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PayPal, Forum und die Kleinanzeigen

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Hi Leute,

hier oute ich mich als einer der Personen die die AGBs bei Änderungen nicht liest, sondern meist nur auf "OK" klickt. So auch bei PayPal seit dem letzten Update...

Nun folgende Geschichte die für euch nicht ganz uninteressant sein könnte.

Ich habe vor Wochen einen Koga-Miyata Traveller Rahmem hier angeboten. Der Rahmen wurde hier nicht verkauft, da einige Angst vor der Reparatur des defekten Canti-Sockels hatten, also wurde er in die Kleinanzeigen gestellt. Am selben Tag kam eine Nachricht eines neuen Users. Es meldete sich ein Interessant aus New Jersey / US. Die Kommunikation lief flüssig, wir tauschten Nummern aus um per Whatsapp sinnvoller miteinander zu kommunizieren, auch da war die Kommunikation bis heute bestens und äußerst positiv. Man tauschte alles mögliche an Infos, erzählte und zeigte Bildern über das gemeinsame Hobby, etc. Er bot mir für den Rahmen 400USD inkl. Versand an, was tatsächlich ein wirklich guter Kurs war.

Er zahlte mit PayPal und wollte dies erst über die "Waren und Dienstleistungs-Option" tun. Ich erklärte ihm, dass ich ihm die Wahl ließe aber bevorzugen würde ich die Freundes-Option um ein möglichen Scamversuch schwieriger zu machen. Er ging darauf ein und prompt war die Zahlung auf meinem PayPalkonto.

Alles wurde dokumentiert beim Einpacken... damit selbst bei einem Schadensfall genügend Beweismaterial vorliegt.

Nach zwei Wochen kam der Rahmen gut an. Alle freuten sich. Super.

...doch dann: der Betrag der mir auf mein PayPalkonto gutgeschrieben wurde, war nach einem Monat auf einmal weg und ich hatte eine dicke dreitstellige rote Zahl auf meinem Bildschirm leuchten.

PayPal Support angeschrieben und per Telefon kontaktiert um den Sachverhalt zu klären. Laut PayPal sei es Schuld des Käufers, er hätte die Transaktion seiner Bank gemeldet (!!!) und es als Fraud deklariert (also einen Betrugsversuch) und warum sei es eh per Freundesoption von Statten gegangen. Dass man sich kennt, war für die PayPal Mitarbeiter am Telefon kein Grund für irgendwas. Die Schuld wurde also komplett bei uns beiden gesucht. Außerdem solle ich Ruhe geben, denn schließlich hätte ich ja keinen VERKÄUFERSCHUTZ und PayPal sieht keinen Grund einzuschreiten.

Per Whatsapp wurde der Käufer natürlich recht skeptisch konfrontiert was das denn solle. Er reagierte äußerst überrascht und beteuerte, dass er nichts dergleichen seiner Bank gemeldet hätte, er würde aber mit seiner Bank telefonieren und auch mit PayPal.

Hier war die Situation eine andere. PayPal Inc. (also nicht die in der EU ansässige Firma) stellte fest, dass zwar die 400USD an mein PayPalkonto flossen es aber nie eine Abbuchung vom Konto des Verkäufers gegeben hat. Die Bank des Verkäufers beteuerte ebenfalls kein Fehler gemacht zu haben, zwar sei eine andere Transaktion korrekt als Fraud eingestuft und abgebrochen worden, doch die meinige sei davon nicht betroffen.

Also wieder PayPal in der EU angerufen und versucht den Sachverhalt zu schildern, sie pochten aber weiter darauf, dass der Käufer das alles abgebrochen hätte, zudem solle ich doch anfangen an der Ehrlichkeit des "Bekannten" stärker zu zweifeln, denn schließlich sei das System unfehlbar und wenn das System sagt es sei Kundenseitig annuliert worden, dann muss es wohl so sein.

Heute dann eine überraschende Mail: PayPal Inc. hat den Betrag wieder auf mein Konto gebucht. Keine Erklärung, nichts.

Ich bin froh an so einen überaus korrekten Menschen geraten zu sein, der selbst unglaublich viel Arbeit und Energie hineingesteckt hat das Problem zu lösen. Er bot sogar an den Rahmen ein zweites Mal zu zahlen.

