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Was kann ein BROOKS ab?

pandora

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Hab nach langer Zeit wieder meinen Swift Titanium ausgegraben, aufs Bike aufgepflanzt und hadere nun damit, dass der beim derzeitigen Klima ziemlich leidet:
-er hat kaum Gelegenheit, zwischen zwei Fahrten zu trocknen
-vom Hinterrad wird ausser Wasser noch Sand draufgeschleudert
-und dieses Gemisch scheuert zwischen Regenhose und Sattel

Fetten, solange das Ding feucht ist, halte ich für kontraproduktiv (oder?), die "schwarze Farbe" (ist sicher keine Farbe, aber "das Schwarze") geht halt auch ab, da bin ich mir nicht sicher, ob das dem gut bekommt und ich hab zwar zum abstellen ne Tüte zum Abdecken dabei, aber die würde ich beim Fahren gerne abnehmen.

Also: wie lange macht das Sahneschnittchen das unter diesen Bedingungen mit, was kann ich dem Teilchen Gutes tun, ausser es in die Vitrine zu legen und wieder nen Plastiksattel zu montieren? Die Brooks-Homepage gibt ja zum Umgang mit deren Sätteln nicht viel har...
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

moin padora,

ich fahre auf meinen stadträdern auch nur brooks sättel (b73 und team professional). die nutzen natürlich ab und werden vom leder her heller, das macht doch einen benutzten ledersattel aber erst aus...

ansonsten alle paar wochen, wenn er trocken ist, von unten und oben mit body lotion einreiben und bei regen immer tüte drüber, dann klappts.

ach ja, nicht vergessen, den sattel in regelmäßigen abständen nachzuspannen.

mfg beckstown
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

Du meinst also, das abgefuckte Aussehen macht dem nix aus...?
Nachfetten (hab aber das originale Phat von Brooks) und -spannen tu ich eh.
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

...
und bei regen immer tüte drüber, dann klappts.
...

auch beim fahren? ich bin nämlich am überlegen, ob ich mir auch so einen anschaffe. wenn ich den aber bei RTF´s im regen nicht fahren kann, muss ich mir doch irgendwas anderes überlegen.

gruss
dasulf
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

Ich beschränke mich bei meinen Ledersätteln nach der Zeit des Einfahrens, die immer bereits andere für mich auf den antiken Stücken an meinen Rädern durchlitten haben, auf das Auftragen von "Kiwi"-Schuhcreme, die einen sehr schönen Glanz ergibt, die Lederfarbe unterstützt und darüber hinaus Nährstoffe in das Leder einträgt. "Kiwi" enthält "Carnauba"-Wachse, die die Widerstandsfähigkeit der Lederoberfläche gegen Abrasion erhöhen, jedoch nicht gegen Feuchtigkeit versiegeln, die Verwendung der Tüte bei Regen also nicht ersetzen können. Grundsätzlich dürfen feuchte Ledersättel nicht gefahren werden, denn im aufgeweichten Zustand reagiert die Oberfläche des Leders besonders empfindlich auf Belastung durch Reibung. Ist der Sattel feucht geworden, darf er nur bei Zimmertemperatur trocknen, keinesfalls in einem erhitzten Raum. Gegen Nässe von unten hilft eine Folie, die man zwischen Sattelgestell und Leder anpasst. Das Nachspannen sollte gering dosiert erfolgen und nur, wenn nötig. Nicht jedes Werkzeug, das man hat, muß man auch benutzen... besser also sehr, sehr zurückhaltend nachspannen, die Gefahr von Faserbrüchen ist recht hoch.

Wie ein regelmäßig benutzter Brooks "Swallow" von 1954 aussieht, könnt Ihr hier sehen:

http://www.rennrad-news.de/fotos/showphoto.php/photo/46301/cat/2044

Die Sattelschraube wurde in über 50 Jahren nur um 3mm herausgedreht, der Sattel ist gut gespannt, das Leder dennoch weich.


