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Mit dem Rennrad von München nach Berlin

Kodijack

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23 März 2015
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Servus Leute,
ich habe mich gerade hier angemeldet und freue mich dabeizusein.

Ich habe mir ein Rennrad gekauft und möchte damit nun von München nach Berlin fahren, ich finde nur leider wenig Infos dazu, mit dem MTB wäre es kein Problem, da ich dort einfach Flussradwege vom Radreise-Wiki kombinieren könnte, aber mit dem Rennrad fehlen mir verlässliche Quellen.

Ich habe diese Route nach Regensburg gefunden:
http://www.bikemap.net/de/route/291...it-dem-rennrad/#/z8/49.84683,11.97509/terrain
würde nun gerne weiter nach Chemnitz und von dort dann nach Berlin Neukölln donnern.

Könnt ihr mir einen zuverlässigen Routenplaner empfehlen? Bisher habe ich es mit Komoot und Bikemap.net probiert aber keinen Plan ob die was taugen.

Navigieren würde ich mit dem Handy ich schieb mir den GPX-Track in "Gpx Viewer" (Android).
Könnt ihr mir ne gute kostenlose Navigationsapp empfehlen? Bei meiner letzten Tour (Von München nach Lübeck über Basel, den Rhein und Kiel) hatte ich drei Apps und hab's am Ende doch mit Google Maps gemacht. (OSMand, LocusFree und noch eine)

Ich würde die Tour bald starten wollen, so in ein bis zwei Wochen. Plane min. 200km am Tag zu fahren.

Mein Radl ist ein Trenga TDR 6 mit Ultegra und Citek Jet Reifen, würde mit nem Rucksack fahren.

VG
 
Servus Leute,
ich habe mich gerade hier angemeldet und freue mich dabeizusein.

Ich habe mir ein Rennrad gekauft ...
VG
Herzlich willkommen und viel Spass damit:daumen:

Servus Leute,
Könnt ihr mir einen zuverlässigen Routenplaner empfehlen? Bisher habe ich es mit Komoot und Bikemap.net probiert aber keinen Plan ob die was taugen.
VG
Ich nutze seit eh und je gpsies, kenne aber auch dessen Schwächen, z.B. bzgl. Höhenmeterangaben. Funktionieren tut alles, wo man 2 Punkte einer Straße folgend miteinander verbinden und das Ganze gescheit exportieren kann. Die Frage nach DEM Routenplaner erscheint mir nebenrangig. Ich persönlich plane Strecken jedesmal selbst. Wenn Du aber brauchbare Strecken im Netz findest und das halbwegs Deinem gewünschten Streckenverlauf entspricht, ist doch prima.

Navigieren würde ich mit dem Handy ich schieb mir den GPX-Track in "Gpx Viewer" (Android).
Könnt ihr mir ne gute kostenlose Navigationsapp empfehlen?
VG
Wie viele Stunden hält der Akku? Und wie viele Stunden wirst Du, realistisch betrachtet, jeden Tag auf dem Rad sitzen? Ich gebe zu, ich habe von Navigation mit Smartphone keine Ahnung, weiß aber die sehr lange Akkulaufzeit meines Garmin Etrex sehr zu schätzen und habe dann einfach noch einen zweiten Satz Akkus dabei.

Ich würde die Tour bald starten wollen, so in ein bis zwei Wochen. Plane min. 200km am Tag zu fahren.
VG
Wie oft bist Du diesen Winter schon 200km gefahren? Meine Tour mit 5 x >200km am Tag durch Deutschland 2011 war das, womit ich mich bisher am allermeisten durch sportliche Aktivität "zerstört" habe. Und ganz schlecht drauf war ich damals auch schon nicht. Aber wer weiß, welches Langstrecken-Talent in Dir schlummert... Momentan sind halt auch die Tage noch eher kurz und immer mal wieder recht frisch. Bin letztes Jahr an Ostern (Mitte April) Deutschland von Ost nach West in 4 Tagen gefahren. Das Wetter war dafür eigentlich ziemlich gut. Trotzdem ging die Tour mehr an die Substanz als mitten im Sommer. Was meinst Du denn, mit welchem Schnitt und wie viel Pause Du jeden Tag Deine >200km runterreißen wirst? Wenn Du da einen Schnitt von deutlich >25km/h zugrundelegst, würde ich bei einem Rennrad-Anfänger sehr die Stirn runzeln.

