Ich halte den 2. Satz Radklamotten für nicht zwingend. Klar ist es eher weniger schön, morgens in noch feuchte Klamotten steigen zu müssen, aber deswegen mehr Gewicht und (fast schlimmer mehr Packvolumen) hinnehmen zu müssen?
Ich nehme nur ein 2. (vom Polyesterschaf gestricktes) Unterhemd mit. Das U-Hemd zusammen mit kurzen, dünnen Socken, 1 Kunstfaser-U-Hose und eine sehr leichten Kunstfaserhose (je nach Jahreszeit lang oder kurz) reicht als Freizeitklamotte. Wenn es abends kühler wird, einfach die Radjacke drüber.
Statt „Rei in der Tube“ nehme ich lieber etwas Waschpulver in einer alten Filmdose mit. Das reicht für 3 bis 4 Wäschen und ist leichter und besser reinigend als das Tubenwaschmittel. Da stinkt dann nix mehr. Wie genannt, ist ein Paar leichte Freizeitschuhe angebracht. Die billigsten Sneaker vom Wühltisch reichen.
Für Zivilgeschichten am Ende der Reise/Heimfahrt habe ich mir auch schon mal unterwegs am letzten Tag eine Hose und einen Pulli im Supermarkt gekauft. Das sind natürlich alles Kompromisse zum eigenen Komfortanspruch, aber wenn es zuerst um das Radfahren geht, sollte da der Komfort am größten sein und da hilft nur wenig Gewicht und Packmaß. Wenn höhere Pässe auf dem Programm stehen rate ich neben Arm- und Beinlingen und einer Windjacke unbedingt zu dünnen langen Handschuhen. Ist unschön bei 5°C im Regen 1.000 Höhenmeter vernichten zu müssen, wenn einem die Finger einfrieren.
Essen/Getränkepulver usw. nehme ich nicht mit. Man bekommt überall was zum Essen und Trinken.
Ich bringe mein Gepäck in einer größeren Satteltasche unter. Rucksack zusätzlich geht erträglich nur bis maximal zur Größe dieses
Deuter-Rennradrucksackes (~6L; das Teil ist eine Empfehlung). Wenn man geschickt bei der Gepäckzusammenstellung ist und es sich nur um eine Sommertour handelt, reicht aber eine große Satteltasche (Apidura & Co).
An Ersatzteilen und
Werkzeug kann man sich auch totschleppen. Ich nehme mit: Ersatzschlauch,
Flickzeug,
Multitool (leicht mit Kettentrenner), Schaltzug, Kettenschloß,
Schaltauge, kleine Tube Kettenöl. Damit kommt man im Pannenfall ziemlich weit und es gibt weltweit Geschäfte, die Ersatzteile verkaufen.