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Radhelme

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 71483
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alexb schrieb:
Ich sehe es so: natürlich bewahrt mich der Helm nicht komplett vor einer Kopfverletzung bei einem heftigen Aufschlag, aber er nimmt einen Teil der Energie auf. Und diese Energie bekommt mein Kopf weniger ab, was wiederum zu einer geringeren Verletzung führt. Also bringt er mir was.
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Kann man diese aufgenommene Energie eigentlich nachher irgendwo abrufen (z.B. beim Ampelstart) oder ist die einfach weg?

Kleiner Scherz, natürlich wird die letztendlich in Wärme umgesetzt, genau so wie wenn ähnliches im Schädel oder meinetwegen in der allmächtigen Reflexhaltemuskulatur passiert. Ich störe mich nur etwas an der ungenauen Formulierung, da sie auch völlig falsche Vorstellungen ermöglicht (wie z.B. “könnte der Helm nicht viel mehr Energie aufnehmen, wenn mehr Carbon drin stecken würde?“).

Diese Wärme ist dabei ja nicht das Problem, sondern die hohe Beschleunigung, die durch den kurzen Bremsweg bedingt ist. Dessen Länge kann durch einen optimal zerbröselnden Helm zwar glatt vervielfacht werden (ein Helm, der nach dem Unfall außer Kratzern gerade mal einen Riss hat kann aber nicht viel geschützt haben), aber bei der Knautschzone zählt nicht nur die Länge, sondern genauso die möglichst gleich hohe Kraft während des zerbröselns. Und dazu müsste man die Bedingungen der Kollision schon während der Konstruktion sehr genau kennen. Da dies sowieso nicht der Fall ist wird einfach irgendwas in eine hübsche Form geschäumt und geguckt, dass im Normszenario die Mindestbedingungen eingehalten werden. Hilft auch, nur nicht so viel wie man sich vielleicht wünschen würde.
 
Rawuza schrieb:
Alles Richtig was du schreibst, aber mir ging es speziell um die Preise eines Helmes. Dieser besagte Mannerhelm hat: Abnehmbare Ohren, Belüftung, Gewicht OK, Farbe???, Sicherheitstest auch Ok und kostet 42€ . Wie rechtfertigt man da unsere ab 100€ gekauften?
Mode, Design, Werbung und Entwicklung muß auch bezahlt werden, aber bei den Anderen ja auch.
Rawuza
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genau so wie manche sich einen Mercedes holen und andere einen Opel. Fahren tun sie beide, aber da ist auch dieses "haben-wollen" oder sich absetzen mit dabei. Wenn keiner mehr so teure Helme kaufen würde, würde das der Markt dann schon ganz alleine regeln. Und es gibt ja auch genug gute Helme unter 100€. Die sind dann vielleicht nicht so schick, aerodynamisch oder leicht wie der teure, aber schützen tun sie auch. Muss eben jeder selber entscheiden was er bereit ist auszugeben.
Hauptsache man fährt überhaupt MIT!
 
Hm, also ich hab fast alle Helmarten in den letzten 10 Jahren mal durch
- 15€ Helm vom ,-real > schwer, unförmigiges Riesen-Ding = Schutzwirkung musste ich nie testen da kein Unfall
- 50€ Helm Abus Aduro (291g nachgewogen in Größe S) > schon gefühlt viel leichter als der 15€ Helm, wesentlich schicker und passgenauer, Lampe dran = auch hier Schutzwirkung unbewiesen da keine Unfälle damit
- 90€ Giro Savant (226g in Größe S) > passt wie angegossen, gefühlt nochmal extrem viel leichter (merke garnicht dass ich den aufhabe) als der Abus - und auch nachgewogen sind es ja immerhin wahnsinnige 65g weniger ;), schick und auch hier = Schutzwirkung Gott sei Dank noch nicht in Anspruch genommen

Inzwischen gibt es häufig Angebote für Giro Helme um 60€ und ich würde jederzeit wieder bis 100€ ausgeben, wenn es nicht wie ein unförmiger Bleiklotz auf dem Kopf hängt wie die ersten 2 sondern ich das Teil aufsetzen und vergessen kann.
 