Mein Radl ist ein Trenga TDR 6 mit Ultegra und Citek Jet Reifen...
VG
Keine Ahnung, was das ist, von der Ultegra mal abgesehen. Aber es wird schon fahren und Dich ans Ziel bringen.
Beim nächsten Reifenwechsel würde ich auf Conti GP4000 umsteigen, oder auch einen anderen "Premium-Reifen". Keine Ahnung, welche "Wunderwaffe" Citek Jet Reifen sind, aber die Contis rollen schon nicht schlecht.

... würde mit nem Rucksack fahren.
VG
Ist auch meine bevorzugte Methode. Viele hassen es. Weißt Du schon, ob Du Deinen Rucksack hasst oder liebst, wenn Du ihn 8-10h pro Tag auf dem Rücken hast?

Bon Route! Würde mich freuen, hier dann ein paar Zeilen über die Tour zu lesen.
 
Servus,
danke für deine Antwort.
Gibt es von GPSies auch ne App, oder ziehst du den Track in eine andere App?

Akkulaufzeit ist in der Tat ein Problem, ich hatte am Tourenrad einen Nabendynamo, fürs RR werde ich ein Akkupack mitnehmen, damit kann ich mein Handy zweimal voll Laden, habe also 3 Ladungen. Ich mag es aber auch nicht ständig auf das Display zu schauen (keine Lenkerhalterung), habe mir überlegt eine Art Roadbook wie bei den Ralleyfahrern zu machen, wo die groben Dörfer und Strassenverläufe drauf sind.

Ich hab gestern meine erste Tour mit dem Rennrad gemacht :) 100km, heute werdens 80. Werde bis zum Tourstart noch ein paar machen und steigern. Aber das passt schon, auf meiner letzten Tour bin ich ohne Training ~150KM mit einem Koga Trekkingrad gefahren, die ersten 3 Tage sind hart aber dann geht's.

Die Citek Jet sind die Felgen, Reifen sind Conti Grand Prix drauf aber ne Nummer sehe ich nicht, Poly Breaker steht da noch. Trenga ist ein Hersteller aus Hamburg, wohl Mittleklasse. An den Rucksack bin ich gewöhnt, habe ihn vor kurzem 6 Wochen durch Burma geschleppt, schiele aber auf Ebay etwas nach Bike-Rucksäcken, sehe aber da ehrlich gesagt keinen Unterschied. Kannst du einen empfehlen?

Tolle Touren hast du gemacht, was hast du denn für ein Rad? Ich will mir langfristig einen tollen Radonneur aufbauen und bin da auf der Suche nach Anregungen...

Werde die Tour hier posten wenn ich sie gefahren bin.
Grüßerl

PS: Was meinst du mit der Tour wo du dich zerstört hast? Irgendwelche bleibenden Schäden oder längerfristiges oder warst einfach nur fertig?
 
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Lass es mich mal so ausdrücken: Es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen 150 und 200km. Da hockst Du nämlich ca. 2h länger auf dem Rad, in den Du Dich schon erholen könntest. Es besteht ein erheblicher Unterschied, ob man den 1., 2. oder 3. Tag 200km fährt.

Um mal deutlich zu machen, was ich mit "zerstört" meine: Ich konnte hinterher gut 1,5 Wochen weder Rad- noch Lauftraining machen und habe tatsächlich mal, als ich zum Bäcker um die Ecke gegangen bin, Oberschenkel-Krämpfe gekriegt. Sowas hätte ich nie erwartet und habe es weder vorher noch nachher je erlebt. Danach war alles wieder gut. Vor der Tour hatte ich ca. 5000 Jahres-km, davon 1500 Radreise-km am Stück und konnte 100km flach alleine in unter 3h fahren.

Ein Trekking-Rucksack ist als Radreise-Rucksack zu groß - und wenn man ihn vollpackt vor allem viel zu schwer. Ich nehme einen 28l Deuter Futura mit max. 6-7kg.

