In jeder anderen Sportart gibt es Leistungsklassen.
Kein armer Hobbyfahrer muss in einem alten 100-PS-Golf auf der Nordschleife in der gleichen Gruppenwertung antreten wie ein firmeneigenes GT3-Team mit mehreren Millionen Budget, Profi-Rennfahrern und eigens abgestellten Renningenieuren und Mechanikerteams.
Kein jugendlicher Hobbyreiter mit alter Mähre muss im Springturnier des örtlichen Reitvereins gegen die Weltspitze antreten und bekommt 2-Meter-Hindernisse hingestellt.
Keiner Fuball-Jugendmannschaften mutet man es zu, gegen Profimannschaften spielen zu müssen.
Überall misst man sich mit ähnlich starken Leuten.
Warum soll es beim Radfahren eigentlich anders sein?
Das wäre sicherlich schöner für die meisten, Rennen mit einer gewissen Leistungsdichte zu fahren, aber das funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Dafür bräuchte man einfach eine ganze Menge Leistungsklassen. Und in den ganz niedrigen Leistungsklassen könnte man dann auch in kürzester Zeit riesige Sprünge machen, so dass dann auch keine Leistungsdichte mehr da ist oder wenn einer recht fit ist aber zum ersten Mal irgendwo mitfährt etc.
Und eine Veranstaltung mit 1000 Leuten und Leistungsdichte kann ja schon garnicht funktionieren.
Heißt ja auch Jedermann, da fahren halt vom guten Amateur bis zum alten Fettsack alle mit.
Und wenn die sagen wir mal 80-120 Leute, die bei einer GCC-Veranstaltung wirklich Rennen fahren und keine RTF mit Zeitnahme, ihr eigenes Rennen hätten, würde das auch nicht funktionieren, weil dann nicht genug Geld reinkommen würde durch die Startgebühren.
Will man die starken Leute raushaben aus dem Jedermannbereich und die Leistungsdichte zumindest vorne ein bisschen erhöhen will, muss man halt die Lizenzrennen attraktiver machen, meiner Meinung nach sollte das geschehen durch:
- Anbieten von Lizenz-Straßenrennen z.B. im Rahmen einer GCC-Veranstaltung auf der gleichen Strecke ähnlich wie in Münster. Ich frage mich schon immer, wieso das so schwer sein soll, z.B. 10 min vor der GCC-Langdistanz ein AB und 10min vor der Kurz/Mitteldistanzdistanz ein C-Rennen stattfinden zu lassen. Wenn der BDR da schon reinmischt, dann bitte nicht nur wegen der Kohle.
- Erleichtern des Aufstiegs in die B-Klasse/des Klassenerhalts dort oder Einführung einer D-Klasse. Das habe ich mir letzte Saison, in der ich ein bisschen C-Klasse gefahren bin, nicht gewünscht, um weniger auf den Sack zu kriegen; ich fand es aber total schwachsinnig, dass wir zum Teil mit 180 Mann in der C-Klasse um die Rundkurse geprügelt sind, während nur 70 oder so beim AB-Rennen gestartet sind.