FrancescoMoser schrieb:
Hauptsache man fährt überhaupt MIT!
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Eben. Und die Diskussion über Sinn oder Unsinn eines Helms kann man sich ja beantworten indem man einmal mit einer Bratpfanne (Wahlweise mit einer Kompaktkurbel) auf den behelmten und dann zum vergleich auf den unbehelmten Schädel haut.
 
Wo sich mir auch gerade wieder die Frage stellt > wieso trägt man keinen Helm? Jetzt völlig ab von der ganzen Diskussion für und wider - es würde mich schlichtweg interessieren welche Gründe es dafür gibt?

- zu teuer?
Andererseits geben wir tausende € für jeden noch so unsinnigen Scheiss aus beim Thema "Hobby: Rennrad"
- zu hässlich?
Gibbet doch auch in schick in unzähligen Varianten
- zu schwer?
also ich bin was Gewichte am Kopf und im Gesicht angeht extrem pingelig - meine Brille in Sehstärke hat deswegen winzige Gläser und wiegt inkl. Carbongestell 10g (!!!) und wenn sogar ich nen Helm gefunden habe, der mich nicht weiter stört - dann soll das was heissen ;)
- zu uncool?
Tja Jungs, dann müsst ihr mal an eurem Ego arbeiten, kann ja nicht weit her sein wenn ihr nur wegen nem Helm uncool werdet :p

Zur Schutzwirkung ja / nein verliere ich jetzt mal kein Wort, ich bin überzeugt ein mir völlig abwegiger, oder einer der o.g. Gründe muss dafür verantwortlich sein :p

Also was sind die Gründe? Würde es einfach gerne verstehen :idee:
 
Plautzilla schrieb:
Also was sind die Gründe? Würde es einfach gerne verstehen :idee:
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Weil es die falsche Botschaft sendet: wenn ich auf meinem Hollandrad durch die Stadt sause bin ich kein Red Bull GoPro Extremdraufgänger, der in spätestens zehn Jahren sowieso mit dem Wingsuit gegen einen Felsen klatscht, sondern ein ganz normaler Bürger, der einer ganz alltäglichen Tätigkeit nachgeht die keinesfalls gefährlicher ist als zum Beispiel in einem Auto herumzusitzen. Da sind Helme abseits der Rennbahn oder des Militärs ja auch eher unüblich. Ich möchte dann nicht als Radfahrer wahrgenommen werden (“Diese Spinner! Mit der lächerlichen Eierschale trauen die sich in den Straßenverkehr!“, die vom Helm implizierte Behauptung, dass Radfahren gefährlich sei wird dann schnell zur selbsterfüllenden Prophezeiung), sondern als Mensch.

Auf dem Rennrad hingegen trage ich Helm, denn dort ist die Kernbotschaft eine gewisse Ernsthaftigkeit (für gefährlich hält es sowieso jeder): ich fahre auf der Landstraße nicht weil ich mich verirrt habe oder so, sondern weil ich eben einer von diesen Typen bin die stundenlang auf Landstraßen herumfahren. Manchen (bekannterweise nicht jedem) erleichtert das, die Präsenz des Radfahrers zu akzeptieren. Man sieht auch schneller aus, also wird man seltener falsch eingeschätzt. Außerdem ist das blanke Plastik deutlich sichtbarer als das strubbelige Fell darunter. Nebenbei mag der Helm vielleicht auch im Falle des Falles ein wenig schützen, aber noch wichtiger ist mir die Sichtbarkeit, die Botschaft, oder wenn man so will die Kommunikation, die von so einem schlichten Stück Schaum ausgeht. Unfallvermeidung ist mir wichtiger als am sowieso hässlichen Ausgang eines Unfalls noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben.
 
