• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der Radästhet,eine aussterbende Spezies?

bullit

Neuer Benutzer
Registriert
5 September 2004
Beiträge
12
Reaktionspunkte
0
Hallo,
vielleicht seh` ich mir die falschen Rennen an,aber kann es sein dass es im Profi-Fahrerfeld immer weniger wirkliche Stililsten und Ästheten gibt?Die Effizienz des Armstrong-Staccato ist unbestritten,aber ich vermisse Fahrer wie einst Bugno oder Indurain,die schnell waren,aber denen man selbst unter Volllast noch angesehen hat,dass sie einfach schon immer Radfahren konnten und einen perfekten Tritt haben.Momentan fiele mir nur Ulle ein der,wenn er in Form ist,absolut elegant fährt.

Gruß,

bullit
 
Da muß ik Dir Recht geben,solche Fahrer wie einst Museeuw oder ein van Petechem
oder die anderen ganzen Top-Fahrer wie einst Coppi oder van Steenberghen, oder noch Zabel gehen langsam zu ende.
 
Ich fand, dass Basso bei der Tour teilweise ziemlich elegant aussah, wenn er mit Lance wegfuhr (vor allem im Vergleich). Und meistens im Sitzen.
 
Ullrich fährt absolut elegant, allerdings hat er seinen Stiel leicht verändert und ihn etwas an Lance angepasst, er geht jetzt auch öfter mal aus dem Sattel, wenn auch nur für kurze Zeit.
 
dooyou schrieb:
Ullrich fährt absolut elegant, allerdings hat er seinen Stiel leicht verändert und ihn etwas an Lance angepasst, er geht jetzt auch öfter mal aus dem Sattel, wenn auch nur für kurze Zeit.
Durch den Verschreiber ist dein Satz wunderbar ein-zweideutig :lol: :lol: :lol: :wink2:
 
ulle sah letztes jahr beim bergzeitfahren absolut sch* aus.

generell stimme ich aber zu, daß der nen ganz netten stil hat - er neigt aber imho zur übertreibung des krafteinsatzes.

ekimov ist supi.
 
Abbath schrieb:
ulle sah letztes jahr beim bergzeitfahren absolut sch* aus.

generell stimme ich aber zu, daß der nen ganz netten stil hat - er neigt aber imho zur übertreibung des krafteinsatzes.

ekimov ist supi.

Da kann man sich wieder nur daran erinnern wie Ulle 97 gefeiert wurde mit seinem Fahrstil wie er alle bezwungen hat. Kaum kam der Texaner mit seinen 2 Siegen hintereinander und dann war Ulles Fahrstil zwar estetisch aber nicht mehr zeitgemäß.

Ullrich kann sich nicht mehr umstellen er ist ein Leben lang so gefahren und sein Organismus ist darauf ausgelegt mit Kraft zu treten, Tempowechsel verkraftet Amstrong einfach leichter durch seinen Stil, so ist das nunmal.

Ich bewundere den Stil von Ullrich, finde es aber auch gleichzeitig sehr imponierend wie Amstrong urplötzlich allen davon zieht und keiner mehr mithalten kann.
 
dooyou schrieb:
Da kann man sich wieder nur daran erinnern wie Ulle 97 gefeiert wurde mit seinem Fahrstil wie er alle bezwungen hat. Kaum kam der Texaner mit seinen 2 Siegen hintereinander und dann war Ulles Fahrstil zwar estetisch aber nicht mehr zeitgemäß.

Ullrich kann sich nicht mehr umstellen er ist ein Leben lang so gefahren und sein Organismus ist darauf ausgelegt mit Kraft zu treten, Tempowechsel verkraftet Amstrong einfach leichter durch seinen Stil, so ist das nunmal.

