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vorbau und sattelstütze sitzen fest - die große bastelfrage

roykoeln

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ich zitiere mal aus den kleinen bastelfragen:
Hier mischst du aber funktionierende Techniken für Sattelstütze und Vorbau. Wenn du den Vorbau einspannst, hast du nicht den Rahmen als Hebel, sondern das Vorderrad, und wenn man beherzt daran dreht, sind evtl. VR und Gabel hin und der Vorbau vielleicht immer noch fest.
Ich spanne die Gabelkrone mit Schonbacken in den Schraubstock und drehe am Lenker, das rettet mir meist Vorbau und Gabel und hinterlässt keine Macken. Den Salmiakgeist , den ich noch nicht probiert habe (kommt beim nächsten Mal) müsste ich vorher ausschütten. Geht an meiner Werkbank nur mit dem Lenker nach oben.

Wird Zeit für den "festsitzende Sattelstützen und Vorbauten"-Fred um die Fehlschläge und erfolgversprechenden Methoden zu dokumentieren.
´Ne kleine Bastelfrage ist das nicht.

das und mein eigenes problem - inzwischen gut abgelagert - nehme ich mal zum anlaß, die entsprechenden tips zu sammeln.

wd 40 habe ich seit wochen immer mal aufgefrischt, die vorbauklemmschraube ist gelöst, der konus beweglich - auch nach unten, der vorbau dreht sich auch im gabelschaft, aber er bewegt sich keinen mm in längsrichtung!
ist ein cinelli mit altem logo und rechtfertigt somit einen gewissen aufwand...

edit: die sattelstütze ist inzwischen dank @zaunk erbeutet, gemeinsames drehen und ziehen am rahmen mit eingespannter stütze hat geholfen, am vorbau sind wir vorläufig gescheitert.
 
Wenn der Vorbau sich drehen läßt, ist das die halbe Miete.
Da hilft nur drehen und ziehen.
Am besten irgendein olles VR und einen halbwegs passenden Lenker montieren,
an dem dann "gezogen" werden kann.
Mehr ist das nicht.
Wenn ausreichend Oberarm vorhanden ist, dauert das schlimmstenfalls 28 Minuten.
 
Schraub' doch mal die beiden oberen Schrauben vom Steuersatz ab. Vllt. haben die Schrauben einen ID, der an der unteren Toleranzgrenze liegt.

Ich würde auch die Vorbauklemmschraube noch einmal anziehen. Nach dem erneuten Lösen der Schraube und dem Hammer draufgeklopft noch mal den Vorbau "wie eine Schraube rausdrehen"

Gruß radltandler
 
Wenn der Vorbau nicht der Nachwelt erhalten bleiben muss, dann hilft die Stichsäge. Gabel einspannen, Vorbau knapp über dem Steuersatz absägen und dann den im Steuerrohr verbliebenen Rest mit der Stichsäge mehrfach einkerben. Etwas mit Hammer und Schraubenzieher nacharbeiten. Dauert auch ne halbe Stunde, schont aber die Bandscheibe und geht ohne Oberarm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Konus rausholen, Steuersatz lösen und mit einem abgesägtem Besenstiel und Hammer vorsichtig von unten durch den Gabelschaft auf den Rand des Vorbauschaftes "klopfen"?
Hat bei mir jedenfalls geholfen, diesen traurigen und extrem festsitzenden Rest raus zu holen:
 
Drehbar ist schon mal sehr gut!
Die Frage ist: Ist der Vorbau aufgequollen (Alu) oder der Rahmen zugerostet? Im ersten Falle hilft nur mit Gewalt drehen und ziehen oder von unten hämmern. Achtung beim drehen kann der Rahmen richtig heiß werden! In zweitem Falle kann man nochmal mit ordentlichem Röstlöser arbeiten.

@fuerdieenkel: welchen Röstlöser?
 
Man sollte den Faden durchaus mit festsitzenden Kurbeln erweitern, bei denen das Gewinde für den Kurbelabzieher nicht mehr greift.
Ich finde momentan keine Herangehensweise wie ich dieses Problem elegant lösen könnte. Einen Schraubstock habe ich erschwerender Weise nicht zur Verfügung.
 
Man sollte den Faden durchaus mit festsitzenden Kurbeln erweitern, bei denen das Gewinde für den Kurbelabzieher nicht mehr greift.
Ich finde momentan keine Herangehensweise wie ich dieses Problem elegant lösen könnte. Einen Schraubstock habe ich erschwerender Weise nicht zur Verfügung.
Industrieabzieher! Falls Du aus der Frankfurter Gegend bist, so kann ich Dir meinen leihen,...
 
