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Taschen packen. Was rein, was nein?

Wollemaximus

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Hallo liebe Community.
Ich möchte im August länger alleine mit dem RR fahren. Fahrtdauer währen 6-7 Tage, dann am Ziel noch ein paar Tage mit Sightseeing verbringen und wahrscheinlich mit dem Zug zurück.

Hab jetzt einen Camelbak Blowfisch mit 18L Stauraum, bis jetzt leider nur eine kleine Sattelstützentasche für Reperaturkit, Geld und Regenhaut.

1. Was nehmt ihr auf solche Touren alles mit, was ist sinnvoll, was eher Luxus?
2. Was würdet ihr mir empfehlen an sonstigen Gepäcktransportmöglichkeiten?

Vielen Dank,
lg Max
 

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Re: Taschen packen. Was rein, was nein?
1. Was nehmt ihr auf solche Touren alles mit, was ist sinnvoll, was eher Luxus?
Luxus ist letztlich fast alles, außer Geldbeutel und Zahnbürste. Du musst für DICH SELBST und die zu erwartenden KLIMATISCHEN BEDINUNGEN also das richtige Maß an Luxus festlegen.

Luxusgut 1: Komplette Garnitur "Zivil" für abends: Sinnvollerweise leichte Kunstfaser-Outdoorklamotten. Für mich sind zusätliche Sneaker sinnvoll, obwohl ich MTB-Schuhe fahre.
Luxusgut 2: Komplette 2. Garnitur Radklamotten. Dass die abends in der Unterkunft handgewaschenen Radsachen im durchschnittlichen deutschen Sommer am nächsten Morgen wieder trocken sind, wenn man sie mit einem Handtuch auswringt, ist ein Mythos, und keine Wahrheit.
Tipp noch zum Thema Wäsche: Teebaumöl im Waschwasser lässt auch Klamotten halbwegs angenehm riechen, die nicht wirklich sauber sind. Abflussstopfen in 2 gängigen Größen aus dem Baumarkt sind sehr hilfreich, um in Hotelwaschbecken waschen zu können. Die Abflüsse dort sind oft nicht dicht, ergo kann man kein Waschwasser ansetzen.
Luxusgut 3: Alles, was man an Radklamotten brauchen kann, um Wetter angenehmer zu machen, was man nicht bereit ist, schutzlos zu ertragen. Das fängt in der Minimalversion an bei Ärmlingen, Beinlingen und einer Regenjacke. Aber auch Mütze und Handschuhe sowie eine Softshell-Radjacke können angemessen sein.
Luxusgut 4: "Unterhaltungelektronik" sowie die zugehörigen Ladengeräte. Bei mir ist auch immer ein Tagebuch dabei.

2. Was würdet ihr mir empfehlen an sonstigen Gepäcktransportmöglichkeiten?
Schau mal, hier (wo es eigentlich gar nicht hingehört) wurde das kürzlich erst diskutiert: http://www.rennrad-news.de/forum/threads/radreise-gepäck-am-rad-wie-macht-ihr-das.140497/

Mit Deinem 18l-Rucksack kommst Du in der minimalistischen Variante wahrscheinlich knapp hin. Wenn's mehr Luxus sein soll, würde ich über einen etwas größeren Rucksack (28l), ne Lenkertasche oder ne zusätzliche große Satteltasche (Apidura, Revelate) nachdenken. Klassische Packtaschen am Träger sind für 6-7Tage im Sommer in D (also kein Hochgebirge) sicherlich "oversized".

Gute Fahrt wünscht,

kendo05
 
Zuletzt bearbeitet:
Luxusgut 2: Komplette 2. Garnitur Radklamotten. Dass die abends in der Unterkunft handgewaschenen Radsachen im durchschnittlichen deutschen Sommer am nächsten Morgen wieder trocken sind, wenn man sie mit einem Handtuch auswringt, ist ein Mythos, und keine Wahrheit.
Das stimmt, macht aber nichts. Im Sommer kann man durchaus auch mit leicht feuchten Radklamotten losfahren. Am Körper trocknen die im nu, bzw. sind sie auch gleich wieder naß vom Schwitzen.
 
Fühlt sich aber mies an, wenn man nach der erfrischenden Morgendusche in klamme Klamotten steigt und dann noch zum Frühstück eiert...

Dann doch lieber ein Zweitset; dann hat man das Problem nicht und man stört auch andere Frühstücksgäste nicht mit eigenem Iltisgeruch :D
Im Sommer sind die kurzen Sachen ohnehin nicht so Platzeinnehmend.

