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Pourquoi et comment?

Moin!
Warum und wie - legt mal los, Ihr Randonneure!
War es mangelnde Sprintqualität, Abscheu vor Carbonprolls, Fasziantion alter Heldenmythen - was hat Euch zu Randonneuren gemacht?
Bin selbst (noch) keiner aber ich habe höchsten Respekt vor der Disziplin und fühle mich seit Jahren angezogen von Events wie Trondheim-Oslo u.a.
Ich denke, es geht vielen so und deshalb denke ich, dass ein wenig autobiographisches der hiesigen Randonneure und Konsorten sehr erwünscht ist.
Vive le cyclisme!
Christian


Obgleich ich selber (noch) vom "Langstreckenradeln" so weit entfernt bin, wie die Kuh vom Mond, möchte ich mich Christian`s Worten anschließen.

Für mich liegt die Seele (und Faszination) des Radsports im Bewältigen langer Strecken ==> und deshalb finde ich es auch sehr interessant, wie Ihr vom Radler zum Randonneur wurdet!




Gespannte Grüße aus dem LIPPERLAND,

Kenianer
 
Mein großes Ziel war es Paris-Brest-Paris zu fahren. Da es dafuer notwendig ist sich zu qualifizieren. Faehrt man einfach die Serie. Und wenn man die ersten Brevets gefahren ist, merkt man den Unterschied zu anderen Veranstaltungen wie RTF/Radmarathons. Jeder ist willkommen. Auch andere muskelbetriebenen Fahrzeuge wie z.B. Liegeradler
Von daher kann ich nur empfehlen, selber mal mitzufahren und es selbst zu erleben.
 
Zitat von Schlußlicht:
Mein Weg zu den Brevets war, dass ich in den Jahren zuvor "die falschen Leute" kennen gelernt habe.
:daumen: :D

Was das für Folgen haben kann... ;)
Ich habe das dumpfe Gefühl, dass in in beiden Fällen dazu beigetragen habe, die Grenzen zum Wahnsinn etwas zu tarnen. :oops:
Sollte mir das peinlich sein? Schlechtes Gewissen? :confused:

Ich allerdings wollte das ganz von allein, tatsächlich schon 2003, aber da war ich nicht nicht gut genug und musste erst einmal mit RTF-Marathons üben.
Dabei habe ich Astrid M. und Elisabeth H. kennengelernt, die mir beide das Gefühl gegeben haben, dass PBP durchaus in der Reichweite normaler Menschen liegt.
Im Herbst 2006 bin ich dann ein 200-km Jahresabschlußbrevet im Weserbergland gefahren und war gleich von der Atmosphäre begeistert. 2007 wurde es dann mit den Qualifikationsfahrten für PBP ernst. Ich habe viel Unterstützung durch erfahrene Randonneure bekommen, darunter besonders Ivo. Viele Fehler sind mir erspart geblieben, weil meine Mentoren mich unterwegs entsprechend gewarnt hatten und mir auch zur Vorbereitung viele Tipps gegeben haben.

Seitdem bin ich jedes Jahr mindestens eine SR-Serie gefahren, vorwiegend vom Niederrhein aus und bei Ivo in Maastricht. Dazu bin ich auch vereinzelt in Belgien, Frankreich, Luxemburg und bei LEL auch in Großbritannien gefahren, was meinen Horizont auch noch ein wenig erweitert hat. Immer wieder habe ich unterwegs gestaunt, wie schön die Welt ist, die ich mit dem Rad sozusagen in Reichweite habe.

Viele Sachen werden extrem intensiv empfunden und sicher nicht so eilig vergessen. Beispiele (ich will ja heute noch mal mit dem Tippen fertig werden):

Beim ersten 200er in Regen und massivem Gegenwind, nach dem Flicken einer Panne allein, mit der Überlegung, dass ich direkt schon bei der ersten offiziellen Brevet-Kontrolle meines Lebens aus der Wertung fallen könnte, wenn es mir nicht gelingen würde, die Zahl die auf dem Tacho die Langsamkeit anzeigt, mindestens zweistellig zu bekommen.

Beim 400er des gleichen Jahres nach einem heißen, anstrengenden Tag durch Südlimburg und die Ardennen nachts in der Eifel zum ersten mal zu merken, dass ich gleich auf dem Rad einschlafen würde und genau dann in einem freundlich gelben Licht auf einem Hügel eine Volksbank zu sehen.

