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Renntandem Erfahrungen - grad auch in Beziehungen bei Leistungsunterschied

thomaspan

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Angeregt hierduch

Ein kleiner Nachtrag noch zu mitradelnden Partnerinnen und den Leistungsunterschieden:

Während Kathrin und ich im Flachen recht gut harmonieren (ich nehme halt ein bisschen raus, gebe Windschatten), gehts hügelig / bergig gar nicht. Wir haben den Grundsatz, jeder fährt sein eigenes Tempo bergauf. Und da ich besser drücken kann (obwohl ich zu schwer fürs Hochfahren bin) ... warte ich allerspätestens oben.

Aber bergab ists leider ebenso: Da ich ihr gute 20 kg voraus bin, das "fast" doppelt so schwere Rad (alter Stahl vs. Carbon) bewege, Pumpe, Flickzeug, Tool, Ernährung und oft auch ihre 2. Trinkflasche mitführe, wesentlich aerodynamischer sitze (sie hat leider Nacken, s. Bild)

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... bin ich unten weit voraus. Und starte natürlich mit deutlich mehr Speed in den nächsten Anstieg. Und da ich besser drücken kann ... s. vorigen Absatz. :(

Ein für sie leider demotivierender Teufelskreis :confused:. Davon konnten wir beide uns im letzten Jahr bei einer Fahrt Gerolstein - Köln (hin mit dem Zug) und beim Petersberg bei Bonn hoch und runter wieder einmal überzeugen.

Und dann hatte ich DIE IDEE für Malle im November 2018: Ein Renntandem (ich habe ein klein wenig Tandemerfahrung) mieten. So ein Teil gleicht die Leistungsunterschiede einfach aus, man ist immer dicht beisammen (hoch wie runter), kann quatschen, Tandemfahren ist zwingend recht kommunikativ (der Stoker sieht zwar viel von der Landschaft, aber eben nicht, was vor einem ist), aber ich konnte sie nicht überzeugen. Nicht mal für einen Testtag oder gar nur für einen kurzen Testdrive. "Nein, das will ich nicht, das passt mir nicht, das mache ich nicht!"

Und selbst mein stärkstes Argument, ein Tandem sei schneller als 2 einzelne Rennräder (Stirnfläche) und man könne genug andere überholen (das macht sie nämlich leidenschaftlich gern), stieß ich leider auf taube Ohren. o_O


Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen?

Ursprünglich geposted im Seniorenfräd, wollte ich mal nachfragen, wie eure Erfahrungen mit RR-Tandem und Partner/-in hinten drauf sind.

Feuer frei ...
 

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Re: Renntandem Erfahrungen - grad auch in Beziehungen bei Leistungsunterschied
Die Trittfrequenz muss ähnlich sein. Der hinten sitzt bekommt kein Fahrtwind ab, da hat man Probleme mit Hitze und muss aufpassen, dass man nicht dehydriert.
 
Ich habe schon dreimal ein Tandem geliehen, es waren zwei verschiedene Modelle. Ich schreibe mal meine Erfahrung.
Mit dem Tandem hast Du Vorteile und Nachteile.
Nachteile: Der Fahrer muss mit dem Oberkörper viel mehr arbeiten als wenn er alleine fährt. Ist einfach anders als auf dem Renner.
Ich habe noch kein Tandem gefunden, auf dem ich so gut sitze wie auf meinem RR. Problem ist, dass ich und meine Freundin einen großen Größenunterschied haben und es kein Tandem gibt, das für beide die richtige Größe hat. Wenn es mir passt, ist der Rahmen hinten so groß, dass selbst wenn der Sattel ganz eingefahren ist, er immer noch zu hoch ist. Passt der Rahmen hinten, ist er mir vorne zu klein.
Vorteil: Es kommt einfach jeder auf seine Kosten. Fahren wir mit zwei Rädern, kann ich nie richtig powern. Auf der Geraden geht es wenn sie in meinem Windschatten ist, aber spätestens an der Steigung sind die Unterschiede zu groß. Auf dem Tandem tritt jeder so viel wie er mag / kann. Das ist einfach genial. Ich kann mit meiner Freundin fahren und gleichzeitig so powern, wie ich möchte. Sie gibt, was sie kann / mag. :daumen:

Meine Meinung: generell nicht schlecht aber nichts für jeden Tag. Alle zwei Wochen kann man das mal machen, dafür ist es mir aber dann doch wieder zu teuer und man hat noch ein großes Rad mehr rumstehen, das Platz braucht. Für mich überwiegen die Nachteile, deshalb werden wir uns keins kaufen.
 
