AW: Commesso Zeitfahrrad von Cannondale
Du solltest vielleicht erst mal ganz nüchtern den Materialwert einschätzen: Aus welchem Material ist der Rahmen, Zustand von Lack, Qualität und Funktion der Komponenten.
Als nächstes informierst du dich darüber, was standesgemäße Hochprofilfelgen kosten. Die Easton Tempest II Alu gibt es im Moment für 400€ bei verschiedenen Geschäften (s-tec z.B), das ist aber schon das beste, was du für 400 bekommen kannst, sonst eher mehr veranschlagen (bei Carbon das doppelte bis dreifache). Hast du die Kohle, oder bekommst du sie zumindest bis Saisonbeginn zusammen? Nicht vergessen, du brauchst noch ein Ritzelpacket (je nach Qualität und Gewicht 40-300€)
Als drittes überlegst du dir folgendes: Wenn du ein Auto kaufen möchtest, mit dem du die nächsten Jahre möglichst unfallfrei und ohne große Wartungskosten fahren möchtest, kaufst du dann Schumis alten Ferrari oder den Golf vom Renter aus dem Nachbardorf mit 20.000km Laufleistung in 5 Jahren, unfallfrei und mit einem komplettsatz Winterreifen?
Profis gehen mit ihrem Material nicht gerade pfleglich um, wenn was kaput geht, bekommen sie nämlich einfach neues, müssen sie nicht mal selbst montieren, das macht der Mechaniker. Gerade bei einem reinen "Wettkampfgerät" wie einem Zeitfahrrad.
Bei einem Profi ist es gut möglich, dass es sich um einen Maßrahmen handelt. Da Zeitgewinn vor Bequemlichkeit geht, kann es gut sein, dass dich die Kiste in eine für dich unmöglich über längere Zeit aushaltbare Haltung zwingt. Eine Anpassung über Vorbau- Lenker- und Sattelstützentausch ist begrenzt möglich, aber teuer.
Deshalb ist es in diesem Fall noch viel wichtiger als sonst, dass du Gelegenhiet zum Probefahren hast.
Erst jetzt, nach sorgfältigem Abwiegen der genannten Argumente, solltest du dir Gedanken machen, ob dir das Wissen auf einem Profirad zu sitzen die Sache wert ist. (wie verlässlich ist eigentlich die Aussage über den illustren Vorbesitzer? Auch noch so eine Überlegung...)