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seltsamer Weise, muss ich selber mal bei mir zugeben, trage ich da wo es eigentlich am nötigsten und mit am gefährlichsten wäre, nämlich im normalen Straßenverkehr, keinen Helm :oops: Auf dem Rennrad stell ich mir die Frage mit oder ohne Helm gar nicht und auf dem Enduro bin ich sowieso total eingepackt, aber wenn ich mal schnell zum Kumpel durch die Stadt fahre, nichto_O sollte ich vielleicht auch noch mal überdenken
 
FrancescoMoser schrieb:
seltsamer Weise, muss ich selber mal bei mir zugeben, trage ich da wo es eigentlich am nötigsten und mit am gefährlichsten wäre, nämlich im normalen Straßenverkehr, keinen Helm :oops: Auf dem Rennrad stell ich mir die Frage mit oder ohne Helm gar nicht und auf dem Enduro bin ich sowieso total eingepackt, aber wenn ich mal schnell zum Kumpel durch die Stadt fahre, nichto_O sollte ich vielleicht auch noch mal überdenken
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Mache ich genauso. Bei mir liegt es, denke ich, daran, dass ich seit ~50 Jahren mit dem "normalen" Rad Alltagsfahrten erledige. Damals gab es keine Helme. Und wenn ich heute auf dem Trecker/Stadtrad einen Helm aufsetze, komme ich mir komisch vor. Außerdem ist mir die Hantiererei mit Helm in der Stadt zu umständlich.
RR fahre ich erst seit 8 Jahren. Da hat die Sozialisation eindeutig mit Helm stattgefunden und ich fühle mich nackt ohne. Außerdem hatte ich mit dem Trecker noch nie einen Sturz (jedenfalls kann ich mich an keinen erinnern seit den ersten Fahrversuchen mit 4... ;)), mit dem RR aber schon einige, die teilweise auch mit Bodenkontakt des Helms endeten. Der Helm hat mir zumindest ein paar Male Schürf-/Platzwunden am Kopf erspart. Ob ohne noch mehr passiert wäre, ist müßig zu diskutieren. Man weiß es nicht und es ist mir auch egal. Jedenfalls hat der Helm meine Schenkelhalsfraktur nicht verhindert. Sch...teil! :D
 
Stiftung Warentest soll jetzt in der neuesten Ausgabe den X-ten Helmtest bringen.

Ergebnis kurz zusammengefasst:
Diesmal wurden 10 Helme von billig bis teuer getestet, indem man sie vom Empire State Building runtergeworfen hat.
Sind leider alle kaputt gegangen - und dann hat man 3 Radmützen getestet, die sind alle 3 heile geblieben...

Ich habe natürlich sofort die Helme meiner 3 Kinder einkassiert und denen schicke Radmützen gekauft, die sind auch nicht so teuer.


Ach ja, bin vor Jahren schon mal an einer Stop-Kreuzung umgekippt, Fuß war links raus und das Gewicht auf der rechten Seite (weiterfahren ging nicht, da kam ein Auto). Da ist der Helm auch kaputt gegangen, und Schürfwunden am Knie und Ellbogen hat der auch nicht verhindert - sonst war damals aber nix.
 
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Ich trage auf dem Tourenrad im Stadtverkehr auch keinen Helm, aber nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern, weil es in gewisser Hinsicht logisch ist. Wenn ich mit dem RR 40 km/h statt 20 auf dem Tourenrad fahre, ist das die 4-fache kinetische Energie, mit der mein Kopf irgendwo gegenschlägt. Das ist ein großer Unterschied.
 
steeldust schrieb:
Ich trage auf dem Tourenrad im Stadtverkehr auch keinen Helm, aber nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern, weil es in gewisser Hinsicht logisch ist. Wenn ich mit dem RR 40 km/h statt 20 auf dem Tourenrad fahre, ist das die 4-fache kinetische Energie, mit der mein Kopf irgendwo gegenschlägt. Das ist ein großer Unterschied.
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Was ist das denn für ein Quatsch?! Okay, Du hast keine so hohen Geschwindigkeiten, das mag stimmen. Aber das ist auch nicht der Hauptgrund für die vielen schweren Kopfverletzungen wenn im Straßenverkehr was passiert, das sind nämlich die ganzen Autos wo man mit dem Kopf stumpf gegen prallt.
Also wäre es eigentlich gerade im Straßenverkehr sinnvoll mit Helm zu fahren!
 
