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Rad WM ’54 nachgefahren: Rad am Klingenring – 5.000 Hm als Hobbyfahrer?

Rad WM ’54 nachgefahren: Rad am Klingenring – 5.000 Hm als Hobbyfahrer?

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Es regnet. Es schüttet wie aus Eimern bei dieser Straßenweltmeisterschaft. Nicht in Yorkshire, sondern bei der Rad WM 1954 am Solinger Klingenring. Der Regen und der 240 km lange Kurs mit 5.000 Höhenmetern dünnen das Feld so aus, dass nur 22 Fahrer ins Ziel kommen. Autor Michael Hokkeler hat seine persönliche Rad WM '54 nachgefahren. Mit historischem und aktuellem WM-Material. Hokkeler gegen Klingenring, Bauer gegen Canyon. Hier lest ihr, wie es ausging.

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Rad WM ’54 nachgefahren: Rad am Klingenring – 5.000 Hm als Hobbyfahrer?
 
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...toller Bericht aaaber technisch ist das 62er Bauer noch mal eine ganz andere Hausnummer als die Räder von 1954.
 
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Re: Rad WM ’54 nachgefahren: Rad am Klingenring – 5.000 Hm als Hobbyfahrer?
...toller Bericht aaaber technisch ist das 62er Bauer noch mal eine ganz andere Hausnummer als die Räder von 1954.

Es war das Rad, das in der Zeitspanne zwischen Idee und WM am ehesten zu beschaffen war und am nächsten an den Originalen lag. Es ist, wie ich denke, ja auch nicht 100% zeitgeschichtlich aufgebaut (Reifen, Kurbel). Außerdem ist Bauer auch 54 dabei gewesen und stammt aus der Gegend. In Radevormwald gibt es ein Museum der Marke.
 
Danke, Karsten!
Interessehalber: Wo siehst Du die Hauptunterschiede bzw. wo die technische Weiterentwicklung zwischen '54 und '62? Bobet fuhr 1954 auf seinem Stella mit 2 x 5, alle Topfahrer mit ungefähr gleicher Ausstattung. Ich hab da ehrlicherweise nur Halbwissen parat, aber mein Eindruck ist, dass sich gerade in dieser Periode relativ wenig getan hat. So würde ich das hier auch verstehen: http://www.theracingbicycle.com/Gran_Sport.html
 
Richtige technsche Fortschritte gab eigentlich erst in den 80er. Davor waren die „Innovationen“ überschaubar.
 
@hokmann

Das benutzte Rad ist ja nicht auf dem Stand von 1962, deshalb meine ich ist der sportgeschichtliche Vergleich schwer möglich und heute auch mit den gut ausgebauten Straßen nicht 100% nachvollziehbar.


Ich und viele meiner Kollegen sind ja mind. ein bis zweimal im Jahr auf den Marathonstrecken der historischen Veranstaltungen mit alten authentischen Material anzutreffen (Eroica, Inveloveritas, Historica...).

Der technische Fortschritt in den Anfangsjahren der Kettenschaltung war rasant.
Bis in die späten 40er Jahre vorne ein einzelnes Kettenblatt 46 - 48Z gepaart mit einem Dreifachkranz.
Typischer Vertreter:

Ab den 50er Jahren kamen fast jährlich neue Entwicklungen heraus.
Technisch war mit den verwendeten Schaltwerken noch keine große Spreizung realisierbar.
Vorne oft 51/47 und hinten 4-fach und später 5fach Kränze bis max. 24Z.
Vorne der neuste Schrei ein Hebelumwerfer wie hier bei der Inveloveritas am 51er Express:


oder mit 47-21 als kleinste Übersetzung am 58er Favorit mit bis zu 20% Steigung auf der Strecke der Historica


oder bei der Eroica mit einem Diamant von 1957



Mit Aufkommen der Schaltschwinge und des Schaltparallelograms waren technisch größere Kapazitäten umsetzbar, so das sich auch die Art der Bergbezwingung vom Wiegetritt in eine sitzende Haltung entwickeln konnte.
Campagnolo war da 1953 schon weit voraus aber das Gro im Feld dürfte noch Schaltwerke mit horizontale Schaltstangen vorlieb nehmen. Der Weltmeister 1952 fuhr ja ein Bauer und durfte ab 1955 die neu entwickelte Altenburger im Feld fahren. Das war sicher kein Vorteil für ihn. Ich habe so ein Bauer aus den 60er Jahren und das schaltet sich im Vergleich zu den französischen Schaltungen dieser Zeit erbärmlich.


Ein Cinelli aus den 60er Jahren fährt sich mit Gran Sport Ausstattung im Vergleich zu den 50er Jahren Rädern schon fast modern agil, was auch der kompakteren Geometrie geschuldet ist (besserer Straßen = schmälere Reifen = kürzerer Radstand).


Wer möchte kann sich ja durch mein Fotoalbum blättern:
https://fotos.rennrad-news.de/s/6564?page=1
 
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Richtige technsche Fortschritte gab eigentlich erst in den 80er. Davor waren die „Innovationen“ überschaubar.
...ich würde mich dazu versteigen zu behaupten, dass alle relavanten fahrradtechnischen Entwicklungen bis etwa 1914 gemacht worden sind (neue Werkstoffe und Aerodynamik mal außen vor).
Die Fortschritte sind demzufolge in den Anfangsjahren des Fahrrades so wie wir es kennen am größten gewesen...
 
