaufen zu geben, was die Umsetzung dann schwierig macht.

Alternativ gäbe es noch die Di2 Alfine mit Elektroschaltung die erscheint mir aber sehr teuer und die Akuuladerei möchte ich eigentlich nicht. Für den Preis bekäme ich aber auch schon die Rohloff.

Nächste Alternative wäre eine Rohloff. Eine sehr teure Lösung und man kann sie nicht am Bremshebel schalten. Es soll wohl mal Bastellösungen dafür geben, aber ob und wie gut das taugt weiß man nicht.
Für die Montage am Rennlenker entstehen ohnehin schon weitere Koste bei der Rohloff. Hier wäre meine bevorzugte Lösung wohl der Lenker von Van Nicholas mit dem Standarddrehgriff.

Letztlich könnte ich auch bei der Kette bleiben und eine Campa Athena dranpacken. Vorne 50/34 und hinten vielleicht was 11-32. Aber von der Kette mit all ihren Problemen möchte ich eigentlich weg für den Alltagsbetrieb. Vorteile sehe ich hier eigentlich nur beim Gewicht und gegenüber der Rohloff beim Preis.

Tja was nun. Meine präferierte Lösung wäre die Alfine, vielleicht kennt ja hier jemand eine Bezugsquelle für die Versagriffe. Rohloff ist halt recht teuer und eigentlich brauche ich die zusätzlichen Gänge unten rum nicht. Hinzu kommt der Umstand, dass man am Rennlenker nur am Drehgriff schalten kann. Wie das in der Praxis taugt, kann ich leider nicht beurteilen.
 
Hui fast 100 Leser und keiner kann mir weiterhelfen.

Zumindest habe ich die Lösung mit den Versa Griffen jetzt abgeschrieben. Augenscheinlich tut sich bei dem Hersteller nichts mehr. Die letzte News auf der Seite ist Jahre alt und auf Mailanfragen wird nicht geantwortet.

Bliebe also die Alfine mit Di2 und STIs am Rennlenker oder eine klassische Kettenschaltung. Ggf noch die Rohlofflösung mit Drehgriff, aber hier würde ich gerne mal was aus der Praxis hören, von Leuten die eine solche Lösung nutzen. Die Rohloff ist ja zumindest vom Wirkungsgrad noch einmal ne Ecke besser als die Alfine, allerdings auch teurer. Ich komme im Jahr vielleicht auf eine Laufleistung von 4000 bis 5000 km. Das sollte auch die Alfine packen.

Hier mal die Van Nicholas Lösung mit Rohloff
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gegen die Alfine Di2

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Die Shimano Lösung gibt es halt nur in Kombination mit hydraulischen Scheibenbremsen. Bei der Rohlofflösung wäre man bei der Wahl der Bremsen hingegen frei.
 
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Ich habe ein Rad mit Rohloff-Schaltung geerbt und mag die überhaupt nicht. Technisch ist die Bandbreite der Schaltung zwar beeindruckend und ausreichend, aber die Bedienung mit den Drehgriffen ist schwammig, der Gangwechsel unter Last funktioniert nicht zuverlässig (sehr lästig, wenn man an Steigungen mal schnell noch ein- zwei Gänge runterschalten will) und der Kettenverschleiß ist erstaunlich hoch, bzw. eine verschlissene Kette sorgt sehr früh für das Problem, dass sie unter Last vom Kettenblatt springt. Die dann wieder drauzuziehen ist dann nur mit sehr viel mehr Mühe verbunden als bei einer Kettenschaltung: ohne Handschuhe oder Taschentuch sind die Finger dann maximal ölig.

10km zur Arbeit sind meiner Meinung nach genug um Wechselklamotten zu benutzen. Speziell im Sommer schwitzt man auch bei niedrigen Geschwindigkeiten seine Klamotten auf dem Rad gut durch. Und wenn es mal nass ist oder regnet, dann ist die Kleidung trotz Schutzbleche sehr schnell dreckig. Von daher würde ich fürs Pendlerrad bei einer Kettenschaltung bleiben.

