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Müdigkeit und Energiemangel differenzieren

solution85

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Wie differenziert ihr muskuläre Erschöpfung und Energiemangel. Mir ist es schon öfters passiert, das ich mich total schlapp gefühlt habe und dachte ich bin am Ende. Als ich dann aber nochmal ordentlich was in den Tank geworfen hatte, ging dann doch noch ordentlich was. Leider habe ich die Erfahrung auch schon öfters genau umgekehrt gemacht. Ich hau mir ordentlich was rein, aber es geht überhaupt nichts mehr.
 
Kenn ich. Der Körper ist keine Maschine. Jeder Tag ist anders.

Aber was erst einmal hilft: Vor dem Training ein bis zwei Stunden was essen. Nicht zu viel ist klar, aber eine Schüssel Müsli oder Haferflocken wirken Wunder. Nach einer Stunde aufm Rad immer was in Form von Riegeln oder Ähnlichem reinschieben
. Bei längeren Fahrten versteht sich.

"Ich hau mir ordentlich was rein, aber es geht überhaupt nichts mehr." Das ist denk ich dein Problemchen.

Ich hab letzte Woche meinen ersten 200er gemacht. Völlig unterschätzt. Viel zu hoher Puls. Resultat: Mittags ne Pizza und ein alkoholfreies Weizen haben dann den Tiger wieder Aufwachen lassen. War aber auf halben Weg echt fertig. Dachte das schaff ich nie. 100km sind für mich mit einem 30er Schnitt nie ein Problem, aber 200 ist dann doch was anderes.
 
Wie differenziert ihr muskuläre Erschöpfung und Energiemangel. Mir ist es schon öfters passiert, das ich mich total schlapp gefühlt habe und dachte ich bin am Ende. Als ich dann aber nochmal ordentlich was in den Tank geworfen hatte, ging dann doch noch ordentlich was. Leider habe ich die Erfahrung auch schon öfters genau umgekehrt gemacht. Ich hau mir ordentlich was rein, aber es geht überhaupt nichts mehr.
Interessante Frage. Bei Vieltrainierern spielt die energetische Frage eine große Rolle. Bekanntlich dauert es bis zu 2 Tage um stark entleerte Glykogenspeicher wieder aufzufüllen. Insofern gelingt es bei aufeinanderfolgenden Tagen nicht immer ausreichend Energie zurückzuführen. Auf diese Weise verstärkt sich die Entleerung über die Tage. Ich erlebe das auch immer wieder. Kürzlich hat bei mir mal wieder ein Gel Wunder geleistet. Das ist aber nicht immer so. Vielleicht ist man dann schon über den Punkt hinaus, korrigierend eingreifen zu können. Auch ich finde es nicht immer leicht die Ursachen klar auseinanderzuhalten. Immerhin versuche ich mich gut zu ernähern und bei harten Einheiten entsprechend mit Malto zu verpflegen. Das grenzt die energetische Fehlerquelle zumindest ein. Grundsätzlich denke ich, dass, wenn wir uns bei Grundlagenausdauerfahrten schwach fühlen, meist der Energiemangel schuld ist. Früher habe ich das oft unterschätzt. Anders ist es bei hochintensiven Intervallen. Da braucht man muskuläre Frische.

Aber wie gesagt, mir fällt es auch manchmal schwer das auseinanderzuhalten. Also lasse ich mich gerne von anderen belehren.
 
Kenn ich. Der Körper ist keine Maschine. Jeder Tag ist anders.

Aber was erst einmal hilft: Vor dem Training ein bis zwei Stunden was essen. Nicht zu viel ist klar, aber eine Schüssel Müsli oder Haferflocken wirken Wunder. Nach einer Stunde aufm Rad immer was in Form von Riegeln oder Ähnlichem reinschieben
. Bei längeren Fahrten versteht sich.

"Ich hau mir ordentlich was rein, aber es geht überhaupt nichts mehr." Das ist denk ich dein Problemchen.

Ich hab letzte Woche meinen ersten 200er gemacht. Völlig unterschätzt. Viel zu hoher Puls. Resultat: Mittags ne Pizza und ein alkoholfreies Weizen haben dann den Tiger wieder Aufwachen lassen. War aber auf halben Weg echt fertig. Dachte das schaff ich nie. 100km sind für mich mit einem 30er Schnitt nie ein Problem, aber 200 ist dann doch was anderes.
Was im Fall der Fälle hilft ist doch klar und war überhaupt nicht gefragt. Auf meine grundsätzliche Frage bist du überhaupt nicht eingegangen. Jeder verträgt bestimmte Lebensmittel anders. Haferflocken gehen bei mir überhaupt nicht, egal ob zart oder kernig. Ich Radfahren würde es vielleicht noch gerade so gehen, aber ist auch schon ein Glücksspiel. Beim Laufen aber kann ich die Uhr nach stellen, wann ich wegen Blähungen und Durchfall in die Büsche muss.

