Also überall da, wo der Körper an Flüssigkeit verliert.
klar, aber das ist ja einer der 3 Teilpunkte der Virchow-Trias, also nicht neues
Aber verschreibt hinterher Strümpfe, die den Blutfluss im Knie einschränken... ? Was für ein Widerspruch...
Die Strümpfe dienen aber nicht zur primären Behandlung der Thrombose (-> Antikoagulation sowie ggf. Thrombektomie), sondern zur Behandlung der Folgen der Thrombose durch Schädigung der entsprechenden Vene und der Venenklappen -> post-thrombotisches Syndrom. Die Leitlinien empfehlen außerdem (bei TVT des Unterschenkels) auch nur Unterschenkel-Strümpfe, der Blutfluss im Bereich des Knies wird also eh nicht eingeschränkt. Zudem sind die Strümpfe so gefertigt, dass der (Gegen-)Druck Richtung Knie nachlässt, also am Fuß maximal und kurz unter dem Knie minimal ist und somit den venösen Blutfluss (ganz im Gegenteil zu deiner Aussage) durch "Hochdrücken" des Blutes sogar unterstützt.
Der Fehler im Gedankengang ist: Thrombose entsteht nicht durch Bewegungsmangel, sondern durch den mangelnden Blutfluss. Der ev. auch durch Bewegungsmangel entsteht, aber sicherlich ist das einer der geringeren Gründe. Dafür gibt es zahlreiche Gegenbeweise von Profisportlern.
Bewegungsmangel führt ja zu mangelndem Blutfluss. Wie schon irgendwo weiter oben von mir und anderen beschrieben, im venösen System herrscht nur ein geringer Druck durch das bei jedem Herzschlag neu in die Vene gepumpte ehemalige arterielle Blut, das venöse Blut wird primär durch Bewegung (Muskelkontraktion), und ein paar andere Mechanismen, die aber so richtig erst kurz vor dem Herzen eine Rolle spielen in das rechte Herz bewegt. Was Bewegung für einen Unterschied für die Entstehung eines Thrombus macht, kannst du ja gerne mal experimentell beobachten, wenn dein Hausarzt dir 2 Serum-Röhrchen Blut abnimmt und du dann eins die ganze Zeit hin und her bewegst und das andere nicht. In beiden wird das Blut wegen der Aktivierung der Gerinnungskaskade durch die Plastikoberfläche des Röhrchens recht schnell gerinnen und du wirst einen Thrombus sehen, aber in dem unbewegten Röhrchen signifikant schneller, trotz gleicher Hydratation.
Deine Profisportler sind außerdem eine ganz andere Kiste: Bei quasi allen Ausdauer-Sportarten werden die festen Blutanteile (-> Hämatokrit) auf legalem Weg (Höhentraining), illegalem Weg (EPO, Bluttransfusionen) oder Sportfunktionär-Weg (WM in Katar bei 40+x Grad und konsekutiver massivster Dehydierung beim Wettkampf, die "Otto-Normalverbraucher" kaum erreicht, weil eine Platzierung beim lokalen Kirchturm-Kriterium finanziell ein recht geringer Anreiz ist, um sich die Gesundheit zu zerstören) auf ein ungesundes Niveau gehoben, zusätzlich laufen die Athleten spätestens beim Wettkampf "letzte Rille" mit entsprechenden Entzündungen+Schwellungen in der Muskulatur, die einen ähnlichen Effekt auf die Venen haben, wie ein abknicken des Beins im Flugzeug. Klar bekommen die dann möglicherweise auch Thrombosen trotz Bewegung (wobei die ja nun auch nicht zu Fuß zu Wettkämpfen auf der ganzen Welt gehen, sondern eben Langstrecke fliegen), aber ein normaler Mensch ohne Leukämie etc. hat auch keinen Hämatokrit von 60% wie z.B. Bjarne Riis zu "Hochzeiten".