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Umstieg von Reiserad auf Gravel- ich brauche Tipps

ulli13

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Hallo,
Ich bin aktuell mit dem Reiserad für ein Jahr unterwegs (aktuell in Vietnam 😀). Mein Böttcher Expedition mit Rohloff ist toll. Aber für zukünftige Touren in Europa suche ich etwas Leichteres als die gut 17 kg Leergewicht des Norddeutschen Traktors 😂
Ein Gravelbike soll her (bei Rückkehr im Sommer). Und nun habe ich ein paar Fragen und bin für Antworten und Ideen dankbar!
Zu mir: ich bin 55, weiblich, 180 cm mit Innenbeinlänge von ca 88 cm. Ich lebe ansonsten im Süden Frankreichs, die Alpen sind nicht weit weg. Und: ich will weg von den großen und befahrenen Straßen! Und für kürzere Tripps brauche ich auch nicht das Ortlieb Sixpack. Auch da soll es zukünftig leichter sein (wobei ich die Lowrider an Gepäckträger weiter nutzen möchte).
Ich denke, dass ich auch in Zukunft mehr Straße als hardcore Trail fahren werde, aber wer weiß...
Was will ich?:
2 Kettenblätter (wegen der Berge, ich bin in dem Bereich ja doch Anfängerin und nicht die jüngste)
Alu, eigentlich auch gerne die Gabel (Carbon ist Sondermüll und ich bin einfach ein bisschen schusselig. Mein Rad kippt gerne mal um)
"Vernünftige" heißt solide Schaltung. Es scheint als sei das die Shimano GRX. Oder "reicht " für mich Claris??
Wo überlege ich?:
Straßenausstattung ja oder nein? Für mich spricht der Nabendynamo dafür! (Licht ohne immer an irgendwelche Lämpchen und deren Ladezustand denken zu müssen ist für mich ein echtes Plus!) Schutzblech und Gepäckträger kann man ja auch so leicht montieren. Bin echt hin und her gerissen. Was meint Ihr?
Das Rose Backroad wird ja total gehyped. Ich finde es im Vergleich mit zu z. B. Cube nuroad race und Radon regard einfach echt teuer. Und im gebrauchtmarkt spinnen sie total mit fast Neupreis...
Das Cube hat diese komischen Sattelklemmschrauben. Frage: halten die auf Dauer??
Als Viertes habe ich noch die Stevens Räder im Blick. Die scheinen aber etwas sportlicher zu sein von der Sitzposition, oder??
Welche Marken bzw Räder habe ich bisher nicht auf dem Schirm? (Bis ca 2000€)
Letzte Frage: wie empfindlich sind Carbon Gabeln? Mittlerweile haben ja fast alle Räder eine. Sind meine Bedenken in Sachen Empfindlichkeit unnötig??
Also: ich bin echt dankbar für Ideen und Rückmeldungen!
Viele Grüße aus den Bergen Vietnams!
Ulrike
 
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Re: Umstieg von Reiserad auf Gravel- ich brauche Tipps
Moin Ulrike aus dem dunklen und kalten Deutschland.
Typenberatung kann ich Dir nicht anbieten, aber zu den Carbon-Gabeln kann ich Dir berichten, die können schon eine Menge ab. Auch gibt es Modelle mit vielen Befestigungsmöglichkeiten. Ich fahre selbst 2 Carbon-Gabeln, eine am Alltags-Alu-Renner und eine am Titan-Gravel. Die Alltagsgabel ist noch aus 3d Sicht-Carbon gefertigt, vor 10 Jahren war das sicherlich ein Edel-Teil. Muss mich aber bei 110kg ohne Murren ertragen, und tuts noch. Die Zweite ist noch nicht so alt, hat sich aber auch noch nie beschwert ;-) Als Rahmenmaterial mag ich auch kein Carbon, da ist es mir auch zu empfindlich. Shimano GRX geht immer, gerade in den Bergen, alternativ 105er, unterwegs natürlich analog geschaltet, also keine Di. Da gibts auch auf dem Zulieferer-Markt genug Ersatzteile, die eine Reparatur weltweit möglich machen.

cu Uwe
 
Welche Marken bzw Räder habe ich bisher nicht auf dem Schirm? (Bis ca 2000€)
Mit 2000€ hängst du zwischen Baum und Borke, das ist weder Fisch noch Fleisch.
Oder du gehts in Richtung Canyon Gril AL
https://www.canyon.com/de-de/gravel-bikes/adventure/grizl/al/#sections-products

Oder "reicht " für mich Claris??
Von mechanischen Bremsen möchte ich abraten und von 2x8 sowieso.
2 Kettenblätter (wegen der Berge, ich bin in dem Bereich ja doch Anfängerin und nicht die jüngste)
Bei den SRAM AXS Gruppen hast du auch bei 1-fach Untersetzung und bist nicht unbedingt auf 2-fach angewiesen.
 
Wie wäre es mit dem Stevens Tabor. Du hattest die Marke bereits selbst ins Spiel gebracht. Dieses Modell hat die GRX, mechanische Scheibenbremsen und eine Aluminiumgabel mit Gewindeösen.
 