Hast Du ein konkretes Beispiel?
Hmm, das ist nicht so einfach, das es im Endeffekt ja auch eine subjektive Beobachtung ist. Wie sollte so ein Beispiel aussehen? Mir ist auch bewusst, das ich keine schwarz/weiß Antwort bekommen werden. Aber so ein paar Denkanstöße wären schon nicht schlecht.
 
Wir hatten mal die Ermüdung und ein Trainingsmodell besprochen.
https://milehightripodcast.libsyn.com/124-no-guessing-p2-with-dr-inigo-san-millan
Viele sind dauerhaft übertrainiert und bemerken es nicht. Da muss man dann mal Kompensationswochen pder Übergangsphasen einbauen.
Absonsten liegt es halt sehr stark an den Vorbelastungen der Vortage wie Dein Muskelstatus aussieht und auch die Befüllung mit Glykogen gehört dazu.
Während der Belastung würde ich nicht nur Maltodextrin nehmen sondern mit Honig oder Ähnlichem ergänzen. Ein Gel pro Stunde hilft auch.
 
Hmmm. fand schon, das ich auf deine Frage eingegangen bin. Aber gut. Dann fahr halt so weiter. Glaub mir. Ich kenne das Problem und finde die Antwort von @ronde2009 schon sehr hilfreich und informativ!

Übertraining kenn ich auch. Muskuläre Überlastung, Müdigkeit, Schmerzen durch Fehlhaltung etc. Das ist teilweise ein langer Weg bis man rausfindet was das Problemchen war. Aber im Grunde, weiss man das eigentlich immer direkt und die ganze Zeit über, wenn man sich keinen vorlügt! Der Mensch ist keine Maschine.
 
@solution85 Sich schlapp fühlen bei langen Belastungen, während der Ruhepausen zwischen Einheiten, bei kurzen Maximalbelastungen?
Man kann da sehr viele Situationen und Symptombeschreibungen eingrenzen.
Es ist zwar immer komplex aber man kann dann je nach Situation und Belastung auf die Beanspruchung schließen und die Ermüdungsbedarfe besser diskutieren. Wenn es um die Energieversorgung bei Zeitdauer x geht, dann wär das auch schon mal interessant da die Zeitdauer und die Belastung zu beschreiben.

Schon ein interessantes Thema aber auch etwas nebulös weil wir nichts außer HF, Leistung und Befindlichkeiten messen können. Ich finde es trotzdem interessant mal ein Fallbeispiel durchzugehen und bekannte Empfehlungen auszutauschen sowie Hypothesen aufzustellen
 
Ich kenne flaues Gefühl vom Magen ausgehend, wenn ich direkt vorher nicht genug gefuttert hab.

Und leere Beine, am Ende von langen Tempofahrten, übelstenfalls in Krämpfe übergehend. Das ist aber ebenfalls nachvollziehbar, wenn ich mir nur ein Gel gegönnt hab, oder halt am Ende noch etwas ins AllOut gehe.

Müdigkeit habe ich, wenn ich nicht genug geschlafen hab, aber das ist was anderes.

Andere Gefühle kenne ich nicht.
 
Wie differenziert ihr muskuläre Erschöpfung und Energiemangel.
Was ganz gut zur Unterscheidung hilft: Ist das Schwäche-/Erschöpfungsgefühl allgemein/überall im Körper (= Energiemangel) oder ist es nur in den Beinen (= muskuläre Erschöpfung). Mir ist klar, dass das nur ein ganz grober Richtwert ist, weil die muskuläre Erschöpfung gerade bei harten Einheiten mit Energiemangel Hand in Hand geht, aber evtl kann das ein Anhaltspunkt für dich sein, einfach mal versuchen, in den Körper hineinzuhorchen, ob man es "lokalisieren" kann. Schwer zu umschreiben.
 
Wann seid ihr eigentlich müde? Der Teutone ist ja nur müde, wenn er zu wenig geschlafen hat.
Ich hingegen unterscheide zwischen verschiedenen Müdigkeitsformen:

1. Ich fühle mich beim Training wie ein Held, werde aber 1 oder 2 Stunden nach einer harten Einheit müde und wünsche mir ein Powernap. Die Müdigkeit verfliegt aber wiederum nach dem Powermap.
2. Die Müdigkeit in der trainingsfreien Zeit ist andauerend oder kommt über längere Zeit wellenförmig immer wieder.
3. Ich fühle mich im Training unterhalb der Schwelle wohl, habe aber oberhalb Schwierigkeiten die Power zu bringen.
4. Selbst der L2-/GA1-Bereich fühlt sich schlecht an. Die Beine sind müde und wollen gar keine Leistung bringen. Das kann auch über Tage gehen, wenn ich überzogen habe.

