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Gestern im Unterzucker

Pisolo

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Bin gestern nach 14 Tagen Pause wegen Erkältung immer noch verschnupft, viel zu kühl angezogen, nach einem Nachtdienst mit wenig Schlaf, ohne Frühstück (OK, genug der Ausreden) mit 2 Jungs (beides Triathleten) zum ersten Mal wieder fahren gewesen. Nach 2,5 Stunden eigentlich nur mäßigem Training im Bergischen Land ist mir innerhalb von 10 Minuten so blümerant geworden, dass ich dachte, ich fall gleich vom Rad. Wenn noch irgendwas über 5% Steigung gekommen wäre, wäre ich mit 2km/h umgekippt und ohnmächtig liegengeblieben.
Habe dann von meinem Mitfahrer so ein Marshmallow-ähnliches Teil bekommen, und Einbildung oder nicht: Nach 5 Minuten war es viel besser, nicht, daß ich wieder Kraft gehabt hätte, aber die Sternchen waren wenigstens weg.

Wenn ich aber so rapid in den Unterzucker fahren kann, dass ich nachschieben muss, wie kann ich dann jemals Fett verbrennen? Ich kann doch nicht die Kalorien, die ich verbrenne, die ganze Zeit oben wieder reinschütten?
Verstehe das irgendwie nicht, vielleicht könnte Ihr mir helfen, was war da los...?

Markus
 
Du sollst ja selbst wenn Du abnehmen willst nach ca 1 std kh zuführen..beim abnehemn kommt es ja auf die Bilanz am Ende des Tages an...man kann auch abnehmen selbst wenn man die ganze Zeit munter frißt:p
ist nur wichtig das richtige zu essen...aber vor dem Training solltest immer was essen...
würd mir aber noch andere Meinungen ansehen da ich noch Anfänger aufm Rennrad bin...
 
Hallo,
es heisst nicht umsonst: Das Fett verbrennt im Feuer der Kohlenhydrate .
Das bedeutet: ohne KH im Blut - kannst du auch fast kein Fett verbrennen...es lohnt also nicht sich in einen Hungerast zu fahren nur um möglichst viel Fett zu verbrennen-das tut dein Körper in dem Moment nicht mehr richtig,weil ihm die nötigen KH fehlen.
Daher ist es wichtig, immer Kohlen nachzulegen in Form von Riegeln oder auch den Marshmallows (von Ultrasports) -die sind super.
Es kommt eher auf die Belastung an; GA1 (60 % vom Max.Puls) verbrennt mehr Fett ,ab GA2 ( 70% Max.puls) werden weniger Fette und mehr KH verbrannt.
 
so erging es mir gestern auch ....
hatte zeitbedingt mittags nichts gegessen .. schnell schnell aufs Rad , und nach ca. 1,5 stunden ging es mir auch nicht mehr so gut .. ist stand an der Ampel und mir wurde schwindelig , sah sternchen ... war auch recht froh dann endlich nach hause zukommen um was zu essen ....
Und ich denke es lag erstens daran das ich nichts gegessen hatte und zweitens das ich über 3 Stunden mit nem Puls von 160 - 175 gefahren bin, obwohl man ja nur ca. 130- 145 P. fahren sollte wenn man Fett verbrennen will .
naja so lernt man dazu ...


gruß Uwe
 
war da nicht gestern eine Meldung in irgendeiner Infosendung, daß ein Modell an Unterernährung gestorben ist ? Laß es nicht soweit kommen und futtere lieber was... Man sollte es nicht übertreiben. Immerhin verbrennst Du ja auch einiges. Und 2,5 Stunden sind schon eine lange Zeit. Ich habe dafür immer 2 Iso-Riegel mit und sorge auch für genug flüssiges (habe mir am Wochenende extra einen 2. Flaschenhalter angebracht).

Und so ganz nebenbei ist nicht jeder Tag gleich. Wenig Schlaf (Familie ? Kleines Kind zu Hause ?), zuviel falsches gegessen (McDonalds ?), Krankheiten (was die Kinder eben so mitbringen...), Streß auf der Arbeit... das alles wirkt sich leistungsmindernd aus und kann durchaus mal eine Trainingseinheit zum Desaster werden lassen....

STEFAN aka whynot
 
Pisolo schrieb:
Wenn ich aber so rapid in den Unterzucker fahren kann, dass ich nachschieben muss, wie kann ich dann jemals Fett verbrennen? Ich kann doch nicht die Kalorien, die ich verbrenne, die ganze Zeit oben wieder reinschütten?
Verstehe das irgendwie nicht, vielleicht könnte Ihr mir helfen, was war da los...?

