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Rennrad , hinten Ausfallenden von 126 auf 130mm weiten , pro und contra

Oldie-Pedalleur

immer mehr zum Schrauben als Kohle zum Ausgeben
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Porta Westfalica
ich habe mit meinen vorhandenen Werkzeuge i.d.l. Tagen zweimal versucht , bei einen meiner
aktuellen Rahmen-Projekte den Hinterbau zu weiten von ursprünglich/werksmäßig 126mm auf 130mm HR-Nabenweite.

Wunsch zum geweitetem Maß: ich plane , den Rahmen mit 130mm Kassettennaben 8-10 fach zu fahren .

Dazu verwendet habe ich eine M10 Gewindestange mit 175mm Länge und den passenden Muttern mit Scheiben .
Diese hier im Bild , wie erkennbar mit einer Mittelmarkierung , um die Zentrierung beider Ausfallende beim Weiten
beobachten/messen zu können .


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Meine Ergebnisse:

- beim ersten Mal habe ich den Hinterbau auf 135mm gedehnt und zwei Tage diese Spannung mit der Gewindestange bei 135mm gehalten.
Danach die Stange und Spannung gelöst und festgestellt , dass der Rahmen wieder genau auf die ursprünglichen 126mm zurück geflext ist . Es hat also 0mm Weitung/Verformung stattgefunden.

- beim zweiten Mal habe ich den Hinterbau auf 145mm gedehnt und ebenfalls die Spannung zwei Tage gehalten .
Auch danach flexte der Hinterbau genau auf 126mm Ursprungsmaß zurück .

Mein eigene Schlussfolgerung dazu :
1. ich lasse den Rahmen bei 126mm Hinterbaumaß .
2. ich vermute , dass eine Dehnung/Weitung von deutlich >145mm notwendig wäre , um anschließend nach Rückflexen der Rohre ein Wunschmaß von 130mm zu erreichen .
3. das mit 2. ist mir zu gefährlich . Ich fürchte , dass dann zu hohe Spannungen im Material entstehen könnten.

______________________________

PS 1 : ich werde den Rahmen nicht in eine Fachwerkstatt geben zum Weiten. Ich kann nicht ausschließen , dass eventuell dort "recht heftig" gearbeitet würde , falls dort grad kein professionelles Richtwerkzeug zur Verfügung stünde.

PS 2 : ich werde dennoch in diesem 126mm Rahmen künftig eine 130mm Dura Ace 7403* Nabe mit 8-10fach Kassette fahren. Durch die bei dieser Nabe speziell abgeflachten/konischen Kontermuttern mit bis zu 5mm "Einführ-Spiel" ist es relativ einfach , ein 130mm HR-Laufrad in den 126mm Hinterbau ohne "Biegen und Brechen" einzubauen . Ich habe diese 7403 HR Nabe jetzt mehrfach ein-ausgebaut, das geht ganz easy .


* Shimano Text dazu:
The lock nuts are tapered to facilitate installing the 130mm hub in a 126mm spacing frame. / Die Kontermuttern sind konisch, um die Installation der 130-mm-Nabe in einem 126-mm-Abstandsrahmen zu erleichtern.
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Knobi

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Bei meinem aktuellen Projekt habe ich eine FH6401 verbaut und dort acht von neun Ritzel einer Kassette draufgesteckt. Im Netz findet man sogar, dass man neun von zehn nehmen könnte.
Eine FH7403 habe ich mir hier aber auch schon hingelegt. Finde das auch eine schöne Alternative.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Knobi

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Der Rahmen muss schon etwas plastisch verformt werden. Solange das nur im elastischen Bereich stattfindet, geht es immer wieder in den Urzustand zurück.
Bei 2mm pro Seite würde ich es so lassen.
Hatte einmal in einen CrMo Rahmen mit ebenfalls 126mm Breite eine 135mm Nabe eingebaut. Zuerst ging das Hinterrad sehr schwer rein. Nach einem halben Jahr war es etwas leichter auszubauen. Ob sich das auf beiden Seiten gleichmäßig geweitet hat, weiß ich nicht mehr. War ein Noname und nur für Schlechtwetter und Einkauf.
 
Da man das Hinterrad ja nicht täglich rein & raus nehmen muss ist es nach meiner Erfahrung unkritisch, bei Stahlrahmen für 126 mm Nabenmaß 130 mm HR-Naben reinzustecken.
Wichtig ist nur dass man nach der Montage dann das Schaltauge entsprechend nach-richtet, damit es dann korrekt steht. Sonst wird es durch die Aufspreizung des Rahmens in eine ungewünschte Position geschoben.
 
