Moin zusammen,
nach langer Abstinenz gibt es nun endlich wieder Zeit und etwas beizutragen.
Nach einigen Tagestouren hab ich mir Gedanken über einen anderen Lenker gemacht, da mir auffiel, dass ich während konstantem und meditativem Gestrampel kaum die Position verändere. Obendrein war wohl auch die Lenker-Vorbau-Kombi nicht das richtige für mein Fahrempfinden.
Rennlenker oben gegriffen (meine Standardhaltung) kam mir zu hoch vor, unten gegriffen zu niedrig. Die Mitte aus beidem musste her. Hinzu kamen auch noch ergonomische Mankos, die sich sowohl beim Greifen und
Bremsen unangenehm bemerkbar machten. Es sollten also mehrere Klappen mit einer Fliege geschlagen werden.
So sah das Gelenke bislang aus:
Da der Rahmen Randonneur-geeignet ist, hab ich bei der Gelegenheit auch gleich daran gedacht diesen mit Schutzblechen auszustatten (ebenfalls für die Alltagstauglichkeit). Dazu musste ich natürlich die Bremskörper demontieren, was schlussendlich eine Komplettreinigung und Hartwachskonservierung des gesamten Rades zur Folge hatte.
Da hängt das Huftier nun im OP-Saal. Wie man sieht ist sogar der verbrauchte Steuersatz ausgebaut.
Als netter Ersatz hat sich in der Sammelkiste ein gebrauchtes, aber noch nutzbares Hatta Head Set aufgetan.
Ein Problem war allerdings, dass der "neue" 0,2mm mehr im Durchmesser hatte, als der Alte.
Natürlich mögen jetzt einigen Mitgliedern hier in grausiger Erwartung die Nackenhaare empor stehen; und ja, ich habe es gewagt die Enden des Steuerrohres um die entsprechende Differenz zu weiten.
Es besteht aus meiner Sicht aber kein Grund zur Sorge, da an diesen Stellen das Rohr um die aufgesetzten Muffen verstärkt ist. Umgekehrt musste die Gabel für den Konus ebenfalls angepasst werden.
Ohne dazugehörigen anständigen Messschieber hätte ich es auch nicht gewagt. Behutsamkeit ist natürlich auch oberstes gebot.
Lange Rede, kurzer Sinn; das Ergebnis sieht so aus:
Nach der Reinigung, Salbung und Polierung ging es dann direkt weiter mit der Montage der Vorbau-Lenker-Kombi und der Bremskörper samt Schutzblechen:
Kurze Verschnaufpause auf dem Hof. Spätestens jetzt lässt sich wohl erahnen worauf es hinaus läuft.
Mir ging zu Anfang auch die Frage nach den richtigen Bremshebeln durch den Kopf. Vielleicht die vom alten Lenker hier verbauen?
Neejaa, dann doch vielleicht lieber welche für Flatbars. War ohnehin vonnöten, da der neue Lenker d=22mm hat.
Außerdem war Bequemlichkeit das Motto. Beim Gedanken an Vollbremsungen habe ich mich mit dem alten Lenkeraufbau, nie vollends wohl gefühlt. Für größtmögliche Bremskraft ist ein vorheriges Umgreifen unumgänglich.
Also ran mit den neuen Hebeln: (kommen hier vielleicht nicht so gut zur Geltung)
Zwischendurch noch die Lenkerenden um ein paar Zentimeterchen gekürzt, alles fixiert und justiert und das
Lenkerband (nicht zu sparsam) drum gewickelt. Resultat:
Ein neues wundervolles Fahrgefühl! So braucht man nur noch schnelle Finger zum
Bremsen und man kann dabei ungehindert die Arme durchstrecken. Fertig ist der Alltags-Allwetter-Tourenhobel.
Geschräubige Grüße