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Discofaden.....Un/Sinn verschiedener Kurbellängen

200W bleiben 200W. Die Kurbellänge ist nur eine weitere Variable der Übersetzung.
Das einzige was sich ändert ist deine innere Reibung, weil es besser zu dir passt, du bei kurzen Beinen weniger Totpunkt hast, mehr im effektiveren Bereich der Muskelkontraktion arbeitest und weniger die Wampe mit dem Oberschenkel hochdrücken musst. Die Physik am Rad zeigt sich davon eher unbeeindruckt.
 
Soweit ich weiß, spielt nicht nur der Hebel eine Rolle sondern auch die Pedalgeschwindigkeit, die bei längeren Kurbeln und gleicher Frequenz natürlich höher ist.

Genau das hab' ich doch gesagt:

...
Du müsstest also (mit entsprechend anderer Übersetzung) bei gleicher Kraft "F" die 165-er Kurbel 5,7% schneller kurbeln als die 175-er Kurbel, damit am Hinterrad die gleiche Leistung ankommt.
...

weil ich bei meiner Größe und Beinlänge auch eine 175 mm Kurbel mit hoher Frequenz bewegen kann, mache ich aus der vorhandenen (begrenzten) Kraft etwas mehr Leistung als wenn ich kürzere Kurbeln fahren würde.
Reine Physik.



200W bleiben 200W. Die Kurbellänge ist nur eine weitere Variable der Übersetzung.
...

Ja klar.
Aber: Leistung = Kraft (in Newton) x Geschwindigkeit = Kraft x Hebelarm (Kurbellänge) x Trittfrequenz

Wenn du eine gewisse Kraft hat und sie nur langsam aufbringst, dann hast du nur wenig "Leistung".
Das geht so weit, dass du im Standversuch am 10% Berg zwar Kraft auf die Pedale bringst (und die Muskulatur dadurch auch ermüdet) aber die Leistung ist 0 (Null) wenn du dich nicht vom Fleck bewegst.

Wenn du jetzt mit einer 165 mm Kurbel und einer Kraft "F" von 100% eine Leistung von 200 Watt auf die Kette bringst, dann:
  • bringst du 5,7% mehr Leistung auf die Kette, wenn du die gleiche Kraft und die gleiche Trittfrequenz mit der 175mm Kurbel treten kannst
  • oder du brauchst mit der gleichen Trittfrequenz 5,7% weniger Kraft um die gleiche Leistung von 200 Watt auf die Kette zu bringen.


Chris, kommst du vom Rennsport, oder woher hast du diese Information?
...

Ja, ich bin C-Klasse Amateur-Rennen gefahren. Aber man findet soche Infos auch in der Literatur.

Greg Lemond fuhr 1989 bei der TdF Kurbeln von 175 mm
Steven Roche bei der TdF 1987 - 2 Jahre vor Lemond beim Zeitfahren 177,5 mm
Indurain fuhr 180 mm (der war ja auch groß) - und beim Stundenweltrekord sogar 190 mm !

Also, wenn man groß genug ist, dass der Bewegungsapperat lange Kurbeln zulässt, dann bringt das schon Leistungsvorteile...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • bringst du 5,7% mehr Leistung auf die Kette, wenn du die gleiche Kraft und die gleiche Trittfrequenz mit der 175mm Kurbel treten kannst
  • oder du brauchst mit der gleichen Trittfrequenz 5,7% weniger Kraft um die gleiche Leistung von 200 Watt auf die Kette zu bringen.
wenn man das so einfach könnte. weder deine Kraft noch deine Trittfrequenz sind in dieser Gleichung limitiert, sondern deine Dauerleistung, und zwar vom Herz Kreislauf system. diese kannst du mehr oder weniger verlustbehaftet auf die Kette bringen, und das ist eine Sache von Anatomie und Ergonomie. du wirst nicht schneller durch lange Kurbeln sondern durch passende (was in deinem Fall womöglich lang ist)
 
wenn man das so einfach könnte. weder deine Kraft noch deine Trittfrequenz sind in dieser Gleichung limitiert, sondern deine Dauerleistung, und zwar vom Herz Kreislauf system.
...

Doch, bei mir ist beides limitiert.

Die Leistungsfähigkeit (in Watt) ist durch das Herz-Kreislaufsystem (HKS) begrenzt.
Diesbezüglich stehe ich jetzt (für mein Alter) nicht so schlecht da:
Screenshot_20230818_170819.jpg


Die Beinkraft wiederum ist begrenzt, weil ich beiderseits eine Hüft-OP hinter mir habe.
Da sieht es bei mir nicht so gut aus.
Wenn ich nun eine begrenzte Beinkraft habe, dann kann ich mit einer längeren Kurbel mehr Drehmoment aufbringen.
Und wenn ich dann kleine Gänge mit hoher (Tritt-)Frequenz fahre, dann komme ich auch mit einer begrenzten Bein-Kraft näher an das, was ich als maximale Leistungsfähigkeit aus meinem HKS herausholen kann.