Ich fürchte, Du wirst Jahres-km (Habe mich köstlich amüsiert :)) und "Lebens-km" nicht einfach durch grenzenlosen Optimismus ersetzen können. Von München bis Berlin sind wohl so 650km, oder? Mal 3 Szenarien betrachtet:
1. Du fährst das in 5 Tagen. Das ist eine sportliche, aber machbare Tour und so früh im Jahr durchaus beachtlich.
2. In 4 Tagen ist das mit Deinem Hintergrund ein sehr ehrgeiziges Unternehmen. Ob das noch Spass macht, wirst Du sehen. Auf jeden Fall kannst Du Dir hinterher ordentlich auf die Schulter klopfen.
3. Bei 3 Tagen halte ich es auch nicht für ausgeschlossen, das Du ankommst - wenn Du das große Glück hast, nicht von irgendeinem der vielen Zipperlein ausgeknockt zu werden, die man bei sowas entwickeln kann.

Soweit mal meine ungeschönte Einschätzung.
 
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Hallo Kodijack !

Gegenüber kendo05 bin ich natürlich ein absolutes Greenhorn bezüglich der Radfernfahrten, würde Dir aber trotzdem empfehlen die Sache mit dem Rucksack vorher ausreichend zu testen bzw. ordentlich zu durchdenken!
Die Überraschungen in Form von Schmerzen können gravierend sein !!!
Auf meiner Fernfahrt im letzten Jahr habe ich 840 km in 5einhalb Tagen abgespult und neben Radtaschen auch nen MTB-Rucksack (12+ 3 Liter) getragen. Der Inhalt war Fotoequipment und die ganze Sache wog 4,1 kg (Sack+Inhalt) !
Die ersten beiden Tage ging es noch, da war ich noch im Rausch. Habe aber danach schnell den Rucksack zu spüren gekriegt und würde das so nie wieder machen!!!
Ein Wanderrucksack, nehme an, das war einer auf Deiner Burma Tour, ist auch was anderes als ein Bikerucksack. Die Druckstellen sind auf dem Rad völlig andere als beim Laufen/Wandern ...!

Wie kendo05 schon sagt, das etrex ist gut, weil man es mit AA Batterien füttern kann. Das war auch für mich der Hauptgrund so ein Ding zu kaufen. Es ist außerdem wasserdicht und erfüllt seinen Zweck.
Wie ist das heutzutage mit den Smarties? Bin (noch!!!) bekennender Nichtnutzer. Hatte vor gut 2 Jahren mit nem Kumpel ne Tour gemacht, der hatte so ein Ding. Gegenüber dem etrex ein herrlich großes Display, aber dann kam der Regen und das Ding musste in den Rucksack... ! Kann mich auch erinnern, dass gegen Ende (nach 8 Stunden) der Akku runter war.
Meine Strecken tackere ich auch auf gpsies in Eigenregie. Vorher mal bisschen gegoogelt obs was Vergleichbares gibt.

Grüße und gute Fahrt
-firlie-
 
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Ich habe noch etwas gefunden, kennt sich jemand in der Gegend aus und kann sagen ob die Routen angenehm sind? Einzig wäre wichtig: Nicht viel Verkehr.

Die Strecke bis Hof:
http://www.bikemap.net/en-us/route/496633-muc-berlin/

Dann würde ich nach Chemnitz schwenken und von dort diese fahren:
http://www.bikemap.net/en-us/route/190613-chemnitz-kw-bei-berlin/#/z8/51.2705,12.92541/terrain
Mir gefällt der Schlenker nicht aber wenn die Gegend sich lohnt, würde ich es machen.

Zu der Strecke bis Hof kann ich ein wenig sagen, da ich die Gegend um Amberg gut kenne.
Generell ist der Verkehr in der Gegend relativ gering, von daher wirst du dort kaum Probleme haben.
Einzig solltest du dich von dem Stück zwischen Ursensollen und Amberg fern halten. Das ist eine Bundesstraße und Hauptzubringer von der A6 nach Amberg. Macht definitiv keinen Spaß. Halte dich da eher etwas weiter westlich (z.b. via Ammerthal und Poppenricht) ab Ursulapoppenricht ist die Strecke dann wieder gut bis Grafenwöhr fahrbar. Den weiteren Streckenverlauf kenne ich nicht.
Die Oberpfalz ist insgesamt recht hügelig, wie fit in Punkto Höhenmeter bist du? Evtl. kann ich dir Alternativstrecken hier lang anbieten, denn die Gegend kann recht fordernd sein. Das ständige auf und ab geht mitunter mehr an die Substanz als konstante, lange Berge.
Hast du schon Übernachtungen geplant?

