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Gepäck nach vorne! à la Jan Heine - warum?

@dasulf Ist das ein Klickfix-Kartenhalter an deinem Rad?
Jo. Eigentlich hätte ich dort lieber eine Tasche mit Kartenhalter gehabt, aber die Kombination aus 83mm Steuerrohr, Wäscheleine und schmalen Lenker machen es unmöglich.
Bisher habe ich ihn aber noch nie so fest bekommen, als das er mir nicht im Fahrtwind bergab nicht entgegen gekommen wäre. Aero geht anders. Jetzt habe ich das Fangseil andersrum um den Vorbau gebunden. Konsequenterweise senkt er sich jetzt bei jedem Schlag 1mm ab.

Gruß
dasulf
 
Ja, ich polarisiere zwischen Anwendungsfällen und nicht gegen Personen.

Ich skizziere die jeweils extremen Anwendungsfälle "Rennrandonneur mit Lenkertasche" und "Weltreiseradler mit vollem Set".

Und sage selbst, dass dazwischen alles möglich und je nach Situation auch sinnvoll ist, z.B. auch Bikepacking.

Ich finde wie du eher solche Argumente armselig wie "Fronttasche ist Wollhosen/trikotfraktion" oder "Bikepacking ist Mode".

Das alles hat jeweils sinnvolle Einsatzszenarien und es ist gut, dass wir heute die Auswahl haben!
Ein/e Fronttasche/Frontträger sollte rahmenfest montiert sein, dann gibt`s keinen Einfluß auf die Lenkung,wie
beim i:sy
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Moin,

wow - vielen Dank für diesen tollen Thread - und das Teilen all eurer Erfahrung. War bis dato in diesem Thread "nur lesend" unterwegs - aber das hat mich dann doch sehr beeindruckt.

das hier - sehr sehr schoen -

Moinsen

Anhang anzeigen 1091793

So bin ich vorgestern 160km Radwege unterschiedlichster Qualität relativ flach gefahren. Es war ein Test, ob die Verschraubungen und das Gewicht irgendwie negative Auswirkungen im Vergleich zu meinem vorigen Setup. Ergebnis: fährt sich viel besser dadurch, daß das Gewicht direkt auf der Lenkachse sitzt und somit keine großen zusätzlichen Drehmomente um die Lenkachse auftreten können (hinten ist der Hebelarm zur Lenkachse riesig). So zumindest meine grob gedachte physikalische Erklärung zum stabileren Fahrverhalten. Auch Wiegetritt macht so mehr Spaß. Etwas Bammel hatte ich wegen des 18 Speichen Vorderrad, hat aber nicht wirklich negativ gewirkt. Ich denke, incl Träger und Taschen waren es ca 14kg zusätzlich.

Gruß
dasulf

Danke - es ist klasse, zu sehen, wie viel moeglich ist.

Danke.


Euch allen einen schoenen Einstieg ins Wochenende,

VG
 
Ich habe einen kleinen Fronttraeger von Velo Orange, der u.a. an den Canti Sockeln befestigt ist. Bei Beladung und steileren Abfahrten vibriert die Vordergabel, wenn ich leicht bremse. Ist das normal?
 
Mit dem Träger veränderst du natürlich das Schwingungsverhalten der Gabel. Unbeladen ist alles gut?
 
Ja! Erst hatte ich den Steuersatz in Verdacht, aber den habe ich mehrmals überprüft. Testweise werde ich mal einen Lowrider montieren, um zu vergleichen.
 
Da Jan Heine im Titel steht:

Ein/e Fronttasche/Frontträger sollte rahmenfest montiert sein, dann gibt`s keinen Einfluß auf die Lenkung,wie
beim i:sy Anhang anzeigen 1092477
Das kommt in Heines Darstellung auf verschiedene Faktoren an. Bei Rädern mit steilem Steuerrohrwinkel ist demnach der Effekt des gabelmontierten Gepäcks geringer, die zusätzliche Masse kann an Rädern steilem Steurrohrwinkel außerdem als Lenkungstabilisierung quasi gewollt sein. Er führt dazu historische französische Räder mit beiden Varianten als Beispiele an (Jan Heine (2021): Ein Rad für Alles. Die Allroad-Bike-Revolution, Bielefeld: Covadonga, S. 84-87).
Ich habe einen kleinen Fronttraeger von Velo Orange, der u.a. an den Canti Sockeln befestigt ist. Bei Beladung und steileren Abfahrten vibriert die Vordergabel, wenn ich leicht bremse. Ist das normal?
Nur mit Beladung? Nochmal Heine: Canti greift, Gewicht verlagert sich nach vorn, die Front wird dadurch quasi komprimiert (Bremszuggegenhalter und Bremse rücken näher zusammen), dadurch geht die Bremse etwas auf, die Bremskraft lässt nach, Gewicht nach hinten, Distanz vergrößert sich usw. (ebd., S. 180).
Das sollte aber ja eigentlich auch ohne Gepäck so sein, vielleicht ist das Gepäck aber der entscheidene Tropfen. Ich gehe davon aus, dass du gecheckt hast, ob Träger und Bremse fest sitzen, und die Bremsklötze leicht eingedrecht sind?
 