Natürlich hast du recht, die Kurbel muss passen.
Eine noch längere Kurbel hätte möglicherweise den negativen Effekt, dass ich das Bein zu stark anwinkeln muss (im oberen Totpunkt) - und meine künstlichen Hüften und insbesondere die vernarbten Gelenk-Kapseln das nicht mehr mitmachen würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
"In der Literatur findet man Formeln wie "Schrittlänge x 0,205" oder "9,5% bis 10% der Körpergröße". Man erkennt gut, dass beide Formeln in etwa das gleiche Ergebnis liefern.
Das trifft aber nur für Leute mit einen durchschnittlichen Verhältnis von Körpergröße zu SL zu.
Bei mir:
180 175
80 164
-> 11cm Unterschied.
Hab darüber die letzten Jahrzehnte nie nachgedacht, aber ich würde ja fast mal was kürzeres testen wollen. So 168. Aber bei 3 Rädern? Zu teuer... Bin aber auch ganz gut beweglich.
Ach, ich hatte mal noch ne andere Formel, da kam ich auf so 166 oder so...
 
Was ich jetzt rausgehört habe ist folgendes, es ist eine Möglichkeit Anpassungs Tuning zu betreiben. M. E. wurde aber einiges gemixt. Klar legt ein Pedal an einer langen Kurbel mehr Weg zurück, bei gleicher Trittfrequenz aber egal. Da kommt das Pedal auch nicht häufiger am Betrachtungspunkt vorbei, die Frequenz bleibt gleich.
5 mm Kurbellänge verändern benötigte Kraft um ca.3%
Am Beispiel von @Chris-AC kann man über die größere Kurbelänge aber die benötigte Kraft verringern und darüber in die persönlich passende Trittfrequenz kommen. Grundsätzlich geht das erstmal genauso auch über andere Übersetzungen, ist doch egal woher die Anpassung kommt. Scheitert aber ev. daran, dass man über die Übersetzung ev. nicht nur bei ca. 3% ist sonder mehr landet und man eine andere Cassette und Kettenblatt bräuchte, welche genau dort hinführt. Die lange Kurbel mag ihm aber auch Anatomisch besser passen. Es ist ja auch idiotisch, das 150 cm und 210 cm große Menschen mit 170 mm Kurbeln gleich gut zurande kommen sollen.

Jetzt kommen wir zu körperlichen Besonderheiten, zu klein zu groß, Beine unterschiedlich lang, Beine im Verhältnis Oberkörper zu lang zu kurz, Operationen, Bewegungseinschränkungen, man verkrampft usw. Das kann man dann nicht über andere Rahmengröße, Vorbau Sitzposition vorn/hinten ausgleichen, hier gehört die Kurbellänge dann mit als eine Option im Gesamtsystem. bzw. ist dann die letzte Rettung.
 
Was ich jetzt rausgehört habe ist folgendes, es ist eine Möglichkeit Anpassungs Tuning zu betreiben. M. E. wurde aber einiges gemixt. Klar legt ein Pedal an einer langen Kurbel mehr Weg zurück, bei gleicher Trittfrequenz aber egal. Da kommt das Pedal auch nicht häufiger am Betrachtungspunkt vorbei, die Frequenz bleibt gleich.
5 mm Kurbellänge verändern benötigte Kraft um ca.3%
Am Beispiel von @Chris-AC kann man über die größere Kurbelänge aber die benötigte Kraft verringern und darüber in die persönlich passende Trittfrequenz kommen. Grundsätzlich geht das erstmal genauso auch über andere Übersetzungen, ist doch egal woher die Anpassung kommt. Scheitert aber ev. daran, dass man über die Übersetzung ev. nicht nur bei ca. 3% ist sonder mehr landet und man eine andere Cassette und Kettenblatt bräuchte, welche genau dort hinführt. Die lange Kurbel mag ihm aber auch Anatomisch besser passen. Es ist ja auch idiotisch, das 150 cm und 210 cm große Menschen mit 170 mm Kurbeln gleich gut zurande kommen sollen.

Jetzt kommen wir zu körperlichen Besonderheiten, zu klein zu groß, Beine unterschiedlich lang, Beine im Verhältnis Oberkörper zu lang zu kurz, Operationen, Bewegungseinschränkungen, man verkrampft usw. Das kann man dann nicht über andere Rahmengröße, Vorbau Sitzposition vorn/hinten ausgleichen, hier gehört die Kurbellänge dann mit als eine Option im Gesamtsystem. bzw. ist dann die letzte Rettung.
Genau, ich bin sogar eine Weile mal mit unterschiedlich langen Kurbeln gefahren, bis mein Knie nach einer Verletzung wieder (fast) das volle Bewegungsausmaß erreicht hat. Hat ne Weile gedauert, aber die kleinen Kurbel von Miche young haben mir wieder aufs Rad verholfen. Hab mit 125mm begonnen. Fühlt sich echt komisch an.
 
