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Möglicher Tourstart in Düsseldorf-Offizieller Thread

wo soll man mit der Diskussion anfangen ? Beim Geld ? Die von der WZ kolportierten 6,5 Mio. Nettokosten (das soll dann wohl der Zuschuss sein) sind schon ein Wort. Das von FDP vorgebrachte Argument, das Geld wäre besser für Bildung/Schulen einzusetzen scheint mir eher in die Kategorie populistisch einzuordnen, da einfach unterschiedliche Geldtöpfe angesprochen sind. Die Tour steht m.E. eher im Wettbewerb zu anderen Sportereignissen / Events, die sich Düsseldorf leistet
 
Hi, ich hab da heute in der Zeitung gelesen, dass seitens der FDP auch bezweifelt wird, ob "angesichts der Dopingfälle der Radsport noch eine saubere Sportart" sei. Da springt mir doch der Draht aus der Mütze: mit dem Argument müsste doch nun jedes Fußballstadion geschlossen werden!
Hehe, die müssen sich auskennen. Wie hieß die Partei doch gleich damals ? Freie DoPer ... ?
 
Ich denke, jeder deutsche Bewerber würde bei der ASO sehr wohlwollend aufgenommen werden. Nur, warum sollte Düsseldorf 6,5 Millionen (plus irgendwas an ungeplanter Kostenüberschreitung) für so ein Ereignis ausgeben? Tourismuswerbung? Dafür kämen vielleicht Winter- oder Sommertourismusorte in Frage, die mit dem Hinweis auf den Radsport ihre Interessentenbasis erweitern wollen, aber eine Stadt wie Düsseldorf kann doch mit Radsport keine Touristen anlocken. Prestigewerbung? Wer die Kö hat, braucht zur Aufbesserung seines Rufs keine zwei oder drei Tage Radzirkus, an die sich ein paar Wochen später kaum noch jemand erinnern wird. Wenn schon Sport zur allgemeinen Imageaufbesserung, dann spart eine Stadt wie Düsseldorf besser noch ein paar Jahre und bewirbt sich dann für ein "richtiges" Sportgroßereignis. Unabhängig davon sehe ich nicht, dass Millionenausgaben aus der Steuerkasse für solche Zwecke auf absehbare Zeit denen vermittelt werden könnten, die die Steuern bezahlen müssen. Wenn sich irgendwo ein gewerblicher Großsponsor finden würde, der das zur Aufbesserung seines Prestiges finanzieren würde, dann könnte ich mir einen Tour de France-Start in Deutschland vorstellen, aber nicht zu Lasten öffentlicher Kassen.
 
Mit dem von Dir vorgebrachten Argumenten, gibt es noch jede Menge weiterer Streichkandidaten in Düsseldorf: Mir fällt da insbesondere die DOR (Deutsche Oper am Rhein) ein, die ganz erhebliche Defizite - Jahr für Jahr - einfährt. (Achtung Populismusverdacht...)
 
Ja, und der öffentliche Nahverkehr ist dort sicher auch defizitär, Kitas ebenfalls. Es ist aber ein Unterschied, ob Steuermittel in öffentliche Einrichtungen gesteckt werden, die dauerhaft den Bürgern zur Verfügung stehen und damit einen direkten Gegenwert für die Bürger der Stadt bieten. Bei einem 3-Tage-Sportevent, das zwar europaweit Aufsehen erregt, aber den Bürgern selbst eigentlich keinen Nutzen bringt, eher sogar Beeinträchtigungen und Belästigungen, ist das etwas anderes. Ich bin gespannt, wie das Olympia-Referendum in Hamburg ausgeht. Ein solches Ereignis hat einen ganz anderen Stellenwert und wird sicher auf eine breitere Zustimmung in der Bevölkerung treffen, ich habe trotzdem Zweifel, ob die Bürger es mehrheitlich haben wollen.
 
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Du hast mit dem Populismus angefangen. Natürlich ist der Nahverkehr defizitär, schau in den Rheinbahn-Jahresabschluss. Der Nahverkehr ist aber dann doch nicht so ganz mit einer Oper vergleichbar, denn in die Oper geht letztlich - seien wir ehrlich - nur ein recht elitärer Kreis. Auch im Fall der Oper kann der Nutzen für die Bürger hinterfragt werden.
 
Edit: ich gehe davon aus, dass die Stadt Düsseldorf eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt hat oder noch erstellen wird.
 
