AW: Horrorszenario bei Carbonfelgen
Wessen Fazit ist das, deins oder das der Tour? Und was hast du selbst davon ausprobiert?
Radfahren ist ein bischen wie Auto fahren, was man nicht kann soll man lassen. Auch bei einem Auto tritt Brems- und Reifenversagen auf wenn ich ein Wohnwagengespann dauerbremsend einen Pass runtequäle. Schon vor Jahrzehnten wurde immer wieder auf wandernde und abspringende Schlauchreifen hingewieden wenn bei langen Passabfahrten durch Dauerbremsen die
Felgen zu heiß wurden. Nicht anderes ist das was die Tour bei ihrem "Bericht" in Heft 02/08 mit Carbonfelgen gemacht hat. Sinnvoller wäre ein Bericht über Bremstechnik gewesen.
Mit den Schlauchreifengeschichten kann man das nicht vergleichen, dieses Problem käme ggf. zusätzlich hinzu. Alufelgen kollabieren aber nicht durch Wärem an den Flanken. Carbon hat ein extrem schlechtes Wärmeleitfähigkeit, gibt Wärme also schlecht wieder ab. Folge: Das Harz schmilzt an der Bremsflanke.....und zwar lange bevor der Reifenkit weich werden könnte.
- Das Fazit ist das der Tour
- Tour hat garnichts mit den Carbon-LRS gemacht, Dirk Zedler ist auch Fahrradsachverständiger und Gutachter und hat exemplarisch einige real pasierte Fälle (mit Bild des Schadens) vorgestellt, die bei Abfahrten passiert sind:
1.) Harz weicht durch Überhitzung auf, Fasern werden zu Knubbel zusammengeschoben (ergibt extreme Gefahr des Rad-Blockierens, Rad ist Schrott)
2. Drahtreifenfelge: Felgenflanke gebrochen,
Schlauch platzte sofort
3. Bremse hat Löcher in die aufgeweichte Flanke gerissen
4. Völlig zerstörte Flanke mit richtig Abtrag von Carbonschichten und reingeschmiert Abrieb von den Belägen
5. Schlauchreifenfelge wegen Überhitzung an schwächster Stelle (Ventilloch) gebrochen.
Ich zitiere mal Tour:
"Schließlich, so wurde ihnen (den Verunfallten) vorgeworfen, seien die LRS von Radprofis unter härtesten Bedinungen getestet worden und dabei habe es nie Probleme gegeben.
Letzteres mag stimmen, Ersteres ist sicher falsch, - und die Prüfstandsversuche liefern für beides die Erklärungen: Auch wenn Radprofis soche Laufräder fahren sind das nicht die härtesten denkbaren Bedingungen.
Radrennfahrer sind meist sehr leicht, sie fahren um Rennen auf autofreien Straßen bergab und verfügen über eine ausgefeilte Fahrtechnik. Sie
bremsen wenig, spät und punktgenau, und beherrschen sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten, wenn sie talwärts rauschen. Bei Hobbysportlern sieht das dagegen vielfach völlig anders aus. Jedes kilo mehr Fahrergewicht bedeutet mehr freiwerdende Bremswärme, - und nur wenige Freizeitsportler sind so klein und leicht wie das Gros der Radprofis. Auch müssen Freizeitradler , von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, hinter jeder Kurve mit Autoverkehr rechnen. Zusammen mit der deutlich geringeren Fahrpraxis un fehlender Erfahrung im Grenzbereich bedeutet dies, dass Hobbysportler auf Abfahrten vor Kurven viel länger und stärker
bremsen. Nicht selten rollen sie sogar ganz Pässe dauerbremsend bergab."
Noch ein Zitat aus dem Fazit:
"Ein Fortschritt wäre schon, wenn für Fahrer von Carbonlaufrädern Gewichtslimits ausgesprochen würden, bei denen die Laufräder auch unter ungünstigen Bedingungen nicht versagen. So lange das nicht der Fall ist rate ich allen Sportlern, die nicht so leicht sind wie Radprofis und nicht deren Fahrkönnen besitzen, diese Mode auszulassen"
Soweit Tour, - kaum als unsachlich zu bezeichnen, oder?
Und kaum als falsch, oder?