Man sollte den Faden durchaus mit festsitzenden Kurbeln erweitern, bei denen das Gewinde für den Kurbelabzieher nicht mehr greift.
Ich finde momentan keine Herangehensweise wie ich dieses Problem elegant lösen könnte.
Wozu die Eleganz? Eine Kurbel mit ausgerissenem Abziehergewinde wirst Du eh nicht wieder verbauen wollen. Warum also nicht einfach radial bis kurz vor den Vierkant flexen, bis die Kurbel platzt?

Halbwegs elegant wäre, die Kurbel mit einem (selbstgebauten) Abzieher für Glockenlagerkurbeln abzudrücken, aber der Aufwand wäre mir schon zu viel.

glockenlagerabzieher4.jpg

Das Bild ist verlinkt von www.tretharley.de
 
Industrieabzieher! Falls Du aus der Frankfurter Gegend bist, so kann ich Dir meinen leihen,...

Dank dir, leider bin ich nicht aus der Ecke.
Wo werden denn solche Industrieabzieher für gewöhnlich verwendet? Ist das vergleichbar mit den Abziehern bei KFZ für die Scheibenwischer?

Wozu die Eleganz? Eine Kurbel mit ausgerissenem Abziehergewinde wirst Du eh nicht wieder verbauen wollen. Warum also nicht einfach radial bis kurz vor den Vierkant flexen, bis die Kurbel platzt?

Die Kurbel wird ja nicht unbrauchbar, nur weil das Gewinde für den Abzieher vermackt ist. Ich würde sie für ein Stadtrad ohne Bedenken hernehmen.
Zudem fehlt mir das grobe Werkzeug fürs abflexen, maximal abdremeln wäre möglich ;)
 
Dank dir, leider bin ich nicht aus der Ecke.
Wo werden denn solche Industrieabzieher für gewöhnlich verwendet? Ist das vergleichbar mit den Abziehern bei KFZ für die Scheibenwischer?



Die Kurbel wird ja nicht unbrauchbar, nur weil das Gewinde für den Abzieher vermackt ist. Ich würde sie für ein Stadtrad ohne Bedenken hernehmen.
Zudem fehlt mir das grobe Werkzeug fürs abflexen, maximal abdremeln wäre möglich ;)
Soweit mir bekannt werden solche Abzieher für Industrielager u.ä. verwendet...
 
Na ja, selbst wenn man bedenkt, was eine vermackte Kurbel kostet, die man für ein Stadtrad ohne Bedenken hernehmen kann, würde ich keine Jahn'schen Felgen wegen dem Abzieher unternehmen. Statt Flex tut's auch eine Bügelsäge.
 
wd 40 habe ich seit wochen immer mal aufgefrischt, die vorbauklemmschraube ist gelöst, der konus beweglich - auch nach unten, der vorbau dreht sich auch im gabelschaft, aber er bewegt sich keinen mm in längsrichtung!
ist ein cinelli mit altem logo und rechtfertigt somit einen gewissen aufwand...

Vermutung meinerseits: Der Schaft der Gabel ist an der ehemaligen Klemmstelle ausgebeult und der Vorbau rutscht wegen plastischer Verformung nicht in den zylindrischen Teil? Dann könnte es ja helfen, den Vorbau weiter rein zu klopfen, damit sich der aufgeweitete Teil wieder zusammenbiegt.
 
Drehbar ist schon mal sehr gut!
Die Frage ist: Ist der Vorbau aufgequollen (Alu) oder der Rahmen zugerostet?
Bei der hier meist üblichen Kombination Alu Sattelstütze in Stahlrahmen weiß man das doch vorher nicht. Meist ist beides angegammelt, das unedlere Alu deutlich mehr. Seltener (fast) nur das eine oder andere.


Die Frage ist: Ist der Vorbau aufgequollen (Alu) oder der Rahmen zugerostet? Im ersten Falle hilft nur mit Gewalt drehen und ziehen oder von unten hämmern. Achtung beim drehen kann der Rahmen richtig heiß werden! In zweitem Falle kann man nochmal mit ordentlichem Röstlöser arbeiten.

@fuerdieenkel: welchen Röstlöser?
Rostlöser, wo "Rostlöser" draufsteht und nicht "Universal/4-in1/Multi-Zauberzeuch" wie bei den üblichen Verdächtigen WD40, Caramba und Konsorten. Produktname zB Carmaba Rasant

Im ersten Fall hilft Rostlöser aber auch, durch die Schmierwirkung. Außerdem ist "aufgequollenes" Alu Aluminiumoxid, sowas wie "Alurost" der nur nicht so genannt wird. Rostlöser wirken da auch, ebenso wie das Auflösen der Oxide durch Säuren. Nur endersrum geht das nicht, Rost durch Salmiak oder ander Basen auflösen wie bei Alugammel.
 
