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Neupreis eines Giant Peloton

... was heißt denn supergünstig? Unter € 50?

Nur mal für die Relationen ... in NL findet man z.B. für unter € 200 RIH Bustraan mit Campa NR und 531er Rohrsatz (nein, kein 3 Tubi sondern echtes 531er Geröhr) ... in den lokalen Kleinanzeigenteilen schlagen solche Angebote auch immer mal wieder auf ... man muß nur suchen.

Die Zeiten sind vorbei.....
 
Außerdem markiert das Giant einen trurigen Wendepunkt in der Fahrradindustrie: Billigfahrräder aus Taiwan sind gut gemacht und fegen die jahrelang sich auf ihren alten Lorbeeren ausruhenden europäischen Hersteller weg.

Hmmm ... nein, wuerde ich so nicht unterschreiben ...

Irgendwie wiederholen sich die Effekte der industriellen Revolution staendig, doch einzig der Verbraucher lernt nichts dazu. Meint zuerst Alles noch billiger haben wollen, keine handwerklich erzeugten Gegenstaende mehr s0ndern Billigplunder aus Fernost oder Massentierhalung oder Gewaechshausplantagen oder Naehereien mit Kinderarbeit kaufen, sich dann ueber die eigenen wegfallenden Arbeitsplätze, vergiftetes Essen oder kontaminierte Kleidung bis minderwertige Qualitaet beschweren und zu guter Letzt sind es die alten nur wegen des eigenen falschen Kaufverhaltens ebenfalls zu Grunde gerichteten Handwerksbetriebe, welche fuer die Fehler der Kaeufer nachtraeglich verantwortlich gemacht werden.

Ja, Analogien kann man taeglich im Supermarkt entdecken, wenn man sich fragt, weshalb der Gemuesehaendler am Eck hat schliessen muessen oder weshalb der Paradeiser denn aus Portugal oder Israel zu uns kommen muss und nicht aus regionaler Produktion stammt.

Firmen wie Giant konnten sich nur etablieren, weil unserer Wohlstandsgesellschaft das Radl vom Opa oder gebraucht aus der Zeitung nicht mehr gut genug war. Damit aber etablierte sich auch, dass man spaetestens jede uebernaechste Saison etwas Neues brauchte fuer das schon drei Saison zuvor eigentlich das Geld fehlte. Hatte man Radln wie zu Grossvaeters Zeiten gekauft, dann haette man es sein Leben lang behalten und deshalb bereits beim Kauf einen gaenzlich anderen Qualitaetsmassstab angelegt und waere zu Hugo und Doris Rickert oder eben dem Rahmenbauer in der direkten Nachbarschaft gegangen. Das auch sicherluch mehrmaks, weil man jeden Monat die faellige Rate vorbeigebracht haette.

Und nein, wegen Fehler des Prekariates oder von Marx und Engels wird ein Giant nicht sammelwuerdiger ...
 
dann haette man es sein Leben lang behalten und deshalb bereits beim Kauf einen gaenzlich anderen Qualitaetsmassstab angelegt und waere zu Hugo und Doris Rickert oder eben dem Rahmenbauer in der direkten Nachbarschaft gegangen.

BTW - ein Hugo Rickert in Top Zustand habe ich auch noch im Keller hängen - mir leider zu groß... 63er-Rahmen...
 
Giant nicht sammeln? Wieso - da beginnt doch eine neue Ära . . .
Halte das Rad für post 1990 - mal auf die shimano timecodes sehen.
War auf jeden Fall unter 1000
..... was aber eben absolut kein Kriterium ist: es wird sehr gut lackiert sein (viel besser als Alt-Sammelware aus ITA, FRA oder sonstwo) und dem Rahmen werden sicher keine 600+Watt Antritte zugemutet werden und auch keine 40er Schnitte.

Somit: ganz toller Fang für diue Vitrine, da Neuzustand - und der zählt einmal für den Sammler ana allererster Stelle, sonst nüscht!

Für die Praxis würde ich mir dann auf dei nächsten zwei Jahre ein vermacktes Motobecane aus 531 zulegen, wie es in Frankfurt (Ebay) seit wochen für 175 (Preisvorschlag) angepriesen wird. Und wer moit einem alten 60erJ. RIH auf 2x5 Campa Record (42x22) hier durch meine Gegend fahren möchte, der sei herzlich eingeladen - er sollte gut in Form sein.

Es grüßt

Ein Westerwälder
 
Hmmm ... nein, wuerde ich so nicht unterschreiben ...

Irgendwie wiederholen sich die Effekte der industriellen Revolution staendig, doch einzig der Verbraucher lernt nichts dazu. Meint zuerst Alles noch billiger haben wollen, keine handwerklich erzeugten Gegenstaende mehr s0ndern Billigplunder aus Fernost oder Massentierhalung oder Gewaechshausplantagen oder Naehereien mit Kinderarbeit kaufen, sich dann ueber die eigenen wegfallenden Arbeitsplätze, vergiftetes Essen oder kontaminierte Kleidung bis minderwertige Qualitaet beschweren und zu guter Letzt sind es die alten nur wegen des eigenen falschen Kaufverhaltens ebenfalls zu Grunde gerichteten Handwerksbetriebe, welche fuer die Fehler der Kaeufer nachtraeglich verantwortlich gemacht werden.