Ich dachte, mechanische Scheibenbremsen sind ein no-Go?
Und was haltet Ihr von diesen Klemmschrauben System von Cube??
 
Grundlegend versuche ich jede "Spezial-Konstruktion" zu vermeiden. Bei neuen Rahmen bzw. Rädern kaufe ich zB. gleich noch ein Schaltauge, falls es das in 10 Jahren nicht mehr gibt... Also nein, ich find das Klemmsystem nicht optimal.
 
Ich werfe noch Stahl als Rahmen-/Gabelmaterial in den Ring. Ist mir persönlich Sympatischer als Aluminium.
 
Stahl ist mir auch lieber. Nicht umsonst habe ich ein Stahl Reiserad. Aber ich möchte etwas was deutlich leichter ist. Wenn's nur zwei, drei Kilo sind fahre ich weiter mit meinem Böttcher...
Was sagt Ihr zum Thema Straßen Ausstattung ja? Nein?
 
Gute Batterieleuchten haben auch Vorteile gegenüber einer festinstallierten Lichtanlage, z.B. hat man beim Bikepacking auch gleich eine Taschenlampe dabei.

PS: Böttcher hat auch ein Gravelbike aus Stahl im Angebot. Ich finde die Gravelbikes von Veloheld sehr ansprechend - habe allerdings nie eines davon gefahren.
 
Mein Stahlrad wiegt samt Stahlgabel/Frontgepäckträger, hinteren Gepäckträger, Nabendynamo/Beleuchtung und Blechen knapp 13 Kg.

Hier hab ich eine 105er mit 52/36 und 11/34 verbaut, was mit viel Gepäck Grenzwertig ist.
Hab allerdings zur Not noch ne GRX 2x11 Kurbel mit 46/30 rumliegen.

Ich fahre mit 35er Reifen.

Falls du das mit Straßenaussstattung meinst, komme ich gut klar damit.
Schlechte Straßen und mittelmäßige Feldwege gehen noch damit, alles andere ist unangenehm.
 
Zu mir: ich bin 55, weiblich, 180 cm mit Innenbeinlänge von ca 88 cm. Ich lebe ansonsten im Süden Frankreichs, die Alpen sind nicht weit weg. Und: ich will weg von den großen und befahrenen Straßen! Und für kürzere Tripps brauche ich auch nicht das Ortlieb Sixpack. Auch da soll es zukünftig leichter sein (wobei ich die Lowrider an Gepäckträger weiter nutzen möchte).
Ich denke, dass ich auch in Zukunft mehr Straße als hardcore Trail fahren werde, aber wer weiß...
Was will ich?:
2 Kettenblätter (wegen der Berge, ich bin in dem Bereich ja doch Anfängerin und nicht die jüngste)
In den Alpen ist es sehr schnell sehr steil, sogar wenn man auf Straßen bleibt. Mir gehen Gravel-Schaltungen hier nicht tief genug in der Entfaltung und ich würde hier zu einer 1x12 MTB Schaltung raten. Bergauf braucht man immer "den einen leichteren Gang" und selten "den einen dazwischen" für die Wohlfühlkadenz.
Ich würde sogar zu einem Hardtail raten. Kriegt man leicht und relativ günstig und kann je nach Streckenprofil schnell das bessere Gravelbike sein. Starrgabel-MTB gibt es auch, wenn auch deutlich seltener.

Solltest Du auf die Rennradartigkeit bestehen, achte auf die Geometrie und die richtige Größe! Du hast sehr lange Beine im Verhältnis zur Körpergröße. Alle Rechner werden Dich auf ein viel zu langes Rad lotsen. Du wirst mit einem 54cm Oberrohr sicher glücklicher als auf einem längeren!

Zur Reifenwahl kann ich sagen, dass weniger als 40mm irgendwie auch wenig sinnvoll sind, außer man bleibt strikt auf Straßen, die auch strikt instandgehalten werden. Sobald auch nur der Kies grob wird, freut man sich über dickere Schlappen, von tatsächlich offroad ganz zu schweigen.

Vollhydraulische Scheibenbremsen sind alternativlos, wenn man tatsächlich auf das Bremsen wert legt. Man beachte den Satzteil nach dem Komma!
 
Die Carbon-Gabel hält, mein Alu-Rahmen hatte nach drei Jahren einen Ermüdungsbruch am Oberrohr, kurz vor der Sattelstütze. Als Ersatz hätte ich gerne einen Stahlrahmen gehabt, aber auf Kulanz gab es nur denselben Alu-Rahmen (immerhin mit leicht geänderter Geometrie an der entscheidenen Stelle).

Für die Berge habe ich 2x11 GRX 812, allerdings umgebaut auf langen Käfig (SGS, außerhalb der Spezifikation) mit 30/46 und 11-46.

Wenn es etwas rauer bergab geht, bin ich über die Zusatzbremshebel ganz froh. Da kann man im Oberlenker den Griff am Lenker etwas lockern, hat aber alles gut unter Kontrolle und im Stadtverkehr ist die Übersicht mit der etwas höheren Sitzposition besser.