Man sollte den Faden durchaus mit festsitzenden Kurbeln erweitern, bei denen das Gewinde für den Kurbelabzieher nicht mehr greift.
Auch wenn das genauso ärgerlich ist, da bin ich anderer Ansicht. In diesem Fall kommt man mit dem Handwerker-Klassiker "Heissmachen" immer weiter, weil das Alu außen einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten hat als die Stahlwelle. Alu in Stahl ist da eine ganz andere Baustelle.
 
Apropos Wärmeausdehnung: die kann man auch bei Alu in Stahl nutzen. Und zwar Erhitzen und Abschrecken, durch die schnelle Abkühlung entstehen Mikrorisse in der Gammelstruktur, die das Losbrechmoment verringern (und Eindringen von Kriechöl erleichtern dürften). Eimer mit Eiswasser vorbereiten, Sattelrohr mit Heißluftpistole heiß machen, großen Schwall Eiswasser drauf. Nochmal. Und nochmal. Kriechöl/Rostlöser von beiden Seiten rein laufen lassen. Zeit geben, viel Zeit. Dann mit viel Kraft und langem Hebel versuchen die Sattelstütze zu lösen. Wenn das nicht klappt, gehe zurück zu los.

Theoretisch müsste man auch die Sattelstütze runter kühlen können, praktisch hab ich keine Erfahrung ob dazu Eiswasser reicht. Den Rahmen mit flüssigem Stickstoff fluten sollte auch helfen, aber dazu hat man kaum Zugang. Vielleicht hilft auch Trockeneis, Kohlensäureschnee.

Dann gibt es noch seit einigen Jahren Rostlöser mit Abkühleffekt. Bei kurzen Schraubverbindungen funktieren die, wahrscheinlich auch bei festsitzenden Kurbeln. Aber bei Sattelstützen hab ich meine Zweifel, ob die bei großer Einstecktiefe weit und schnell genug eindringen, um noch einen Abschreckeffekt zu haben. Vielleicht kann das jemand bestätigen, positiv oder negativ.
 
Wo werden denn solche Industrieabzieher für gewöhnlich verwendet? Ist das vergleichbar mit den Abziehern bei KFZ für die Scheibenwischer?
Im Prinzip ja, die sind nur stabiler ausgeführt. Der korrekte Name ist Zweiarm- oder Dreiarm Abzieher. Mit sowas ist es mir aber noch nie gelungen, festsitzende Kurbeln zu lösen. Entweder passten die grobschlächtigen Klauen nicht zwischen Rahmen und Kurbel, oder die rutschten an der abgerundeten Kurbel ab, waren zu schlabberig für einen definierten Halt - und wenn Halt da war, haben sich die Gelenke verbogen. Allerdings Billigwerkzeug aus dem Motorradzubehörhandel, Baumarktgrabbeltischniveau. Gutes Werkzeug sieht anders aus, mal zum Vergleich eine Suchmaschine auf "Kukko" ansetzen. Kostet aber... :eek: für eine einmalige Aktion sicher günstiger, das in einer Auto- oder Motorradwerkstatt machen zu lassen.
 
Theoretisch müsste man auch die Sattelstütze runter kühlen können, praktisch hab ich keine Erfahrung ob dazu Eiswasser reicht. Den Rahmen mit flüssigem Stickstoff fluten sollte auch helfen, aber dazu hat man kaum Zugang. Vielleicht hilft auch Trockeneis, Kohlensäureschnee.
Für eine Sattelstütze oder ähnliche Probleme habe ich das noch nicht probiert, aber ein paar Grundsätzliche Überlegungen dazu:

Flüssigen Stickstoff würde ich hier nicht verwenden. Je nach Werkstoff kann es zu Veränderungen in der Kristallstruktur kommen. Wenn einem deswegen dann die Stütze kurz überm Ende des Sattelrohres abreißt, hat man nichts gewonnen.

Trockeneis berührt nur einen relativ geringen Teil der Oberfläche und kühlt daher nicht so schnell und stark ab, sollte daher ohne Schäden gehen. Kann aber sein, daß man den Teil im Rahmen nicht weit genug abgekühlt bekommt, es sei denn, man hat eine große Wanne, in die man einen Teil des Rahmens mit reinstecken kann.

Einfaches Eiswasser dürfte zu knapp sein, aber eine Kältemischung könnte oft ausreichen, damit bekommt man (mit Kochsalz) ganz gut -15 bis -20°C hin.

Gruß
Jan
 
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