Ich verwende auch oft den Tourenplaner von Quäldich.de, der ist auch sehr gut und vor allem deutlich verlässlicher in Punkto Höhenmetern als GPSies.
 
Hallo mal wieder,
das Wetter war etwas durchwachsen die letzten Tage, nun soll es aber stabil sein und somit meiner Tour nichts mehr im Wege stehen.

Ich werde das ganze in 3 Tagen versuchen, mit einem Tag als Puffer zum schieben, falls ich es physisch nicht packe oder unterwegs doch zu viel anschaue.

Meine Stationen sind grob: München-Regensburg-Weiden-Cheb-Chemnitz-Berlin.

Danke nochmal für die Tipps.
Meine Höhenmetererfahrung hält sich in Grenzen und viel gefahren bin ich dieses Jahr auch noch nicht, mit dem Rucksack obendrauf wird es sicherlich eine Lektion in Leidensfähigkeit. Aber mal schauen, ich werde hier mal meine Erfahrungen posten.
Das wichtigste ist losfahren und im Moment habe ich da auch richtig Bock drauf.

Ich plane die folgene Route zu fahren:
München-Weiden
http://www.bikemap.net/en/route/2984076-munchen-weiden-oberpfalz-by-jetman/

Weiden-Chemnitz
http://www.bikemap.net/en/route/2984098-weiden-chemnitz-by-jetman/

Chemnitz-Berlin
http://www.bikemap.net/en/route/2984145-chemnitz-berlin-by-jetman/

Habe mich für Roadbike.net entschieden und es gleich bereut, es war nicht möglich die Route an einem Stück zu erstellen, die Seite ist dabei oft abgeschmiert. Mal sehen wie sich die App im Feld schlägt. Fand es gut, dass man speziell nach Rennrad geeigneten Strassen suchen konnte.
Unterkünfte suche ich mir auf dem Weg, ich bin gerne etwas spontan.
 
Na dann mal viel Glück:daumen:
Um Dich mal etwas anzuspornen, bin ich so frech und wette, dass hier nichts mehr von einer erfolgreich absolvierten Tour von Dir zu hören sein wird:D Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren und werde dann Abbitte tun.

Mal noch ganz sachlich: Die 500hm auf >200km kommen mir extrem wenig vor. Selbst im norddeutschen Flachland sind 400-500hm je 100km die Regel. Bikeroute-Toaster gibt auch deutlich zu wenig Höhenmeter aus, während gpsies immer zu viel ausgibt. Wenn Du auf der mittleren Etappe einen Schnitt über 24 fährst, würde mich das sehr überraschen. Also, immer sehr früh losfahren. Mit Städte angucken wird bei den Etappen nichts werden. Und ich kann Dir nur dringend empfehlen, Dir vorher zumindest Gedanken zu machen, wo Du denn übernachten willst. Musst es ja nicht vorher buchen. Auch Quartier suchen ist ein Zeitfresser.

Also, hau rein! Versuch macht kluch.
 
Ich benutze Komoot (fast täglich) in Verbindungmit einen iPhone + Powerbank und bin begeistert!
Der Vorteil ist, dass man das iPhone in der Trikottasche stecken kann (Bildschirm aus) und dann per Kopfhörer die Streckenanweisungen bekommt. Das Akku hält dadurch locker 8 Stunden durch und sollten die Tagesetappen länger sein, stecke ich das iPhone in den Pausen oder auch während der fahrt an den Powerbank.

Die Navigation und Planung bei Komoot funktioniert super, man muss nur aufpassen, daß man die Streckenpunkte auf die Straße setzt (und zwar auf der richtigen Straßenseite...) sonst will Komoot das man im Graben fährt... ;)

Mit Komoot kann man auch nach Rennrad geeignete Strecken suchen und dies funktioniert super. Komoot vermeidet auch Kopfsteinpflaster und
meidet (wenn möglich) sehr stark befahrene Straßen.