Ich bewundere den Stil von Ullrich, finde es aber auch gleichzeitig sehr imponierend wie Amstrong urplötzlich allen davon zieht und keiner mehr mithalten kann.
Das ist bis zu einem gewissen Punkt Blödsinn.
Ullrich hat während seiner Verletzungs/Dopingpause Zeit genug gehabt seinen Stil zu überarbeiten bzw. der neuen Generation/Technik anzupassen.
Das es nicht geklappt hat lag an der mangelnden Bereitschaft Alt hergebrachtes über Bord zu werfen.

Ich übertreibe?
Ich denke nein.
Es gibt im Sport viele Beispiele in denen Champions sich neuen Techniken angepasst und diese dann in Perfektion für sich genutzt haben.
Ein auf seinen Stil beharren ist erst Stillstand, dann Rückschritt.
Und ich wage zu behaupten das mit der jetzigen angeblich so eleganten Technik Ullrich die Tour nicht mehr gewinnen wird.
Der Grund ist das sich der Radsport in seiner Art und Weise geändert hat bzw. ändern wird.
Das gleichmäßige Tempobolzen bis zum Abwinken wird bald der Vergangenheit angehören.
Das dicke Gänge drücken wird einem Ullrich gegen junge, tempofeste und intervallresistente Talente nicht mehr helfen.
Einzig beim Zeitfahren wird es ihm noch nützen.
Dazu kommt, hoffentlich, das effiziente Dopingkontrollen die auch ernst gemeint sind den "Fettärschen" das Leben
in den Bergen wieder schwerer macht.

Von Luis Herrera, dem kolumbianischen Bergkönig der 80iger gab es den Spruch:
Wann ich wußte das meine Zeit vorbei war?
Als mir die Fahrer mit den dicken Hintern in den Bergen folgen konnten.

Das Zitat steht im zeitlichen Zusammenhang mit dem Aufkommen von Blutdopingmitteln Ende der 80iger/Anfang der 90iger.
Es gab früher Gesamtklassementfahrer(meist auch gute Roulleure und Zeitfahrer) und Bergfahrer.
Aber die Bergfahrer wie Bahamontes, van Impe oder Herrera waren in den Bergen quasi unantastbar.
Nur auf wundervolle Weise änderte sich das Anfang der 90iger.
Da fuhren dann auf einmal Leute wie Indurain, Zülle, Rominger, Riis, Ullrich den Kletterkünstlern um die Ohren.
Leute die als Roller bekannt und erfolgreich waren, deren Körper eigentlich nicht zum Bergfahren in Vollendung geeignet war
konnten nun auf einmal Mühelos mit den Bergflöhen mithalten und diese sogar distanzieren.
Ich will hier nicht die Leistung dieser Fahrer grundsätzlich mies machen, und auch die Tatsache das die Generation der ganz großen Bergfahrer
keine Nachfolger fand spielt eine Rolle, aber trotzdem gilt für mich bei diesem Punkt: "Ein Schelm wär hier an nur an Talent und Zufall denkt".
Und eine wirkungsvolle Vorgehensweise gegen diese Art von Doping wird meiner Meinung anch wieder zu einer stärkeren Selektion
durch körperliche Vorzüge und Nachteile führen.
Dem kann man, wie Ullrich zb., bis zu einem gewissen Grad mit einer Anpassung der Tritttechnik entgehen.
Nur muß man es auch wollen.
Ob Armstrong bis unter die Schädeldecke zu ist oder nicht, Tatsache ist aber das er sich Gedanken über Tritttechniken gemacht hat,
auch mit Blick auf die Zukunft, sich dann diese angearbeitet und in Perfektion umgesetzt hat.
Das Ergebnis ist das er quasi auf alle Arten von Angriffen eine Antwort parat hat.
Im Gegensatz zu Ullrich.


Um aber wieder ONTOPIC zu werden, so ist für mich ein Bergfahrer wie Herrera oder van Impe, den ich noch als kleiner Junge auf den Alpenetappen
im Fernsehen bewundern durfte der Inbegriff von Eleganz.
Dicke Gänge treten können viele, aber leicht und elegant mit hoher Frequenz Berge hoch fahren konnten nicht viele.
Von daher sind/waren diese Bergflöhe für mich die Eleganz auf Rädern.
 