Da man das Hinterrad ja nicht täglich rein & raus nehmen muss ist es nach meiner Erfahrung unkritisch, bei Stahlrahmen für 126 mm Nabenmaß 130 mm HR-Naben reinzustecken.
Wichtig ist nur dass man nach der Montage dann das Schaltauge entsprechend nach-richtet, damit es dann korrekt steht. Sonst wird es durch die Aufspreizung des Rahmens in eine ungewünschte Position geschoben.

Ich habe im Vorfeld meines Biegeversuches ein bisschen im Internet recherchiert. Dort wurde berechnet , dass sich durch Weitung vom 126 auf 130 mm die Geometrie/der Winkel beim Ausfallende und Schaltauge nur um 0,3 grad verändert .

Ich betrachte diesen minimalen Wert als zu gering , um dort nochmals Richtwerkzeuge anzusetzen .

Ist aber nur meine subjektive Einschätzung
 
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und zwei Tage diese Spannung mit der Gewindestange bei 135mm gehalten.
...der Faktor Zeit (hier Haltezeit) spielt bei der plastischen Verformung von Stahl keinerlei Rolle.

Keine Ahnung wo diese Annahme, die ich schon öfters hier gelesen habe, herrührt.

Natürlich müssen die Ausfallenden und nicht nur das Schaltauge nach so einer Biegeaktion kontrolliert bzw. gerichtet werden - Theorie hin oder her...

 
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ich werde dennoch in diesem 126mm Rahmen künftig eine 130mm Dura Ace 7403* Nabe mit 8-10fach Kassette fahren. Durch die bei dieser Nabe speziell abgeflachten/konischen Kontermuttern mit bis zu 5mm "Einführ-Spiel" ist es relativ einfach , ein 130mm HR-Laufrad in den 126mm Hinterbau ohne "Biegen und Brechen" einzubauen .
das ist interessant. Hast du davon mal Bilder?
Ich hatte mir hier aus einem US Forum mal eine ganze Kette zu dem Thema abgespeichert, um das mal auszuprobieren 🤷‍♂️
Da wird allerdings mit Spacern die tatsächliche Breite reduziert und leicht neu ausgerichtet.

https://www.bikeforums.net/classic-vintage/591501-10-speeds-126mm-hub-success.html
Edit: oder habe ich das falsch verstanden und du steckst einfach nur die 130er Nabe in den 126er Hinterbau?
 
Diesmal enthalte ich mich. :D

Mal angenommen , der Rahmen würde demnächst mit handwerklicher Kunst und den richtigen Werkzeugen auf genau 130 mm hinten gerichtet werden und ..,, dazu auch die Ausfallenden sowie das Schaltauge picobello gerade gerichtet werden .,. könnte das dann deine Enthaltung anerkennend auflösen ?

Ich kann noch nichts versprechen, aber ich bemühe mich um reine exakte 130 mm hinten . 🙏
 
Streckgrenzenverhältnis beachten !

D.h. : liegen Streckgrenze Rp 0.2 und Zugfestigkeit Rm nah beieinander, wird auch das "Fenster" für plastische Verformung sehr klein !

Soll heißen : kann gut gehen ( vordergründig ), bei Dauerbelastung aber im worst case auch zu einem Dauerbruch führen. Das Material steht nun mal unter Spannung, auch wenn Du es geweitet bekommst.
Ich bin allerdings kein Rahmenbauer, sondern nur Werkstofftechniker und Metallurg.
Bin ja sonst durchaus unkonventionell, bei solchen Manahmen aber eher konservativ. Geb mir das Werkstoffdatenblatt deines Rahmenmaterials und ich kann dir das ausrechnen.
 
Reynolds 531 Datenblatt gesucht...

Ich befürchte, dass die Hersteller ordentlich Material gemixt haben, es DAS Rohrmaterial nicht gab.
 
vielleicht braucht es dazu auch keine "Wissenschaft" - viele habens einfach gemacht. Von daher : viel Glück.
Ich würde es nicht machen.
 
...der Faktor Zeit (hier Haltezeit) spielt bei der plastischen Verformung von Stahl keinerlei Rolle.

Keine Ahnung wo diese Annahme, die ich schon öfters hier gelesen habe, herrührt.