Wenn man im Team gut abgestimmt ist und in etwa die gleiche Leistung fährt, kann das richtig Spaß machen. Man kann unfassbar schnell durch Kurven fahren, Bergab ein völlig neues Gefühl erleben und sitzt dicht aneinander und kann quasseln und muss sich nicht mehr umdrehen, ob der Partner noch da ist. Naja, solange es nicht plötzlich still ist, das Rad auf Mal leichter fährt, weil vllt. der Stroker vom Sattel gekippt ist. :D

Fährt man völlig unterschiedliche Leistung, kann es für den Einen dann extrem anstrengend werden, wenn man wirklich fix unterwegs sein möchte. Man drückt das Gewicht vom anderen Fahrer UND von dem schwereren Bike mit!! Für manch einen, wird das u. U. ein extremes Training, bei dem man auf seine Muskeln aufpassen sollte. :D
Kurvenfahren, Bremsen, Anfahren, Aufsteigen, Absteigen, einclicken, ausclicken, Hügel rauf, Hügel runter, kann vor einer Tour auf einem abgelegenen Gebiet am Besten erst mal geübt werden. Alles nicht das Problem.

Wer die Kohle für eine Anfertigung, oder ein gebrauchtes, passendes Tandem hat und gerne mit dem Partner/ Partnerin zusammen fahren möchte, sollte das vorher ausprobiert haben. Wenn es Beiden Spaß macht und man sich wohl fühlt, ist das eine klasse Sache.
 
.. da bleibt nur der Kauf(Ausleihe zum Test) eines Rades mit elektrischer Leistungsunterstützung.

Zu den noch nicht genannten Nachteilen von einem Tandem kann ich von meinen wenigen Erfahrungen auf einem für meine Größe etwas zu kleinem Tandem noch nachtragen: man kann definitiv keine größeren Bodenunebenheiten ausgleichen (schon Lupfen geht nicht) und da der hintere Fahrer keinen direkten Blick auf die vorausliegende Fahrbahn hat, muss der die Unebenheiten oft "aussitzen"). Das Anfahren kann immer zu einem Problem werden, da reicht eine kleine Unachtsamkeit. Es gilt zwar, dass beim plötzlichen Anhalten der vordere Fahrer eigentlich das Tandem halten kann, während der hintere noch die Füße auf den Pedalen hat oder sogar lässt, das gilt aber nur wenn man gut eingespielt ist. Mit Kindern hinten sieht das anders aus (da gibt es sogar Tretkurbelverlängerungen mit denen die Trittfrequenz nicht gleich bleiben muss). Ich bin mit dem Tandem nur kurze Strecken gefahren, so zum Spaß 10-20km und der Spaß kommt da erst richtig auf, wenn man auch mal die Position wechseln kann
 
Meine beste Ehefrau von allen ist jemand, der gerne selber solo Motorrad fährt und sich nur schwer beim Tanzen führen läßt. Sie empfindet einen sog. Kontrollverlust in der Rolle des Stokers, was zu unangenehmen Situationen führen kann.

Karsten, vielen lieben Dank! :daumen:

Ich glaube, du hast es für meinen Fall exakt auf den Punkt gebracht. Meine liebt sehr schnelles Skifahren, aber ich bekomme sie nicht mal auf eine Achterbahn.
 
Ich kann nur aus Erfahrung eines "Stoker" (also hinten :D ) berichten - bin schon ein paar mal Rennradtandem gefahren - Zeitfahren und auf der Radbahn…
Ich hatte mit jedem der Kapitäne keine Probleme, es hat sofort super geklappt, war stimmig und waren gut aufeinander abgestimmt. Als Frau kann ich nicht unbedingt beim Einzelzeitfahren das gleiche leisten wie mein Kapitän, aber von der Leistung her haben wir uns ergänzt und sind gut unterwegs gewesen.
Auch fährt mein Kapitän regelmäßig mit seiner Frau auf dem Tandem bei den Ausfahrten vom Verein mit - sie ist gut mit dabei und er passt sein Tempo ihrer Leistungsfähigkeit an. Manchmal kann er sich nur schwer zurückhalten, dann schimpft sie und er meint halt, es sei gutes Training ;) :D :p