Fest montierte Schutzbleche habe ich an meinem Arbeitsrad auch und würde darauf auch nicht verzichten wollen. Da ich damit dann natürlich auch viel bei Dunkelheit fahre habe ich komplett alle StVO-Reflektoren am Rad fest montiert. Zur Beleuchtung bevorzuge ich allerdings Akkulampen. Einen Nabendynamo mag ich nicht in meinem Laufrad haben.
 
Wechselkleidung ist für mich leider keine Option, da ich mich am Arbeitsplatz nicht umziehen kann. Allenfalls vielleicht das T-Shirt wechseln. Für den Notfall habe ich zwar eine Garnitur im Schrank, aber das Umkleiden auf der Toilette ist nichts für jeden Tag. Da ich aber morgens sehr früh anfange und schon um halb 6 losradel, ist das mit den Temperaturen auch im Sommer nicht so das Problem. Auf der Rückfahrt ist es dann egal, da ich mich zuhause ja umziehen und ggf. Duschen kann. Ich werde auch nicht bei jedem Sauwetter fahren und im Zweifel auf den Bus umsteigen, aber man kann dennoch auch unterwegs mal von Regen überrascht werden.

Unter Last schaltet aber auch die Kette nicht zuverlässig oder im Zweifel gar nicht. Frühzeitiges runterschalten ist wohl bei allen Schaltungen Pflicht.
Bei der Kette stört mich neben dem Schmutz auch der im Vergleich zu gekapselten Nabe erhöhte Wartungsaufwand. Eigentlich sehe ich außer dem Gewicht überhaupt keinen Vorteil in der Kettenschaltung. Ich bin die Rohloff nur mal kurz gefahren. Schwammig kam sie mir nicht vor.
 
Ich kann mir gerade nicht vorstellen, was das für ein Arbeitsplatz sein soll an dem man sich nicht Umziehen und zumindest eine kleine Katzenwäsche machen kann, aber vielleicht bin ich da auch einfach merkbefreit: ab in die Toilette und raus aus den Klamotten und irgendwo ein Eck suchen, wo ich meine Radkleidung während des Arbeitstages unauffällig aufhängen kann :-)
Jedenfalls würde ich in Arbeits-/Alltagskleidung keinen Arbeitstag verbringen wollen, wenn ich in dieser zuvor 10km sportlich geradelt bin.

Dass ich mit meiner Meinung und meinen Erfahrungen mit der Rohloff nicht nur auf Zustimmung stoße ist mir bewusst. Bevor ich selbst eine bekam dachte ich für mich anhand von diversen Hurra-Rohloff-Erfahrungsberichten auch, dass ich da jetzt das Nonplusultra jetzt am Rad habe. Hat sich für mich aber überhaupt nicht bestätigt und auch die Wartungsfreundlichkeit sehe ich nicht. Ich war eher entsetzt wie sehr das Ding Ketten frisst: nach einem Monat Fahren bei jedem Wetter und knapp 1000km war die Kette soweit gelängt, dass sie nicht mehr zuverlässig auf den Ritzeln blieb. Theoretisch könnte man zwar das Laufrad nachspannen, praktisch müsste ich dafür dann aber auch die Bremse neu einstellen... Wäre das Rad kein Erbstück hätte ich es schon längst abgegeben. So verwende ich es nur noch als Packesel für größere Einkäufe. Wenn man keinen Druck aufs Pedal gibt, dann geht das auch mit einer gelängten Kette, aber sportlich fahren kann ich damit nicht mehr.

Ich warte meine Räder selbst und Kettenschaltung empfinde ich hier als einfacher. Unter Last schalten die bei mir auch problemlos -- solange Ritzel und Kette nicht verschliessen sind.
 
Eigentlich sehe ich außer dem Gewicht überhaupt keinen Vorteil in der Kettenschaltung. Ich bin die Rohloff nur mal kurz gefahren. Schwammig kam sie mir nicht vor.

Vielleicht kannst du die Rohloff ja nochmal etwas länger testen. Ansonsten klingt es so als wärst du dir ungeachtet der geäußerten Bedenken deiner Sache sicher bzw. scheinst die Entscheidung bereits getroffen zu haben, von daher würde ich dir raten, dass einfach mal zu machen und zu berichten.
 
Ansonsten klingt es so als wärst du dir ungeachtet der geäußerten Bedenken deiner Sache sicher bzw. scheinst die Entscheidung bereits getroffen zu haben, von daher würde ich dir raten, dass einfach mal zu machen und zu berichten.

