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Kette fetten

Re....tourkutschenfahrer! Das war aber eine lahme Ente. Aber du darfst nochmal nachlegen -
Cave: Ich erbitte die Höflichkeit, einen erst sterben zu lassen, um ihn zu beschreiben! Gerhard Polt! Aber vmtl. zwecklos.
gähnende Grüße aus der Fahrradstadt Rendsburg Peter
Das Antidot gg. Wolffsburg und Hohenwestedt
PS: Wo ist das Wiesel? Im Italienischen sagt man dazu "attaca bottoni" – einer, der einem die Knöpf in die Joppen redet. Vielleicht gelingt es, mit zwei, drei insistierenden Fragen. Dann haben sie das Gefühl, dass der Gesprächspartner für sie nicht mehr ergiebig ist. (Gerhard Polt)
Mission accomplished!
geruhsame Grüße aus der Fahrradstadt Rendsburg Peter
Das Antidot gg. Wolffsburg und Hohenwestedt
 
Hallo,

ich möchte nach einiger Zeit noch mal den Faden aufnehmen.

Wie eingangs geschrieben wähnte ich, dass die Kette im Auslieferungszustand gefettet ist. Ist sie wohl nicht, das Zeug hat aber recht lange funktioniert. Die Kette war lange, relativ sauber und subjektiv reibungsarm. Wie geantwortet, ist es kein Fett sondern ein Öl/Wachs Gemisch oder nur Korrosionsschutzöl/-wachs.

Nun habe ich diese Kette geölt. Keine drei Umläufe später war alles schwarz. Optisch war die Kette davor recht sauber. Ich gehe davon aus, dass ich nun mit dem Öl den Abrieb unter den Röllchen (zwischen Bolzen und Rollen) mobilisiert habe.

Vor einiger Zeit hatte ich eine Kette mit Waschbenzin entfettet, bis das Waschbenzin klar blieb und mit geschmolzenem Kerzenwachs heißgewachst. Nachgewachst habe ich mit Kerzenwachs in Waschbenzin gelöst. Die Kette blieb relativ sauber, sieht man von einer geringen Korrosion ab. Nur an den Schaltwerkröllchen und Rollen sammelte sich das überschüssige Wachs, was ich entfernte. Die Korrosion war der Grund die Kette wieder zu ölen. Auch hier, keine 3 Umläufe und alles war schwarz. Auch hier vermute ich, den Abrieb unter den Röllchen herausgespült zu haben. Wenn es wirklich Abrieb ist, dann kann die Schmierwirkung nicht so toll sein. Da Wachs fest ist, kann der Abrieb nicht nach außen transportiert werden und die Kette bleibt sauber. An diese Stelle frage ich mich, wie gut wirklich Wachs dauerhaft schmiert. Wachs schmilzt je nach Mischung ab 45°C (billige Teelichter) bis 70 °C (härtere Kerzen) und 80-90°C für spezielle Hartwachse. Für gewöhnlich ist es fest, wenn auch weich bzw. hat wenig innere Reibung – es fließt aber nicht. Durch den Druck wird das Wachs verdrängt, da es fest ist fließt es nicht zurück. Der zurückbleibende Schmierfilm wird aufgebraucht und der Film kann sich nicht regenerieren. Öl könnte erneut den Schmierfilm aufbauen. Nach diesem Ansatz sollte Wachs nicht so gut schmieren wie Öl und mehr Reibung und Abrieb über die Zeit erzeugen. Auch beim Nachwachsen mit im Lösungsmittel gelösten Öl hat es die Mischung schwerer unter die Röllchen zu kriechen. Um dort hinzugelangen, muss das vorhandene Wachs gelöst werden, da es ansonsten den Spalt verschließt. Man müsste die Kette mit einem Fön temperieren.

Ich weiß noch nicht so recht...

Viele Grüße
 
Kerzenwachs ist doch viel zu dickflüssig

Nicht umsonst gibt es extra Kettenwachs das Zusätze enthält und besser in die Zwischenräume kriecht.
 
Hallo,

ich möchte nach einiger Zeit noch mal den Faden aufnehmen.

Wie eingangs geschrieben wähnte ich, dass die Kette im Auslieferungszustand gefettet ist. Ist sie wohl nicht, das Zeug hat aber recht lange funktioniert. Die Kette war lange, relativ sauber und subjektiv reibungsarm. Wie geantwortet, ist es kein Fett sondern ein Öl/Wachs Gemisch oder nur Korrosionsschutzöl/-wachs.

Nun habe ich diese Kette geölt. Keine drei Umläufe später war alles schwarz. Optisch war die Kette davor recht sauber. Ich gehe davon aus, dass ich nun mit dem Öl den Abrieb unter den Röllchen (zwischen Bolzen und Rollen) mobilisiert habe.

