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Staatsanwaltschaft Dresden durchsucht Polizeidienststelle in Leipzig wegen Affäre um illegal weiterverkaufte Fahrräder

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Re: Staatsanwaltschaft Dresden durchsucht Polizeidienststelle in Leipzig wegen Affäre um illegal weiterverkaufte Fahrräder
Geballtes Fachwissen.....Ihr habt recht, wir sind ein korrupter, durchseuchter, unkontrollierter Haufen :daumen:
Ich war ziemlich bestrebt, das ganze möglichst fair und differenziert zu betrachten - von daher finde ich die Anschuldigung nicht so wirklich angemessen. Generell hatte ich auch bei den anderen Beiträgen das Gefühl, dass es schon den Konsens gibt, dass viele gut arbeiten, aber einige wenige den Vogel so abschießen, dass alle darunter leiden müssen.
 
Jain, einerseits sind sie ein größeres Übel, weil der entstandene Schaden größer ist.
Anderseits kann ich (oder meine Familie, wenn ich ex bin) gegen einen Arzt sehr gut juristisch vorgehen und zumindest für "Gerechtigkeit" sorgen.

Bei der Polizei sieht das leider oft anders aus. Zum einen, weil es keine echt unabhängigen Untersuchungen gibt (man muss eben einfach darauf vertrauen, dass die zuständigen Beamten tatsächlich unabhängig sind), zum anderen aber auch, weil Polizisten vor Gericht mehr Glaubwürdigkeit geschenkt wird und sich Polizisten auch gut gegenseitig decken können (ohne zu behaupten, dass sie das immer tun).

Mich stört bei dem ganzen eigentlich hauptsächlich, dass sich die Polizei als Organisation so extrem gegen Reformen zugunsten der Transparenz wehrt - aber das ist am Ende eben auch einfach die Frage, welchem politischen Spektrum man angehört und welche Rolle man spielt. Als Polizist würde ich mich über die "Rückendeckung" sicherlich auch freuen. Und selbst fehlende Rückendeckung wird von aktiven Polizisten oft kritisiert - ob zu Recht oder zu Unrecht mag ich nicht beurteilen.

Ah ja, differenziert und fair. Ich sehe das anders, was aber am Standpunkt liegen wird.
Ist gut, passt schon :daumen:
 
Ah ja, differenziert und fair. Ich sehe das anders, was aber am Standpunkt liegen wird.
Ist gut, passt schon :daumen:
Naja, mit echt unabhängig meine ich tatsächlich eine formelle Unabhängigkeit. Es ist ja nun allgemein bekannt, dass die Polizei gegen ihre eigenen Leute selbst ermitteln muss, ggf. durch eine andere Dienststelle, Gruppe oder wie auch immer. Das gibt es so nur für wenige Institutionen. Die meisten Institutionen haben eine externe Aufsichtsbehörde, welche nicht der gleichen Institution zugeordnet ist. Daher habe ich auch geschrieben, dass man auf eine unabhängige Ermittlung vertrauen muss. So, wie du meinen Beitrag verstanden hast, hätte ich ja den Standpunkt vertreten, dass alle internen Ermittlungen von vornerein gefaket sind, aber dann hätte der Satz in Klammern keinen Sinn gemacht.

Edit: Damit du vielleicht verstehst, wie ich das ganze meine, möchte ich noch was klarstellen.
Mich stört bei dem ganzen eigentlich hauptsächlich, dass sich die Polizei als Organisation so extrem gegen Reformen zugunsten der Transparenz wehrt
Mit die "Polizei als Organisation" ist natürlich nicht gemeint, dass sich jeder einzelne in der Polizei dagegen wehrt (sonst hätte ich geschrieben "die gesamte Polizei"), sondern dass die Behörde Polizei sich dagegen wehrt. Dass das nicht von jedem Angehörigen der Behörde getragen wird, versteht sich hoffentlich von selbst. Und was ich z.B. konkret damit meine ist der große Kampf um die nicht sogenannte "Rassismus-Studie", die man nun nach langem Kampf doch durchsetzen konnte - allerdings durchgeführt von der Hochschule der Polizei. Dass das keine unabhängige Studie sein kann, sollte wohl hoffentlich keine Frage von Meinungen sein, sondern ist aus meiner Sicht genauso unabhängig wie die bekannten von Brauereien beauftragten Bier-Studien, über die wir uns gerne lustig machen.

