AW: Quintana Roo - Bitte um Einschätzung
Quintana Roo war mal DIE Referenz bei Tria-Rädern, heute sind sie nur eine unter vielen. Besonders das Kilo (eine Anspielung auf das Rahmen(wunsch?)gewicht von 1kg) war eine Zeit lang mit das Nonplusultra.
Ich habe selber eines gebraucht gekauft (1996), nach 400km habe ich Risse im Steuerrohr und im Sitzrohr entdeckt. Der Händler meines Vertrauens hat Festgestellt, dass der Erstverkäufer eine zu dünne Sattelstütze verwendet hat und den Steuersatz unprofessionell eingepresst hat.
Da der Verkauf vereinsintern war, habe ich aus Kulanz einen ungelabelten Ersatzrahmen als Garantieleistung bekommen. Diesen habe ich dann selbst aufgebaut, mit richtiger Sattelstütze etc. Seitdem fahre ich das Teil als Wettkampfrad, 1999 auf Dura Ace aufgerüstet, letzten Winter von Rennlenker + Aufsatz auf Aerolenker + Endschalthebel umgerüstet. Ich habe in der Zwischenzeit 5 andere Rennräder (alle 28") gefahren bzw fahre sie noch, nicht eines kam vom Fahrgefühl und Durchschnittsgeschwindigkeit an das Quintana herann.
2005 bin ich dieses Rad als einziges 26er im Fahrerfeld in der 1. Bundesliga gefahren. Von daher kann ich es uneingeschränkt empfehlen.
Eines fällt mir noch ein: Es gab wohl bei den frühen Modellen Probleme mit der Kettenstrebe. Die ist häufig gebrochen, war möglicherweise zu dünn konzipiert. Das wurde dann später verbessert, so dass in dieser Richtung nichts mehr bekannt wurde. Ob es sich bei dem Rad um ein Modell der frühen Stunde handelt, kann ich dir nicht sagen. Wenn du nicht riesig schwer und/oder einen riesig starken Antritt hast, ist das auch nicht so schlimm.
Die Anbauteile an deinem Rad sind mit
Syntace Lenker und (Dura Ace?) Achtfach technisch solide bzw. spitze. Gripp Shift hat man damals am Aero-Lenker verwendet, war bei mir ursprünglich auch so. Wird heute nicht mehr gemacht, funktioniert aber problemlos. Sattelstütze und
Sattel scheinen mir eher günstige Standardware zu sein.
Die Spinnergy Vierspeicher sind so eine Sache. Die waren so ein Prestigeartikel, es gab aber häufig Probleme mit der Verbindung zwischen Felge und Speichen. Mit anderen Worten: Wenn von 4 Speichen sich eine verabschiedet, aber weiter fest mit der Nabe verbunden bleibt, ist spätestens nach einer weiteren Radumdrehung das Ende der Ausfahrt/des Rennens erreicht, der Krankenhausbesuch vorprogrammiert. Im Verhältnis zu den verkauften Laufradsätzen mag der Anteil klein gewesen sein, aber ich persönlich wollte diese Räder nicht an meinem Rad haben, schon gar nicht, wenn ich nicht weiß, wie der Vorbesitzer damit umgegangen ist.
Kauf das Rad ohne Laufräder.