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Rahmengröße - Meinungen gehen weit auseinander

hidon

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Guten Abend!

Mal eine Frage zum Thema Bike Fitting und Sitzposition. Ich habe letztes Jahr auf einem Rad gesessen mit folgenden Maßen:

Meine Daten: Schrittlänge ca 91cm, Größe ca 1,85m

Oberrohr (horizontal) 57,2 cm
Steuerrohr 17,5 cm
Stack/Reach: 60,3 / 38,8
Vorbau 110mm

Das Merkmal liegt auf Reach in meinem Thema. Ich habe mich auf diesem Rad lange Zeit recht gut gefühlt. Habe mir dann aber ein Rad gekauft, auf dem ich gestreckter sitze mit folgenden Werten:

Oberrohr (horizontal) 59 cm
Steuerrohr 18 cm
Stack/Reach: 60,2 / 40,5
Vorbau 120mm

Ich bin volles Risiko gegangen, da ich das Rad im Netz bestellt habe und vorher nie Probe gefahren bin. Ich bin damit jetzt über 2000km unterwegs und fahre erheblich entspannter, auch etwas schneller und auch Strecken von 70km aufwärts ohne einmal aus dem Sattel zu gehen, ich sitze gestreckt, aber ich empfinde das als sehr angenehm. Das erste Rad hab ich daher verkauft.

Nun war ich spaßes halber mal auf einer Tour hier in einem Laden. Also der Verkäufer konnte mich und mein Rad auch direkt sehen. Ich habe mich interessiert für 2 Räder, speziell eines davon mit folgenden Maßen wollte ich Probe fahren:

Oberrohr (horizontal) 56,9 cm
Steuerrohr 17 cm
Stack/Reach: 57,9 cm / 38,7 cm
Vorbau 110mm

Das Rad ist natürlich erheblich wendiger, zackiger. Ich sitze allerdings mit Katzenbuckel, nicht unangenehm, ich bin früher auf einem fast gleichen Rad ja ziemlich lange genau so gefahren.

Jetzt hab ich mich auch irgendwie wohl gefühlt auf dieser Geometrie und der Händler meinte jedoch, dass mein aktuelles Rad viel zu groß sei und er sogar dieses da für zu groß halte - das war was mich verunsichert, denn ich konnte das Rad ziemlich lang und ausgiebig testen in der Gegend und stieß im Wiegetritt eigentlich immer mit den Knien an den Lenker, was ich störend empfand, Unterlenker greifen war für mich eigentlich unnötig und irgendwie komisch. Mir kam der Rahmen eng vor, aber noch kleiner hätte er absolut nicht sein dürfen. Das war bereits Größe 58cm.

Frage daher: Wie kann es sein, dass ich mich auf diesem angeblich viel zu großen Rad wohl fühle und schneller unterwegs bin und entspannter als auf dem Rad, dessen Geometrie ich ja sehr lange fuhr (ähnliche Geometrie) und nun der Händler mir sogar zu einem noch kleineren Rahmen riet.

Verstehe ich nicht. Also wie kann es sein, dass die Meinungen so extrem auseinander gehen?

Mein vorheriger Händler meinte zu mir, dass das damalige Rad im Kern zu klein ist, ich musste auch immer eine längere Sattelstütze fahren als ab Werk, nannte er als Indikator
 
ich musste auch immer eine längere Sattelstütze fahren als ab Werk, nannte er als Indikator
Weil die im Werk schon festlegen, welche Schrittlänge du hast und welche Überhöhung du fahren willst? ;) Das Argument des Händlers ist keines - ich vermute er hat auch nicht gesehen, dass du verhältnismäßig lange Beine hast.
Ich sitze allerdings mit Katzenbuckel,
gekrümmter Rücken im Lendenwirbelbereich finde ich OK - im Nackenbereich gekrümmt finde ich schlecht.
stieß im Wiegetritt eigentlich immer mit den Knien an den Lenker, was ich störend empfand,
das ist ein 'Langbeinerproblem' da sollte dann der Vorbau länger gewählt werden.
Unterlenker greifen war für mich eigentlich unnötig und irgendwie komisch.
das zeigt eindeutig, dass dir das Rad zu niedrig ist.

generell: eine OR von 59 finde ich für jemanden mit 185 cm als zu lang, noch dazu bei einem Langbeiner. Wenn du dich allerdings auf dem Rad wohl fühlst, würde ich nicht viel auf die Händler hören.
 