Auch kann man sich die ganze Strecke zu hause im WLAN herunter laden - damit braucht man nicht so viel Datenverkehr unterwegs.
Das ganze kostet natürlich was (ohne Sprach-Navigation ist das ganze kostenlos!).
Man kann sich einzelne Regionen kaufen oder gleich alle Regionen. Ich habe mir alle Regionen gekauft
(29,- Euro) - das ist vielleicht nicht ganz billig, damit habe ich aber (Sprach-)Navigation von für den halben Globus:
Screen Shot 2015-04-19 at 20.37.16.png


Ich finde es sehr viel Wert, dass ich nicht auf irgendein Bildschirm gucken muss beim fahren, sondern einfach die Kommandos im Ohr folgen muss. Ich kann mich aufs fahren konzentrieren und meine Umgebung in Ruhe angucken.

Hier meine von Komoot geplante Route für Pfingsten:
Screen Shot 2015-04-19 at 20.44.13.png
 
Zur ersten Etappe, Das Stück zwischen Wölsendorf und Nabburg kannst du getrost vergessen, das ist mit dem Renner nicht befahrbar. Ich würde hier westlich der Naab bleiben und von Brensdorf über Stulln nach Nabburg fahren.
Die 540 Hm für die ganze Strecke sind in der Tat unrealistisch. Alleine das Stück Teublitz-Pfreimd hat auf 36 km rund 100 Hm, und das ist wirklich nicht besonders bergig.
Ein Tipp noch wenn du noch etwas Höhenmeter raus nehmen willst, fahr zwischen Teublitz und Schwandorf östlich der Naab, parallel zur B15. Dort gibt es einen gut fahrbaren Radweg. Die Variante westlich der Naab ist allerdings schöner (aber auch halt etwas welliger.
 
Super, danke für die Tips. Eine Route in Bikemap zu editieren ist noch schwerer als sie einfach neu zu ziehen, ich hab's jetzt aufgegeben. Gut zu wissen dass man mit dem Renner dort teils nicht voran kommt.
Die Höhenmeter in den Tschechischen Bergen machen mir vor allem Sorgen aber wie gesagt, wenn es too much wird schalte ich nen Gang runter und fahre das Ganze in 4 Tagen. Ich hoffe ich kann das mit Bikemap tracken ohne zuviel Akku zu fressen.

Denke 180km gehen auf jeden Fall, bei 220km mit Bergen bin ich mir nicht so sicher :)

Ich werd mir jetzt noch nen paar Bananen an den Rahmen kleben und morgen früh geht's los.

@odinavatar: Witzig, die Route fahr ich mit'm Kumpel am 1. Mai auch, aber mit dem Crosser von Regensburg-Fürth-Pilsen (oder Karlsberg)- Dresden.

@Kendo: Challenge accepted
 
Hallöchen mal wieder,
nicht ohne zu erröten, habe ich festgestellt, dass nun schon ein paar Tage seit meiner Tour vergangen sind. Hier also nun, etwas spät *hüstel* mein Reisebericht.

Um es kurz zu machen, ich bin nicht bis Berlin gekommen. Ein Konglomerat aus verschiedenen Widrigkeiten hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es war trotzdem schön, auf jeden Fall eine Erfahrung aber ich würde es so nicht noch einmal machen.

Aber der Reihe nach:
Los ging es am Dienstag dem 21. April. Plan war, inklusive Puffertagen, irgendwann am Wochenende in Berlin zu sein, die Wettervorhersage war zu diesem Zeitpunkt Sonne pur.
Abfahrt war ca. gegen 10 Uhr in München Schwabing. Wie geschrieben bin ich mit einem Reiserucksack gefahren.
Mein Radl&Rucksack vorm Aufbruch:
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Die Strecke bis ca. Unterschleißheim war erwartungsgemäß viel befahren und nicht besonders schön. Ab da fingen dann die ruhigeren Landstraßen an. Ungefähr 10KM außerhalb habe ich dann auch gemerkt, dass ich mein Schloss vergessen habe, Umdrehen war keine Option mehr, ärgerlich. Ungefähr bei Kilometer 30 machte sich dann auch langsam ein nagender stechender Schmerz im rechten Knie bemerkbar. Ich habe die Platten von meinem Schuhen verstellt und meine Haltung verändert aber das hat nicht wirklich was gebracht. Landschaftlich war das Stück vor Regensburg sehr schön, hier gibt es viele ausgeschilderte Radwege, unter anderem die Hopfenrunde. Viele kleine Dörfer und relativ unbefahrene Strasssen. Bikemap hat mich auch auf kleine Abschnitte Schotterwege geführt aber alles machbar und nicht lang.


