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Starke Unterschiede in der Beinlänge

alyu

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Moin liebes Forum,

Ich habe ein Problem: meine Haxn sind fehljustiert, und das ziemlich stark. Ich meine mal 1.5cm (links ist kürzer) gemessen zu haben. Ich trage auch schön brav Einlagen (auch beim Radfahren) und die helfen — aber eben nicht ganz. Orthopäde/Sportarzt bei dem ich bin taugt nix, und daher habe ich mich mal ans Netz gewandt.

Also sprach Sheldon: unterschiedlich lange Kurbeln zu montieren sei nicht so schön, dann lieber mit Einlagen und Pedalen rumspielen. Leider fahre ich Altherrenriemchen, und keine Klickpedale. Die stehen zwar auf der Shoppingliste, aber so ganz leisten kann/will ich's mir noch nicht.

Ich merke deutlich, wie mein linkes Bein momentan gut sitzt, und sich wohlfühlt, mein rechtes, längeres, aber gar nicht (Knieschmerzen, aber hallo.) Also meine Frage an Euch: wie habt Ihr das so erfahren? Können Klickpedale helfen? Ich bin mit Riemchen momentan recht zufrieden, und das wäre mein Hauptanschaffungsgrund für die Pedale und dazugehörenden Schuhe. Gibt es einen Weg, auch mit Riemchen weiterzukommen? Sattel schief stellen (und wenn ja, wie?) Für alle möglichen Anregungen bin ich dankbar!

Grüße,
A. (der neu im Forum ist, und daher nicht viel Ahnung hat. Eine Suche hat zwar schon ein paar Treffer gegeben, hat aber meine Fragen nicht ganz beantwortet. Man möge mir verzeihen.)
 
Ich habe zwei cm Differenz (unfallbedingt).
Ich fahre Schuhe mit Erhöhung und Schuhe ohne Erhöhung (Erhöhte Sohle aussen, nicht Einlagen - dadurch sitzt der Schuh besser) auf verschiedenen Rädern. Dadurch bedingte Knieprobleme habe ich aber nicht.
Auch wenn es für dich nicht um die Ecke ist kann ich dir einen Besuch in Bad Soden (bei Frankfurt) nur empfehlen -> Klick
Die Jungs verbinden aufgrund ihrer fachlichen Hintergründe das sportliche mit dem orthopädisch-technischen. Aufgrund ihrer Hintergründe sind sie halt nicht "nur" in Sachen Radergonomie sondern auch mit dem Ausgleich orthopädischer Besonderheiten und Ungleichheiten vertraut. Dort habe ich viel über meine "Gräten" und ihre Bewegungsabläufe gelernt. Die Schuhanpassung wird gleich im Hause erledigt. Seitdem fahre ich auf dem RR einseitig erhöhte Radschuhe zum Längenausgleich.

Ich bin übrigens zu ihnen gegangen weil ich Knieprobleme beim Rennrad fahren hatte. Es stellte sich aber heraus, dass mein eigentliches Problem gar nicht beim Rennrad und auch nicht bei der Längendifferenz lag. Die eigentliche Ursache lag ganz woanders und machte sich beim RR fahren nur durch die lange Dauerbelastung bemerkbar. Sprich: Symptome beim RR, Ursache ganz woanders. Aber trotzdem hat mir der Besuch in Bad Soden sehr geholfen - ich bin der eigentlichen Ursache meiner Probleme nämlich durch die Analyseergebnisse in Bad Soden erst auf die Spur gekommen und konnte sie so beheben.
Auch wenn mir radeln auch ohne die höhenangepassten Schuhe ebenfalls keine Probleme macht - es fährt sich mit dem höhenangepassten Schuhen bei längeren Touren deutlich gleichmässiger, allein schon weil das Becken nicht mehr einseitig kippt.

Verschieden lange Kurbeln bringen meiner Ansicht nach nichts. Sie verkürzen zwar die Länge im unteren Totpunkt, im oberen Totpunkt wird die die Länge aber grösser. Theoretisch bräuchtest du also eine Kurbel, die im unteren Totpunkt kürzer und im oberen Totpunkt länger ist - das ist leider nicht möglich.
 
Rein mechanisch gesehen dürften Einlagen beim Radfahren doch überhaupt nicht helfen, wenn sie nicht sogar kontraproduktiv sind. Durch die geringe Höhe sollten die doch nur Fehlstellungen beim Gehen ausgleichen, welche durch die Längendifferenz der Beine entsteht. Da du mit "Altherrenriemchen" fährst, ändert sich an der Position des Fußes nichts, da letztendlich die Oberseite des Fußes die Bewegung begrenzt. Die Kurbel wird dein Bein als immer maximal nach unten ziehen. Wenn die eine Einlage nicht 1,5 cm dick ist, dann ist das wahrscheinlich nicht sehr günstig.

Zusätzlich sehe ich noch das Problem, dass bei den Einlagen der Druck falsch verteilt wird. Da diese fürs Laufen ausgelegt sind, wird der ganze Fuß betrachtet. Beim Radfahren wird aber nur die vordere Hälfte belastet, eigentlich fast nur der Ballen. Ich weiß nicht ob es wirklich so gut ist, wenn da noch eine Einlage den Druck umverteilt.

An deiner Stelle würde ich einfach mal den Orthopäden nach seiner Erfahrung fragen. Du bist sicher nicht der einzige Radfahrer mit verschiedenen Beinlängen, hier im Forum wirst du aber vermutlich nur sehr allgemeine oder spezielle Antworten bekommen. Ob das dann auf deine spezielle Problemstellung passt, das ist dann noch eine ganz andere Frage.