gekrümmter Rücken im Lendenwirbelbereich finde ich OK - im Nackenbereich gekrümmt finde ich schlecht.
+1

Ich sitze allerdings mit Katzenbuckel, nicht unangenehm, ich bin früher auf einem fast gleichen Rad ja ziemlich lange genau so gefahren.
Nicht unangenehm? Wars also angenehm? Ein bisschen Katzenbuckel kann immer mal vorkommen, grundsätzlich ist eine gedrungene Haltung, die zwangsweise Katzenbuckel mit sich bringt no go. Katzenbuckel ist ja nicht nur genau das auf dem Rad, da kommt noch der nach vorn geknickte Hals hinzu. Das ist auf dem Rad immer mit dabei, aber ein oben gekrümmter Rücken verstärkt das unnötig.

und stieß im Wiegetritt eigentlich immer mit den Knien an den Lenker, was ich störend empfand,
Wenn ich dich richtig verstehe, hatte das Testrad ne Oberrohrlänge von 57cm und der Vorbau hat 11cm. Dann kämen noch die genaueren Maße des Lenkers hinzu. Nehmen wir mal an, der hat große Dimensionen, also eine komfortable Länge am Unterlenker. Dann kann es schon mal vorkommen, dass man mit den Beinen gegen den Lenker stößt. Dann ist das Rad, so wie es aufgebaut ist, zu klein.
 
Dann kämen noch die genaueren Maße des Lenkers hinzu. Nehmen wir mal an, der hat große Dimensionen, also eine komfortable Länge am Unterlenker.
..die Maße des Lenkers spielen dabei natürlich keine Rolle - Langbeiner stossen im Wiegetritt am Oberlenker an und dabei ist es ziemlich powidl, ob der Lenkerdurchmesser 25,4 mm oder 31,8 mm hat und Reach und Stack vom Lenker (falls du das meinst) spielen schon gar keine Rolle weil man mit den Knien weder an der Lenkervorderkante anstösst noch an den Lenkerenden....;)
 
hmm sehr interessant. Also "angenehm" war es früher mit meinem vorigen Rad, das die sehr ähnlichen Geometriedaten hatte wie das jetzige Testrad nicht so wirklich. 70km wären damit kaum möglich gewesen ohne anschließende Rückenschmerzen. Das ist mit meinem aktuellen Rad, auf dem ich mit sehr langem Oberrohr tatsächlich sehr gestreckt sitze, problemlos möglich. Da sitze ich halt auch in Unterlenkerhaltung gerade, auf dem Testrad iim Laden saß ich nur am Oberlenker gerade und in Bremsgriffhaltung, in Unterlenkerhaltung hatte ich das Gefühl einen Buckel zu haben, und das wirkt sich natürlich langfristig auf den Nacken aus.

Kann es sein, dass sich der Körper verändert? Früher hatte ich immer das Gefühl, mein (zuerst aufgeführtes) Rad ist mir schon recht groß, das gleiche Modell nur neueren Baujahres von Stevens habe ich mir Jahre später wieder geholt, da kam mir der Rahmen trotz exakt (!) gleicher Daten "ok" vor bis zu klein.

Die Vokabel "sportlich" hat mich verwirrt, wenn ich mir Profis ansehe, fahren die natürlich sportlich aber ich sehe da irgendwie eher längere Oberrohre und krasse Überhöhungen, mein Händler meinte aber "sportlich" meint, den Rahmen kleiner, also das OR kürzer zu fahren, den Sinn verstehe ich nicht, denn ich sitze somit aufrechter oder krumm. Aber definitiv nicht gerade.
 
mein Händler meinte aber "sportlich" meint, den Rahmen kleiner, also das OR kürzer zu fahren, den Sinn verstehe ich nicht
Wendiger, aerodynamischer (kürzeres Steuerrohr), Länger Vorbau mehr Fahrstabilität, bzw weniger nervös.