Natürlich kann der Nutzen hinterfragt werden, das gilt für alles, wofür die Stadt Geld ausgibt. Und letztlich ist es immer eine politische Entscheidung, was eine Stadt sich leisten will und wofür sie kein Geld ausgeben will. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es einen erheblichen Unterschied macht, ob Geld für ein dauerhaft den Bürgern zur Verfügung stehendes Angebot ausgegeben wird oder für ein einmaliges Sportereignis, von dem außer der Erinnerung nichts erhalten bleiben wird.
 
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Münster war ja auch im Gespräch als Startort. Der Stadtrat hat sich dagegen entschieden. Begründung war das eine Stadt die stark verschuldet die Schulden nicht hierfür noch erhöhen darf.
Ich hätte es gerne anders gehabt, kann die Begründung aber sehr gut nachvollziehen.
 
denn in die Oper geht letztlich - seien wir ehrlich - nur ein recht elitärer Kreis.
Ich finde es gut und richtig, dass öffentliche Einrichtungen auch dann gefördert werden, wenn diese nur von einer Minderheit genutzt werden, es diese aber nicht gäbe, wenn der Staat nichts dazugibt. Ähnlich wie auch bei Museen z.B..

Mit der gleichen Begründung hätte ich aber auch gerne eine öffentlich zugängliche Radrennbahn in der Nähe...
 
Alleine diese Ausgaben zu betrachten ist natürlich etwas kurzsichtig!
Hotel und Gastronomie könnten für einen Grand Depart mit etwa 60 Millionen Euro Einnahmen rechnen. Das ganze würde sich für die Region also durchaus rechnen.
Wundert mich also ehrlich gesagt das nun ausgerechnet die FDP nach der Mövenpick-Steuer dermaßen auf Distanz zu den Hoteliers geht :D ;)
 
Auf welcher Basis soll das denn berechnet sein? Dann müssten ja 60.000 Übernachtungsgäste je 1.000 € ausgeben, oder 30.000 je 2.000 €. Aber selbst das würde schon an den Kapazitäten scheitern, in Düsseldorf gab es am 31.12.2014 26.318 Hotelbetten.
 
Auf welcher Basis soll das denn berechnet sein? Dann müssten ja 60.000 Übernachtungsgäste je 1.000 € ausgeben, oder 30.000 je 2.000 €. Aber selbst das würde schon an den Kapazitäten scheitern, in Düsseldorf gab es am 31.12.2014 26.318 Hotelbetten.

Wie schon geschrieben, beziehen sich die Einnahme auf Grundlage der Gastro- und Hoteleinnahmen in der kompletten Region. Es ist während der Tour auch nicht unüblich das vom Tour-Tross Hotels im Umkreis von 50-60 km um einen Etappenort bezogen werden.
Ein Grand Départ gastiert insgesamt in der Regel vier Tage in der Startstadt (Teamvorstellung, öffentliches Training mit Programm im Village du Tour, Prolog und erste Etappe). Eine vorsichtige Kalkulation geht von 1 Million Besucher aus (wie z.B. in Rotterdam), eine positive Kalkulation kann auch von 2 Millionen (wie in Lüttich) oder sogar 3,5 Millionen (wie in Yorkshire) ausgehen.
Diese 1 Million (oder auch mehr Besucher) übernachten teilweise in der Region sofern sie eine etwas längere Anreise hatten. Jeder dieser Besucher wird aber garantiert an diesen Tagen irgendwo in Düsseldorf Essen und Trinken kaufen. Evtl. wird auch noch anderweitig in der Stadt eingekauft. Bei 4 Tagen Dauer der Veranstaltung sind 60€ pro Zuschauer im Schnitt nicht so unrealistisch ;)
Die Zahlen sind aus ner Untersuchung der Stadt Düsseldorf basierend auf den Erfahrungen aus Rotterdam, Lüttich, Yorkshire und Utrecht (ich schau mal ob ich noch den Link dazu find).

Edit: Hier der Link zur Studie von Deloitte
http://www.sportstadt-duesseldorf.de/tour-de-france-2017/

Unter Punkt VII sind die wirtschaftlichen Aspekte bei mind. 1 Million erwarteter Besucher aufgeführt. Die Kalkulation wurde laut Deloitte "konservativ", d.h. vorsichtig durchgeführt:
"- Direkte Steuermehreinnahmen Stadt EUR 1,9 Mio.
- Sonstige wirtschaftlichen Effekte (insbesondere Hotellerie und Gastronomie) EUR 57,2 Mio."

Dazu kommt noch ein Mediawert von 30 Millionen Euro für die Stadt.
 
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Danke für den Link. War interessant die Beschlussvorlage zu lesen!