Ich habe die Bedenken durchaus beachtet, allerdings habe ich keinen anderen derart gelagerten Fall zu hören bekommen. Wenn jemand mit abgenudelter oder falsch gespannter Kette fährt, wundert es mich nicht, wenn es zu Problemen kommt. Sucht man mal im Netz, hört man zur Rohloff eher das Gegenteil und das die Ketten sehr lange halten. Es ist nunmal so, dass die Kette nach der Einfahrzeit nochmal nachjustiert werden muss. Wenn man das nicht will, muss man einen Kettenspanner montieren. Auch bei der Kettenschaltung längt sich die Kette nach dem Einfahren ein wenig, durch den Kettenspanner bekommt man davon aber nichts mit. Sich dann hinzustellen und zu sagen Kette spannen will ich nicht, die Schaltung ist Mist, ist für mich wenig hilfreich. Es ist für mich auch nicht physikalisch nachvollziehbar, wie gerade die Rohloff nun für einen erhöhten Kettenverschleiß sorgen soll. Für den Verschleiß einer Kette mag es viele Ursachen geben, aber die Nabe ist daran wohl eher unbeteiligt.

Gefallen ist die Entscheidung noch nicht, sonst hätte ich ja hier keinen Thread aufgemacht und die Entscheidung ist ja gerade bei der Rohloff von nicht unerheblicher finanzieller Tragweite. "Einfach mal machen" möchte ich daher nicht. Zur Diskussion steht ja auch noch die Shimano Di2. Vielleicht gibt es hier ja wen, der damit schon Erfahrungen hat. Der Akku soll ja recht lange halten und weite Touren in die Wildnis will ich mit dem Rad nicht unternehmen.
 
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Ich will dir ja die Rohloff gar nicht madig reden. Du hast hier nach Erfahrungen gefragt und ich habe meine geschildert -- und die sind halt so wie sie sind, da kann ich nichts für ;-)

Dass sich Ketten längen ist mir durchaus bewusst, nur bedeutet bereits eine leicht gelängte Kette -- ohne Kettenspanner -- dass die Kette bei dieser Schaltung auch leicht abspringt. Und natürlich kann man das nachjustieren, aber das ist nicht mal eben ruck-zuck erledigt sondern bedeutet an meinem Rad mit Magura-Felgenbremse eben auch nochmal sorgfältige Einstellungsarbeit, bei der man -- wenn man es richtig machen will -- mit aufgehängtem Rad und blanker Felge ohne Reifen arbeitet. Mir ist das zu stressig, weswegen ich mein Rohloffrad eben kaum benutze.

Und es sind durchaus auch andere Beiträge im Netz zu finden, die den Ketten- und Ritzelverschleiß der Rohloff bemängeln.

Aber es gibt auch genug Leute, für die das alles wunderbar funktioniert und du selbst hast sie ja auch schon getestet und wenn du damit klarkommst dann ist das doch okay - beeindruckend ist der Übersetzungsbereich der Rohloff allemal und sie kurbelt sich wie gesagt sehr angenehm, solange man nicht unter allzuviel Druck schalten möchte und man mit dem Drehgriff klarkommt.
 
Ich würde es so kurz ausdrücken: die Rohloff ist möglicherweise eine tolle Schaltung für ein Reise- oder Trekkingrad das man vornehmlich ohne die sportlichen Ambitionen fahren will, mit denen man üblicherweise auf ein Rennrad steigt. Als Renner-Schaltung ist sie einfach nicht gebaut und hat als solche klare Defizite. Zur Alfina kann ich nichts sagen, würde da aber ähnliches erwarten.
 
Hui fast 100 Leser und keiner kann mir weiterhelfen.

Naja, das liegt vermutlich an Deiner relativ deutlichen Vorgabe in Richtung Nabenschaltung. Für die meisten Leser hier dürfte klar sein, dass an ein Pendler-Rad mit sportlichem Anspruch eine Kettenschaltung gehört. Daher gibt es kaum eine Diskussionsgrundlage, es sei denn, wir sollen Dir die Nabe ausreden. :)

cu,
kaasboer (früher mit Nabe gependelt , jetzt nur noch mit Kette)
 
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