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Macht ein Powermeter Herzfrequenzmessung überflüssig?

sieben

Hochdruck-Luftpumpe
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Hallo zusammen,

Bislang trainiere ich anhand eines recht ungenauen Fitnesstrackers am Handgelenk. Für mich als Feierabendradler hat das soweit gereicht, um meine gefühlte Anstrengung an irgendetwas quantifizieren zu können.

Ich möchte mir nun ein Powermeter samt Radcomputer zulegen und stehe vor der Wahl, diesen zusätzlich mit einem Brustgurt auszustatten. Wenn man nun seine gebrachte Leistung anhand des Powermeters in absoluten Zahlen ablesen kann, bringt einem die HF noch einen nennenswerten Mehrwert an Information für das 08/15-Training?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von 406heijn

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Hi

den Fitness-tracker würde ich mal getrost vergessen...
Ansonsten stellt sich die Frage, was du unter 08/15-Training verstehst.
Ich versteh darunter, 2x die Woche einfach irgendeine , hm, 30-50km-Runde? zu fahren. Eventuell noch mit dem Ziel, jedesmal schneller zu sein- aber sonst ohne Struktur. Ohne zu berücksichtigen, was GA1, GA2, EB, SB, aerob, anaerob Schwelle und das entsprechende Training bedeutet.
Wenn es das so in etwa ist, was du unter 08/15 verstehst, dann solltest du dich fragen, was dir ein Powermeter bringt, was dir das fahren nach Puls nicht bietet. Das wäre dann so, wie unbedingt ein 200PS Auto fahren wollen, aber was die Beschleunigung, Straßenlage und Höchstgeschwindigkeit angeht, nur 50PS nutzen zu wollen.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von 406heijn

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...ach so, ich hab noch was vergessen:
Ich hab nun lange Jahre mit Pulsuhr trainiert- zunächst viel Laufen, wenig bis gar kein Rennrad. Jetzt, seit ein paar wenigen Jahren, umgekehrt.
Dadurch kann ich die Belastungen, mit denen ich unterwegs bin, längst recht genau einschätzen- auch wenn ich die Pulsmessung ganz bewußt mal nicht nutze. So allmählich wäre für mich eine Leistungsmessung, so empfinde ich es für mich selbst, eine Fortführung, die sich auf die Pulsmessung und die Einordnung der angezeigten Werte, aufbaut. Ich denke mal, diese Reihenfolge ist die Bessere, weil Leistungsmessung quasi mehr ins Detail geht-sofern man ums Fundament (Pulsbereiche) halbwegs bescheid weiß. Ich bin aber noch dabei, zunächst mir nötig erscheinendes Wissen über die Leistungsmessung anzueignen- ganz so profan scheint es mir nämlich nicht zu sein.
So beispielsweise nützt es nix, meinetwegen stur eine bestimmte Leistung fahren zu wollen, nur weil man weiß, dass man sie erreichen kann.
Beispielsweise hatte es vorher 15°, heute sind`s 30° und es geht nicht so viel zusammen- weil eben der Puls bei gleicher Leistung dann der limitierende Faktor ist und man wundert sich, dass man am Anschlag ist.
 
Danke für die informative Rückmeldung!

Ansonsten stellt sich die Frage, was du unter 08/15-Training verstehst.
Ich versteh darunter, 2x die Woche einfach irgendeine , hm, 30-50km-Runde? zu fahren. Eventuell noch mit dem Ziel, jedesmal schneller zu sein- aber sonst ohne Struktur.

Hehe, erwischt. Ob ich GA oder Schwelle fahre, richtet sich primär danach, wie viel Zeit mir zur Verfügung steht. Ich fahre nur zum Spaß und bin glücklich damit. :daumen:


Wenn es das so in etwa ist, was du unter 08/15 verstehst, dann solltest du dich fragen, was dir ein Powermeter bringt, was dir das fahren nach Puls nicht bietet.

Hm tja, gute Frage. Wenn man da mal ganz ehrlich ist, ist es vor allem Spieltrieb und Neugierde, um während der Fahrt direkt zu sehen, was ich eigentlich so latsche und wie gerade die Form so ist. Ohne Faktoren wie Wind oder Steigung, wodurch sich ja die Geschwindigkeit nicht als Anhaltspunkt eignet. Dass man damit noch etwas effektiver trainieren kann, wäre in dem Fall wohl weniger relevant.