Wie ist denn eure Erfahrung im Verhältnis Tage der Tour zu Stauraum? - ich tue mich da immernoch schwer mit den Volumenangaben, das in ein für mich nachvollziehbares Maß zu setzen.
 
Ob 10 Tage oder 3 hat bei mir bezüglich Gepäck keinen Einfluss einzig die Malto-Rationen werden grösser, es sei denn, der Wetterbericht ist für die 3 Tage dermassen stabil, dass auf Regenzeugs verzichtet werden kann. Das Glück hatte ich aber bis anhin nie... Viel länger als 10 Tage mag ich aber nicht mit Minimalausstattung unterwegs sein, da sehne ich mich dann schon auch mal nach Alternativen Betätigungen...
 
Fühlt sich aber mies an, wenn man nach der erfrischenden Morgendusche in klamme Klamotten steigt und dann noch zum Frühstück eiert...

Dieses Problem lässt sich allerdings wunderbar mit Luxusgut #1 lösen. Wenn ich die Zivilsachen schon über die Hügel wuchte, dann möchte ich auch in ihnen frühstücken (außer bei Zeitdruck natürlich). Die einzige redundante Fahrradklamotte ist in meinem Gepäck der zweite Satz Radsocken, aber das auch nur weil man die eben auch als Teil der Zivilkleidung tragen kann.

Für #1 habe ich mir unlängst übrigens was ganz feines gegönnt: Wettkampflaufschuhe, nicht zum laufen (das mache ich höchstens wenn ich sonst die letzte U-Bahn verpasse), sondern um im Rucksack möglichst leicht zu sein. Mizuno Wave Universe 5, die wiegen sogar in Größe 47 gerade mal selbstgewogene 108 g pro Stück. Die Diskussion “SPD um auf die Zivilschuhe verzichten zu können“ ist für mich damit endgültig vom Tisch.

Weitere Eckpfeiler meines Minigepäcks: ein billiges kleines Erste Hilfe Dingsbums (taugt wohl eher zur Abwehr von bösen Geistern) und ein zum Rahmen passendes Schaltauge.

Und ganz wichtig sind natürlich die drei Gramm, die man einspart indem man den Griff der Zahnbürste auf halber Länge kappt. Man kann damit durchaus noch die Zähne putzen, ich würde sogar sagen nicht schlechter sondern nur anders. Und jeden Morgen startet man den Tag mit dem wohligen Gefühl, wirklich alles getan zu haben - ein unschätzbarer psychologischer Vorteil ;)
 
Und ganz wichtig sind natürlich die drei Gramm, die man einspart indem man den Griff der Zahnbürste auf halber Länge kappt. Man kann damit durchaus noch die Zähne putzen, ich würde sogar sagen nicht schlechter sondern nur anders. Und jeden Morgen startet man den Tag mit dem wohligen Gefühl, wirklich alles getan zu haben - ein unschätzbarer psychologischer Vorteil ;)
Und die halbe Zahnbürste mit doppelseitigem Klebeband unters Oberrohr damits auch ja schön aerodynamisch ist ;)
 
Luxusgut 1: Komplette Garnitur "Zivil" für abends: Sinnvollerweise leichte Kunstfaser-Outdoorklamotten. Für mich sind zusätliche Sneaker sinnvoll, obwohl ich MTB-Schuhe fahre.
Kunstfaser ist bei Outdoorklamotten nicht unbedingt das Beste. Meiner Meinung nach sind hier Naturfasern wie z.B. Wolle (Merino!) und Seide, sowie Gemische davon wesentlich besser. Die sind zwar oft geringfügig schwerer als vergleichbare Kunstfaserstücke, schlagen diese aber um Längen was die "geruchliche Stabilität" angeht. Da kommt Kunstfaser nicht mit, selbst wenn da Silbergarn mit eingearbeitet ist.
 
Kunstfaser ist bei Outdoorklamotten nicht unbedingt das Beste. Meiner Meinung nach sind hier Naturfasern wie z.B. Wolle (Merino!) und Seide, sowie Gemische davon wesentlich besser. Die sind zwar oft geringfügig schwerer als vergleichbare Kunstfaserstücke, schlagen diese aber um Längen was die "geruchliche Stabilität" angeht. Da kommt Kunstfaser nicht mit, selbst wenn da Silbergarn mit eingearbeitet ist.

Beim Zivilsatz für eine Hoteltour geht es aber ausschließlich um das Gewicht. Man steigt da ja nur ein ganz paar Stunden pro Tag zum entspannen rein und ist jedes mal frisch geduscht. Die Feinheiten der Materialglaubenskriege sind da reichlich nebensächlich.
 