Natürlich müssen die Ausfallenden und nicht nur das Schaltauge nach so einer Biegeaktion kontrolliert bzw. gerichtet werden - Theorie hin oder her...


du hast ja sowas vllt eh schon mal ausprobiert. kannst du denn nen groben richtwert nennen, auf welchen man den rahmen aufweiten müsste, um von 126 auf 130mm eb zu kommen? natürlich ohne gewähr! müsste das dann nicht deutlich über 140 oder gar richtung 150mm gehen?
 
du hast ja sowas vllt eh schon mal ausprobiert. kannst du denn nen groben richtwert nennen, auf welchen man den rahmen aufweiten müsste, um von 126 auf 130mm eb zu kommen? natürlich ohne gewähr! müsste das dann nicht deutlich über 140 oder gar richtung 150mm gehen?
Bei meinem Hagen Wechsel 753er waren es 155mm, danach war er von 126 auf 130mm.
 
Ciocc, Conti & John bicycle frame factory

Da sieht man mal wie der Rahmen nach dem löten vermessen und nachgerichtet wird. Vor allem die biegung der Gabel fand ich interessant. Man kann also davon ausgehen das der Rahmen bereits nach der Produktion mit "sanfter Gewalt" in die richtige Richtung gebracht wurde.

Interessant finde ich das die Parallelität der hinteren Ausfallenden auch kontrolliert wird. Dürfte also schon beachtung finden wenn man den Rahmen hinten aufweitet!!!

Ein Rahmenbauer aus Herne hat mir dazu gesagt das es damals oft gemacht wurde als die 6 fach Kränze aufgekommen sind. Also von 120 mm auf 126mm. Es soll dafür auch wohl ein Werkzeug geben. Ein Werkzeug um Rahmen an den hinten Ausfallenden aufzuweiten.
 
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müsste das dann nicht deutlich über 140 oder gar richtung 150mm gehen?
Meine Erfahrung mit einem Gazelle Champion Mondial aus Reynolds 531: auch nach Aufbiegen auf über
200 Millimetern war das Hinterbaumaß..... noch ganz genau 126 mm!
Und mit "Gewindestangenmethode" besteht die Gefahr, dass nur eine Seite des Hinterbaus verbiegt, dann
fährt die Fuhre eventuell nicht mehr freihändig.
Bei dem Gazellerahmen hatte ich Angst, dass der Bremssteg abreisst.
Ich weite immer beide Seiten einzeln, mit Abstützungen am Bremssteg und dem Steg hinter dem Tretlager.
Das Ausfallende wird auf der Werkbank verschraubt und der Hauptrahmen dient als Hebel.
Natürlich müssen die Ausfallenden und nicht nur das Schaltauge nach so einer Biegeaktion kontrolliert bzw. gerichtet werden - Theorie hin oder her...
Da muss ein Ausrufezeichen dahinter, ein ganz großes!
 
du hast ja sowas vllt eh schon mal ausprobiert. kannst du denn nen groben richtwert nennen, auf welchen man den rahmen aufweiten müsste, um von 126 auf 130mm eb zu kommen? natürlich ohne gewähr! müsste das dann nicht deutlich über 140 oder gar richtung 150mm gehen?
...wie schon geschrieben, kommt es auf das verwendete Rahmenmaterial an.
Einen einfachen Fahrradrahmen biegt man verhältnismäßig wie Knete und ein aktuelles vergütetes oder wärmebehandeltes höherfestes Rohr verhält sich nahezu wie ein Federstahl. Dann kommt es noch auf die Querschnitte der Kettenstreben an und eventuelle Einzüge im Bereich der Kettenblätter sowie Querverbinder hinter dem Tretlager.
Diese hochfesten Rohre würde ich nicht empfehlen zu modifizieren, diese Rahmen besitzen aber sowieso schon 130mm Einbaubreite.
Rahmen von der Güte ala CroMo25 brauchten schon mal Weitung am Hinterbau auf über 180mm, um bei 130mm zu landen.

Zur Veranschaulichung wie weit man ein Rohr überdrücken muss, um einen rel. leichte Verformung zu egalisieren:

gestauchtes aber faltenfreies Unterrohr vorher

Überdrücken

nachher


So eine Reparatur im Beisein des Kunden ist eigentlich undenkbar.
Ich muss da immer daran denken, wie wir bei Neuwagen wegen Windgeräuschen die Fensterrahmen gerichtet haben :rolleyes:
 
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