Die Beschlussvorlage zeigt m.E., dass die Stadt seriös an die Sache herangeht. Unter dem Strich steht zwar erst mal der 6,2-Mio. Zuschuss für die Stadt, der vielleicht noch etwas höher oder niedriger ausfällt. Aber wenn tatsächlich 3 bzw. 4 Tage der komplette Tourtross in Ddorf verweilt - und alles was daraus finanziell erwächst (Hotellerie, Gastronomie, ...) ist nicht in den 6,2 Mio. enthalten - dann mögen vielleicht auch Skeptiker das ganze schon etwas weniger weniger kritisch sehen.

Morgen entscheidet der Finanzierungsausschuss und die Woche darauf dann der Rat. Ich bin sehr gespannt.
 
Wie schon geschrieben, beziehen sich die Einnahme auf Grundlage der Gastro- und Hoteleinnahmen in der kompletten Region. Es ist während der Tour auch nicht unüblich das vom Tour-Tross Hotels im Umkreis von 50-60 km um einen Etappenort bezogen werden.
Ein Grand Départ gastiert insgesamt in der Regel vier Tage in der Startstadt (Teamvorstellung, öffentliches Training mit Programm im Village du Tour, Prolog und erste Etappe). Eine vorsichtige Kalkulation geht von 1 Million Besucher aus (wie z.B. in Rotterdam), eine positive Kalkulation kann auch von 2 Millionen (wie in Lüttich) oder sogar 3,5 Millionen (wie in Yorkshire) ausgehen.
Diese 1 Million (oder auch mehr Besucher) übernachten teilweise in der Region sofern sie eine etwas längere Anreise hatten. Jeder dieser Besucher wird aber garantiert an diesen Tagen irgendwo in Düsseldorf Essen und Trinken kaufen. Evtl. wird auch noch anderweitig in der Stadt eingekauft. Bei 4 Tagen Dauer der Veranstaltung sind 60€ pro Zuschauer im Schnitt nicht so unrealistisch ;)
Die Zahlen sind aus ner Untersuchung der Stadt Düsseldorf basierend auf den Erfahrungen aus Rotterdam, Lüttich, Yorkshire und Utrecht (ich schau mal ob ich noch den Link dazu find).

Edit: Hier der Link zur Studie von Deloitte
http://www.sportstadt-duesseldorf.de/tour-de-france-2017/

Unter Punkt VII sind die wirtschaftlichen Aspekte bei mind. 1 Million erwarteter Besucher aufgeführt. Die Kalkulation wurde laut Deloitte "konservativ", d.h. vorsichtig durchgeführt:
"- Direkte Steuermehreinnahmen Stadt EUR 1,9 Mio.
- Sonstige wirtschaftlichen Effekte (insbesondere Hotellerie und Gastronomie) EUR 57,2 Mio."

Dazu kommt noch ein Mediawert von 30 Millionen Euro für die Stadt.

BÄM!
Was sagst du jetzt, Klugschwätzer @Reiner_2
 
Schon mal davon gehört, dass Wirtschaftlichkeitsprognosen bei Vorhaben der öffentlichen Hand nach aller Erfahrung nicht wirklich zuverlässig sind? Außerdem, besser ein Klugschwätzer als ein Dummdenker.:confused: Und kannst du mal erklären, was
bedeuten soll? Hört sich irgendwie nicht besonders klug geschwätzt an.
 
Schon mal davon gehört, dass Wirtschaftlichkeitsprognosen bei Vorhaben der öffentlichen Hand nach aller Erfahrung nicht wirklich zuverlässig sind? Außerdem, besser ein Klugschwätzer als ein Dummdenker.:confused: Und kannst du mal erklären, was bedeuten soll? Hört sich irgendwie nicht besonders klug geschwätzt an.

Kosten/Nutzen Berechnungen bei solchen Vorhaben sind -im Gegensatz zu deiner hanebüchenen Ansage ohne jede Begründung- recht präzise zu beziffern. Zumal man auf aussagekräftige Vergleichswerte (siehe Ausführungen von schille) zurückgreifen kann.

Zudem: Klugschwätzer impliziert ja bereits den Dummdenker, da nat. ironisch gemeint. Also lass stecken. :)

So, und "BÄM!" bedeutet soviel wie "... na Digger, dumm-wichtig daher gelabert, mit dem plumpen Versuch einen intellektuellen Tiefgang zu vermitteln, wie in den meisten deiner Posts (die ich beim stöbern im Forumgelesen habe), und direkt ausgekontert und eben als Klugschwätzer völlig bloßgestellt geworden". In diesem Kontext also als Schmähruf zu verstehen.
Na, verstanden?
 
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