Aber Statistiken gucken hinterher macht mir immer viel Spaß. :)
 
Spieltrieb und Neugierde...... ohja, das kann leider mit der Zeit in pures "Will haben" umschlagen- kenn ich aus anderen Bereichen nur zu gut.
Und weißt du, was? Dagegen kann man recht wenig tun. Also, wenn`s übermächtig juckt, dann muss man kratzen.
Ich denke, der Hinweis darauf, dass ein Leistungsmeßsystem nicht so ganz billig ist- geschenkt. Wirst du wissen.
Aber ganz realistisch betrachtet, aufgrund deiner Rückmeldung, hast du zunächst mittels Pulsmessung noch reichlich Potential.
Wenn aber das reale niedergerungen wird- dann mußt du wohl deine Neugierde befriedigen- deine ganz eigene Entscheidung die dann ja aber nun nicht so ganz rational sein könnte. Dann braucht man auch nicht mit erhobenem Zeigefinger schreiben ;)
Ist nicht irgendwie angepißt oder so gemeint- du verstehst?
 
Im professionellen Bereich macht ein Powermeter die Herzfrequenzmessung komplett überflüssig. Solche Trainingspläne beinhalten immer nur Leistung- und keine HF Daten. Die HF Messung wird nur noch zur Regeneration herangezogen oder um festzustellen ob eine Krankheit im Anmarsch ist. Dazu bedient man sich der HRV Messung um das Training mit Powermeter ideal zu steuern.

Die HF Messung beim Training scheidet schon deswegen aus, weil viel zu viele Faktoren die HF beeinflussen die nichts mit dem Training zu tun haben. Trinkst Du Kaffee oder hast Alkohol getrungen ist die HF schon zu Beginn des Trainings höher als gewöhnlich. Das sagt aber nichts über Deinen Leistungszustand aus.

Als Hobbyfahrer würde ich trotzdem nicht auf einen HF Messer verzichten, da man bei Profis immer davon ausgeht das sie kerngesund sind und sich bis zur Leistungsgrenze belasten können. Bei uns Hobbyfahrern ist das aber nicht immer der Fall. ich handhabe das immer so, ist mein Puls 20 Schläge höher als normal fahre ich entweder gar nicht oder nur sehr leicht nach Gefühl und nicht nach dem Powermeter.

Garmin Computer bieten im Zusammenspiel mit einem Powermeter und einem HF Messer einen Leistungsindex an. Das passt eigentlich als grobe Schätzung sehr gut. Für Profis spielt das aber keine Rolle.
 

Nein, kein Unsinn.
Auch im nicht professionellen Bereich ist das so.
Für jedermann Nutzbare Plattformen wie Trainerroad, Zwift, Xert, etc. steuern das Training ausschliesslich nach Leistung und NICHT nach Herzfrequenz.
Macht ja auch Sinn.

Ich lasse indoor und outdoor meinen Pulsgurt rein informativ mitlaufen, Trainingssteuerung mach ich darüber schon lange nimmer.

Nach der Lektüre von https://www.amazon.de/Wattmessung-Radsport-Triathlon-Hunter-Allen/dp/3936376735/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=2N5ZPVQ9D5F54&keywords=wattmessung+im+radsport+und+triathlon&qid=1570028638&sprefix=wattmessung%2Caps%2C188&sr=8-1 versteht man auch warum Trainingssteuerung nach Leistung absolut Sinn ergibt.
 
selbst wenn man die Steuerung per Wattmessung macht, kann die Zusatzinformation dennoch Sinn machen.
z.B. wie stark der HF Draft bei gleichbleibener Belastung ist oder der HF Verlauf bei intermittierenden Intervallen

selbst trag ich höchst selten einen Gurt
 
Es gehören beide Messungen HF, Power und das subjektive Empfinden und mit TF eigentlich 4 Parameter zum strukturiertem Training dazu.






Aber,......
wer als Hobbylette, der nur aus Spass an der Freude fährt, trainiert wirklich, also so quasi richtig strukturiert nach einem ernsthaften Trainingsplan??
Jeder kann sich jetzt mal ganz ehrlich einschätzen,......Ping, und?
Brauchts das Ding wirklich???
Nö, eigentlich nicht.






Weil ich auch Zahlenverliebt bin fahr ich aber auch mit einem HF und PM durch die Gegend. Jetzt zum Zeitfahren ist es tatsächlich nützlich um das Pacing besser hinzukriegen. Aber sobald ich in der Gruppe unterwegs bin, kannst du den PM auch abstellen.
Ich bin ehrlich, ich wollt so ein Ding einfach haben :D
 
Wird wohl für die Mehrheit so zutreffen. Bringt mir ja auch nichts wenn der Leistungsmesser schön 300Watt anzeigt, die Pumpe aber kurz vor dem Kollaps ist und der Fahrer mit hochrotem Kopf Schnappatmung hat.....
 