Markus

Moin!

Es ist ja nicht so, dass Dein Körper entweder Kohlenhydrate ODER Fettsäuren zur Energiedeckung verstoffwechselt. Es herrscht eigentlich immer ein Fließgleichgewicht, dass je nach Stoffwechsellage (Glykogenspeicher leer/voll) als bevorzugtes Substrat Fettsäuren (Abbauprodukt Ketonkörper, die dann bevorzugt vom Gehirn statt Glucose verstoffwechselt werden können; Baby kommen sind nach der Geburt auch immer "unterzuckert" ganz einfach weil die Hexokinaseaktivität noch nicht hoch genug ist), Glucose, Aminosäuren oder sogar Laktat zur Energiebereitstellung heranzieht.

Entscheidend ist, dass Du Die Enzyme der beta-Oxidation massiv exprimierst und dass macht der Körper nur, wenn er häufiger die Erfahrung macht kein Glykogen mehr zu haben und trotzdem körperlich aktiv zu sein. Ich würde morgens nach dem Aufstehen direkt auf nüchternen Magen eine Runde joggen oder aufs Ergometer gehen um gezielt den Fettsäureabbau zu trainieren. Ist auch nicht so gefährlich, wie mit irren Triathleten um die Berge zu ziehen. :D
 
salbeikräuterkobold schrieb:
Moin!

Es ist ja nicht so, dass Dein Körper entweder Kohlenhydrate ODER Fettsäuren zur Energiedeckung verstoffwechselt. Es herrscht eigentlich immer ein Fließgleichgewicht, dass je nach Stoffwechsellage (Glykogenspeicher leer/voll) als bevorzugtes Substrat Fettsäuren (Abbauprodukt Ketonkörper, die dann bevorzugt vom Gehirn statt Glucose verstoffwechselt werden können; Baby kommen sind nach der Geburt auch immer "unterzuckert" ganz einfach weil die Hexokinaseaktivität noch nicht hoch genug ist), Glucose, Aminosäuren oder sogar Laktat zur Energiebereitstellung heranzieht.

Entscheidend ist, dass Du Die Enzyme der beta-Oxidation massiv exprimierst und dass macht der Körper nur, wenn er häufiger die Erfahrung macht kein Glykogen mehr zu haben und trotzdem körperlich aktiv zu sein. Ich würde morgens nach dem Aufstehen direkt auf nüchternen Magen eine Runde joggen oder aufs Ergometer gehen um gezielt den Fettsäureabbau zu trainieren. Ist auch nicht so gefährlich, wie mit irren Triathleten um die Berge zu ziehen. :D


Ich fahre seit 2 Jahren in der Frühschicht 2 x pro Woche Morgens um 3:15 Uhr zur Arbeit. Nüchtern auf´s Rad, Puls GA1, 60 KM und 455 HM. Brauche so etwa 2h15min. Aber dann kann ich wunderbar essen, meist ein Müsli, Seitenbacher 205. Dann Mittags in die Kantine, Nudeln oder Reisgericht, gibt bei uns beim Daimler jeden Tag was zur Auswahl ! Zwischendurch ein Vollkornbrötchen mit Schinken und vor dem Start nach Hause eine Banane.
War am Anfang ziemlich hart, hat sich aber super eingespielt. Fahre meist einen 28er Schnitt. Nehme einen halbe Liter Wasser mit, ein Gel als Notration ;)
Mittags wieder nach Hause, dann mit 620 HM, und da läuft es meistens wie geschmiert, fast wie mit einem Turbo :jumping:
Nur das Aufstehen Morgens kostet immer noch Überwindung, ist man aber auf´m Rad ist gut.......


 
@CR 1 treter:
ist zwar ein wenig Off-Topic, aber: wie machst Du das mit dem Duschen morgens ? Über 2 Stunden Radfahren und einige Höhenmeter überwinden, und dann die Kollegen vollmockern ? Oder bist Du so fit, daß es bei Dir kaum zu Schweißbildung kommt ?
Ich frage, weil ich zumindest während der Winterferien versuchen möchte, meine 45 Kilometer zur Arbeit auch mit dem Rad zu fahren. Aber da ich einen Bürojob habe, möchte ich natprlich nicht die Kollegen durch Schweißgeruch belästigen