Zuletzt bearbeitet:
FrancescoMoser schrieb:
Was ist das denn für ein Quatsch?! Okay, Du hast keine so hohen Geschwindigkeiten, das mag stimmen. Aber das ist auch nicht der Hauptgrund für die vielen schweren Kopfverletzungen wenn im Straßenverkehr was passiert, das sind nämlich die ganzen Autos wo man mit dem Kopf stumpf gegen prallt.
Also wäre es eigentlich gerade im Straßenverkehr sinnvoll mit Helm zu fahren!
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Ich hatte ja auch nicht geschrieben Straßenverkehr sondern Stadtverkehr. Autos sind überall. Oder meinst Du, ich fahr mit dem Rennrad querfeldein?
 
ein paar subjektive Gedanken & Beobachten nach viel lesen und einigen eigenen Flugversuchen:
- Helme sind bei vergleichbarer Technik und höheren Verkaufszahlen die letzten Jahre wirklich teurer geworden.
- Helme bringen wahrscheinlich keinen großen Vorteil, sonst wäre die Datenlage klarer. (Ausnahme: bei Kinder scheint der Effekt deutlicher zu sein)
- Risikokompensation ist ein Problem: "wenn ich einen Helm mitgehabt hätte wäre ich da auch schneller Gefahren" habe ich wirklich schon gehört.
=> Helm ist nur sicherer, wenn man nicht glaubt, dass der was bringt.
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- Helmtests schauen fast nicht auf Sicherheit! Es wäre schon gut zu wissen wie sehr ein Helm eine Norm übererfüllt. Sowas habe ich nur bei alten ADAC Test gesehen (https://www.adac.de/infotestrat/tests/fahrrad-ebike-zubehoer/fahrradhelme/default.aspx) Das waren weit über 50g (Beschleunigung, nicht Gewicht) Unterschiede!!! Die meisten Tests schauen nur auf "b" Noten: Belüftung und Co.

Ich fahre Helm aus Versicherungsgründen (siehe der Prozess vor ein paar Jahren: Rennlenker -> sportlich ambitionierte -> riskanter -> kein Helm = Mitschuld), glaube nicht das der viel bringt.
Ein Arzt konnte mir anhand eines Röntgenbildes meiner Halswirbelsäule sagen, dass ich als Teenager einen schweren Sturz hatte. Damals hatte ich minimale Schürfwunden im Gesicht. Hätte ein Helm meinen Hals geschützt oder den Hebel am Hals ungünstiger gemacht?
Mein letzter Helm ist bei einem Sturz gebrochen-> hat versagt. Hintergrund: versucht mal ein Stück Styropor zusammen zudrücken oder durch zu brechen.

Sehr bezeichnend finde ich, dass in Ländern ohne Helmpflicht, aber mit höherem Radanteil (Niederland, Dänemark) Radfahren sichere ist.
 
schmaud schrieb:
...............
Mein letzter Helm ist bei einem Sturz gebrochen-> hat versagt. Hintergrund: versucht mal ein Stück Styropor zusammen zudrücken oder durch zu brechen.

Sehr bezeichnend finde ich, dass in Ländern ohne Helmpflicht, aber mit höherem Radanteil (Niederland, Dänemark) Radfahren sichere ist.
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Da sieht man wieder wie subjektiv falsch einiges interpretiert wird:
Dein Helm hat nicht versagt sondern genau das gemacht was er soll, brechen um kinetische Ernergie zu absorbieren. Daher soll man einen Helm nach einem Sturz auch nicht mehr benutzen.
Das keine Helmpflicht in NL/DK das Radfahren sicherer macht, das musst du mal erklären wo da der Zusammenhang ist.
 
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