Weil es diverse Ursachen für Kniebeschwerden geben kann, ist bei der Behandlung ein kleiner Rundumschlag erforderlich:
- Erster Gang gilt dem Orthopäden. Evtl. MRT, vor allem aber feststellen lassen, ob leichte X- oder O-Beine vorhanden sind und sich Einlagen für die Radschuhe verschreiben lassen, selbst wenn man sie für Straßenschuhe nicht braucht.
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Sattel tiefer stellen. Eine zu tiefe Satteleinstellung merkt eigentlich jeder recht schnell (müde Knie bei/nach jeder Ausfahrt), viel gefährlicher ist aber eine 1-2 cm zu hohe Satteleinstellung. Gerade Einsteiger tendieren dazu, den
Sattel maximal hoch einzustellen, weil die Knie bei kompletter Streckung des Beins besser durchblutet werden (die Durchblutung verbessert sich nach einigen Monaten fortdauernden Trainings von alleine). Wird dann bei zu hoch eingestelltem
Sattel versucht, sich an höhere Trittfrequenzen oberhalb 100 heranzutasten, führt das recht schnell zu heftigen Beschwerden (Sehnenentzündungen), die dann, solange der
Sattel zu hoch ist, auch niemals weggehen.
- Training auf der Rolle und vor allem Spinning vermeiden, bis die Beschwerden verschwinden. Auf der Rolle maximal 20-40 Min. fahren, Intervalle und hohe Wattzahlen vermeiden und bei Beschwerden sofort aufhören. Spinning im Studio komplett vermeiden, es gibt für angegriffene Knie nichts schlimmeres.
- Im normalen Training auf der Straße heftige Sprints vermeiden.
- Trittfrequenzen oberhalb 100 vermeiden.
- Mehrmals täglich Dehnung der Beinmuskeln.
- es kann sinnvoll sein, eine Woche lang morgens und abends je 400 mg Ibuprofen einzunehmen und in dieser Zeit keinerlei Training zu betreiben.
-sobald Training unter Beachtung der vorgenannten Punkte im GA1-Bereich schmerzfrei möglich ist und die Intensität behutsam gesteigert wird, nach jeder Trainingseinheit stets 400 mg Ibuprofen einnehmen (niemals vor dem Training!), bis die Beschwerden irgendwann komplett verschwunden sind und auch nach Belastungen nicht mehr auftreten.
In der akuten Phase der Knie-Sehnen-Entzündung kann man i.d.R. faktisch gar nicht mehr fahren, nicht einmal ein paar km mit dem City-Rad. Diese Phase dauert aber nur einige Wochen. Danach sollte man sich um die oben genannten Punkte kümmern und es dürfte alsbald eine recht schnelle Besserung festzustellen sein. Was von den o.g. Maßnahmen dann im einzelnen hilft und was überflüssig ist, lässt sich leider nicht wirklich feststellen. Ein MRT ist zur Abklärung sinnvoll, ob die Ursache bei den Sehnen zu suchen ist oder ein chronischer Schaden (Arthritis o.ä.) vorliegt. In der Regel sind überlastete Sehnen schuld.