Das wichtigste beim Tandemfahren ist Vertauen in den Fahrer vorne.
Und das der Stoker (hinten) ruhig sitzt, nicht zappelt und nicht verkrampft….denke ich….schwierig zu beschreiben, was ich mache (oder nicht mache :D ), wenn ich hinten auf einem Tandem sitze ….. :idee:

Auf jeden Fall ist ein Rennradtandem Eine gute Alternative und Lösung, wenn man zu zweit fahren möchte :) und der Leistungsunterschied etwas auseinander liegt. Bergauf ist es elend :D , dafür ist die Belohnung bergab um so schöner :D :daumen:

Nachtrag: Der Hintermann auf dem Tandem sollte sich bewusst sein, dass er die Augen und Ohren nach hinten ist und auch für die Handzeichen verantwortlich ist...und wenn Bodenunebenheiten kommen, sollte der Kapitän so vorrausschauend sein, den Hintermann zu warnen...es ist echt unangenehm, wenn man hinten von Bodenwellen o.ä. überrascht werden sollte...I
 
Sie empfindet einen sog. Kontrollverlust in der Rolle des Stokers,

Ich war von mir selber überrascht, dass ich als Stoker damit gar keine Probleme hatte… Weiß der Geier...Vielleicht mag ich es einfach, die Augen zu und durch den Schmerz fahren zu können (beim TT :D ), ohne mich um das Schalten und nach vorne Gucken kümmern zu müssen :D :idee:

Vorteile des Stokers (bei langen Ausfahrten - habe ich bei meinen Freunden im Verein öfter mitbekommen) - kann sich mal aufrichten und den Rücken strecken...Aus der Trikottasche des Vordermannes mampfen :D … und tolle Fotos machen… (ohne zwingend anhalten zu müssen ;) ) …. vielleicht überzeugt das Argument :D
Die zwei fahren aber auch wirklich regelmäßig, sind fast jede Woche bei den Vereinsausfahrten dabei (wenn es nicht zu hügelig ist) und die Ausfahrten sind nicht langsam….und fahren auch damit im Urlaub (Schwarzwald, Frankreich, Spanien :daumen: ) ...ach ja....und soooo jung sind die beiden auch nicht mehr ;)
 
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Karsten, vielen lieben Dank! :daumen:

Ich glaube, du hast es für meinen Fall exakt auf den Punkt gebracht. Meine liebt sehr schnelles Skifahren, aber ich bekomme sie nicht mal auf eine Achterbahn.

Das ist das hüpfende Komma! Beim Tandem muß der Stoker dem Captain vertrauen und bedenkenlos die direkte Kontrolle abgeben. Wenn das paßt, ist alles prima und ansonsten wird das nicht funktionieren.
Wenn keine Bereitschaft da ist wird es schwierig aber wirklich herausfinden läßt sich das nur bei einer Proberunde. Bei Interesse: Habe hier ein flottes Tandem stehen und da könntet ihr gerne eine Runde mit drehen.
 
Wenn keine Bereitschaft da ist wird es schwierig aber wirklich herausfinden läßt sich das nur bei einer Proberunde. Bei Interesse: Habe hier ein flottes Tandem stehen und da könntet ihr gerne eine Runde mit drehen.

Merci! Wo ist dein Tandem stationiert / beheimatet? Und was verstehst du unter einem flotten Tandem?

Anyhow, bislang hat sie sich ja ganz kategorisch verweigert. Aber vllt. ließe sie sich doch auf eine Proberunde ein, wer weiß?
 
@lowridervonquaeldich

Geilomat! :daumen:

Da müsste sie beim Bild schon Lust drauf bekommen und bei den Geschwindigkeiten, die du im verlinkten Fräd verrätst, erst recht. Ich werde mit ihr ernsthaft am "Kontrollverlust" arbeiten müssen, auch wenn 500 km von Köln aus (hin und zurück) schon ne Hausnummer sind.

Und danke für dein Angebot.

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@skandsen

Ich kann, denke ich, nicht hinten fahren. Bin knapp 10 cm größer als sie.
 
Ich würde meines auch mal verleihen, aber ich kenne ausser mir nicht viele, die Renntandem mit Rahmenschaltern fahren wollen. Ist ansonsten ein wirklich gutes Teil, auch wenn's älter ist.
 
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