@dooyoo es spricht imho überhaupt nix gegen das treten großer gänge - aber bei ulle hab ich in den letzten jahren des öfteren den eindruck gehabt, daß er einen dicker tritt als es gut für ihn ist. das hat nichts mit hoher kadenz a la armstrong zu tun, sondern bezieht sich nur auf einen leicht "eckigen" tritt (der natürlich immer noch runder ist, als wir alle das zusammen hinbekommen würden).
 
huskyblues schrieb:
, so ist für mich ein Bergfahrer wie Herrera oder van Impe, den ich noch als kleiner Junge auf den Alpenetappen
im Fernsehen bewundern durfte der Inbegriff von Eleganz.
Dicke Gänge treten können viele, aber leicht und elegant mit hoher Frequenz Berge hoch fahren konnten nicht viele.
Von daher sind/waren diese Bergflöhe für mich die Eleganz auf Rädern.

Ja, ja, als man damals den Fernseher angeschaltet hatte bei einer Bergetappe, da war meistens der rotgepunktete Van Impe zusammen mit Zootemelk vorne. Dahinter die Gruppe mit Mercks. Das waren meine ersten Fernseherinnerungen an die Tour.

Die Eleganz auf Rädern sind für mich Koblet, Indurain, Bugno und Ullrich. Mein Kriterium ist der ruhige Oberkörper, nicht so der Tritt. Andere beurteilen es anders, und das ist auch gut so.

Die Gedanken zu den Gesamtklassementsfahrern sind interessant und viellleicht ist auch was Wahres dran.
Doch der erste, der die Bergfahrer in den Bergen distanziert ist Armstrong.
Indurain hat in den Bergen keine Zeit verloren, andere verwalten den Gewinn aus den Zeitfahren. Die Tour ist und war nie ausgelegt für Bergflöhe. Denen blieben immer nur die Brosamen und heutzutage wird der Tisch schneller gereinigt.

Eine These von mir: Würde man allen Fahrern den Sattel 2 cm tiefer stellen, würden die leichteren Fahrer in den Bergen wieder mehr dominieren.
 
Eddie Murcks schrieb:
Eine These von mir: Würde man allen Fahrern den Sattel 2 cm tiefer stellen, würden die leichteren Fahrer in den Bergen wieder mehr dominieren.

Super These, wenn du ihnen den Sattel ganz wegnimmst, verschiebt es sich vielleicht in eine nochmals andere Richtung.
Ist doch Unsinn, das Rad muss schon passend eingestellt sein, auch wenn es früher vielleicht anders gemacht wurde.

Es gibt eben Fahrer, die in den Bergen aus unterschiedlichen Gründen stark sind, Körpergewicht, Kraft, Technik und nicht zuletzt mentale Stärke. Bergfahren findet imho in erster Linie im Kopf statt.

Aber eigentlich gings doch hier um die schön anzuschauende Eleganz, und die finde ich geht dem von LA gefahrenen Stil völlig ab, so effektiv er auch sein mag. Ulle fährt mit Kraft und imho auch eleganter, leider reicht es gegen LA nicht, wobei ich aber nicht glaube dass es hier wirklich am Fahrstil liegt. Und würden die beiden sich in den Bergen zu zweit absetzen, gäbe es keinen Dritten der da wirklich mithalten könnte.

Da es aber im Radrennsport nicht wirklich um Eleganz geht, ist das ein sehr vom Zuscherempfinden geprägter Fred.

