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Integrierte Steuersätze - doch nicht genormt?

Vintage-Racer

...mag gallische velos de course
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Renner der Woche
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Moin in die Runde!
Ich besitze seit kurzem einen Crosser von Berner aus 2017, welchen ich nach Totaldemontage revidiere.
Dazu gehört auch, dass ich den Steuersatz erneuere, zumal sich der untere Lagerring aufgelöst hat. Hier habe ich flugs Maß genommen und danach bestellt: IS42/28,6 - IS52/40, das ganze als "drop-in" also nur einlegen, nicht pressen.

Beim Einlegen des unteren Lagerrings fällt sofort auf, dass dieser deutlich tiefer sitzt als der alte Lagerring, folglich berührt die Gabel das Steuerrohr. Beim genauen Abgleich alt/neu fällt auf, dass der alte Lagerring eine deutlich kleiner 45°-Fase besitzt als der neue Lagerring; dieser rutscht folglich tiefer in den Rahmen:
20251006_060558.jpg

Beim Durchforsten diverser Anbieterseiten fällt mir auf, dass diese Fase immer wieder unterschiedlich ausfällt. Dazu kommt, dass bei meinem Velo beide Lagerringe eine Dicke von 8mm besitzen, manche Anbieter aber 6,5mm für oben oder 7mm für unten anbieten!

Die so sicher geglaubte Angabe IS42/IS52 scheint also alles andere als eine klare Angabe zu sein...? Mache ich etwas falsch? Wie vermeidet man unpassende Lagerringdicken und unpassende Fasen bei der Bestellung, zumal die Größe der Fase eigentlich nie angegeben wird?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von prince67

Hilfreich
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Genormt sind ID, OD und Winkel. Die Bauhöhe leider nicht.
Ich hatte letztens den umgekehrten Fall.

siehe auch hier
 
Und weil ich es grad in der Hand hab – die Skizze habe ich mal von der Lagerung an meinem alten Topstone gemacht, wo im übrigen bei der Montage des Rades unten ein Lager mit nicht passendem Winkel verbaut wurde!

Wie du in der Skizze sehen kannst, sind die Bauhöhe in Bezug auf die Fasenlänge sehr diffizile Variablen.


Bildschirmfoto 2025-10-06 um 08.35.03.png
 
...bei "Exoten" wie meinem Velo von Berner bleibt dann möglicherweise nur, den Hersteller selbst nach dem richtigen Lager zu befragen. Und das muss dann auch nicht zwangsläufig richtig sein, wie dein Beispiel darstellt!
Ich habe nun zwei preiswerte Lagersätze bestellt und hoffe, dass ich hier durch Kombination der Lager das Passende finde...
 
Diese Sonderlager, wie sie in Steuersätzen Verwendung finden, gibt es bei Wälzlagerhändlern meist nicht, da sie durch diese Fasen (36°/45°) eben als Sonderlager, die nur im Fahrradbereich eingesetzt werden, gelten.
Wie schon geschrieben, ist die Bauhöhe des Lagers, aber auch des Konus' variabel - hier gibt es zig Varianten und damit die Gabel sich einwandfrei drehen kann, muss ein Ersatzlager zumeist gleich hoch sein, weil sonst die Gefahr besteht, dass sich Rahmen und Gabel berühren, was entsprechend gefährlich werden kann beim Lenken.

@snowdriver : wie deine Skizze näherungsweise zeigt, spielt die Fasenlänge kaum eine Rolle. Vielmehr ist es der Bohrungsdurchmesser, in welchen die Lager im Steuerrohr versenkt werden. Diese Bohrung weist mit dem Aussen-Ø des Lagers eine (grobe) Passung auf - meist eine Spielpassung und die Fase zentriert dann das Lager in der Bohrung baulich bedingt. Ob diese nun 2mm oder 7mm lang ist, ist faktisch irrelvant, denn die Zentrierung kommt nicht durch die Fasenlänge zustande, sondern dass es per se eine gibt und dass diese auch zusammenpassen. (gleiche Fasenwinkel) Zugleich fixieren diese Fasen die Lager zentrisch im Lagersitz des Rahmens. Eine längere Fase ergibt lediglich eine geringere Flächenpressung respektive niedrigere Spannung, was bei CFK-Rahmen u.U. relevant sein kann, da die axial/radial wirkende Kraft im Gabelschaft auf eine größere Fläche verteilt wird. Würde man hier nur eine "minifase" setzen, könnte sich diese im laufe des Betriebs gleichsam in das CFK des Rahmens einarbeiten und schlimmstenfalls wäre dieser dann zu entsorgen bzw. ev. kann man diese Konusfläche nacharbeiten.
Viel wichtiger ist das Maß "h" in der Skizze am Beginn, denn dieses entscheidet, wie weit das Lager aus dem Steuerrohr "heraussteht". Bzw. kann man hier mittels Gabelkonus, der an der Gabelbrücke sitzt, noch ein paar Millimeter rausholen bzw. auch durch entsprechende Unterlegscheiben an der Oberseite.
Es gibt genug Fälle (so auch in diesem Forum), wo eben Rahmen und Gabelbrücke kollidiert sind. Das passierte mir sogar bei Steuerlagern, die den Rahmen im Originalzustand beigelegen sind. Ich musse dann einen Gabelkonus drehen, der höher baute um das Problem zu lösen. Bin mit dem Rad jahrelang gefahren danach noch und es funktioniert bis heute (wenngleich ich mit dem Rad kaum mehr fahre).
 
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