Die Preisfrage lautet:
Wie ordnet man das ein? Welche der 4 Müdigkeitsformen sind als Warnsignal zu verstehen, nicht zu übertreiben? Wo liegen die Ursachen?
 
Wann seid ihr eigentlich müde? Der Teutone ist ja nur müde, wenn er zu wenig geschlafen hat.
Ich hingegen unterscheide zwischen verschiedenen Müdigkeitsformen:

1. Ich fühle mich beim Training wie ein Held, werde aber 1 oder 2 Stunden nach einer harten Einheit müde und wünsche mir ein Powernap. Die Müdigkeit verfliegt aber wiederum nach dem Powermap.
2. Die Müdigkeit in der trainingsfreien Zeit ist andauerend oder kommt über längere Zeit wellenförmig immer wieder.
3. Ich fühle mich im Training unterhalb der Schwelle wohl, habe aber oberhalb Schwierigkeiten die Power zu bringen.
4. Selbst der L2-/GA1-Bereich fühlt sich schlecht an. Die Beine sind müde und wollen gar keine Leistung bringen. Das kann auch über Tage gehen, wenn ich überzogen habe.

Die Preisfrage lautet:
Wie ordnet man das ein? Welche der 4 Müdigkeitsformen sind als Warnsignal zu verstehen, nicht zu übertreiben? Wo liegen die Ursachen? Alle vier sind ein Warnsignal.
 
Sorry ist was schiefgegangen….

ich meine jegliche Form vom Müdigkeit ist ein Signal, dass der Körper eine Pause braucht. Das bezieht sich auch auf Überlastung von Muskeln und Entzündungen. Im Grunde sind das ja auch Ermüdungen…

Regeneration ist wichtig.
Das „Problem“ beim Rennrad fahren ist, es ist der geilste Sport den es gibt und wie oft hab ich mir eine extra Schleife / größere Runde gegönnt obwohl ich körperlich schon ermüdet war.

ich hab den Eindruck, es wird im Amateur Bereich etwas zu viel Wissenschaft betrieben, anstatt in sich selbst zu horchen.
 
ich meine jegliche Form vom Müdigkeit ist ein Signal, dass der Körper eine Pause braucht.
Aber es ist ein Unterschied, ob der Muskel "akut ermüdet" ist, d.h. gerade eben bis zur Erschöpfung gearbeitet hat, ob der Muskel "schlapp-müde" ist, weil sich die Glykogen-Speicher noch nicht wieder aufgefüllt haben oder zu viel Laktat vorhanden ist, oder ob der Organismus als solches "erschöpft" ist, was auf eine absolute Verausgabung und/oder Übertraining hinweisen kann.

Das bezieht sich auch auf Überlastung von Muskeln und Entzündungen. Im Grunde sind das ja auch Ermüdungen…
Meines Wissens haben Entzündungen mit Ermüdungen erst einmal nichts zu tun. Entzündungsreaktionen im Körper können die unterschiedlichsten Ursachen haben.

ich hab den Eindruck, es wird im Amateur Bereich etwas zu viel Wissenschaft betrieben, anstatt in sich selbst zu horchen.
Der TE macht doch genau das, er horcht in sich hinein, bekommt nach seiner bisherigen Erfahrung aber nicht so eindeutige Ergebnisse als Rückmeldung und hat daher mal gefragt, wie das andere handhaben. Was hat das mit zu viel Wissenschaft betreiben zu tun?
 
Mir ist es schon öfters passiert, das ich mich total schlapp gefühlt habe und dachte ich bin am Ende.
Bist Du Dir zu 100% sicher dass Du diese Phase der Ermüdung durch die Einnahme von Nahrung "durchbrochen" hast?

Durch meinen Beruf (Schichtarbeit seit über 3 Jahrzehnten) und den damit verbundenen Umständen (erzwungener Schlafmangel usw.) ist eine meiner Erfahrungen, dass mein Körper auf den Schichtrhythmus mit Phasen der Schläfrigkeit/Müdigkeit reagiert wenn ich wach bin. Da kann ich die Uhr nach stellen. :D Und es ist egal ob ich dabei Sport mache oder eher untätig bin. Nur in der Dauer ist es unterschiedlich, aber nie länger als eine gute halbe Stunde. Danach wieder normal wach/aktiv.