LowRider und Carbon-Gabel sind noch ein Thema: Das Gewicht könnte dort stärker beschränkt sein. Am Gepäckträger natürlich kein Problem. Im aktuell sehr nassen deutschen Winter bin ich über die Schutzbleche sehr froh.
 
(wobei ich die Lowrider an Gepäckträger weiter nutzen möchte).
Möchtest du die Lowrider an einer Gabel benutzen? Die "adventure" Ösen an den Gravelbikes sind sehr wahrscheinlich nicht dafür ausgelegt. Mir ist auch keine Carbongabel dafür bekannt.
Ansonsten habe ich das Thema "Gravel" für mich abgehakt und kann zur aktuellen Situation nichts sagen.

Gruß
dasulf
 
Stahl ist mir auch lieber. Nicht umsonst habe ich ein Stahl Reiserad. Aber ich möchte etwas was deutlich leichter ist.
Abgesehen davon, dass Stahlrahmen deutlich schöner sind, ist der Gewichtsnachteil gegenüber Alu eher zu vernachlässigen. Etwas über deinem Budget, mit dem (für mich) grossen Vorteil von 2 Geometrielinien (R für eine sportliche, T für eine bequeme Sitzpositon):
https://fairlightcycles.com/wp-content/uploads/2024/01/Fairlight-Secan-2.5-JAN-24-EU-v1.pdf
 
In den Alpen ist es sehr schnell sehr steil,
warst du schon mal in den Alpen, oder anders gefragt, was ist sehr steil für dich? Die meisten Alpenpässe wurden für Pferdefuhrwerke gebaut und sind nicht sehr steil. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie zb. Skistationen, etc.
Du hast sehr lange Beine im Verhältnis zur Körpergröße.
auch da liegst du daneben. Wenn überhaupt, dann sind die Proportionen leicht über dem Durchschnitt.
 
Ich glaube, wir haben hier eine recht interessante Frage, bei deren Beantwortung das Forum Hinweise geben kann. Eine Antwort wird es hier nicht geben dafür ist das Thema zu speziell und individuell.

Ich habe mir mal das aktuelle Rad der TE (interessantes Teil, übrigens) angeschaut, wenn das Ding wirklich nur 17 kg wiegt und die Neuanschaffung auf Alubasis quasi die gleichen Eigenschaften, inklusive Anbauteile, haben soll, wird es bestenfalls 3 Kilo leichter.

Das wäre für mich auf dem Niveau kein Grund, ein neues Rad zu beschaffen. Schaltung mit weiterer Spreizung wäre ein Grund und ich würde angesichts des Anforderungsprofil auch 2x raten.

Zu mehr Tipps mag ich mich nicht versteigen...

g.
 
Ja, ich war schon mal in den Alpen. Wir sind zu Beginn unserer "Weltreise" rüber nach Cuneo (Italien). Sehr steil ist für mich mit Böttcher und Rohloff und 28 kg Gepäck alles über 10%. Ab 14 muss ich schieben. Inzwischen bin ich natürlich etwas fitter, aber das macht nicht viele Prozentpunkte aus.

Wenn mir noch jemand ne Einschätzung zu den NACHTEILEN eines Gravels mit "Straßenausstattung" sagen kann, wäre das toll! Ansonsten sehe ich für mich eigentlich fast nur Vorteile: Licht immer verfügbar, nicht eingesaut dank Schutzblechen und ich kann meine Ortlieb Taschen weiter nutzen und muss nicht noch mehr in Konsumrausch verfallen und ne komplette Bikepacking Ausstattung kaufen ;-)
Was meint Ihr??
 
Hast du das KnowHow bzw. die Möglichkeit dir ein Rad selbst zusammenzustellen und aufzubauen?
Ich denke da wirst du am ehesten das bekommen was du willst/brauchst.
 
Ja, ich war schon mal in den Alpen. Wir sind zu Beginn unserer "Weltreise" rüber nach Cuneo (Italien). Sehr steil ist für mich mit Böttcher und Rohloff und 28 kg Gepäck alles über 10%. Ab 14 muss ich schieben. Inzwischen bin ich natürlich etwas fitter, aber das macht nicht viele Prozentpunkte aus.

Wenn mir noch jemand ne Einschätzung zu den NACHTEILEN eines Gravels mit "Straßenausstattung" sagen kann, wäre das toll! Ansonsten sehe ich für mich eigentlich fast nur Vorteile: Licht immer verfügbar, nicht eingesaut dank Schutzblechen und ich kann meine Ortlieb Taschen weiter nutzen und muss nicht noch mehr in Konsumrausch verfallen und ne komplette Bikepacking Ausstattung kaufen ;-)
Was meint Ihr??
Du wirst auf das Böttcher wahrscheinlich keinen Rennlenker in einer ergonomisch vertretbaren Position verbauen können. Das Oberrohr wird schlicht zu lang sein. Aber das könntest du ja zumindest im Stand oder auf der Rolle testen.
@GEBLA hätte dann auch eine hübsche Möglichkeit um die Bremsschaltgriffe eines Rennlenkers mit der Roloff zu verbinden.
 
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