Als Polizist würde ich mich über die "Rückendeckung" sicherlich auch freuen. Und selbst fehlende Rückendeckung wird von aktiven Polizisten oft kritisiert - ob zu Recht oder zu Unrecht mag ich nicht beurteilen.
Erstens mal wäre es nett gewesen, wenn du den letzten Teil dieses Satzes auch hervorgehoben hättest und nicht nur das, was gerade zur Argumentation passt. Ich habe lediglich geschrieben, dass sich die Polizei hinter ihre Leute stellt, indem man sagt "Wir brauchen keine Studie, weil es gibt dazu keinen Anlass." Und ganz abgesehen davon habe ich erwähnt, dass viele Polizisten (so zumindest die Erfahrungen aus meinem Umfeld) trotzdem mehr Rückendeckung aus der Politik wünschen. Im Anschluss habe ich sogar noch gesagt, dass ich nicht mal beurteilen kann, ob der Wunsch angemessen ist oder nicht.

Also wie man mir da mangelnde Fairness unterstellen kann, bleibt mir nach wie vor unverständlich.
Vielleicht findest du ja nochmal die Zeit, mir das zu erklären oder nochmal meine Beiträge zu lesen ohne davon auszugehen, dass ich ein Problem mit Polizisten oder der Polizei habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
@rr-mtb-radler Falls du es nicht gesehen hast: Ich habe nochmal Informationen an den letzten Beitrag angefügt.
Deine Antwort würde mich schon sehr interessieren.
 
Hallo,

das witzige an der Polizei ist (und das scheint auch hier vertreten zu sein): wenn man was von ihr möchte, wird auch wegen der kleinsten Kleinigkeit erwartet, daß natürlich "das ganz große Besteck gefahren wird".

Aber wehe, die Polizei will mal was von einem selber (oder führt Kontrollen durch, etc). Da wird sofort gemauert (ich haue doch keinen in die Pfanne) oder es kommt der "übliche" Spruch, daß man sich doch lieber um Mörder, Kinderschänder etc. kümmern solle...

Doch ich drifte vom eigentlichen Thema ab...

Gruß
 
Hallo,

das witzige an der Polizei ist (und das scheint auch hier vertreten zu sein): wenn man was von ihr möchte, wird auch wegen der kleinsten Kleinigkeit erwartet, daß natürlich "das ganz große Besteck gefahren wird".

Aber wehe, die Polizei will mal was von einem selber (oder führt Kontrollen durch, etc). Da wird sofort gemauert (ich haue doch keinen in die Pfanne) oder es kommt der "übliche" Spruch, daß man sich doch lieber um Mörder, Kinderschänder etc. kümmern solle...

Doch ich drifte vom eigentlichen Thema ab...

Gruß
Tja, die Sache mit der Perspektive ist schon merkwürdig. ;)
 
Allerdings - auf dem Leipziger Polizeirevier in der Innenstadt.

Die waren aber sehr bemüht, kann mich nicht beschweren.

So, ich habe jetzt fast 1,5 Jahre nach dem Diebstahl Post von der Staatsanwaltschaft Leipzig erhalten:
Die haben den Dieb geschnappt, er soll wegen besonders schwerem Diebstahl angeklagt werden.

Anscheinend hatten sie einen Treffer wegen seiner DNA oder Fingerabdrücken am durchgeschnittenen Schloss. Das Rad haben sie natürlich nicht sicherstellen können.
Ich schau jetzt mal, dass ich meinen Schaden geltend mache - wenn auch wahrscheinlich nichts zu holen sein wird.
 