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Schöne Artikelidee und schöner Artikel. Wirklich sehr schade, dass die tolle Idee mit der Jubiläumsveranstaltung so schnell eingestellt werden musste. Alles was Arbeit macht und im Bereich Sport nicht König Fußball huldigt, hat es leider heutzutage nur noch einmal schwerer als früher schon. Die (knappe) Geschichte des Rennens 1954 und die Fotos von damals fand ich besonders interessant. Jetzt, wo ich den Kurs so praktisch als Komoot-File präsentiert bekomme, kann ich ihn mir ja auch mal direkt vor Ort ansehen. Es muss ja nicht gleich 16 mal hintereinander sein: ;-)

Reife Leistung!
 
...ich würde mich dazu versteigen zu behaupten, dass alle relavanten fahrradtechnischen Entwicklungen bis 1914 gemacht worden sind (neue Werkstoffe und Aerodynamik mal außen vor).
Die Fortschritte sind demzufolge in den Anfangsjahren des Fahrrades so wie wir es kennen am größten gewesen...
Ich würde mal behaupten das zwischen 1980 und 2010 mehr passiert ist als 70 Jahre zuvor zusammen. Das klassische Rennrad sah jahrzehntelang nahezu gleich aus und hat nur in Details Fortschritte erlebt.
 
Ich würde mal behaupten das zwischen 1980 und 2010 mehr passiert ist als 70 Jahre zuvor zusammen. Das klassische Rennrad sah jahrzehntelang nahezu gleich aus und hat nur in Details Fortschritte erlebt.
...Details können es nicht gewesen sein, denn das Safty oder Niederrad wie wir es heute kennen wurde ja von Null erdacht, erfunden und entwickelt. Teile dieser Erfindungen machten erst das Motorrad und später das Automobil denkbar.
Wälzlager, Drahtspeichenräder, Kettentriebe, Luftbereifung, Löt- und Schweißtechnik und nahtlose, konifizierte Rohre - das waren elementare Entwicklungen.
Alles was wir heute schätzen wie z.B. indexierte Schaltung am Lenker, Anbindesysteme an die Pedale oder gar die Scheibenbremse (Patent 1902) sind Erfindungen um die vorletzte Jahrhundertwende.

Heutige Fortschritte sehe ich nur in der Fertigungstechnik und der Werkstoffentwicklung...
 
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...Details können es nicht gewesen sein, denn das Safty oder Niederrad wie wir es heute kennen wurde ja von Null erdacht, erfunden und entwickelt. Teile dieser Erfindungen machten erst das Motorrad und später das Automobil denkbar.
Wälzlager, Drahtspeichenräder, Kettentriebe, Luftbereifung, Löt- und Schweißtechnik und nahtlose, konifizierte Rohre - das waren elemantare Entwicklungen.
Alles was wir heute schätzen wie z.B. indexierte Schaltung am Lenker, Anbindesysteme an die Pedale oder gar die Scheibenbremse (Patent 1902) sind Erfindungen um die vorletzte Jahrhundertwende.

Heutige Fortschritte sehe ich nur in der Fertigungstechnik und der Werkstoffentwicklung...

Stimmt so gesehen. Ist immer eine Frage des Blickwinkels.
 
Klasse Idee und Glückwunsch zur Umsetzung. Der interessant zu lesende Artikel macht deutlich, dass es bei einem solchen Unterfangen nicht einfach damit getan ist, sich aufs Rad zu setzen und los zu fahren. Mich würde mal noch interessieren, wie die Verkehrssituation allgemein war (von dem Auspuffproll abgesehen); kann man so etwas mal als Event planen, oder verleidet es einem der Autoverkehr doch eher.

Danke & Gruß
 
@TimeFlies Der Verkehr hielt sich während der vier Runden, die ich mitgefahren bin, in Grenzen. Es befinden sich 3 Ampeln auf der Strecke. Um das als Event für viele Radfahrer zu planen, wäre sicher eine Genehmigung kein Fehler. Wie Michael am Anfang des Textes darstellt, ist die Stadt anscheinend noch nicht von der Bedeutung so eines Events überzeugt.
 
Klasse Idee und Glückwunsch zur Umsetzung. Der interessant zu lesende Artikel macht deutlich, dass es bei einem solchen Unterfangen nicht einfach damit getan ist, sich aufs Rad zu setzen und los zu fahren. Mich würde mal noch interessieren, wie die Verkehrssituation allgemein war (von dem Auspuffproll abgesehen); kann man so etwas mal als Event planen, oder verleidet es einem der Autoverkehr doch eher.
Danke & Gruß

Danke Dir!
Zu Deinen Fragen: Der Verkehr war für einen Samstag mit schönem Wetter ok und hat mir nichts verleidet. Bergab wird man schon mal ausgebremst, bergauf ist in jeder Auffahrt mal einer überfordert beim Überholen. Aber insgesamt hatte ich keine wirklich brenzlige Situation.
Mit einer größeren Gruppe könnte das allerdings anders aussehen. Ich würde daher auch empfehlen, eine Veranstaltung anzumelden. Dazu bedarf es ja nicht zwingend der Mitarbeit, sondern nur der Genehmigung der Städte Solingen und Leichlingen. Verkehrsicherungstechnisch ist das easy. Da aber insbesondere Eichenstraße und Wupperhof inkl. Zufahrt viel genutzte Verbindungsstraßen sind, bezweifel ich, dass das einfach wird, über eine solche Dauer die Straße abzusperren. Bliebe noch eine Art RTF im öffentlichen Straßenverkehr, was ich angesichts der Genehmigungspraxis in NRW mit dem Trend große/breite Straßen mit Randstreifen zu verwenden sowie Benutzungspflicht von Radwegen anzuordnen, auch für schwierig halte.
 
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