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Mentale Blockade

M-I-K-E

Der Antiheld für Geld
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7 Juni 2012
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Popokopfcity in der nähe von Aachen
hi. Ich wurde im Dezember 2012 von einem Auto angefahren das die Vorfahrt missachtet hat und kam so zum Sturz.
Obwohl nicht viel passiert ist (verbogenes Laufrad und ein paar leichte Blessuren) merke ich das mir jetzt irgendwie immer noch der ´´POP`` fehlt das heißt auch wenn ich auf der Vorfahrtsstraße bin bremse ich wenn ich sehe, dass ein Auto aus einer Seitenstraße kommt, außerdem sitze ich nicht mehr so entspannt auf dem Fahrrad wie vor dem Unfall (im normalen Straßenverkehr).

Weiß jemand was ich gegen das Problem machen kann und wie ich wieder zu meinem alten Fahrverhalten zurück finde?

LG M-I-K-E
 
Hallo Mike,
mir ist das gleiche auch passiert vor gut einem Jahr.
Ich habe daraus die Lehre gezogen:Verlasse Dich nie darauf, das der andere Verkehrsteilnehmer dich sieht. Ich fahre seit dem auch viel passiver und jederzeit Bremsbereit.
Natürlich kann ich nicht mehr so frei fahren wie vorher, aber Ich persönlich sage mir immer wieder:scheiß drauf, Gesundheit geht vor und soviel Zeit verlier ich jetzt deswegen auch nicht":
 
auch wenn ich auf der Vorfahrtsstraße bin bremse ich wenn ich sehe, dass ein Auto aus einer Seitenstraße kommt,

Sowas nennt sich Lerneffekt. Mach dir keine Sorgen, alles normal.

Bei manchen braucht es einen Unfall bis sie kapieren, daß man sich nicht auf die Regeltreue der übrigen Verkehrsteilnehmer verlassen kann, schon gar nicht als Radfahrer (Ok, bei mir warens 2 Unfälle). Andere lernen es nie.

Im Stadtverkehr muss man, meiner Erfahrung nach, immer mit allem rechnen. Wenn man da auch nur ein paar Sekunden unaufmerksam ist, kann es ganz schnell eng werden. Ich scanne immer alle Kreuzungen, wenn ich mich ihnen nähere und versuche auch immer zu wissen, was gerade hinter mir los ist.

"Grüne Ampel"? Das besagt gar nichts. Man muss selber genau beobachten, ob da nicht ein Spinner noch vorher schnell Abbiegen will oder ähnliches.
 
Das ist ein ganz natürlicher Reflex nach einem solchen Vorfall. Man nennt das Trauma. Das wird vermutlich etwas besser im Blick auf das Panische. Aber insgesamt ist es ein lebensbewahrender Reflex.
 
Das wird im Lauf der Zeit besser, d.h. die Panik wird verschwinden. Vermutlich wirst du aber vorsichtiger bleiben als vor deinem Unfall. Ist das schlecht?
Nach 2 Stürzen 2011 und 2012 bin ich nach mittlerweile 10 Monaten immer noch extrem vorsichtig, was Kurven angeht. Meine Kumpels rollen mir auf Abfahrten deshalb auch davon. Ich kann damit leben. Wenn du das nicht kannst, musst du dir einen Psychologen (Mentaltrainer) suchen.
 
Hi, was mir geholfen hat, ist solche Situationen zu antizipieren und vorab mögliche Ausweichrouten zu scannen. Einfach ein Spiel draus machen und an jeder Kreuzung, egal ob einer kommt oder nicht, einfach mental die Kreuzung analysieren und sich zu fragen, wohin man ausweichen kann. Ungefähr so, wie in diesem Videotutorial:

http://vimeo.com/channels/fixednus/2626739

Ich halte prinzipiell bei Rot, das Video hilft aber dabei sich zu überlegen, was man machen kann wenn man Vorfahrt hat und jemand einfach rausfährt, Fußgänger in den Weg latschen, etc.. Was man am Video sehr gut sehen kann, ist die zentrale Rolle, die die Positionierung dabei spielt - Pi mal Daumen kann man sagen, je weiter am linken Rand der rechten Fahrbahn man ist, desto mehr Optionen hat man und desto besser wird man gesehen.
 
mir wurde vor knapp 2 Jahren auch die Vorfahrt genommen und ich bin über ne Motorhaube geflogen. Seitdem und vor allem kurz danach habe ich immer noch riesen Respekt vor von rechts kommenden Fahrzeugen, auch wenn ich selber Auto fahre.
Ist zwar über die Zeit besser geworden und manchmal vergesse ich es ganz, aber vollkommen "geheilt" bin ich nicht.
Das wichtigste ist, denke ich, wieder aufs Rad zu steigen und -wie hier schon geschrieben- vorsichtiger und umsichtiger zu fahren.
Wenn man immer versucht, die Verkehrssituation vor, hinter und neben einem im Blick zu haben, dann hat man auch immer genug sichere Ausweichmöglichkeiten im Petto.
 