Henning
 
wobei armstrong - auch wenn er kindergänge fährt - imho wirklich nicht unästhetisch fährt - sieht halt nicht so kraftvoll aus.

aber mal ein gegenbeispiel für ästhetik: in welche kategorie fällt eigentlich escartin? :D
 
Abbath schrieb:
aber mal ein gegenbeispiel für ästhetik: in welche kategorie fällt eigentlich escartin? :D
In die selbe wie Thomas Voeckler. Bei der Tour dachte ich mir, wenn der nicht im gelben Trikot fahren würde hätte ihn schon längst jemand vom Rad geschubst.
gruss jason
 
jason42q schrieb:
In die selbe wie Thomas Voeckler. Bei der Tour dachte ich mir, wenn der nicht im gelben Trikot fahren würde hätte ihn schon längst jemand vom Rad geschubst.
gruss jason
Ich hatte schon mal daran gedacht zu sammeln und ihm eine längere Sattelstütze zu kaufen, damit er auch mal so fahren kann wie all die anderen :D :lol:
 
Letztlich ist die Diskussion über den elegantesten Stil wie die um das schönste Rad. Eigentlich überflüssig, kommt es doch letztlich nur auf die Leistung an, macht aber dennoch Spass drüber zu diskutieren.

Ich bin nicht der Meinung von husky. Kleine dünne Fahrer sehen auf dem Rad nicht wirklich elegant aus. In der Zeit gabs vor Jahren mal einen schönen Artikel über das Zeitfahren. Der Autor drückte sich so aus, dass ein Virenque oder Pantani ihr Rad vergewaltigen würden, während Indurain und Ullrich sich fortbewegen wie ein Stück Holz, was auf ruhigen Wasser dahintreibt.
Ich finde, dass trifft es ganz gut.

Ein kraftvoller Stil, nicht zu dick mit schönen runden Tritt und ruhigen Oberkörper - das ist elegant. Ullrich kommt dem zweifellos am nächsten wenn er in Form ist.
Ich denke auch, dass der Stil von Ullrich absolut optimal ist und es keinen Grund gibt da irgendwas umzustellen. Wenn er wirklich gut gefahren ist, z.B. 97 nach Andorra hoch oder auch 2003 in den Pyrenäen hat er eine sehr hohe Kadenz getreten. Wenn es geklemmt hat, war der Tritt nicht mehr so flüssig, dass ist wohl ganz normal.
Je höher die Trittfrequenz umso mehr wird der Kreislauf belastet - Stichwort Sauerstoffaufnahme.
Wie Fahrer diese im Grenzbereich noch steigern um noch kleiner treten zu können, da kann man sicherlich drüber spekulieren. Doch dies hat ja nun nichts mit dem Thema zu tuen.
 
Eddy Murcks -Du packst Namen von Fahrer aus, da könnte man wohl ins Schwärmen kommen. Koblet 'Pedaleur du Charme', eine Augenweide. Indurain genau so. Es gibt noch einige dieser. Einige dieser sind natürlich den Jungen nicht mehr geläufig. Wer erinnert sich eines Gerard Saint, 60er Jahren. Leider auf einer Trainingsfahrt tödlich verunglückt? Sieger einer TdFKönigsetappe, wenn ich mich richtig erinnere, Flucht zusammen mit Rolf Graf. Ebenfalls ein Stilist. Beides waren ausgezeichnete Zeitfahrer.
Gehen wir in die neuere Zeit. Ein Basso musste sich an der TdF betreffend Fahrstil nicht verstecken.
Mit dem Murcks Eddy bin ich dann nicht einverstanden, wenn er schreibt, dass das Kriterium der ruhige Oberkörper ist und nicht so der Tritt. Da meine ich, dass das wohl sehr eng zusammenhängt. Eine Fahre ohne runden Tritt und 'Souplesse' wird kaum ruhig auf dem Rad sitzen.
Nennen wir doch mal ein extremes Gegenbeispiel: Jens Voigt. Ein bewunderswerter kämpferischer Fahrer. Chapeau! An seinem Hinterrad musst du wohl Seekrank werden.
Gümmeler
 
Zurück