Im schönen Hopfenland:
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In Maiburg kam dann der nächste Dämpfer. Das Hinterrad verlor zügig Luft, kurz vor der Stadt war‘s vorbei. Ich hatte in meinem grenzenlosen Optimismus nichts dabei, außer ein wenig Werkzeug. Womöglich durch Intervention von ganz oben hatte ich meinen Platten aber direkt neben dem Hagebaumarkt Mainburg. Also, rein - Schlauch+Pumpe gekauft und auf dem Parkplatz rumgedoktort. Von einem neugierigen Rentner wurde ich auf die mögliche Ursache hingewiesen. Einen „Hopfennagel“ die vielfach auf den Feldwegen herumliegen, so war‘s dann auch Tatsächlich. Auf dem Bild gut zu erkennen. Die Pumpe konnte nichts, musste ich direkt umtauschen (Finger weg von den billigen!). Nach ca. einer Stunde war das Rad wieder flott.

Der rettende Baumarkt und der Patient:
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Der gemeine Hopfennagel:
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Nach diesem Intermezzo in der Mittagshitze, der verlorenen Zeit und dem schmerzenden Knie war meine Laune dann doch etwas angeschlagen. An den angepeilten 214Km habe ich da etwas gezweifelt aber ich wollte es nicht aufgeben. Also ein paar Müsliriegel rein und zügig weiter

In Regensburg wurde ich dann durch den Stadtverkehr arg gebremst, hinter der Stadt hab ich noch was gegessen und bin weiter. Jetzt ist mir aber auch gedämmert, dass ich es nicht bis Weiden schaffen würde. Das Zimmer dort wieder abgesagt und geschaut wie weit ich komme. Bis Schwandorf sollte es heute sein. Dort nach Zimmern gegoogelt und eine Pension in Kreith neben Schwandorf aufgetan. 17€ für ein Riesenzimmer mit eigenem Bad, zwar im Keller aber es war eh schon dunkel. Definitiv zu empfehlen für Leute die Abends nicht mitten in der Stadt sein müssen. [Pension Feuerer, Beim Bahndamm 1
92421 Schwandorf / Kreith].

An dem Tag bin ich 179KM mit 22KmH Schnitt in 7:54 gefahren. Hier die Strecke: http://www.bikemap.net/en/route/2987499-munchen-nach-schwandorf-200415/
Es war sehr heiß und sonnig, war schon ziemlich platt. Der Rucksack forderte auch seinen Tribut in Form von Wundrieb an den Achseln, es war aber nicht zu wild und ging ab dem nächsten Tag ganz gut.
Nur wenig Schäden am Astralkörper:
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Mittwoch:
Frühstück gibt es in der Pension nicht, aber sie können welches beim Gasthof um die Ecke ordern. Gut und reichlich, auf Sonderwünsche (Rührei mit Speck) wurde kostengünstig eingegangen (2€). Von dort ginge es recht schön über eine alte Landstrasse an der Naab entlang. Ich habe ordentlich reingetreten um die verlorene Zeit wieder reinzuholen. Gegen Mittag in Weiden habe ich dann aber die Schnauze voll gehabt. Ich hätte die Strecke eh nicht wieder gutmachen können und als Konsequenz durch die ganzen hübschen Städtchen zu Rasen war mir dann zu blöd. Ich hab beschlossen schön langsam zu machen und zumindest mal die Runde Marktplatz-Kirche-Rathaus in den schöneren Orten zu drehen. In Weiden hab ich mir dazu dann noch nen ordentliches Stück Kuchen reingefahren um die letzten Reste von selbstgemachten Freizeitstress abzuschütteln.

Das nächste Stück ging ziemlich kreuz und quer durch kleine Nester.
Irgendwo im Nirgendwo hinter Weiden:
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Das Navigieren hat etwas genervt, gegen Nachmittag zog es dann zu und wurde merklich kälter womit ich nach phänomenalen Vorhersagen nicht gerechnet habe. Das schlimmste war ein steter Gegenwind. Ich war schon kurz vor der tschechischen Grenze als es wirklich ungemütlich wurde. Plan war eigentlich durch Cheb im Norden durch die Berge zu fahren. Naja, ich hab Gas gegeben, vor Cheb kam ich dann aber doch in den Regen und konnte mich nur halbnass in ein Cafe in der Innenstadt retten.