Mittel der Wahl ist die Akzeptanz in diesem Fall. Es ist passiert, es ist glimpflich ausgegangen und es ist gibt keinen bleibenden Schaden. Es ist eine völllig normale Rekation und auch bitternötig, dass sich hierbei ein gewisser Respekt vor der Sache einstellt. Dennoch gilt: so früh wie möglich auf das Rad, weiterfahren und versuchen, etwas positives daraus zu ziehen. In diesem Fall z.B. genannte Ausweichmnöver planen. Ansonsten gilt es Verhalten zu vermeiden, dass Erwartungseffekte hervorruft - "von allen Verkehrseilnehmern an diesem Tag wurde gerade ich angefahren", "hoffentlich sieht der mich da an der Kreuzung, der fährt mir bestimmt rein" - solche Überlegungen sind fatal, jedoch klassisch. Ansonsten mit Fakten konfrontieren: wieviel km bist da auf dem rad gesessen, wie oft hat es dich dagegen erwischt z.B.
Weniger schön ist dagegen auf den ersten Blick eine Erkenntnis, dass vielleicht auch Du etwas dazu beigetragen hast. Tempo, Voraussicht, Bremsverhalten, etc. und reflektieren.

"Konnte man mich sehen?" - "Wieso hat er es (dann) nicht?" etc.
 
An die Promillegrenze herantrinken (angstlösend, mutsteigernd) und Scheuklappen aufsetzen.
Fitness steigern und auf survival of the fittest bauen... :confused:
Vielleicht verschafft auch eine Lobotomie Linderung? (Mal mit dem Hausarzt besprechen.)

SCNR
hahahaha selten so gelacht. super Antwort.☺☻
 
Hallo,
zum Glück ist mir noch nie etwas passiert,beim Radfahren,aber da ich ein Muffengänger(Angsthase)bin, agiere ich an jeder Kreuzung/Zweigung,so was von vorsichtig(ängstlich)..man sagt ich wäre ein Muffengänger...:(:eek:!
Damit kann ich aber locker leben:bier: !!!!!!!!!!!!!!!
Allen eine sturzfreie und unfallfreie Fahrt!!
Walre
 
Das wird im Lauf der Zeit besser, d.h. die Panik wird verschwinden. Vermutlich wirst du aber vorsichtiger bleiben als vor deinem Unfall. Ist das schlecht?
Nach 2 Stürzen 2011 und 2012 bin ich nach mittlerweile 10 Monaten immer noch extrem vorsichtig, was Kurven angeht. Meine Kumpels rollen mir auf Abfahrten deshalb auch davon. Ich kann damit leben. Wenn du das nicht kannst, musst du dir einen Psychologen (Mentaltrainer) suchen.

Ähnliche Erfahrung hab ich auch gesammelt.
Letztes Jahr hatte ich um Haaresbreite einen Crash, den konnte ich mit einer Vollbremsung noch verhindern. Bis auf einen Bremsplatten hinten ist Gott sei Dank nix weiteres passiert. Man wird auf jeden Fall "vorsichtiger" und die nächste Zeit etwas unsicher.
Dieses Jahr dann der Super Gau. Bei einer Paßabfahrt, kurz vor einer Kurve Reifenplatzer vorne. Ich kann mir zwar selbst nicht erklären wie ich zum Glück den Sturz verhindern konnte. Als ich den Schlauch wechselte und wieder auf´s Rad stieg, war der Rest der Abfahrt gelaufen! Ich war froh als ich unten war. Wir sind unten angekommen noch eine kleine Runde gefahren, ich war dann so unsicher und hatte für diesen Tag gar keinen Bock mehr zu fahren und brach ab.
Seitdem fahre ich jetzt jede Abfahrt deutlich langsamer als zuvor. Ich denke, daß das wieder eine Zeit dauern wird, bis man daran nicht mehr denkt.
Mir ist aber auch völlig egal, wenn andere Kollegen die Abfahrt schneller angehen. Für mich war es vielleicht eine "tolle" Erfahrung. Toll deshalb, da es ja immerhin glimpflich ausgegangen ist.
 
Bin vor 22 Jahren mal in Südtirol über ein Auto geflogen das mir die Vorfahrt nahm,mache heute noch einen leichten Bogen wenn ein Auto schnell aus einer Seitenstrasse auf mich zukommt,selbst wenn es dann bremst.
Gruss
Michael
 
Mir wurde auch schon von einem Auto die Vorfahrt genommen, Krankenhausaufenthalt etc. Die ersten Ausfahrten nach dem Unfall war ich noch etwas schreckhaft aber nach ein paar Wochen war wieder alles wie vorher.
 
Hi

bekomme an Kreuzungen auch immer ein unwohles Gefuehl. dies ist so,seit dem eine Frau ausserorts mir die vorfahrt genommen batte. Ich vollbremsung und mit dem Roller in ihre Tuere. Hatte von den 60kmh dank Vollbremsung zum Glueck nurnoch Schritttempo drauf.

Letztes Jahr, ich meine erste Motorradausfahrt.....alter Mann faehrt auf die Kreuzung,ich durch einen herzhaften Schlenker einen Crash vermieden.

was hier schon angesprochen wurde, man kann es sich antrainieren, unbewusst sich einen "Fluchtweg" zu suchen. Dies wird im Buch "obere Haelfte des Motorrades" schoen beschrieben.

oder das man bei einem unvermeidbaren Crash versucht uebers auto zu kommen, da die steife Dachkante der aktuellen Autos leider meist schwere Verletzungen sorgen:-/......bei den SUVs wirds natuerlich noch schwerer.

Ich denke eonen gewissen Respekt kann sicher nicht schaden;-)


Gruss Roland
 
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