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Keine Schmerzen - trotzdem Rahmengeometrie infrage stellen?

Granada

Supergirl
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Wien
Liebe Rennradler,

der Größenrechner von Canyon geht offenbar nur nach der Schrittlänge und hier hat er mir im Jahre 2011 bei 83cm Schrittlänge zu einem Rahmen in Größe 56cm (heute M) geraten. Das Rad ist ein Ultimate AL aus ebenjenem Jahr, mit dem ich grundsätzlich zufrieden bin und gut sitze. Ich fahre nicht viel Rennrad, höchstens 8-10.000km im Jahr, aber gerade seit Beginn dieser Saison etwas strukturierter als bisher, was das Training bestimmter Punkte angeht (Stichworte Ausdauer, Intervalle, Bergtraining). Da ich mir früher oder später mal einen neuen (dann wohl Carbon-)Renner kaufen möchte und schonmal etwas rumschaue, habe ich mich mal nach der Methode von Competive Cyclist vermessen und anschließend zwei Dinge gemacht: erstens die von CC vorgeschlagene Geometrie auf die des Canyon-Rahmens übertragen und zweitens auch mal die aktuelle Sitzposition überprüft.

Herausgekommen ist dabei, daß die aktuelle Sitzposition nicht stimmt und der Canyon-Rahmen nach CC-Methode nicht zu mir paßt. Das Lot über dem Knie liegt über zwei Zentimer vor der Pedalachse, obwohl der Sattel bereits relativ weit nach hinten geschoben ist. Dadurch ist der Abstand zwischen Sattelspitze und Lenker deutlich größer, als von CC vorgeschlagen.

Lohnt es sich überhaupt, daß ich mir großartig Gedanken um Rahmengeometrie und Sitzposition mache, wenn ich doch ansonsten recht problemlos und absolut schmerzfrei radeln kann oder könnte ich mit einem passenden Rahmen, der auch die korrekte (was auch immer das ist ...) Einstellung des Knielots und anderer Maße erlaubt, effizienter radeln? Ich bin auch jahrelang mit einem viel zu kleinen Basso rumgefahren, bei dem die Sattelstütze maximal ausgezogen war, um überhaupt die Pedale halbwegs passend einstellen zu können. Die Überhöhung zum Lenker war sensationell riesig und die anderen Maße habe ich nie überprüft, aber schmerzfrei bin ich auch damit unterwegs gewesen.

Angehängt mal ein Sreenshot vom CC-Rechner, vielleicht fällt einem Vielfahrer sofort was auf?

LG
Rüdiger

CC-measurement.png
 
Das Lot über dem Knie liegt über zwei Zentimer vor der Pedalachse,
Wo legst du das Lot am Knie an?
vor der Kniescheibe?
hinter der Kniescheibe?
Mitte Kniegelenk?
Ich hab schon alle drei Aussagen gelesen und bin mir nicht sicher was richtig ist.
 
Bezüglich Knielot liest man ja eh sehr viel. Ich habe das direkt vor dem Knie angelegt, aber daß das gut zwe Zentimer vor der Pedalachse liegt, scheint eh nicht so wichtig zu sein, solange man schmerzfrei und problemlos radeln kann. Komischer kommt mir nur vor, daß der Sattel recht weit nach hinten geschoben ist, um das zu erreichen. Das wirkt dann, also wäre der Rahmen zu klein - das ist er aber doch ganz sicher nicht.

LG
Rüdiger
 
Sicher das du richtig gemessen hast?
83 SL aber 55 lower leg?

Hast du selber gemessen oder jemand anderen messen lassen?
 
@Hansi.Bierdo: selber gemessen nach den Vorgaben von Competitve Cyclist. Da kann man eigentlich auch beim Selbermessen keine groben Fehler machen (im Bereich von 1cm hin oder her vielleicht, aber das sind ja keine entscheidenden Welten). Und wenn man sich anschaut, wie CC das mißt, dann ist klar, daß die Summe von lower leg und thigh viel mehr ist als die Schrittlänge.