Und hier ein Brooks "Team Professional" aus dem Produktionsjahr 1965 (noch mit 21mm Durchmesser messenden Nieten):

http://www.rennrad-news.de/fotos/showphoto.php/photo/44142

Die Sattelspannschraube wurde hier um 5mm gespannt, auch dieser Sattel ist straff und das Leder weich zugleich. Der Sattel wurde regelmäßig benutzt, die Prägung auf den Seiten ist kaum noch zu sehen, dennoch ist das Leder in einem prima Zustand.

(Beide Sättel tragen das Herstellungsjahr als Stempel auf der Unterseite des Sattelgestells.)

Ich habe hier noch andere Sättel (Wrights, Lycett, Mansfield), die eigentlich alle Erscheinungsformen von Alterung zeigen, keiner davon ist in seiner tatsächlichen Nutzbarkeit eingeschränkt.
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

Also:

bei Regen ne Tüte drüber, auch beim Fahren

regelmässig fetten, aber nachspannen nur ganz mässig (gibbet da Anhaltspunkte, wann gespannt werden sollte und wie viel dann? Ich hab eigentlich nur einmal, nachm Einfahren, also so nach ca 600km n Stück weit gedreht)

das Rad nicht benutzen, wenn das Leder des Sattels nicht trocken ist (das ist ne harte Nuss, daran hab ich zu knabbern)


Ich denke mal, wenn man bei Regen ne Tüte überzieht, hat sich das Problem mit der Feuchtigkeit von unten auch erledigt,und man kann auf die Folie unten verzichten;- ansonsten werde ich wohl ein Tascherl hinten dran hängen, was auch verhindern wird, dass Dreck und Feuchtigkeit da hinten reinspritzen und prüfen inwieweit ich bereit bin, in nen Satz Raceblades zu investieren (es geht weniger um die Kohle, sondern darum, dass Schutzbleche für mich nix an nem Crosser verloren haben, auch wenn er als Alltagshure im Einsatz ist)
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

VIEL, SEHR VIEL...

wenn das Teil richtig eingefahren ist (das ist wirklich wichtig) dann ist das fast ein Sattel für die Ewigkeit.

Ich habe meinen Colt jetzt 15 Jahre (davon aber nur 6 Saison gefahren). Habe eine Satteltasche, die auch als Spritzschutz dient.
Gefettet wird das Teil bei mir beim Fahren von oben (fahre nass mit vaseline :D ) und ansonsten mache ich: NIX

Gut - er könnte gepflegter aussehen...aber Form und Funktion sind nach wie vor perfekt. Das mit der Plastiktüte bei Regen mache ich auch - aber nicht beim Fahren!!! Das wäre mir zu unsicher vom Sitzen her.
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

Also:

bei Regen ne Tüte drüber, auch beim Fahren

regelmässig fetten, aber nachspannen nur ganz mässig (gibbet da Anhaltspunkte, wann gespannt werden sollte und wie viel dann? Ich hab eigentlich nur einmal, nachm Einfahren, also so nach ca 600km n Stück weit gedreht)

das Rad nicht benutzen, wenn das Leder des Sattels nicht trocken ist (das ist ne harte Nuss, daran hab ich zu knabbern)


Ich denke mal, wenn man bei Regen ne Tüte überzieht, hat sich das Problem mit der Feuchtigkeit von unten auch erledigt,und man kann auf die Folie unten verzichten;- ansonsten werde ich wohl ein Tascherl hinten dran hängen, was auch verhindern wird, dass Dreck und Feuchtigkeit da hinten reinspritzen und prüfen inwieweit ich bereit bin, in nen Satz Raceblades zu investieren (es geht weniger um die Kohle, sondern darum, dass Schutzbleche für mich nix an nem Crosser verloren haben, auch wenn er als Alltagshure im Einsatz ist)