Warum schreibe ich das hier alles?

Wie die meisten es kennen, werden viele Dinge hier mit PayPal gezahlt, es ist schnell, es ist bequem und man scheint auf der sicheren Seite.

Wie es aber sich herausstellt, bedeutet die Freundesoption weniger Schutz für alle Beteiligten als man (oder ich zumindest) dachte. Keinenfalls ist man als Verkäufer auf der sicheren Seite sobald das Geld auf dem eigenen PayPalkonto liegt und wenn es dann wieder runter gezogen werden sollte, ist PayPal sichtlich unbemüht zu forschen an was es lag, denn man habe ja als Verkäufer oder Geldempfänger ja keinen Verkäuferschutz (der weniger offen Kommuniziert wird als der KÄUFERschutz). Stattdessen wurde lieber unterstellt, dass man es mit einem Betrüger zu tun habe.

Ich werde in Zukunft das System nicht mehr im Forum nutzen, denn das vermeintlich risikofreie Senden von Geld ist es beweitem nicht. Zwar sehe ich wenig Risiko bei den Menschen die ich HIER zumindest seit Jahren virtuell kenne, doch fremde oder wenig Bekannte User als auch Kleinanzeigenkäufer können durchaus euer Zeug abgreifen und PayPal zuckt in solchen Fällen nur mit den Schultern.






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Hilfreichster Beitrag geschrieben von zwofuenfzehn

Hilfreich
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..und wie soll man Deiner Ansicht nach dann bezahlen?
nur mit PayPal und Gebühren für den Verkäufer?
in der Regel nicht immer vorstellbar, mancheiner hat PP nicht oder möchte es nicht nutzen, was
nachvollziehbar ist.
Am Ende ist es ja Vertrauen was jede Seite braucht und das macht die community so wertvoll.
Selbstverständlich sollte man schon ein Gespür haben, ob am Ende der Leitung jemand ist,
dem man vertrauen kann, wenn man das Vertrauen nicht hat, sollte man keine Geschäfte mit
fremden Personen machen,(oder Gebühren zahlen) finde ich.
ausserdem frage ich mich, ob dieses Versehen von Paypal Grund genug ist, misstrauisch zu werden.
aber das muss jeder selbst für sich entscheiden.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von zwofuenfzehn

Hilfreich
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Er weisst ja nur drauf hin, dass PPfF eben NICHT der erwartete Verkäuferschutz ist. Finde ich interessant.
Das kaufen/verkaufen auch immer Vertrauenssache ist - nun, das ist wohl klar.
 
..und wie soll man Deiner Ansicht nach dann bezahlen?
nur mit PayPal und Gebühren für den Verkäufer?
in der Regel nicht immer vorstellbar, mancheiner hat PP nicht oder möchte es nicht nutzen, was
nachvollziehbar ist.
Am Ende ist es ja Vertrauen was jede Seite braucht und das macht die community so wertvoll.
Selbstverständlich sollte man schon ein Gespür haben, ob am Ende der Leitung jemand ist,
dem man vertrauen kann, wenn man das Vertrauen nicht hat, sollte man keine Geschäfte mit
fremden Personen machen, finde ich.
aber das muss jeder selbst für sich entscheiden.

Wie gesagt, es ist mehr oder weniger ein Hinweis, dass die Freundesoption auch für den Verkäufer ein Risiko darstellt, obgleich es so nicht wirkt. Die Annahme, dass eingezahltes Geld "deins" bleibt, ist also falsch. Ein Scam ist dennoch möglich und folgenschwerer.

Ich habe dem Käufer vertraut und lag richtig, in dem Fall hat PayPal das Problem verursacht und hatte keinerlei Intention für mich das Problem zu lösen. Nur das Engagement des Käufers hat für eine Lösung sorgen können da PayPal kein Anlass sah weiter nachzuforschen, denn es sei ja kein Verkäuferschutz genutzt worden.
 