Tristesse Boheme – Cheb:
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Die direkten Grenzwege sind schön und teils reine Radwege. Unangenehm überrascht wurde ich von der sehr schlechten Strassenqualität in Tschechien. Cheb selbst, zumindest was ich gesehen habe hat gelinde gesagt einen recht tristen Eindruck gemacht. Ich bin ca. gegen 17 Uhr stehengeblieben, ich hatte auch nix gegen Regen dabei. Nach einer Stunde rumsitzen ohne Besserung in Sicht, wurde mir klar, dass der Käs für heute gegessen war. Der gesprächsfreudige und wetterkundige Kellner versicherte mir, dass es auch morgen den ganzen Tag regnen würde. Das waren ziemlich frustrierende News. Hier habe ich dann beschlossen das ganze unterfangen abzubrechen und zurückzufahren.

Also im Regen zum Bahnhof. Da habe ich dann gemerkt, dass die Lokführer wieder streiken. Also Vogtlandbahn nach Marktredewitz und dort auf Buddhas Gutdünken bzgl. des Bahnfahrplans angewiesen. Es fuhr nichts mehr und ich war genötigt mir um 21Uhr ein Zimmer zu Suchen. Keine günstigen Pensionen, womit ich zähneknirschend im überkandidelten Bayrischen Hof zu 52.- (nach Handeln) abgestiegen bin. 123KM gefahren bei 19er Schnitt in 6:10

Hier meine gefahrene Strecke, von Cheb nach Marktredewitz bin ich mit der Bahn gefahren, im Zug ging mir dann der Akku aus. http://www.bikemap.net/en/route/2989071-aufnahme-vom-22-april-0920/
 

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Donnerstag

Das Frühstück war immerhin inklusive. Nach kurzer Evaluation der Wetterbedingungen (sehr Trüb aber doch Trocken) beschlossen es zu Versuchen. Also aufgesattelt und raus aus der Stadt. Anfangs auf einer viel befahrenen Landstraße (nicht zu empfehlen) danach wurde es ruhiger, schöne kleine Landwirtschaftswege. Aus diesen wurden dann recht beschauliche aber rennraduntaugliche Waldwege. Ich bin ein Stück nach Googlemaps gefahren weil Bikemaps nicht mehr lief. So bin ich dann auch mitten im beschaulichen Wald am großen Kronberg im Fichtelgebirge gelandet, hier musste ich dann schieben.
Wer sein Rad liebt der schiebt:
Anhang anzeigen 248905
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Hinterm Berg ein Kaffe im alten Pfarrhaus und weiter ging es:
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Trotz Zeitverlust war es doch recht beschaulich. Im Vogtland war es dann recht hügelig aber doch recht schön, hier kam dann auch die Sonne wieder durch. Es lief hier wieder recht gut bis ich in einem der Orte meine Beinhaltung verändert haben muss und die Schmerzen im Knie schlagartig zuschlugen. Am Tag vorher waren sie recht Milde, aber ich habe es wohl übertrieben, bin dann recht vorsichtig und langsam gefahren. Gegen Nachmittag war ich dann in Zwickau, nach einer kurzen Runde durch die Stadt dann weiter Richtung Chemnitz. Schon vor Zwickau war der Verkehr recht unerträglich, ich wollte flott in Chemnitz ankommen und bin teils Bundesstrasse gefahren. Es ging viel kreuz und quer, teils echt schön, teils frustrierend und gefährlich.
The Good...:
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The Bad & Ugly:
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Gegen 19:30 kam ich dann in Chemnitz an, die Schmerzen waren ziemlich stark und um irgendwas dauerhaftes zu vermeiden bin ich am nächsten Tag die letzte Etappe mit der Bahn gefahren.


