• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Schmierstoffe

Christof_s

Mitglied
Registriert
10 Mai 2022
Beiträge
71
Reaktionspunkte
13
Hallo,
Ich hoffe ich mache hier kein Fass auf 😳.
Ich habe bis jetzt für alle Schmierungen - Kurbeleinbau, Lenkkopflager Einbau, Steckachsen bzw Schnellspanner, Nabe für Laufräder bzw. Freilauf,… ein große Tube Standardfett (Nigrin Mehrzweckfett) von einem befreundeten Mechaniker (Auto) und bin bis jetzt sehr gut damit durchgekommen. Leider ist die Tube jetzt alle und ich wollte mir online eine neue kaufen. Habe jetzt gesehen das es für alle verschiedene Teile wie Kurbel und Lager verschiedene Arten von Fett gibt. Wie ist eurer Erfahrung? Benötigt man einige Produkte - wenn ja welche - oder reicht ein Standard Produkt?
Schon mal vielen Dank im Voraus 👍
 

Bei dem was du aufgezählt hast kommst du mit Standard Fett klar und man braucht auch keine Dröflzigmillionen Schmierstoffe ich pers. hab Carbonmontage, Normales Fett und Kettenöl bekennender Nichtwachser ;).​


KI Erguss hängt an teilweise interessant.

1. Antrieb (Kette, Ritzel, Kettenblätter)​

Dies ist der wichtigste und am häufigsten zu pflegende Bereich.
  • Kettenöl (Chain Lube):
    • Nass-Schmiermittel (Wet Lube): Dicker und klebriger. Ideal für nasse, schlammige oder regnerische Bedingungen. Es schützt die Kette gut vor Wasser und Korrosion, zieht aber auch Schmutz stärker an. Muss regelmäßig aufgetragen und die Kette vorher gereinigt werden.
    • Trocken-Schmiermittel (Dry Lube): Dünnflüssiger, oft auf Wachsbasis. Ideal für trockene, staubige Bedingungen. Es bildet einen trockenen Film, der kaum Schmutz anzieht. Der Nachteil ist, dass es bei Nässe schnell abgewaschen wird und öfter angewendet werden muss.
  • Heißwachs (Hot Wax): Für sehr anspruchsvolle Fahrer. Die Kette wird komplett in flüssiges Wachs getaucht. Bietet extrem geringe Reibung und bleibt sehr sauber, der Aufwand für die Anwendung ist jedoch hoch.
  • Was nicht verwendet werden sollte: WD-40 oder andere Kriechöle. Sie verdrängen zwar Feuchtigkeit und lösen Rost, sind aber keine dauerhaften Schmierstoffe. Sie trocknen schnell und können den Schmierfilm der Kette zerstören.
2. Lager (Tretlager, Naben, Steuersatz, Pedale)
Lager müssen vor Schmutz und Wasser geschützt werden. Hierfür wird ein haltbares Fett verwendet.

  • Lagerfett / Montagefett: Ein klassisches Fett, oft auf Lithium- oder Kalziumbasis. Es ist wasserbeständig, schützt vor Korrosion und sorgt für einen reibungslosen Lauf der Kugellager.
    • Anwendung: Tretlager (BSA, Pressfit), Radnaben (falls wartungsfähig), Pedalgewinde, Steuersatz. Das Fett wird in die Lager gedrückt oder auf die Gewinde aufgetragen.
3. Schraubverbindungen und Klemmstellen
Hier geht es weniger um Schmierung als vielmehr um das Verhindern von Korrosion und Festfressen.

  • Montagefett / Anti-Seize-Paste:
    • Anwendung: Überall dort, wo Schrauben in Metallrahmen geschraubt werden, z.B. an Vorbau, Sattelstütze, Tretlagergewinde, und an den Gewinden der Pedale. Es verhindert das Festfressen von Aluminium- und Stahlteilen.
  • Kupferpaste: Eine spezielle Form von Anti-Seize-Paste, die für stark beanspruchte Gewinde, z.B. bei der Tretlagermontage, verwendet wird.
  • Wichtiger Hinweis: Bei Gewinden von Steckachsen und am Bremssattel sollte in der Regel kein Fett verwendet werden, da dies das Anzugsdrehmoment verfälscht und die Gefahr von Materialermüdung erhöht. Halte dich immer an die Herstellerangaben.
4. Carbon-Komponenten
Carbon-Teile sind empfindlich und erfordern spezielle Pasten.
  • Carbon-Montagepaste:
    • Eigenschaften: Enthält kleine Reibpartikel (oft aus Keramik oder Quarzsand).
    • Anwendung: An der Sattelstütze, am Lenker und an anderen Klemmstellen aus Carbon (z.B. Vorbau-Klemmung). Die Partikel erhöhen die Reibung, sodass die Teile bei einem geringeren Anzugsdrehmoment sicher halten. Das verhindert ein Überdrehen der Schrauben und schützt die Carbonfasern vor Beschädigung.
    • Achtung: Niemals normales Fett an Carbon-Teilen verwenden, da die Klemmung nicht ausreichend ist und es die empfindliche Oberfläche beschädigen kann.
5. Bowdenzüge und Gelenke
Für eine leichtgängige Schaltung und Bremsen.

