Du postulierst hier aber eine evolutionäre Leistungsentwicklung. Fakt ist, dass wir es im Radsport seit Beginn der 90er mit explodierenden Leistungswerten zu tun haben, die eine Zeitlang annähernd stabil blieben und teilweise wieder zurückgehen. Das ist mit den von Dir genannten Faktoren schlicht unerklärlich. Hinzu kommt, dass für genau die fragliche Zeit der Einfluss des Dopings belegt ist.
Niemand schließt "allein aufgrund einer Leistungsverbesserung auf Doping". Ich stelle schlicht fest, dass die Leistungsexplosion der EPO-Zeit und die danach anhaltenden Maximalleistungen mit anderen Modellen schlicht nicht erklärbar waren, und dass Doping für die Zeit, in die diese Leistungen fielen, flächendeckend nachgewisesen ist.
Was jetzt?
Gruß, svenski.
Dass es zu Beginn der 90er eine sprunghafte Leistungsentwicklung gegeben hat, die mutmaßlich mit der Verbreitung von Epo im Profizirkus zu tun hatte ist unbestritten. Ähnliche Entwicklungen hat man auch in anderen Sportarten beobachten können, etwa in den Wurfdisziplinen der LA in den 70ern. Es gibt empirische Untersuchungen, die diese sprunghaften Anstiege im Zusammenhang mit Steroid-Doping bringen.
Im Radsport stagnieren aber seit der ersten Hälfte der 0er-Jahre die Leistungswerte bzw. sind teilw. leicht rückläufig. Selbst die jetzt von einigen in die Welt gesetzen und genau gemommen wenig belastbaren 6,5 W/kg als Dauerleistung für Froome stellen da keine Ausnahme dar. Bekanntlich lag die Leistung von Chris Boardmann - einem Sportler bei dem weithin Einigkeit besteht,
dass er während seiner gesamten Karriere sauber war - bei seinem Stundenweltrekord (also auf einer völligen Flachstrecke!) bei 6,4 W/Kg. Mir leuchtet es nicht ein,
wieso Hungerhaken Froome nicht 6,5 Kg haben sollte, ohne zu dopen. Froome ist auch nicht so dominat, wie einige hier behaupten. Um das Gerede von der Dominaz zu widerlegen braucht man sich nur die
Gesamtwertungen von TdFs der "Vor-Epo-Ära" anzuschauen, wo Doping sehr viel weniger effektiv war. Da hat es immer mal wieder auch Gesamtsiege mit zweistellingen Minutenabständen gegeben.
Ob Froome gedopt ist oder nicht wird er wohl nur selber genau wissen. Zweifel sind angebracht, die ganzen Spekulatioen über Dominanz und Leistung sind aber nur was für für den Stammtisch.