Ein Powermeter macht schon Sinn. Man muss sich aber dann auch an die Trainingspläne halten, sonst ist es nur ein lustiges Spielzeug. Ich merke das immer im Training wenn ich ein Programm fahre und am Berg überholt werde. An der Bergkuppe dann die anderen wieder überhole weil sie einfach irgendwie durch die Gegend fahren.

Wer keinen Sinn in Trainingsplänen sieht kann sich das Geld sparen.
 
Ich finde ein Powermeter hilfreich und habe ziemlich früh damit angefangen zu fahren. Trotzdem nehme ich nebenbei die Herzfrequenz auf.
Das PM hat mir geholfen ziemlich schnell Erfolgserlebnisse zu haben, bzw wenig Frust, durch Einbrüche. Grad am Anfang habe ich damit gute Fortschritte gemacht und mir die Motivation erhalten. Inzwischen hilft's mir vor allem am berg, oder wenn ich mit stärkeren Fahrern fahre, um mich dabei nicht zu übernehmen. Dazu gehört aber auch der eine oder andere ätzende FTP Test und strukturiertes Intervalltraining im Winter auf der Rolle, im Sommer fahr ich meist einfach weil's Spaß macht ohne Struktur. Power to heart rate ist nach meiner Erfahrung eine ganz gute Metrik, die dir schön anzeigt, wie du mit der Belastung klar kommst, bzw ob deine Herzrate nach oben kriecht bei Dauerbelastung oder sich konstant hält. Auch deine Entwicklung kannst du ganz gut damit aufnehmen, du wirst sehen, wie sich deine Powerzonen nach oben aufmachen, bzw du mehr bei gleicher Herzrate leisten kannst.
 
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Für o8/15 Training brauch man ja gar nichts. Kurze Trainingseinheiten wie die von Trainerroad für Kurzzeittrainierer kann man sehr gut über den PM steuern ohne HF.
Wenn Du aber lange Intervalle fährst ab 15 Minuten,oder Zeitfahren oder Marathons, dann gibt die HF eine Möglichkeit sich nach oben hin zu begrenzen und zu hohe Beanspruchung zu vermeiden. Die Leistungsdaten erreicht man eben nicht jeden Tag und je länger die Einheit dauert umso weiter gehen die PM zahelen runter. häufiger muss man iedrigere Leistu. Die HF zeigt halt wie der Körper auf Leistungen reagiert. Das wäre z.B. bei langen Touren schon interessant was der Kreislauf da macht, z.B. bei Hitze, Krämpfen etc. Ich denke aber auch man kann mit einem PM besser steuern und die HF als biologischen Parameter mitlaufen lassen.
 
Nein, kein Unsinn.
Doch, immer noch. Einfach nochmal Lesen, was geschrieben wurde. Ich hab's im Zitat extra hervorgehoben.

Und als Folgeaussage daraus: Jeder vernünftige Trainer lässt gemessene HF-Daten, sowie auch persönliches Empfinden (Feedback) seines Schützlings in die Trainingsbewertung und somit indirekt, oder auch ganz direkt (wie man's nimmt), auch in die Trainingssteuerung einfließen. Ob er die Pläne nun in Watt veröffentlicht, oder nicht.

Anderes Beispiel: Eine Sportlerin mit sehr krassen Pulswerten aus meiner Trainingsgruppe wird sogar ausschließlich über Puls gesteuert, weil es bei ihr aufgrund der Symptomatik (wäre jetzt zu aufwändig hier) eine bessere Einhaltung der Trainingszonen ermöglicht.

Coggan oder Friel (nicht festnageln, bei Namen bin ich mir unsicher) empfiehlt, die Auswertung "Zeit pro Zone" nur nach HF vorzunehmen, aus dem Grund, das die HF eindeutig nach Oben begrenzt ist. Das gehört mit zur Trainingssteuerung.

Ebenso der von Ronde schon angesprochene Begrenzer bei (insbesondere Berg-) Marathons.

Somit sind solche Aussagen wie oben, halt schlichtweg Unsinn.
 
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Nach längerer Überlegung würde ich einen Pulsgurt empfehlen. Man kann die biologischen Reaktionen des Körpers auf die Leistung besser abschätzen, herausfinden wann es mal Probleme gibt und Kalorien zählen. Daneben ist das Biofeedaback auch ganz hilfreich wenn man lange Touren fährt. Da nimmt die Leistung oft bei hoher Beanspruchung ab.
Für Trainerroad braucht man keinen Pulsgurt. So rum ist das wohl richtiger.
 
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