Vermessen lassen will ich mich auch noch mal, dann aber bitte bei einem Radhändler, bei dem ich auch tatsächlich den neuen Renner kaufen will. Ich schwärme ja immer noch von einem Dogma. *duck*

LG
Rüdiger
 
Mir kam grad noch eine Idee: wenn ich im Herbst meinen restaurierten Granada abhole (der steht in Castrop, von Wien aus ist es also nur ein Katzensprung von Castrop nach Koblenz), dann fahre ich bei dieser Gelegenheit in Koblenz bei Canyon vorbei und lasse mich dort vermessen und beraten. Nicht daß mein nächster Renner wieder unbedingt ein Canyon werden wird, aber dort kann ich das als erstens problemlos machen lassen und weiß dann, wie ich z.B. einen mir passend eingerichteten (Vorbau, Sattelposition) Canyon-Rahmen mit bekannten und somit vergleichbaren Maßen anderen Rahmen gegenüber einzuordnen habe. Wenn dabei rauskommt, daß mein 56er Ultimate AL sowieso paßt, obwohl relativ blind gekauft - na umso besser.

@Luxflux: richtig, ich bin ebenfalls in vielen Dingen ein Freund von "never change a running system". :)

LG
Rüdiger
 
Ich halte mal dagegen. Das man eine besimmte Geo problemlos fahren kann, heisst ja nicht das es optimal (für einen bestimmten Zweck) ist. Ich fahre z.b. ein relativ breites Spektrum an Rädern ohne Probleme.
Aber es ist was anderes ob ich mit dem Ranndoneur eine lange Stecke fahre oder eine "rennrunde" auf engen Wegen fahre.
Im Moment expermetire ich z.b. damit die Überhöhung zugunsten längerer Vorbauten zu reduzieren. Übrigens auch mit einem Rahmen der für relativ klein ist. Insofern wenn würde ich immer auch mal für neue Ansätze offen sein
 
Hallo Granada,

ich würde es bezweifeln das es dann für einen Rahmen eines anderen Herstellers wieder so 100% passt wenn du dich bei Canyon vermessen lässt. Zudem denke ich, daß die Einstellung des Fusses über der Pedale oft überschätzt wird. Klar soll der Fuss (Pedalachse) bei vorne stehendem waagrechtem (Horizontal) Kurbelarm, genau über dem Knie stehen um die beste Kraftentfaltung ausnutzen zu können. Ausserdem sind dann noch andere Anpassungen möglicherweise erforderlich. Kurbelarmlänge, Vorbau, Sattelhöhe.

Ich habe die Sachen bei mir noch nie vermessen. Klar fahre ich einen Rahmen der meiner Körpergröße entspricht. Und bei dem mir das Oberrohr nicht zu lang erscheint. Habe mich auf eine Vorbaulänge eingeschossen. Fahre nur die von mir geliebten 175er Kurbeln. Aber so eine Supergenaue Position habe ich noch nie gesucht. Warum auch?

Bei neuen Fahrrädern bastle ich ein wenig an der Sattelhöhe. Das wars. Ab und an probiere ich mal was.

Hauptsache ich fühle mich rundum wohl auf dem Renner und bin zufrieden.

Doc
 
Ich habe inzwischen die Sattelposition etwas verändert: den Setback auf 25mm (war 30) reduziert und den Sattel selbst auch nochmal knapp 5mm nach vorne. Wie schon geschrieben wurde soll ich eh so fahren, wie ich es für bequem halte, aber meine Frage zielte heimlich auch darauf ab, ob ich evtl. an der Effizienz beim Pedalieren noch was verbessern könne. Und siehe da, ich glaube, ich habe damit was gefunden: mit der neuen Sattelposition kann ich zumindest gefühlt viel besser "über dem Gang" pedalieren, wie man so schön sagt. Das äußert sich so, daß der Oberkörper in Bremsgriffhaltung besser über den Vorbau kommt und der Pedaltritt als auch der Pedalzug sich kraftvoller und runder anfühlen. Nachdem ich bisher ca. 16.000km mit dem Rad unterwegs war, denke ich, daß das nicht nur reine Einbildung ist.

Apropos Oberrohrlänge: ein Sitzriese bin ich nun wirklich nicht gerade und diese komische Faustformel mit der Ellenbogenlängenmessung ab Sattelspitze müßte bei mir ein kürzeres Oberrohr ergeben, aber jetzt wünsche ich mir sogar, noch weiter vorne die Bremsgriffe greifen zu können, also einen längeren Vorbau zu haben. Radgeometrie ist wohl wirklich nicht meß-, sondern nur persönlich erfahrbar.

LG
Rüdiger
 
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