Ja, Analogien kann man taeglich im Supermarkt entdecken, wenn man sich fragt, weshalb der Gemuesehaendler am Eck hat schliessen muessen oder weshalb der Paradeiser denn aus Portugal oder Israel zu uns kommen muss und nicht aus regionaler Produktion stammt.

Firmen wie Giant konnten sich nur etablieren, weil unserer Wohlstandsgesellschaft das Radl vom Opa oder gebraucht aus der Zeitung nicht mehr gut genug war. Damit aber etablierte sich auch, dass man spaetestens jede uebernaechste Saison etwas Neues brauchte fuer das schon drei Saison zuvor eigentlich das Geld fehlte. Hatte man Radln wie zu Grossvaeters Zeiten gekauft, dann haette man es sein Leben lang behalten und deshalb bereits beim Kauf einen gaenzlich anderen Qualitaetsmassstab angelegt und waere zu Hugo und Doris Rickert oder eben dem Rahmenbauer in der direkten Nachbarschaft gegangen. Das auch sicherluch mehrmaks, weil man jeden Monat die faellige Rate vorbeigebracht haette.

Und nein, wegen Fehler des Prekariates oder von Marx und Engels wird ein Giant nicht sammelwuerdiger ...
Na, jetzt vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Rahmenbauer wie Rickert haben ihre Kunden behalten. Eingegangen sind die Hersteller der gefürchteten "Westdeutschen Markenräder". Man hatte einfach zulange versucht, über den Preis zu konkurrieren. Das ging solange noch gut, wie die Asiaten nur (meistens schlecht) kopiert haben. Koga Miyata war das erste Warnsignal, dass aus Asien nicht nur billiger Ramsch kommt, sondern teilweise handwerklich gut gemachte Ware. Als die Japaner dann teurer wurden, hat Koga dann Giant als preiswerte Qualitätsmarke aus Taiwan importiert. Das war Anfang der 80er. Die Reaktion der europäischen Hersteller war Marketing, an den veralteten Produkten änderte sich nichts. Ein gewisser Smolik hatte damals bereits einen funktionierenden gerasterten Brems-Schalthebel gebaut und das Patent u.a. Sachs angeboten. Freundliches Desinteresse...
Diese Innovationsfeindlichkeit in Verbindung mit mäßiger Qualität und hohen Lohnkosten hat das Ende von Sachs, Hercules, Sprick & Co eingeleutet.
 
Ach,
das Giant ist ein Rad, das man einfach fahren kann, wenn man so einen Untersatz denn braucht. Nicht mehr und nicht weniger. Für 50,- Taler macht man nix falsch.

Für Trainingsrunden wäre es mir zu minderwertig und Herzblut würde ich keines in den Zossen stecken. Ich würd's reuelos und ohne Skrupel als Winter-/Bahnhofs-/Kneipenschlampe benutzen. Wenn's schrott ist und/oder geklaut werden würde, wär's mir schnuppe.

Richtig ist schon, dass man in Holland gute Räder für 200,- bekommen kann. Allerdings steckt dann auch noch ein wenig Arbeit drin - selten, dass ein solches Teil komplett ausgestattet ist und man schon noch das ein- oder andere Teil besorgen muss, bevor man zufrieden ist. Schnell landet man bei 400,- EUR - Das lohnt aber immer, zumal ich da schon richtige Reifen etc. dazu zähle.

Ich habe lieber einen richtig hochwertigen Oldie für 500,- EUR, als 10 solcher Mittelklasserenner für insgesamt 500,-
Andersrum: Einem geschenkten Gaul... Wäre es meins, ich tät's auch verschenken :D
 
Och, ich hab ja auch so einen alten und kampferprobten Zossen - ist zwar dauernd was dran, aber das liegt an unterlassener Wartung.
Klar, könnte ich jetzt mit DA aufhübschen, dann würde Gewicht gespart.
Aber das Gerät hat sich als sehr geeignet für die ramponierten Straßen in der Niedergangszone Ruhr erwiesen - mit nem steifen Alu-Rahmen macht das wenig Spaß. Und nicht grundlos treffe ich morgens und nachmittags stets die gleichen Fahrer mit ihren geländetauglichen Rädern.
Der Trainingseffekt dürfte durch schwerere und weiche Rahmen sogar höher sein, statt für die Eisdiele qualifiziert abgerockerter Zustand indes für Einkaufsfahrten: Das ist der örtlichen urban underclass nicht mal die Mühe der Beschädigung wert.
Und sichert mir so neben Mobilität in Ecken, wo ich mit dem Auto nicht hinkäme, Alleinstellungsmerkmal und Erinnerung an manches Erlebnis aus wilderen Phasen.

Erhaltung von Kulturgütern ist relativ - was konservieren Katalognachbauten oder sind die nicht eher Geschichtsklitterung? Das VW Käfer niemals erhaltenswert sind, das unterschreib ich aus Gründen der Polemik gerne: Massenware! Pfui!
 
DA spart kaum gewicht - da müssen Franzosenteile dran.

Ketzerei in dur hier, unseren guten alten käfer beleidigen! Sammeln und Seltenheit hat viele Perspektiven, der Beginn des taiwanesischen Imperiums ist einer davon.

Natürlich kann ich auch sagen: die Welt nach der Schließung des Carlton Workshops, 1980, ist für mich nicht mehr betrachtenswert . . . . aber wenn ich kurz nachdenke, stelle ich sie nicht über die Folgenden.
 
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