In deren Arbeitszeugnis steht dann wohl auch, das sie stets bemüht waren.
Hast du ´ne Ahnung, warum die Auswertung von Spuren so lange dauert?

Eines schonmal vorweg: Nein, es liegt nicht daran, dass die erst so spät beantragt wird und auch nicht daran, dass es an Arbeitseifer mangelt, was du hier unterstellst.
 
Hast du ´ne Ahnung, warum die Auswertung von Spuren so lange dauert?

Eines schonmal vorweg: Nein, es liegt nicht daran, dass die erst so spät beantragt wird und auch nicht daran, dass es an Arbeitseifer mangelt, was du hier unterstellst.
Ich habe leider sehr negative Erfahrungen mit der Polizeiarbeit gemacht. Sei es bei Typen, welche ich beim illegalen Müll abladen erwischte, oder bei einen mir aus Kind gestohlenes Fahrrad, wo ich paar Tage später, jemanden mit dem Fahrrad erwischt hatte. Allerdings war meine Äußerung nicht ganz so ernst gemeint.
 
Ich möchte hier in Fehltritte/Fehlverhalten EINZELNER Polizeibeamter nicht beschönigen oder abtun - die gibt es leider.

Aber ich denke, dass kaum einer von denen, die hier "die Polizei" kritisieren wirklich Einblick in die Arbeitsabläufe, die Personalsituation oder die Arbeitsbelastung hat - geschweige denn jemals auf einer Demo 9 Stunden in voller "Kampfausrüstung" zwischen die Fronten geraten ist, ohne Aussicht auf Unterstützung, ohne Aussicht auf Verpflegung oder ein WC, und dann von Versammlungsteilnehmern ins Gesicht gebrüllt hat: "WIR HABEN EUCH WAS MITGEBRACHT - HASS, HASS, HASS!!!".

Oder nachts bei Schneeregen zur und Unfallaufnahme auf der linken Spur der Autobahn stand während der "mündige Verkehrsteilnehmer" mit 140 durch die Unfallstelle bretter, die Absicherung umfährt und es nicht mal für nötig erachtet stehen zu bleiben...

Oder eine Leiche aus einer Wohnung gezogen hat, die bereits wieder lebt.

Oder einer jungen Mutter die Nachricht vom Tod ihres Mannes, Eltern vom Tod ihrer Kindes, überbringen musste.

Oder sich von Jugendlichen, denen es an den Grundformen zivilisierten Umgangs fehlt, provozieren lassen musste...

Oder wieder kurzfristig seine Planungen für ein Wochenende/Sonntag mit der Familie über den Haufen schmeißen muss, um einen Aufzug an Querdenker, Impfgegnern o ä zu begleiten - weil es wieder mal an Personal fehlt.

Sich täglich mit der Uneinsichtigkeit des Bürgers auseinandersetzen musste, der einfach nicht bereit ist, sich seine eigenen Fehler einzugestehen, sondern liebe die Schuld bei anderen sucht, z B des Polizei.


Jeder der meint, dieser Beruf sei ein Vergnügen, ist herzlich eingeladen sich mal die Realität anzuschauen.
Nicht umsonst heißt es: "die Polizei - ein todsicherer Arbeitsplatz".


Ja, ich weiß - Augen auf bei der Berufswahl. Aber irgendjemand muss den Job ja machen - und ich denke, ein grundmaß an Vertrauen, Achtung und Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen ist da durchaus angebracht. Das selbe, nein eigentlich noch viel mehr, gilt im meinen Augen auch für Pflegekräfte, Rettungsdienst u ä!
 
So, ich muss jetzt nochmal meiner Begeisterung für die Leipziger Justiz Ausdruck verleihen:

Vor 1,5 Jahren hatte ich ja bereits geschrieben, dass ich den Eindruck hatte, dass sich die Polizei viel Mühe gegeben hat mit der Spurensicherung bzgl. meines gestohlenen Rades.