STEFAN aka whynot
 
whynot schrieb:
@CR 1 treter:
ist zwar ein wenig Off-Topic, aber: wie machst Du das mit dem Duschen morgens ? Über 2 Stunden Radfahren und einige Höhenmeter überwinden, und dann die Kollegen vollmockern ? Oder bist Du so fit, daß es bei Dir kaum zu Schweißbildung kommt ?
Ich frage, weil ich zumindest während der Winterferien versuchen möchte, meine 45 Kilometer zur Arbeit auch mit dem Rad zu fahren. Aber da ich einen Bürojob habe, möchte ich natprlich nicht die Kollegen durch Schweißgeruch belästigen

STEFAN aka whynot

Nein das geht wohl nicht ganz ohne schwitzen:(
Ich habe einen kleinen abschließbaren Duschraum mit Spind, in dem ich das Rad mit allem Gelumpe abstellen kann, die Klamotten vor die Lüftung hängen zum trocknen usw. Ist richtig Luxus ich weiss, aber das habe ich mir selbst eingerichtet, sonst geht sowas wohl nicht ohne Streit mit den Kollegen wegen rauhen Gerüchen.........
 
Das klingt alles ganz logisch. Ich will übrigens gar nicht abnehmen, war nur zu unbedarft. Irgendwie hatte ich wohl gedacht, das Umschalten auf Fettstoffwechsel würde graduell losgehen und dann einfach weiterlaufen. So kam ich mir eher wie ein Auto auf der Autobahn vor, dessen Tank leer ist.
Werde ab sofort immer einen weißen Marshmallow im linken und einen roten im rechten Lenkerende mit mir tragen.

Danke für Eure Antworten,
Markus
 
AW: Gestern im Unterzucker

Wenn ich aber so rapid in den Unterzucker fahren kann, dass ich nachschieben muss, wie kann ich dann jemals Fett verbrennen?

Markus

Wo nix ist, kann man nix verbrennen ;)

Da muss ich dann wohl doch mal vorbeikommen und die Beeren endlich abliefern... so geht das ja nicht weiter :D

Montag?
 
AW: Gestern im Unterzucker

Sach ich doch: Lang und dünn! :D
Guess what: heute post-Dienst, Montag post-D; wir sollten also eher radeln, war denkste? Bleibt das Wetter gut?
 
AW: Re: Gestern im Unterzucker

Moin!

Es ist ja nicht so, dass Dein Körper entweder Kohlenhydrate ODER Fettsäuren zur Energiedeckung verstoffwechselt. Es herrscht eigentlich immer ein Fließgleichgewicht, dass je nach Stoffwechsellage (Glykogenspeicher leer/voll) als bevorzugtes Substrat Fettsäuren (Abbauprodukt Ketonkörper, die dann bevorzugt vom Gehirn statt Glucose verstoffwechselt werden können; Baby kommen sind nach der Geburt auch immer "unterzuckert" ganz einfach weil die Hexokinaseaktivität noch nicht hoch genug ist), Glucose, Aminosäuren oder sogar Laktat zur Energiebereitstellung heranzieht.

Entscheidend ist, dass Du Die Enzyme der beta-Oxidation massiv exprimierst und dass macht der Körper nur, wenn er häufiger die Erfahrung macht kein Glykogen mehr zu haben und trotzdem körperlich aktiv zu sein. Ich würde morgens nach dem Aufstehen direkt auf nüchternen Magen eine Runde joggen oder aufs Ergometer gehen um gezielt den Fettsäureabbau zu trainieren. Ist auch nicht so gefährlich, wie mit irren Triathleten um die Berge zu ziehen. :D
Halllo Salbeikräuterbonbon, das mit Deinem Geschlechtszugehörigkeitsstatus glaub' ich Dir zwar nicht so ganz, das was Du über Enzymatik schreibst dagegen ist völlig richtig (wobei ich auch immer dachte, daß die Neugeborenen ihre Blutglukose problemlos verstoffwechseln können, nicht?). Dem Tip, morgens nüchtern loszufahren, kann ich noch anfügen, daß man mit am Vorabend weggelassenen Kohlenhydraten den Effekt noch erheblich steigern kann, bzw. wie Du es ausdrückst, die "Exprimation der an der Beta-Oxidation beteiligten Enzyme erheblich verbessern kann".
Wir haben das nach langen Selbstversuchen mal in den 90ern des vorigen Jahrhunderts veröffentlicht (Running&Walking "Basta mit der Pasta"). Da haben uns dann zwar noch alle 'nen Vogel gezeigt und geargwöhnt, wir wollten ihre mühsam antrainierte Form torpedieren. Heute, keine 10 Jahre später, ist echtes Fettstoffwechseltraining (schon fast) ein Gemeinplatz. Damals haben wir ein paar Triathleten/innen, u.a. Paula Newby-Fraser auf IRONMAN CALIFORNIA und HAWAII vorbereitet, mit Fett, ohne Zucker.
Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Deshalb: Weiter so, ihr seid auf dem richtigen Weg!
 