Ergo: schau bitte mal, ob Du diese Phasen z.B. auf eine bestimmte Uhrzeit eingrenzen kannst? Unbedingt muss das nicht der Fall sein, denn jeder Mensch hat seinen eigenen Rhythmus und seine eigenen Lebensumstände. Aber vielleicht hilft Dir das ein bisschen für eine Erklärung.

Das Thema "muskuläre Erschöpfung" ist schon durchdiskutiert.

Viele Grüße!

Karl
 
Ich häng mich mal dran, da mir das Problem sehr bekannt vorkommt.
Mir geht es speziell auf längeren Strecken so, dass ich irgendwann einen Punkt erreiche, wo ich mich platt und müde fühle. Also eher nach schlafen, als nach essen.

Viertelstunde Pause, Stück Kuchen, Tasse Kaffee und plötzlich kommt lt. Strava am Hausberg noch ne PR raus. War also eher eine Art körperliche Erschöpfung/ leere Akkus obwohl es sich nach was anderem angefühlt hat.

Einen Hungerast kann ich davon durchaus unterscheiden, der fühlt sich anders an.

Mein Problem ist eher, dass das nicht immer zur selben Zeit, nach der selben Strecke oder sonstwie rational nachvollziehbar auftritt.

Trägt jetzt nicht zur Problemlösung bzw. Antwort auf die initiale Frage bei. Möchte damit einfach nur kund tun, dass ich das Problem kenne und nachvollziehen kann
 
Aber was erst einmal hilft: Vor dem Training ein bis zwei Stunden was essen. Nicht zu viel ist klar, aber eine Schüssel Müsli oder Haferflocken wirken Wunder.
Also wenn ich ein bis zwei Stunden esse ist das zu viel, so langsam kann ich nicht ;)

(Ich verstehe was du meinst, nur sprachliche Spielerei)

solutions Frage ist aber eine interessante, “Tank leer“ vs “Muskeln machen Feierabend“. In meiner Erfahrungswelt geht ersteres tendenziell mit ein wenig Dummheit einher, schlechte Reaktionen und so weiter, letzteres mit einer zunehmenden Verschärfung des Trittfrequenzkellerteufelskreises (mehr Leistung nur noch über dickeren Gang, was dann zur Folge hat dass “TF statt Kraft“ danach noch schlechter funktioniert)
 
Ich habe es ganz schlicht ausgedrückt einfach mal provoziert. Damit meine ich, den Hammermann zu rufen, ins Energiedefizit zu kommen. War zwar beim Laufen, aber dem Mechanismus der dahintersteckt, ist es egal.
Nach irgendwas zwischen 1,5 und 2 Stunden hab ich ganz deutlich zu spüren bekommen, dass ich mit dem Tempo drastisch runtermußte, wollte ich weiterlaufen. Muskuläre Ermüdung war es nicht, dafür lief ich von Anfang an zu langsam-dies zum Einen, zum Anderen macht meine Muskulatur tempo und dauerbezogen da noch nicht Feierabend.
Hab mal versucht, das Tempo wieder anzuziehen- außer ein paar, ganz wenige schnellere Schritte: keine Chance.
Daheim dann wollte ich etwas Süßes essen .Hab es aber so ca eine halbe Stunde lang nicht runterbekommen, trinken ging gerade so. Ich war so absout leer, dass ich schon ein Kribbeln in den Fingern verspürte. Ich wußte, was ich mache, war aber absolut im eigenen Grenzbereich. (Blick, Wahrnehmung, das alles war aber normal, auch wenn es mich leicht fröstelte.
So konnte ich es nun wirklich von muskulärer Ermüdung unterscheiden.
 
Bist Du Dir zu 100% sicher dass Du diese Phase der Ermüdung durch die Einnahme von Nahrung "durchbrochen" hast?
Ich denke in den meisten Fällen schon. Letztens bin ich frisch ausgeschlafen nach dem Frühstück im GA1 bis 2 los gefahren. Es ging nichts und alles fühlte sich schwerfällig an. Nach ca eineinhalb Stunden legte ich einen Stopp an der Eisdiele ein. Nach 3 Kugeln Eis hatte die fast die nächsten 2 Stunden deutlich mehr Energie.
 
Eis wirkt. Deshalb sind die meisten ja auch im Winter viel langsamer als im Sommer. Physikalismustheorien wie dass dies z.B. an der höheren Dichte der Luft läge sind kaum mit den eindeutigen Erkenntnissen des evidenzbasierten Radfahrens unter einen Hut zu bringen!
 
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