Beim ersten 600er bei ca. km 450 heulend im Regen auf dem Rad zu sitzen und zu erkennen, dass es genau nichts nützt, einfach aufzuhören, weil man dann immer noch mitten in der Pampa im Regen sein und obendrein noch mehr frieren würde, weil man sich nicht mehr bewegt. Deswegen einfach weiterfahren und nicht so viel später auf einem Höhenrücken die frisch geduschte Welt da unten in strahlendem Sonnenschein zu sehen und bei günstigem Wind wieder bester Dinge den Endspurt anzutreten.

Und auch nach einer privaten Nachtfahrt bei wunderbaren Bedingungen und bester Laune den Sonnenaufgang in einem kleinen Flußtal kurz vor dem Zuhause zu erleben und etwas später, glücklich, zuhause und wieder sauber auf der Bettkante zu sitzen, um dann in den zu dem Zeitpunkt unglaublich attraktiven Luxus eines warmen sauberen Betts zu sinken und auf dem Weg zum Kopfkissen schon einzuschlafen.
 

Lowlands hast du vergessen, PBP war mir ja zu einfach ;) Mal sehen, wann es dieses Jahr aufs Rad geht und wie es dann wird. Am Samstag sehen wir uns jedenfalls nicht. Den Maastrichter 200er können wir wohl auch besser wieder aus dem Kalender austragen. Ziele für dieses Jahr gab es zum Glück noch nicht.

@Jedrik: schlechtes Gewissen :D
 
Um mal auf den Ursprung dieses Threads zu kommen...
Wann wie wo warum habe ich damit angefangen?
Genau wie Gabi habe ich bei Astrid 2003 das Trikot PBP2003 zum ertsen mal gesehen und eben von dieser Veranstaltung zum ersten mal gehört. Da sie nur alle 4 Jahre statt findet war es also zuerst noch kein echtes Thema, aber das Interesse schlummerte irgendwie immer im Hinterstübchen, bis es 2006 ausbrach. Ich wollte 2007 nicht unvorbereitet für Paris sein und fing halt ein Jahr früher an zumindest eine Qualliserie zu er"farhen" bzw. zu erleben. Ich wollte wissen, was geht und was noch gehen könnte. Und ok nach dem 600er in Jesberg (leider gibt es diesen Startort nicht mehr, der war wunderschön) wollte ich es dann genauer wissen. Ist PBP wirklich machbar für mich? Ich habe dann weil ich ja jetzt mit der Szene kontakt hatte von Hamburg Berlin Köln Hamburg gehört und bin dort prompt gefahren. Kass dabei war halt die Kontrolle in Rösrath am Scheitelpunkt der Tour. Von dort hatte ich nur etwa 30 - 40 Kilometer zum eigenen Bettchen. Wie bekloppt muss man da sein nicht schwach zu werden? Zumal die Straßen jetzt meine Heimat waren. NAchdem ich dann diese 1500! Kilometer geschaffte hatte war klar PBP mit seinen 1250 KM sollten dann schon passen ;) Und jetzt kommts. PBP ist ja auch noch ausgeschildert, besser als ne RTF. Sogar in Kreisverkehren an den falschen Ausfahrten Stop hier nicht ! Was soll man da noch mit einem Roadbook, oder einem Navi? Warmverpflegung alle 80 Km. Was für ein Luxus ist das denn? Viele sind mit Begleitfahrzeugen an den Start gegangen. Mann habe ich die gehasst. Deren Wohnmobile haben rund um die Stempelstelle alles zugeparkt und wie blöd kommt man sich vor, wenn man autark mit dem was man hat oder nicht hat auf der Strecke klar kommen muss, während diverse fahrer frisch parfümiert mit trockenen sauberen Klamotten an einem vorbei fahren. Das hat für mich nichts mehr mit Randonnieren zu tun. Ich brauche das klassiche auf sich selbst angewiesene Abenteuer. Schlafen? Wo? Wie? Egal jetzt hier auf der STelle im STraßengraben, im Wartehäuschen einer Haltestelle oder in der Waschanlage einer 24 Std. Tanke in Bad Tölz auf Karls 600er ;) Und eben genau diese Erlebnisse bleiben zumindest bei mir so in Erinnerung und davon zehre ich noch Jahre. Dieses Jahr werde ich zum 2. mal die 1001 Meile in Angriff nehmen und freue mich schon riesig drauf. (1001 Meile = 1600km in 130 Stunden)
 
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