Aber im Prinzip hat man schon die Wahl: länger oder tiefer. Man braucht natürlich auch ne gewisse Beweglichkeit um tief zu fahren; Rein von den hier aufgeführten Daten würde ich auch meinen der Rahmen ist klar zu groß., Aber ist letztlich alles egal, wenn DU das so gut findest, mach dein Ding
 
'sportlich' ist sowieso individuell - für Langbeiner kann eine 'Komfortgeometrie' mit hohem Stack auch eine sportliche Sitzposition ergeben. Jedenfalls sollte die Geometrie abhängig von Körperproportionen, Beweglichkeit und Vorlieben so gewählt werden, dass Unterlenkerhaltung gut fahrbar ist. Früher waren die Geometrien höher und länger, heute fährt man kürzer und mit mehr Überhöhung (man könnte auch sagen: Modeerscheinung :D) die Grenze und Wohlfühlzohnen muss jeder für sich selbst austesten. Was man bei den Profis beim Giro gut gesehen hat: mit Katzenbuckel um oberen Rückenbereich fährt keiner.
 
Ich bin früher nur gejoggt und Rad gefahren, seit einigen Jahren trainiere ich gezielt Rumpfmuskulatur und bin da etwas stabiler geworden, kann sowas das Befinden auf dem Rad verändern? Andererseits bin ich auch einige Jahre älter geworden :-P
 
Früher waren die Geometrien höher und länger, heute fährt man kürzer und mit mehr Überhöhung
So ist das, wobei der Lenker aber ich mehr Drop hatte. Ich(183/89) bin früher 58,5 und 57 OR mit 110er Vorbau gefahren, heute fahre ich am liebsten 57er mit 56er OR und 120-125mm Vorbau. Dadruch auch etwas tiefer aber auch mit Kompaktlenker.
Im Ergebnis in Bremsgriffhaltung viel sportlicher aber in Unterlenker wieder sehr ähnlich.
Wobei ihc in den 80er auch gar nich ohne weiters die Wahl hatte einen kleineren rahmen zu fahren, da das mit den damaligen Sattelstützen nicht ging und den Vorbau konnte man auch nicht mal so eben wechseln. Da musst man einfach mehr oder weniger den Standard fahren.

seit einigen Jahren trainiere ich gezielt Rumpfmuskulatur und bin da etwas stabiler geworden, kann sowas das Befinden auf dem Rad verändern?
Sicherlich, ich trainiere z.b. auch viel Kraft, sicher bei mir eine Basis die Überhöhung fahren zu können. Anderseits ist das meiste sicherlich die Gewöhnung auch den Rad. Seit ich z.b. mit den Zeiffahren angefangen hab, fahre ich auch auf dem RR viel mehr Unterlenker.
Ich denke das man sich in einen Genwissen Bereich einfach an einen bestimmte Geo gewöhnt und sich dann damit wohlfühlt.
Ich hab z.b. auch ein Reiserad das größer ist, da fremdel ich immer mit wenn ich es länger nciht gefahren bin, im Winter wenn ich viel drauf sitze, fühle ich mich damit aber auch absolut wohl.

Was man bei den Profis beim Giro gut gesehen hat: mit Katzenbuckel um oberen Rückenbereich fährt keiner.
Wobei der Katzenbuckel einfach auch Folge mangelnder Beweglichkeit sind kann, dann wäre es sicher besser aufrechter zu fahren
 
..die Maße des Lenkers spielen dabei natürlich keine Rolle
Ich rede auch mal mit Halbwissen aufgehübschtes Blech... Tschuldigung.

Der eine zitierte Händler scheint allerdings sehr streng der Devise zu folgen, den Rahmen nicht zu groß zu lassen. Wenn ein Buckel dabei nicht mal mehr stört, dann ist das allerdings auch Blech, was er sagt.

Ich bin früher nur gejoggt und Rad gefahren, seit einigen Jahren trainiere ich gezielt Rumpfmuskulatur und bin da etwas stabiler geworden, kann sowas das Befinden auf dem Rad verändern? Andererseits bin ich auch einige Jahre älter geworden :p
Yoah, mal ganz dezent angebahnt: das kann schon gut sein, dass eine straffere Beckenmuskulatur (vielleicht auch unterer Rücken?) positiv auf die Haltung wirkt ;) Ich mach das so, dass ein Rad ein Setup bekommt, welches eine gestreckte Haltung vorraussetzt und erinnere mich beim Fahren immer mal wieder daran, das Gesäß artig auszustrecken. Dann klappts auch mit dem Rücken auf langer Fahrt :)
 
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber wenn du sagst, dass du auf deinem aktuellen Rad sehr bequem sitzt und problemlos lange Strecken fahren kannst, dann frage ich mich, warum du ein anderes Rad willst? Was stört dich an deinem jetzigen Rad?
Und vergiß die Händleraussagen, du musst dich auf dem Rad wohlfühlen.
 
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