Moinsen

Anhang anzeigen 1091793

So bin ich vorgestern 160km Radwege unterschiedlichster Qualität relativ flach gefahren. Es war ein Test, ob die Verschraubungen und das Gewicht irgendwie negative Auswirkungen im Vergleich zu meinem vorigen Setup. Ergebnis: fährt sich viel besser dadurch, daß das Gewicht direkt auf der Lenkachse sitzt und somit keine großen zusätzlichen Drehmomente um die Lenkachse auftreten können (hinten ist der Hebelarm zur Lenkachse riesig). So zumindest meine grob gedachte physikalische Erklärung zum stabileren Fahrverhalten. Auch Wiegetritt macht so mehr Spaß. Etwas Bammel hatte ich wegen des 18 Speichen Vorderrad, hat aber nicht wirklich negativ gewirkt. Ich denke, incl Träger und Taschen waren es ca 14kg zusätzlich.

Gruß
dasulf
Moin auch,

kann mensch sich die Details der Befestigung irgendwo anschauen?
Dank und Grüße
 
Auf jeden Fall. Bei meiner früheren Konfiguration war fast alles hinten und nur 4kg vorne, was bei 18% Steigung zum Abheben des Vorderrades geführt hat. Noch früher ganz ohne Gewicht an der Gabel war es schon bei relativ humanen Steigungen von 14% schon nur noch im Stehen fahrbar (um mehr Gewicht nach vorne zu bekommen).
Bei 18%? Da schieb ich😂
 
Weil ich genau auf der Schnittstelle der Französischen, Deutschen und niederlándischen Reiseradeinflusse sitze hab ich einige Traditionen ausprobiert. Gepäck, vor allem hinten, Gepäck vor allem vorne und Gepäck schön verteilt.
Meine Schlussfolgerung ist dass es Rahmenbedingt ist. Jeder Rahmen ist entworfen für eine bestimmte Gewichtsverteilung, soviel prozent vorne, soviel prozent hinten. Idealerweise bringst du dein Gepäck so unter dass unbepackt, leichtbepackt und vollbepackt immer die ideale Gewichtsverteilung da ist. Und bei kurz gebaute Ráder kann dass heissen eine grosse Satteltasche und kleine Lowridertaschen.
Als ich mein Reiseradrahmen bestellte bei Bob Jackson frug der mir um einige Bilder wie ich ein Reiserad am besten belade (40%vorne 60% hinten). Dann hat er den Rahmen dementsprechend entworfen. Das Resultat ist ein Reiserad dass etwas schneller lenkt als z.B. mein alter Koga Randonneur. Und da verstärkt wo der Rahmen es braucht für diese Gepäckverteilung.
Also teste mal herum mit deinem Rad, befreie dich von den herschenden Konventionen und schaue was dir und dein Rad am besten passt.
 
Ahja, alles klar.

Vielen Dank und Grüße
Wenn du, wie zum Beispiel ich auch, ein altes Rad mit Gabel mit Ösen für Lowrider und Schutzbleche hast, und gleichzeitig Schnellspanner, dann ist der Schnellspanner nicht mehr als solches zu gebrauchen. Eine Strebe geht ziemlich nah unter dem Ausfallende vorbei. Der Schnellspanner ist quasi nur noch als Steckachse nutzbar.
Ich sag's nur mal, falls man das Vorderrad häufiger ein und ausbauen möchte/muss. Mit Gewinde und Muttern dürfte es auch nicht funktionieren, weil das Gewinde der Achse nicht am Träger vorbei kommt.
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Gruß
 
Hi!

Ich nutze neuerdings mein Kuwahara Hi-Pacer als Reiserad und habe das Gepäckvolumen reduziert auf zwei Satteltaschen und zwei Packsäcke. Bislang habe ich die Taschen hinten, aber ich habe hier noch ein Pelago Commuter front rack rum liegen. D.h. ich könnte auch anders ...
Die Bilder von Randonneuren, die das ganze Gepäck vorne transportieren, kenne ich schon länger.
Ist das wirklich sinnvoll? Traditionell heißt es 30-max.50% nach vorne.
Mathematisch, von der Gewichtsverteilung her, kann ich die Idee ja verstehen.
Aber ist das hinsichtlich des Fahrtwindes nicht kontraproduktiv? Beeinflusst das nicht das Lenkverhalten des Rades ziemlich negativ?

Grüße
Peter
"Schweres Gepäck in die Lowrider" wurde schon in Uli Herzogs "Reiserad" Buch 1990 empfohlen. Damals waren Gepäckträger auch noch eher eine wackelige Angelegenheit (Blackburn war das beste wo gab) und Rahmen auch noch eher schwabbelig. Mag damit zu tun haben. Generell ist am Lowrider natürlich auch ein niedrigerer Schwerpunkt möglich als am Heckträger, und die Last ist unmittelbarer am Rahmen. Ich bin das auch so gefahren und fand es gut.
 
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