Nach ca. einem halben Jahr hatte ich dann eine Mitteilung von der Staatsanwaltschaft erhalten, dass sich keine Ermittlungsansätze ergeben haben. Fand ich gut, wenigstens nochmal eine Info erhalten zu haben.

Dann im Dezember 21 die Nachricht von der Staatsanwaltschaft, dass der Dieb ermittelt wurde. Mit Merkblatt für den Geschädigten, welche Schritte eingeleitet werden können.

Habe dann einen Antrag auf Adhäsionsverfahren gestellt. Da wird im Strafverfahren mein zivilrechtlicher Anspruch gleich mitverhandelt, und ich muss keinen separaten Zivilprozess führen. Der Antrag muss an das Gericht gestellt werden. Ich wusste jedoch nicht, welches Gericht (Amts, Landes-, Sonstwas-Gericht). Also habe ich den Antrag der Staatsanwaltschaft geschickt mit der Bitte, diesen an das zuständige Gericht weiterzuleiten.

Nach einer Woche habe ich ein Schreiben erhalten, dass mein Antrag an das Amtsgericht unter Aktenzeichen XY weitergeleitet wurde. Auch wieder klasse.

Im Internet habe ich gelesen, dass das Adhäsionsverfahren von den Gerichten oft abgelehnt wird, weil zu viel Aufwand.

Heute kam vom Amtsgericht ein Schreiben, in dem die beiden Verhandlungstermine gegenüber dem Beklagten angegeben wurden. Ich werde als Adhäsionskläger darüber informiert.

Ich muss also wirklich sagen, das läuft alles optimal, so wie man es sich wünscht. Ich glaube zwar nicht, dass ich tatsächlich Chancen habe, vom Dieb Geld zu bekommen. Aber von Behördenseite werde ich voll unterstützt, zu meinem Recht zu kommen.
Ich wohne im Großraum Stuttgart und bin nicht sicher, ob das hier auch so gut laufen würde.
 
Das ist pure Glückssache von Bundesland zu Bundesland und Gericht zu Gericht.
Adhäsionsverfahren sind nicht sonderlich häufig.
 
Die Seite habe ich auch schon aufgerufen. Man bekommt auch nicht in jedem Bundesland die gleiche Kohle.
Für die Überstunden, die tägliche Lebensgefahr, Schichtarbeit und einige andere unschöne Dinge finde ich es etwas wenig Geld. Ein Bekannter von mir fährt mit Sprinter und gelegentlichen Aushilfen Ware durch die nähere Umgebung. Der hat mehr im Monat netto als der Oberkommissar. Er ist grad mal 50 und hat das Haus vor 5 Jahren abbezahlt. Nichts kleines sondern mit großem Grundstück plus Lagerhalle für die Autos.

Genau, die Polizisten hatte ja quasi keine andere Wahl also ja die gestohlenen Fahrräder zu verscherbeln. Frechheit das sich hier manche erdreisten daraus einen Thema konstruieren zu wollen.
 
Ich fasse das mal als Ironie auf.
Etwas Wahres ist aber schon daran. Wenn das Geld nicht stimmt, ist die Gefahr da, sich noch etwas dazu zu verdienen. In solchen Positionen sollte man sich aber immer bewusst sein, dass man eine hohe Verantwortung hat und dass ein Fehlverhalten nicht nur persönliche Konsequenzen hat.
Ordnungshüter sind aber auch nur Menschen.
 
Ich fasse das mal als Ironie auf.
Etwas Wahres ist aber schon daran. Wenn das Geld nicht stimmt, ist die Gefahr da, sich noch etwas dazu zu verdienen. In solchen Positionen sollte man sich aber immer bewusst sein, dass man eine hohe Verantwortung hat und dass ein Fehlverhalten nicht nur persönliche Konsequenzen hat.
Ordnungshüter sind aber auch nur Menschen.
Ironie scheint das nicht gerade zu sein.

https://www.rennrad-news.de/forum/t...er-in-deutschland.177331/page-41#post-5207287
 
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