AW: Gestern im Unterzucker

Mit anderen Worten: Damit mir sowas nicht mehr passiert, kann ich entweder die ganze Zeit nachfüttern, damit meine Energie aus den Kohlenhydraten holen, oder in der Vorbereitungszeit das "ohnmächtig werden" üben, immer in den Unterzucker reinfahren und hoffen, daß mein Körper dazulernt und dann leichter auf die ß-Oxidation zurückgreift, richtig?

Markus
 
AW: Gestern im Unterzucker

Mit anderen Worten: Damit mir sowas nicht mehr passiert, kann ich entweder die ganze Zeit nachfüttern, damit meine Energie aus den Kohlenhydraten holen, oder in der Vorbereitungszeit das "ohnmächtig werden" üben, immer in den Unterzucker reinfahren und hoffen, daß mein Körper dazulernt und dann leichter auf die ß-Oxidation zurückgreift, richtig?

Markus

Lieber Markus, nicht ohnmächtig werden könnte das Ziel sein, sondern Dich aus der Kohlenhydratabhängigkeit zu befreien um das Blutzucker-Auf und Ab wesentlich zu reduzieren. Dafür eignet sich zeitweise kohlenhydrat-reduzierte Ernährung, besonders, wenn dabei Sport getrieben wird (weswegen auch Diabetiker Radfahren können). Vorsich aber im Strassenverkehr in der Umstellungsphase (ca. 10 Tage)! Da dürfte Laufen dem Radfahren und Schwimmen deutlich vorzuziehen sein. Beste Fettquelle: unbehandelte Sahen bzw. Crème fraiche, nach dem Training Mozzarella und Salate. Viel Wasser, weil die Ketone aus dem Fettstoffwechsel am Anfang nicht komplett verbrannt werden können und den sog. 'Hungerast' im Nervensystem auslösen. Nach drei Tagen ist's i.d.R. vorbei mit der Kh-Sucht, der Körper stellt um. Hinweis:Nicht geeignet für Diabetes I - Patienten!
 
AW: Gestern im Unterzucker

Da gab es ja mal die Atkins-Diät, die verbieten auch die Zucker und sagen, man könne dann ohne Kohlenhydrate soviel Fett essen, wie man wolle, weil doch nur ß-Oxidation rauskommt und dann aber bei den Ketonen endet. Den "Therapie"-Erfolg überprüft man mit U-Stix: Wer Ketone drin hat, hat die Kohlenhydratverwertung abgestellt. So weit die Theorie. Ich hab das ganze mal ausprobiert, weil ich den Mechanismus faszinierend fand, wie gesagt: Ich bin vom Typ her eher untergewichtig, aber experimentierfreudig, und tatsächlich: Nach 3 Tagen pinkelst Du Ketone!
Ich frage mich nun aber, ob das beim Radfahren überhaupt Sinn ergibt, denn ich könnte ja Kohlenhydrate nachführen, wozu also der Streß?
Marshmallow Man vs. Ketonurie, der Kampf ist eröffnet! :D

Markus
 
AW: Gestern im Unterzucker

Ein Problem bei sehr schnell verdaubaren KH (z.B. Deine Bomben da) sehe ich in der Insulinantwort, die Dich ggf. wieder in eine Hypoglykämie führt. Nahrungsmittel, die keine so hohe Insulinausschüttung provozieren brauchen nun mal ihre Zeit bis sie verdaut sind und dafür möchte ich einen guten Fettstoffwechsel nicht missen.
 
AW: Gestern im Unterzucker

Ein Problem bei sehr schnell verdaubaren KH (z.B. Deine Bomben da) sehe ich in der Insulinantwort, die Dich ggf. wieder in eine Hypoglykämie führt. Nahrungsmittel, die keine so hohe Insulinausschüttung provozieren brauchen nun mal ihre Zeit bis sie verdaut sind und dafür möchte ich einen guten Fettstoffwechsel nicht missen.

Richtig, später heißt das dann: Erschöpfungsdiabetes, in jungen Jahren nur: "Seine Saison war früher zu Ende, als er erwartet hatte." Das mit dem hohen glykämischen Index halte ich allerdings mit Verlaub für ein eher theoretisches Konstrukt, das mit der Praxis nur wenig gemein hat. Seine Nahrungsmittel danach einzuteilen ist blanker Unfug, das funktioniert nicht einmal bei Treibstoff.
 
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