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ich würde allerdings behaupten, dass es bei Paypal immer eine Lösung gibt, wenn zwei Parteien sich einig sind, das sind Bankgeschäfte und reguliert nachvollziehbar.
Verstehe auch von PayPal Seite, dass sie nicht gerne kooperieren wenn Gelder transferiert werden, die denen keinen Nutzen bringen, wenn da allerdings Gebühren dranhängen und in diesem Falle ist es ja offensichtlich, denn der Ami hat definitiv DEINE Gebühren oben drauf gezahlt, auch bei friends Zahlung
Erklärung: friends Zahlung/(von / nach Deutsches Bankkonto/ account) ohne Gebühren für beide Seiten funktionieren nur europaweit, sonst zahlt bei friends der Käufer die hohen Gebühren
 
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ich würde allerdings behaupten, dass es bei Paypal immer eine Lösung gibt, wenn zwei Parteien sich einig sind, das sind Bankgeschäfte und reguliert nachvollziehbar.

Sicher, aber ich habe keinerlei Möglichkeit da in irgendeinsterweise nachzuforschen. PayPal GmbH behauptete, der Käufer würde mich betrügen und ich hätte nun mit den Konsequenzen zu leben.

Der Käufer hat Druck bei PayPal Inc. (nicht GmbH) gemacht, und nur so kam das Geld wieder. Der Typ hätte auch locker flockig den Rahmen behalten und mich ignorieren können, denn den Atlantik zu überqueren um an 400USD zu kommen, ist doch eher unwahrscheinlich.
 
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das mag ja sein, ist aber ein absoluter Einzelfall.
ich würde aus solchen Fehlverhalten der Firma Paypal jetzt keine
Allgemeinaussage treffen, immerhin war der deal auch speziell.
 
das mag ja sein, ist aber ein absoluter Einzelfall.
ich würde aus solchen Fehlverhalten der Firma Paypal jetzt keine
Allgemeinaussage treffen, immerhin war der deal auch speziell.

Das "Versehen" wäre kein Thema. Zu behaupten die Schuld läge bei den Nutzern hingegen schon. Wie gesagt, bei einer weniger kooperativen Person als Käufer, wäre Geld und Rahmen verloren gegangen. Ich hätte keinen Anspruch geltend machen können, das ist schon relevant und selbst wenn es ein Einzelfall sein sollte, gibt es mir zu denken, dass das Geld selbst mit der Freundesoption nicht sicher sein muss.

Wenn man also böses im Sinne hätte:

  • Ding X kaufen
  • per PayPal als Freund zahlen
  • bei der Bank annullieren
  • Ware erhalten und freuen
  • knapp einen Monat später ist der Betrag auf deinem PayPal Konto verschwunden mit schriftlichen Hinweis, dass der Verkäuferschutz nicht greife

PayPal würde in dem Fall nicht an Lösungen interessiert sein. Der Verkäufer hat keinerlei Hebel und sitzt nun da.
 
Hi,

noch einmal ein kleines Update:

Ein Mensch von PayPal hat sich die Mühe gemacht mit mir ne Stunde lang zu reden. Kurze Zusammenfassung und Warnung:

Sämtliche Zahlungen, egal ob Freunde- oder Geschäftszahllungen, sind in den USA sehr einfach zu canceln. Es ist sehr einfach seiner US-Bank darzulegen, dass eine Transaktion von deren Konto nicht legitim war. In so einem Fall werden die Transaktionen rückgängig gemacht. Soll heißen, es kann vorkommen, dass ihr alles richtig gemacht habt, die Zahlung per Warenoption abgewickelt wurde aber das Geld euch dennoch wieder vom PayPal-Konto abgezogen wird. Ihr habt da relativ wenig Einfluss und/oder Mittel dagegen vorzugehen, es sei denn ihr schaltet einen US-ansässigen Anwalt ein, was kostentechnisch absolut irre wäre.

Als Konsequenz, werde ich nie wieder in die USA verkaufen.
 
Ich fürchte fast, die Methode spricht sich rum und greift um sich.
Letzte Woche habe ich in Frankreich ein Rad abgeholt und auch da hat der Verkäufer von Interessenten aus den USA gesprochen, die ihm deutlich mehr als ich geboten haben. Eigentlich sogar unrealistisch zu viel.

Glücklicher Weise war Brückentag, ich habe ich mich ins Auto gesetzt, bin hin gefahren und habe es BAT bezahlt (Bar Auf Tatze).
 
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