Beim Zivilsatz für eine Hoteltour geht es aber ausschließlich um das Gewicht. .
Gewicht kommt bei mir sogar an zweiter Stelle; Packmass ist entscheidend und da schneiden vor allem bei Hosen Kunstfasern wesentlich besser ab; allerdings hatte ich auf der letzten Tour tatsächlich ein ganz feines Woll-T.Shirt mit dabei.
 
Beim Zivilsatz für eine Hoteltour geht es aber ausschließlich um das Gewicht. Man steigt da ja nur ein ganz paar Stunden pro Tag zum entspannen rein und ist jedes mal frisch geduscht. Die Feinheiten der Materialglaubenskriege sind da reichlich nebensächlich.
Ist die Frage ob man die 40-50 g die so ein Merino-Shirt gegenüber einen Polyestershirt mehr wiegt, tatsächlich merkt. (Ja, ich weiß das wir hier in einem Rennradforum sind ;)).
Ich wollte es auch lediglich zu bedenken geben. Ob das Sinn macht muss jeder für sich entscheiden (z.B. Je nach individueller Schwitzneigung, oder auch dem aktuellen Bestand im Kleiderschrank).
Mir würde für abends kein Kunstfasershirt in den Rucksack kommen, aber ich hab entsprechende Sachen eh im Schrank da ich sie auch so sehr gerne oft trage.
Auf Tour benutze ich entsprechende Shirts auch gerne als Nachtwäsche - Würde ich mit einem Kunstfasershirt nicht machen wollen. Zumindest nicht mehrere Tage hintereinander :cool:.
 
Ich halte den 2. Satz Radklamotten für nicht zwingend. Klar ist es eher weniger schön, morgens in noch feuchte Klamotten steigen zu müssen, aber deswegen mehr Gewicht und (fast schlimmer mehr Packvolumen) hinnehmen zu müssen?
Ich nehme nur ein 2. (vom Polyesterschaf gestricktes) Unterhemd mit. Das U-Hemd zusammen mit kurzen, dünnen Socken, 1 Kunstfaser-U-Hose und eine sehr leichten Kunstfaserhose (je nach Jahreszeit lang oder kurz) reicht als Freizeitklamotte. Wenn es abends kühler wird, einfach die Radjacke drüber.
Statt „Rei in der Tube“ nehme ich lieber etwas Waschpulver in einer alten Filmdose mit. Das reicht für 3 bis 4 Wäschen und ist leichter und besser reinigend als das Tubenwaschmittel. Da stinkt dann nix mehr. Wie genannt, ist ein Paar leichte Freizeitschuhe angebracht. Die billigsten Sneaker vom Wühltisch reichen.
Für Zivilgeschichten am Ende der Reise/Heimfahrt habe ich mir auch schon mal unterwegs am letzten Tag eine Hose und einen Pulli im Supermarkt gekauft. Das sind natürlich alles Kompromisse zum eigenen Komfortanspruch, aber wenn es zuerst um das Radfahren geht, sollte da der Komfort am größten sein und da hilft nur wenig Gewicht und Packmaß. Wenn höhere Pässe auf dem Programm stehen rate ich neben Arm- und Beinlingen und einer Windjacke unbedingt zu dünnen langen Handschuhen. Ist unschön bei 5°C im Regen 1.000 Höhenmeter vernichten zu müssen, wenn einem die Finger einfrieren.
Essen/Getränkepulver usw. nehme ich nicht mit. Man bekommt überall was zum Essen und Trinken.
Ich bringe mein Gepäck in einer größeren Satteltasche unter. Rucksack zusätzlich geht erträglich nur bis maximal zur Größe dieses Deuter-Rennradrucksackes (~6L; das Teil ist eine Empfehlung). Wenn man geschickt bei der Gepäckzusammenstellung ist und es sich nur um eine Sommertour handelt, reicht aber eine große Satteltasche (Apidura & Co).
An Ersatzteilen und Werkzeug kann man sich auch totschleppen. Ich nehme mit: Ersatzschlauch, Flickzeug, Multitool (leicht mit Kettentrenner), Schaltzug, Kettenschloß, Schaltauge, kleine Tube Kettenöl. Damit kommt man im Pannenfall ziemlich weit und es gibt weltweit Geschäfte, die Ersatzteile verkaufen.
 
