Vor meiner Sommerpause zeige ich nochmals ein „nackiges“ Rennrad im KdM: ein Litespeed Ultimate Titanium aus dem Jahr 1993.
die Firma Litespeed wurde von David Lynskey in der 2. Hälfte der 80er Jahre gegründet. Der Familienbetrieb der Lynskeys war auf die Metallverarbeitung für industrielle Anwendungen spezialisiert (
Link). Nach dem ersten Rahmen „Road Classic“ war das Modell „Ultimate“ der zweite Rennradrahmen, erstmals 1991 vorgestellt und in der Folge bis 2006 produziert. Im Verlauf der Jahre wurden immer wieder Details des Rahmens verändert (Rohrsatz, zuerst mit dem gebogenen Sitzrohr, später dann gerade, unterschiedlich ovalisierte Rohre, Klemmung der Sattelstütze etc.). Das Ultimate hat Litespeed immer als ihr Topmodell angepriesen (
Archiv mit Katalogen).
Litespeed hat den Hype in der Zeit um 1990 rund um Titan als Rahmenmaterial massgeblich angeheizt. Einige Topfahrer waren ab und an auf Litespeed Rennrädern unterwegs und Rahmen von Litespeed wurden von Firmen wie Merckx, Basso oder Bianchi (aber bei Bianchi nur kurze Zeit, Bianchi-Kenner bin ich nicht) verkauft.
Die Firma Litespeed und die Lynskeys haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich: 1999 wurde der Markenname an ABG (American Bike Group) verkauft, Lynskey leitete die Firma weiter bis 2005. Danach war Lynskey wieder aktiv mit einer eigenen Firma unter dem Namen Lynskey Performance Products.
Für den Aufbau meines Litespeed hatte ich mir viel Zeit genommen. Mit der satinierten Oberfläche wirkt der Rahmen meiner Ansicht nach etwas langweilig, halt nicht so „bling-bling“ wie z.B. ein polierter Titanrahmen von Look (
KG 292). Dieses Manko wollte ich mit ein paar Akzenten wettmachen. Der Aufbau sollte aber auch nicht zu aggressiv oder knallig werden. Einfach genau etwas dazwischen: elegant und zurĂĽckhaltend und doch ein Hingucker sollte es werden.
Auffällige Teile sind die citrusgelben Felgen von Mavic. Diese sind anodisiert, nicht lackiert. In den 90ern gab es von Mavic Felgen in verschiedenen Farben zur Auswahl (
Link). Kombiniert habe ich die Felge mit Naben von Hügi. Das zweite auffällige Teil ist die Kurbel von Topline (PBC). Der Kurbelstern ist kräftig ausgefräst und gibt so den Blick frei auf das im unteren Teil stark gebogene Sitzrohr des Ultimate.
Weitere Teile: SattelstĂĽtze von PMP, Vorbau 3ttt Titanium Pro, Stronglight Steuersatz und die Schaltung sowie Bremsen aus der Gruppe Shimano Dura Ace 7400.
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