Vor einiger Zeit hatte ich eine Kette mit Waschbenzin entfettet, bis das Waschbenzin klar blieb und mit geschmolzenem Kerzenwachs heißgewachst. Nachgewachst habe ich mit Kerzenwachs in Waschbenzin gelöst. Die Kette blieb relativ sauber, sieht man von einer geringen Korrosion ab. Nur an den Schaltwerkröllchen und Rollen sammelte sich das überschüssige Wachs, was ich entfernte. Die Korrosion war der Grund die Kette wieder zu ölen. Auch hier, keine 3 Umläufe und alles war schwarz. Auch hier vermute ich, den Abrieb unter den Röllchen herausgespült zu haben. Wenn es wirklich Abrieb ist, dann kann die Schmierwirkung nicht so toll sein. Da Wachs fest ist, kann der Abrieb nicht nach außen transportiert werden und die Kette bleibt sauber. An diese Stelle frage ich mich, wie gut wirklich Wachs dauerhaft schmiert. Wachs schmilzt je nach Mischung ab 45°C (billige Teelichter) bis 70 °C (härtere Kerzen) und 80-90°C für spezielle Hartwachse. Für gewöhnlich ist es fest, wenn auch weich bzw. hat wenig innere Reibung – es fließt aber nicht. Durch den Druck wird das Wachs verdrängt, da es fest ist fließt es nicht zurück. Der zurückbleibende Schmierfilm wird aufgebraucht und der Film kann sich nicht regenerieren. Öl könnte erneut den Schmierfilm aufbauen. Nach diesem Ansatz sollte Wachs nicht so gut schmieren wie Öl und mehr Reibung und Abrieb über die Zeit erzeugen. Auch beim Nachwachsen mit im Lösungsmittel gelösten Öl hat es die Mischung schwerer unter die Röllchen zu kriechen. Um dort hinzugelangen, muss das vorhandene Wachs gelöst werden, da es ansonsten den Spalt verschließt. Man müsste die Kette mit einem Fön temperieren.

Ich weiß noch nicht so recht...

Viele Grüße
Mir ist es egal, wie gut oder schlecht das Wachs (in meinem Fall Flüssigwachs) die Kette schmiert. Hauptsache sie bleibt sauber und hält >10.000 km, und beides ist voll und ganz erfüllt.
 
Kerzenwachs ist doch viel zu dickflüssig

Nicht umsonst gibt es extra Kettenwachs das Zusätze enthält und besser in die Zwischenräume kriecht.
Wachs ist immer ein Feststoff - ansonsten wäre es Paraffinöl
Entweder wird das Wachs in Lösungsmittel gelöst oder liegt als Dispersion in Wasser vor. Am Ende des Prozesses trocknen diese und das Wachs liegt in seiner ursprünglichen, festen Form vor.
Wenn man dem Wachs etwas zusetzt, was es flüssig hält, dann verhält es sich wie Öl, mit all seinen guten und schlechten Eigenschaften.
Genau deshalb komme ich zum ... ich weiß nicht..
Am Ende bleibt nur die äußerliche Sauberkeit. Im Innern scheint es genau so auszusehen wie beim Öl. Sowohl bei Wachs wie auch Öl werden höhe Laufleistungen erreicht - zuletzt liegt es an der regelmäßigen Pflege., die braucht es Wachs ganz sicher.

Ein Aspekt kommt mir eben. Öl transportiert den Abrieb nach außen, ebenso könnte es feinen Staub auch nach Innen transportieren. Das festere Wachs könnte wie eine Dichtung wirken und hält den Schmutz aus dem verschleißkritischen Zwischenraum.
 
Ersetzt wird die Kette wenn die Kettenlehre auf 0.75 steht. Das ist je nach Einsatz bei ca. 7 - 10.000 km der Fall.
Wird bei 0,75 nicht auch eine neue Kassette fällig? Ich dachte, bei 0,5 ist die Grenze. Ich trau mich nur bis 0,5. Neue Kassetten könnte ich mir noch leisten, aber meine Kettenblätter stehen unter Denkmalschutz.
 
Wird bei 0,75 nicht auch eine neue Kassette fällig? Ich dachte, bei 0,5 ist die Grenze. Ich trau mich nur bis 0,5. Neue Kassetten könnte ich mir noch leisten, aber meine Kettenblätter stehen unter Denkmalschutz.
In der Regel ersetzte ich die Kassette mit jedem zweiten Kettenwechsel.

Aber das sieht wohl jeder anders. Kette bei 0.5, 0.75, 1.0 wechseln. Kassette immer mit Kette wechseln bis hin zu Kassette erst wechseln, wenn die Kette nicht mehr greift.
 
Wenn es wirklich Abrieb ist, dann kann die Schmierwirkung nicht so toll sein. Da Wachs fest ist, kann der Abrieb nicht nach außen transportiert werden und die Kette bleibt sauber.An diese Stelle frage ich mich, wie gut wirklich Wachs dauerhaft schmiert.
Reines Wachs schmiert eigentlich überhaupt nicht, weil es nicht mehr zurück kommt, wenn es an den belasteten Stellen erst mal weggerieben bzw. -gedrückt wurde. Dafür reichen wahrscheinlich wenige Kilometer Fahrt. Das heißt, hier reibt Stahl auf Stahl, und zwar trocken. Nicht so geil, aber: Wo kein Abrieb nach außen transportiert wird, kommt auch kein Dreck nach innen. Viel schlimmer als trockene Reibung zwischen sauberen Stahlteilen ist ein Gemisch aus Öl und Sand. Und leider führen dieselben Eigenschaften, die Öl zu einem guten Schmiermittel machen (gute Benetzung und Kriechfähigkeit) dazu, dass Staub außen im Ölfilm kleben bleibt und dann nach und nach als Schleifpaste ins Innere der Kette gepumpt wird, wo die Abrasion dann viel höher ist als bei sauberem Metall. Das schwarze Zeug, das man nicht mehr aus den Klamotten rauskriegt, ist kein Straßendreck. Das ist tote Kette.
 
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