Ich empfinde bei einer solchen Frage das Packmaß immer als vorrangig!
Das fängt damit an das das Waschzeug in diese Richtung optimiert wird. In einschlägigen Drogeriemärkten bekommt man alle Pflegeprodukte in kleinen Flaschen oder Dosen. Hier nur darauf achten das diese sich dicht schließen lassen. Dazu ein Microfaserhandtuch und das Waschzeug ist nicht größer als eine 0,33l Coladose
Ein Kompressionssack hilft auch das ein oder andere Kleidungsstück auf ein kleines Packmaß zu bringen. Daher favorisiere ich hier auch Kunstfasern - obwohl ein Merinowollshirt nicht zu schlagen ist vom Wohlfühlfaktor.
Schuhe ist das größte Problem, entweder ich nutze Flipflops. Die kann ich zum duschen anziehen und auch zum Frühstück. Oder ich will richtige Schuhe, dann komme ich um so was wie die Wettkampfschuhe oder Slipper nicht herum. Aber auch hier ist für mich das Packmaß entscheidend.
Mit meinem Radrucksack und einer Sattelstützentasche (Apidura) komme ich auf knapp 30L.
Das reicht für eine Woche locker. Wenn das nicht reicht noch eine Lenkertasche vom selben Hersteller und ich habe 9L mehr.
 
Als Schuhe nehme ich jeweils ein paar dünne Wildleder-Slipper mit bei denen ich das Fussbett rausnehme; so lassen sich Sohle und Oberseite zusammenfalten, die brauchen so sogar weniger Platz als meine FlipFlops... bei Benutzung mache ich dann die Innensohle vom Radschuh rein…
 
bei Benutzung mache ich dann die Innensohle vom Radschuh rein…

Oh, das ist natürlich radikal (aber wahrscheinlich immer noch Wurfanker ggü den Mizunos, die natürlich auch gar nicht genug Material haben um nicht zum perfekten flatpack werden zu können).

Ich sehe deine Dual Use Innensohle und erhöhe: bei der ersten Tour habe ich in Zivil den Pulsgurt als Gürtel getragen :) (von selber hält an meiner Schleck-Statur nichts, was auch nur annähernd die Wade bedeckt...)
 
tja, das kann ich nicht toppen; allerdings benutze ich auf Mehrtagestouren weder Gürtel noch Pulsgurt…
 
Badehose und so ein Dingsfaserhandtuch wo man ganz klein Falten kann sind Gold wert.
T-Shirt Hose schuhe Zahnbürste seife Ladegeräte Karte jacke fertig und los geht's...

Wie schon mehrfach geschrieben vieles Luxus auf das man persönlich evtl nicht verzichten möchte... Muss man aber selbst entscheiden.

Einfach einmal machen sowas und beim nächsten mal läuft die Planung dann schon anderst/leichter...
 
Wenn höhere Pässe auf dem Programm stehen rate ich neben Arm- und Beinlingen und einer Windjacke unbedingt zu dünnen langen Handschuhen. Ist unschön bei 5°C im Regen 1.000 Höhenmeter vernichten zu müssen, wenn einem die Finger einfrieren.

Zustimmung zum ganzen Rest, insbesondere zum Essen.

Allerdings halte ich Beinlinge für stark überbewertet. Die warmen nehmen schon richtig viel Platz weg. Knielinge reichen im Sommer für mein Empfinden immer. Außerdem passen sie noch gut in eine Trikottasche. Statt langen Handschuhen empfehle ich ein paar Latex-Einweghandschuhe, die kann man bei Bedarf unter die Radhandschuhe ziehen. Sehr nützlich sind Toe-Cover wie auch ein Schlauchtuch für den Hals und eine Unterziehmütze.

Hat man einen sicher guten Wetterbericht oder hält sich allgemein in warmen Regionen auf, kann man m.E. auch auf eine Regenjacke gut verzichten und stattdessen auf eine ebensolche Weste setzen.
 
Ich denke gerade was Kleidung, insbesondere Zusatzkleidung, angeht kann man keine allgemeingültigen Tipps geben.
Das Kälte und Nässe Empfinden ist hier bei Jedem anders.
Mit Einweg Latex Handschuhen könnte ich zB gar nicht fahren.

Was mir immer geholfen hat ist alles was ich mitnehmen will/ wollte auslegen.
Dann beginnen Dinge die man komprimieren kann zu komprimieren.
Mit der Übersicht sieht man schnell was man vergessen hat und was man aller Wahrscheinlichkeit nach nicht braucht.
Dann packen, hat den Vorteil das man jetzt auch in der Reihenfolge des wahrscheinlichen Zugriffs und des Gewichts packen kann.
Hier kann man dann ich Kleinteile zum füllen von Lücken verwenden so das ein formschlüssiges Packen möglich ist und ein Wackeln des Gepäcks unterbunden wird.
 
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