Pandora, nachspannen solltest Du nur wenn es nötig ist, nicht, weil Du den passenden Schlüssel hast. Natürlich geht ein Nachspannen in zu großen Schritten mit der Gefahr des Faserbruches einher und man könnte hieraus schließen, regelmäßiges Nachstellen in kleinen Schritten wäre vonnöten - es ist aber in der Tat nicht zwingend. Achte einfach auf die Sattelspannung und halte in jedem Fall im Hinterkopf, mit dem Nachspannen extrem vorsichtig zu verfahren. Ist die Spannschraube ganz herausgedreht, ist der Sattel verbraucht. Bitte schau Dir die Werte an, die ich genannt habe: ein über 50 Jahre alter, viel gefahrener Sattel, dem die Schraube nur 3mm herausgedreht wurde...

In keinem Fall aber solltest Du das Original-Fett von Brooks nach der Phase des Einfahrens weiterverwenden, denn es ist bestimmt, das Leder für den Prozess der Formfindung weich zu machen und würde dazu führen, daß Du Deinen Sattel vorschnell immer weiter durchsitzt, was Du dann bemüht wärest, mit dem Griff zum Sattelspannschlüssel zu parieren. Brooks-Fett und der frei verkäufliche Sattelspannschlüssel sind eine unheilige Allianz.

Daß das Brooks "Proofide"-Fett nach dem Einfahren nicht weiter verwendet werden darf, kannst Du schon daran erkennen, daß Brooks bei seinen vorgealterten Sättelnder "aged"-Serie von der Verwendung des eigenen Fettes abrät.

Die Tüte verhindert selbstverständlich nur dann das Eindringen von Feuchtigkeit von unten, wenn Du sie nach unten hin zubindest. Nimm einfach die Folie von Schnellheftern und schneide sie passend zu. Selbst Brooks hatte einmal eine solche Folie im Angebot, ist sie richtig angemessen, sieht man sie von der Seite nicht.
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

Ok, dann seh ich schonmal klarer.
Wo gibbet diese Kiwi-Schuhcreme? Farblos oder schwarz?
Google sagt, im Reitbedarf;- ich hab aber wenig Ambitionen, zu irgendnem Reitladen oder Schuster zu rennen und mir dort anzuhören, was die viel besseres haben...
Wie isses mit Reinigen von dem Teilchen? Lederseife? Trocken abbürsten? Feucht abwischen, abspritzen, trocknen lassen?
Dafür, dass die Tommies auf ihrer Homepage gross anpreisen, dass ne Pflegefibel dabeiwär, die ich nie bekommen hab (auch n Kumpel hat so nen funkelnagelneuen Brooks originalverpackt im Karton und da war nix dabei), ziemlich viele Fragen, oder?
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

Noch zum Nachspannen, pandora, wenn Du mal doch nen nassen Sattel auch in Zukaunft hast: Nihct spannen solange der Sattel feucht ist! Wie bei Schuhen gibt Leder um einiges mehr nach wenn es feucht ist, und dann wird der Statel schnell länger und länger und länger bis zum Anschlag. Dann kann man ihn immPrinzip abspannen, kochen und trocknen, danach soll er dann wieder geschrumpft sein. Das hat mir mal ein alter Haase erzählt, habs aber nie probiert.
 
AW: Was kann ein BROOKS ab?

Noch zum Nachspannen, pandora, wenn Du mal doch nen nassen Sattel auch in Zukaunft hast: Nihct spannen solange der Sattel feucht ist! Wie bei Schuhen gibt Leder um einiges mehr nach wenn es feucht ist, und dann wird der Statel schnell länger und länger und länger bis zum Anschlag. Dann kann man ihn immPrinzip abspannen, kochen und trocknen, danach soll er dann wieder geschrumpft sein. Das hat mir mal ein alter Haase erzählt, habs aber nie probiert.

Kannte bisher nur abgekochte Fahrer - keine abgekochten Sättel. Aber man lernt ja nie aus.
 
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