Auf meiner heutigen Ausfahrt (85km mit Badesee dazwischen, herrlich!) : ein Motorradfahrer...ein Motrorradfahrer! - verweist mich auf den begleitenden Radweg (wenig befahrene Straße, 1km Radweg, der im Nichts endet). Zeit für meine jährliche Hasstirade auf Motorradfahrer:
Was denkt ihr von eurem dürftigen armseligen Hobby? meint ihr, sportlich in der Natur unterwex zu sein? Schxxxe NEIN! Ihr geht allen auf den Keks, lärmend und für nix wertvolle Rohstoffe verschwendend. Wo ist der sinnvoll verfahrende Motorrad-km? - Gut, ein paar gibts, die zur Arbeit fahrn, aber sonst?
"Natur" vom Motorrad aus beschränkt sich auf Kurven, Kurven, Kurven - derb ausgedrückt "schön die Eier schaukeln" - primitiver gehts nicht!
Da bist Du aber einem ziemlichen Deppen begegnet, der da auf dem Motorrad saß.
Idioten gibt es in jeder Gruppe und leider sind es die, die auffallen und das Bild der Gruppe nach außen prägen.
Alle anderen, die sich normal benehmen fallen nicht auf, werden nur kurz wahrgenommen und gleich wieder vergessen, während der Störer, der für Aufregung sorgt sich ins Gedächtnis einbrennt.
Das menschliche Gedächtnis funktioniert halt so.
Nach ein paar Jahren und einigen solcher Begegnungen später, kommt dann der Gedanke, alle, z.B. in Deinem Falle Motorradfahrer sind armselige, primitive Verkehrsrowdys.
Das ließe sich für nahezu jede Gruppe fortsetzten und Hand aufs Herz, niemand ist ganz frei von solchen Klischees.
Das die Wirklichkeit anders aussieht, ist allerdings auch klar. Was sich in unseren Köpfen einprägt, ist ja kein Abbild der Wirklichkeit, sondern nur, was nach deren Verarbeitung davon übrig bleibt.
Seitdem versuche ich, immer nur auf den einen Idioten selbst zu schimpfen, weniger auf die Gruppe selbst.
Vorurteile treffen nämlich nur selten zu, ohne das man sagen kann, dass es das gar nicht gibt.
Was Motorradfahrer betrifft kann ich Dir sagen, dass Deine Vorurteile auf die wenigsten zutreffen.
Früher fuhr ich selbst viel Motorrad und ich fand es sinnvoll. Es ist ein Verkehrsmittel, das mich genauso schnell wie ein Auto von A nach B bringen kann, solange ich nicht mehr als bis zu zwei Personen und 20 kg Gepäck bewegen muss. Im Gegensatz zum Automobil muss ich dazu aber nicht 2 Tonnen Material bewegen, verbrauche deshalb weniger Benzin und der Platzbedarf beim Parken ist auch geringer. Hat schon auch Vorteile, so ein Mopped.
Außerdem zwingt es zu sehr aufmerksamer, defensiver Fahrweise, da man wie auf dem Fahrrad auch, einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt ist.
Wenn sich jetzt die meisten von euch an keine Begegnung mit einem defensiv fahrenden Motorradfahrer erinnern können, dann steht oben die Erklärung dafür.
Euch einen schönen Sonntag und dass sich wie bei mir hier gerade die Sonne durch die Wolken kämpft. Die Straße hat schon ein paar trockene Flecken und ich glaube, da geht heute noch was mit dem Radl.