An dem Tag waren es 154km mit 20er Schnitt in 7:40 Stunden.
Hier die Strecke, obacht übler Waldweg!
http://www.bikemap.net/en/route/2990244-marktredwitz-chemnitz/#/z9/50.37349,12.6123/terrain
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Alles in allem haben mir die Knieschmerzen am meisten die Tour versaut, es war eine komische Geschichte, da es beim Laufen überhaupt nicht schmerzte. Habe mal ein bisschen rumgelesen und mit Tipps geholt, da diese aber allesamt mit Aufwand (Orthopäden, Gymnastik, genaues Einstellten des Rades) verbunden wären und ich mit meinen anderen Radln keine Probleme habe, habe ich das Radl einfach wieder verkauft. Das Rennrad hat sich für mich als eh nicht optimal erwiesen. Mit Rucksack oder mehr Gepäck macht es weniger Spaß, habe auch gemerkt dass ich bevorzugt Wald- ,Fluss- und Feldwege fahre und das nicht wirklich praktikabel ist. Werde mir langfristig einen schönen Crosser/Radonneur aufbauen und bis dahin mit meinem alten Crosser fahren.
Meine angestrebten 200KM wären ohne den knieschmerz machbar gewesen aber für mich einfach zu hektisch, ich werde in Zukunft die 150 anpeilen, ich guck mir zu gern Zeug an und Streckenrekorde kann ich Tagesweise von München fahren.

Auch das Wetter war entgegen der Vorhersage gerade so fahrbar, am zweiten Tag musste ich früher aufhören und durch den Wind habe ich einiges an Frust gewonnen und an Zeit verloren. Die Streckenführung mit Bikemap würde ich mal mit einer 2 bewerten, ein paar kleine Schotterstücke waren dabei, die App hat aber teils gesponnen ist eingefroren oder verband sich nicht. Ist noch ein Stück zur problemlosen Nutzung.

In der Rückschau war es schon ein schönes Stück aber vom Setup und der Strecke her eindeutig verbesserungswürdig.

Zum Ende habe ich dann nooch eine Runde über das Tempelhofer Feld gedreht bevor es dann 2 Tage Party in der Hauptstadt gab... Zurück bin ich dann am Montag mit der Bahn, (es hat an dem Tag im Fichtelgebirge tatsächlich geschneit!) in den Bummelzügen, 11 Stunden für schlappe 30 €.
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Unter meinem Nick Jetman findet ihr bei Bikemap die Strecken die ich eigentlich geplant haben: München-Weiden, Weiden-Chemnitz und Chemnitz-Berlin.
 
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Freut mich sehr, doch noch mal was von Dir gehört zu haben:daumen: Hätte ich nicht mehr mit gerechnet. Schön geschriebener Bericht.
 
Na fein, der Verlorengegangene meldet sich doch noch mal :) !
Toller, ehrlicher Bericht mit gutem Resümee !
Nun hast Du eigene Erfahrungen und kannst wenigstens mitreden. Die 200 km am Tag wollte ich mir am Anfang auch nicht ausreden lassen. Meine Rechnung ging in die Richtung: wenn ich nach Arbeit (Handwerk) noch 70 km abspule, schaffe ich im Urlaub locker die 100 am Vormittag und den Rest am Nachmittag. Leider ist dem nicht so. Vielleicht am ersten Tag, wenn man noch frisch und voller Elan ist. Doch irgendwann kommt das Unvorhergesehene, in Form von Druckstellen vom Rucksack, Schmerzen, Plattfuß, einer Steigung nach der anderen, dazu noch Wind ...und nicht zuletzt der Zeitdruck.
Also, ich kenn das alles auch :) !
Ein Randonneur mit Gepäcktaschen und 130 - 150 km am Tag sind optimal, zu mindestens sehe ich das so ...

Ride on
-firlie-
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Tour, toller, ehrlicher Bericht:daumen:. Nur......wie kann man ohne Lupu und ohne Ersatzschlauch bzw Flickzeug losfahren????? Da musste ich schon ein wenig schmunzeln......das passiert dir bestimmt nicht mehr;)
Ansonsten würde ich, wenn ich sowas planen nochmal würde, Tagesstrecken von max. 150km anstreben. Klar schafft man auch 200km oder mehr, aber du willst doch auch mal die Landschaft genießen und irgendwo in Ruhe ein Päuschen machen ohne dass die Ansgt mitfährt dass die der Tag ausgeht.......und ein Hefeweizen muss ja auch mal drinn sein:bier:
 
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