  • Dünnflüssiges Öl / Silikonspray:
    • Anwendung: Ein paar Tropfen auf die Gelenke von Schaltwerk und Umwerfer.
    • Bowdenzüge: Die Züge können bei der Montage leicht mit einem dünnflüssigen Öl oder speziellem Kabel-Schmiermittel behandelt werden. Dies sorgt für eine geschmeidige Funktion der Schaltung und Bremse.
6. Federelemente
Federgabel und Dämpfer haben spezielle Dichtungen und Beschichtungen, die ein besonderes Pflegemittel erfordern.
  • Silikonspray / Spezielles Gabelöl:
    • Anwendung: Ein Silikonspray oder spezielles Gabelöl kann nach der Reinigung auf die Standrohre gesprüht werden, um die Dichtungen zu pflegen und zu verhindern, dass sie porös werden.
    • Wichtig: Es sollte sich hierbei um ein auf Federelemente abgestimmtes Produkt handeln. Verwende keinesfalls Universalöle wie WD-40, da diese die Dichtungen angreifen können.
 
Unterschätzt ist die Farbe "weiß"! Nicht dass es besser schmierte als die anderen; der Vorteil ist, dass man sofort sieht, ob ein Lager schmutzig ist, oder Abrieb produziert. Oder trockene Stellen übersehen werden, oder der Topf noch sauber ist....

Ich nehme ewig den Brügelmann-Topf (bzw. Hanseline). Und schön zäh-klebrig ist es auch.

Gruß messi
 
Kupferpaste: Eine spezielle Form von Anti-Seize-Paste, die für stark beanspruchte Gewinde, z.B. bei der Tretlagermontage, verwendet wird.
Was heißt "stark beansprucht"? Was heißt "speziell"? Warum keine "normale" Anti-Seize-Paste? Die weißen Pasten sind i. d. R. Keramikpasten und werden bei Bedarf z. B. auch auf die Radnaben am Auto aufgetragen, bevor man das Rad aufsteckt. Beim Motorrad verwenden manche Keramikpasten auf der Rückseite der Bremsbeläge, um Quietschen zu eliminieren. Sind die schlechter als Kupferpasten? Kupferpasten verwendet man übrigens nicht mehr im Automobilbereich. Liefert die KI Quellen zu den Empfehlungen/Behauptungen?

Wichtiger Hinweis: Bei Gewinden von Steckachsen und am Bremssattel sollte in der Regel kein Fett verwendet werden, da dies das Anzugsdrehmoment verfälscht und die Gefahr von Materialermüdung erhöht.
So pauschal ist das einfach falsch. Beispiel Steckachsen: Je nach Hersteller wird ca. 9–12 Nm vorgegeben. Laut Anzugsmomenttabelle zieht man M12 Aluschrauben aber mit 40(!) Nm an. Selbst mit Fett wirst du bei 9–12 Nm nie an die Streckgrenze kommen. Also nix mit "Materialermüdung". Und warum ist es ok, ein Tretlagergewinde (das ebenfalls eine Drehmomentvorgabe hat) zu schmieren, eine Steckachse aber nicht?

Und folgendes ist einfach komplett Off Topic. Welchen Promt hast du eingegeben oder spuckt deine KI (Welches Modell überhaupt?) einfach generell immer etwas aus, das eigentlich gar nicht gefragt war?
1. Antrieb (Kette, Ritzel, Kettenblätter)
5. Bowdenzüge und Gelenke
 
Zuletzt bearbeitet:
Was heißt "stark beansprucht"?
Kupferpaste wurde ja gerne für die Verschraubungen an Abgasanlagen bei Kraftfahrzeugen verwendet. Also eher thermische Belastung. Ich hätte jetzt beinahe was von "optimal für Tretlager am Rad" gelästert, aber die keramikbasierten Pasten wie die von Shimano können auch Temperaturen >1000°C vertragen.
🤔
 
Zurück