AW: Die Entscheidung ist gefallen:
@Rheinberger
Hi, Danke für Deine Info. Habe mich jetzt eigentlich auf die Cosmic eingeschossen. Einfach weil es schöner aussieht (meiner Meinung nach). Aber bei nochmal 20kg mehr hätte ich auf alle Fälle auch die CXP33 genommen.
Nun "kämpfe" ich aber mit der Gabel

Hast Du die Vollcarbongabel belassen oder getauscht. Wenn getauscht, gegen welche? Also Vollcarbon kommt mir auf keinen Fall ans Rad. Nun überlege ich, ob ich nicht ganz auf Alu gehe. Mein Bauchgefühl sagt mir: Bloß kein Carbon - mir sollen sich nicht vor jeder unausweichlichen Unebenheit / Schlagloch oder Vollbremsung die Nackenhaare hochstellen, weil ich Angst habe die Carbongabel macht den Abflug. Der Verstand sagt: Alles Quatsch, ist ausgereift, die stecken mehr weg als Du denkst - und gibt es konkrete Fälle wo was passiert ist?? Eine logische Erklärung für mein Bauchgefühl habe ich auch nicht. Aber da ich nicht ständig "Bauchweh" haben will, wird es wohl eine klassische Alugabel. Vielleicht überzeugt mich ja noch jemand mit schlagenden Argumenten vom Gegenteil. Der Gewichtsnachteil der Alugabel spielt für mich keine Rolle. Vielleicht mal, wenn ich mich auf 70kg runtergehungert habe

Aber falls das jemals passieren sollte, woran nicht wirklich glaube, kann ich mir immer noch ne Carbongabel gönnen.
Newbie-Biker
An für sich sagt man, dass Vollcarbon Gabel haltberer sind als Alu/Carbon Gabel, da die Schwachstelle Übergang Alu Carbon wegfällt.
Was aber bei den Vollcarbongabel kritisch ist und definitiv schon zu Brüchen geführt hat bei starken Sprintern ist der Bereich der Vorbauklemmung (am Schaft der Gabel). Diese Montage erfordert sehr hohe Sorgfalt und auf jeden Fall einen
Drehmomentschlüssel um den empfindichen Carbonschaft nicht zu verletzen. Auch muss der Klemmbereich des Vorbaus total kanten/gratfrei sein, um sich nicht in den Carbonschaft einzuarbeiten.
Zu der reinen 1 1/8 !!! Alugabel. Sie sind von der Stabilität über jeden Zweifel erhaben. Sie haben aber einen erheblichen Nachteil: null Komfort. Und das ist echt mies, wenn du mal meine schlechte Straße erwischt. Einerseits ist man z.b. auf Kopfsteinpflaster ca. 5 kmh langsamer als andere (mit komfortableren Gabeln). Zudem geht das verdammt auf die Gelenke und zu guter letzt leidet der Steuersatz. Ich spreche hierbei von Alugabeln wo die Gabelscheiden von der Dimensionierung ähnlich sind, wie bei Carbon (nur mit so einer habe ich Erfahrung).
Du mußt also die Gabel nach deinem Einsatzgebiet wählen.
Hast du Kopfsteinpflaster Plattenstraßen und miniSchlaglochpisten sei es den nur 1 km auf deinen Wegen wird es mit einer reinen Alugabel (wie oben beschrieben) echt ekelig. Das wird so heftig, dass einem fast den Lenker außer Hand schlägt. Das kann man zwar mit gut dämpfenden
Reifen (
Michelin Pro 2 Race) und mit einem flexiblen Lenker (
Syntace Racelite 7075) kompensieren. Aber sich abhängig von sowas machen ist bescheiden.
Mein Favorit ist daher Carbon mit Aluschaft. Die Carbonfasern in den Gabelscheiden sind einerseits so gelegt, dass die Gabel ausreichend seitensteif ist und zudem an den entscheidenden Stellen dämpft. Sowas geht nur mit Carbon. Der Aluschaft macht die ganze Sache zwar fast so schwer wie eine gute Alugabel, sorgt aber für eine sicher Vorbauklemmung und auch eine vernüftige Einstellung des Steuersatzspiels. Das mit der Dauerhaltbarkeit an der Übergangstelle Carbon Alu ist für mich noch keine Thema, da mir noch keine Fälle von Bruch an dieser Stelle im Fahrbetrieb bekannt sind.
Als günstige und seitensteifste (mir bekannte) Gabel unter den günstigen Gabel empfehle ich dir die Columbus Tusk. Die macht zudem optisch mit den winzigen Logos und den silbernen Ausfallenden was her. Preis dieser Gabel um die 80 €.
Zu meinen Erfahrungen:
Ich fahre seit 1998 eine 1 Zoll Kinesis 6061 Alugabel mit einen Chromoschaft. Diese dämpft aufgrund des geringen Durchmessers (sowohl Schaft als auch Scheiden) und des Chromoschaft sehr gut. Sie hat aber eine Nachteil, Sie ist im Wiegetritt alles andere als seitensteif. Dafür bin ich aber damit am schnellsten auf Kopfsteinflaster. (kleines Kopfsteinpflaster Vmax bei Nässe 46 kmh und auf den großen Katzenkopfsteinpflaster an die 30 kmh)
Seit 2002 fahre ich ein Rad mit einer 1 1/8 Zoll Alugabel (vom 2001 Modell Stevens Aspin) mit Gabelscheiden die den Durchmesser von Carbongabeln entsprechen. Auf schlechten Wegen wie bereits gesagt, der absolute Graus, obwohl ich die selbe Lenker Vorbau Kombi und die selben Laufräder verwendete. Man bekommt kaum den Lenker gehalten auf den Kopfsteinpflasterpassagen. Bei höhren Geschwindigkeiten reißt es einen den Lenker aus der Hand.
Seit letzten Jahr habe ich ein Rahmen mit der besagten Columbus Tusk Carbon Alu 1 1/8 Gabel. Sie stellt für mich den besten Kompromiss aus Komfort und Seitensteifigkeit dar.
Das Rad fährt sich einfach traumhaft damit.
Leider kann ich dir kein Ausagen zu Alugabel mit Schäften mit geringeren Durchmesser machen, was mich selber brennend interessiert. Canyon verbaut ja in seiner günstigsten Reihe Alugabeln mit recht filigranen Gabelscheiden.
Da würde mich interessieren, ob die komfortabel bei gleichzeitiger ausreichender Seitensteifigkeit für Fahrer um die 85 kg sind.
Noch zu Erklärung:
Die Seitensteifigkeit einer Gabel ist dafür entscheidend, dass die Laufräder beim Wiegetritt nicht an den
Bremsen oder gar den Gabelscheiden schleifen.
Der Komfort ist ganz wichtig um Stöße von Unregelmäßigkeiten der Straße von deinem Körper fern zu halten. Je mehr von der schlechten Straße an dich weiter gegeben wird um so mehr sinkt deine Leistungsfähigkeit und umso mehr sinkt deine Konzentrationfähigkeit und umso mehr fährt sich das Rad unsicherer und umso mehr steigt das Sturzrisiko. Und solltest du dich leistungmässig messen wollen, stehst du umso mehr hinten an. Ein Kopfsteinpflasterstück hat genauso rennentscheidende Wirkung wie ein Anstieg. Und zu guter letzt denke auch an deine Gelenke. Die Gelenke werden durch das Durchrütteln auch nicht besser.