Warnung!
Der folgende Beitrag erhebt keinerlei wissenschaftlichen Anspruch!
Wäre ja auch gelacht!

Zerst dachte ich: was treibt der Lünenenener(?) da schon wieder für eine überflüssige Sau durchs Dorf, doch dann stellte ich fest, dass ich selbst direkt vor einer kleinen Erfahrung stand, die hier gut passt. Mein momentanes Zweitrad, Forumsärgernis für einige (gestauchter Rahmen, zurecht/ückgebogene Gabel: Pina ASOLO SPECIAL, RH 56 - einklich zu klein für mich - ), hatte ich mit einer SunTour/Sakae XCE Kurbel ausgestattet, einklich 3fach, aber halt alter 110er Standard mit 175. Einige hundert km gefahren wollte ich auf 170 switchen, weil iwie immer zusätzliche Erschöpfung entstand. Ich fahr nur 170 (186 groß, zu schwer) außer MTB (175). Also wieder so´n einklich 3fach-Teil, Shimano 300GS osä mit 170.

Manko: der Q-Faktor - was ist das für eine bekloppte Bezeichnung? - deutlich verändert, Kurbeln stehen je ca. 10mm weiter außen (Kettenlinie ca. 5mm plus nach außen - Schaltqualität leicht herabgesetzt. Aber deswegen mach IECH mit keinen Kopp!). Die Kurbeln von oben nach unten: 300GS - SunTour XCE (gepulvert; was vorher dran war) - SunTour BLAZE ( Länge 170, dasselbe in 130 KBSD, 1000x mal schöner als Starfish MAVIC !!!)
P1070997.JPG

Vor zwei Tagen bin ich die gleiche Strecke gefahren, zunäxt, bei 21 bis 23 Grad. Heute 28 bis 30 Grad: 7 km flach, 13 km bergauf (Durchschnitt 3 % bergauf) gleich. Danach alles anders. Es gab noch einige Änderungen am Rad (natürlich SS 5mm höher, Augenmaß; Oberlenker perfekt mit Oberrohr parallel, vorher etwas gesenkt). Und so könnte ich fortfahren... aber Quintessenz:

Es fühlte sich besser an! Zumindest hatte ich das Gefühl, dass die Knieregion stressfreier rotierte. Auch der Wiegetritt, nicht so mein Ding, war angenehmer. Dass "Die unerträgliche Leichtigkeit des..." ... Radelns sich nicht mehr einstellt, ist meinem Alter geschuldet, da wird wohl auch ein KunderaD, ob Milan oder Karl-Heinz, nix helfen (uuUAAH!).

Ich werde das so lassen, obwohl die Weiteraußenstellung der Pedalen tendenziell nervt. Deswegen mit Tretlagern zu experimentieren, ist mir zu stressig. Da geht sowieso bei der Kurbel nicht viel. Eine ähnliche Kurbel (400 iwas) fahre ich auch auf einem anderen Rad. Das ist ja schrecklich subjektiv, schließlich will ich ja auch, dass das Neue besser ist, aber ich betrüge mich da glaubich nicht komplett. Interessieren täte mich die Erfahrung der großen Foristen, die womöglich unterschiedliche Kurbellängen fahren ??? Im Verdacht:

@Froma @JUR @Anma1975

Aber so ...
doof? ... sind die sicher nicht...

btw: ich hab den bisherigen Fadenverlauf nicht verfolgt, sorry!
 
Mir haben +10mm Qfaktor mal arge Kniebeschwerden eingetragen, da würde ich aufpassen.

Ich habe irgendwann mal auf 172,5 umgestellt, das hat ne ganze Weile gedauert, bis ich mich dran gewöhnt habe. Wenn ich jetzt mal wieder was mit 170ern fahre, fühlt es sich irgendwie eingeschnürt an, es kommt (noch) weniger Leistung an...

Und bei 175ern merke ich schnell was in der Muskulatur an den Hüften, da melden die Knie sich noch lange nicht.

Trotzdem will ich noch mal 180er ausprobieren:)
 
Asymmetrischen Q mag ich nicht. Hatte ich mal und konnte an dem Rad umstellen, was ich wollte, es schlief mir immer der rechte dicke Zeh ein.
Das ist eigentlich ziemlich schade, weil ich mir eine ziemlich schöne ultegra octalink in dreifach organisiert habe, bei der das auf dem passenden Lager genauso wäre. Auf dem zweifach Lager läuft sie symmetrisch.
Um wieder den Bogen zu bekommen: Genau diese ultegra mit 165mm habe ich ohne kleines Kettenblatt dann an die Dauerleihgabe aus Scandium geschraubt, weil ich nach einem Jahr 165mm am faggin die 172,5mm der verbauten, traumhaft schönen, Sugino Alpina nicht rund treten konnte. Also nix schmerzhaftes zum Glück, sondern einfach nur unrund.
 
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