Wenn zwei unterschiedliche Längen für die Kurbeln die Lösung des Problems wären, dann würde ich das machen. Ich würde lieber beschwerdefrei fahren als mit zwei gleichlangen Kurbeln. Mal ganz davon abgesehen: Wer schaut sich bei Rädern die Kurbeln an und stellt Längenunterschiede fest? ;)
 
Zunächst einmal: Sheldon Brown dürfte weder Arzt noch Orthopäde gewesen sein.
Man muß schon blöd sein, mit Unterlagen, Einlagen etc. herumzuspielen, wenn verschieden lange Kurbeln mehr Erfolg bringen.
Will man Optik über Gesundheit und Wohlbefinden stellen?
Allerdings muß man das schon ausprobieren.

Wohl kaum ein Mensch hat völlig gleich lange Beine, und meist haben Rechtshänder das rechte Bein, Linkshänder das linke Bein kürzer.
Ursache ist ein Unterschied in der "Grundspannung" der Muskulatur (Muskeltonus). Rechtshänder nutzen und trainieren ihren rechten Arm mehr als den linken, und das ist bei den Beinen nicht anders. Durch den unterschiedlichen Tonus "verdreht" sich das Becken, welches durch das Iliosakralgelenk (Kreuz-Darmbein-Gelenk) ja nicht völlig starr ist. Und dadurch ergeben sich ungleich lange Beine.

Es macht also Sinn, zuerst die Ursache der Beinlängendifferenz zu ermitteln und dann eine Lösung zu suchen.
Und, wie dopaul schon schrieb, kann die Ursache auch völlig woanders liegen.
 
Würde Dir auf jeden Fall Klickpedale empfehlen. Knieprobleme kommen haüfig von Fehlstellungen der Füße auf dem Pedal. Mit Klickies hast Du immer annähernd die gleiche Fußstellung und kannst es auch noch exakt anpassen. Würde Dir bei Knieproblemen Pedale mit Spiel (Keo look mit roten Kleats oder Zero Speedplay) empfehlen. Bei unterschiedlicher Beinlänge sollte das Rad auf das kürzere Bein eingestellt werden. Von Einlagen oder unterschiedlichen Kubelarmlängen halte ich beim Radeln erfahrungsgemäß nichts.
 
Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten allerseits!

Der Besuch in Bad Soden hört sich gut an, ist aber momentan nicht im Budget drin — das würde mehr kosten, als mein altes Rennrad :) Ich setzte es aber mal aufs Langzeitradar. Meine Fehlstehllung in den Beinen ist vermutlich durch meine Skoliose bedingt, also liegt die Ursache im Rücken/Hüft-Bereich. Deswegen habe ich auch Physiotherapie gemacht, und guck, dass ich jeden Tag Kräftigungsübungen für den Rücken einplane. Das hat auch viele Probleme gelöst, aber eben nicht das Knieproblem.

Bei unterschiedlichen Kurbellängen hätte ich vor allem Angst, dass sich dadurch die Muskulatur in den Beinen unterschiedlich stark ausbildet, weil ja die kürzere Kurbel dann "mehr" zu treten hat, vor allem bergan. Zudem auch noch der unterschiedlich große Bewegungsspielraum — bei einer Kurbellängendifferenz von 2.5cm, aber nur 1-1.5cm Beinunteschied… Die Optik ist da weniger das Problem, daran habe ich gar nicht gedacht.

Ich glaube, ich gehe wirklich die Route mit den Klickpedalen zuerst. Ist auch nicht günstig, vielleicht finde ich ja gebrauchte. (bin halt z. Z. noch Student, da muss man knausern.) Was mich überrascht, ist dass viele Leute sagen, die Einlagen brächten beim Radfahren weniger. Aber jetzt, wo ich mir das durch den Kopf gehen lasse, ist die Erhöhung ja auch eher an der Ferse, als am Ballen, wo es mehr brächte. Schade, dass ich die Riemchen nicht behalten kann, die sind schick — aber da ist mir mein Knie lieber als mein Auge :)

Vielleicht schaue ich mich auch noch mal nach einem besseren Orthopäden in der Gegend um, der auch was von Radfahrern versteht.

Vielen Dank nochmal!
 
Ich wieder.
Habe bei mir auch unterschiedliche Beinlängen festgestellt. Nach langem überlegen und tüfteln mit Radsportfreunden bin ich drauf gekommen das ich Abends immer 3-4Std vor der Glotze liege und zwar immer auf der selben Seite mit Kopf durch den Arm abgestützt. Mit meiner Frau eine Einigung gefunden täglich den Platz zu tauschen(hab ihr Panik gemacht das sie das Gleiche bekommen könnte). Seither wurde es immer besser (4Wochen) ,ich glaub ich bin momentan schon gerade.
Denk mal drüber nach. ...und hol die Brieftasche aus der Gesäßtasche.
Johann
 
Brieftasche ist nicht am Gesäß — da ist sie mir a) zu unsicher, b) vereitelt angenehmes Sitzen.

Leider ist die einseitige Haltung bei mir Berufsbedingt: Computer. Das kann ich auch nicht groß ändern…
 
b) vereitelt angenehmes Sitzen.
Vieleicht ein Versuch? Brieftasche am Arbeitsplatz eingesteckt lassen? Vieleicht verschiebt sich was ?
Würde ich drüber nachdenken!
Johann
 
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