Rawuza: Ich weiss nicht was da los ist...sind das Deine Träume oder wirkliche aktive Gedankenarbeit Deines Hirns? Ich mache mir Sorgen


Zum Thema: Beim
Bremsen auf Aluflanken hast Du gegenüber den Carbonflanken sehr viele Vorteile:
- Sehr gute Wärmeleitung (Wärmetransport)
- Sehr grosse Wärmekapazität (Wärme-Speichergrösse)
- Sehr grosse Oberfläche
Die entstehenden Temperaturen werden in den Alukörper geleitet, auf Grund der Wärmekapazität der gesamten Felge und die schnelle Verteilung fallen die Temperaturen allgemein niedriger aus. Durch die grosse Oberfläche kühlt die Felge recht schnell ab, was jedoch bei Deiner Vollbremsung kaum eine Rolle spielt.
Warum? Weil der Wärmeübergang beim vorherrschenden Temperaturniveau mehrheitlich über Konvektion (quasi Luftverwirbelungen) stattfindet. Das funtioniert um so effektiver, je grösser und stärker die Luftverwirbelungen sind und je höher die Temperaturdifferenz zwischen Felge / Belag und Umgebung ist. Und da Du ja zum Stillstand bremst wird die Geschwindigkeit langsamer und dementsprechend auch die Verwirbelung an der Felge und der Bremse.
Das selbe Experiment mit einer Carbonfelge sieht so aus, dass die Carbonfelge einen deutlich schlechteren Wärmeleitwert und eine deutlich geringere Wärmekapazität hat. Ergo werden die Temperaturen deutlich grösser.
Ob das Quietschen wegen der Temperatur kommt...keine Ahnung...wird denn die Bremswirkung schlechter? Bei den heutigen Systemen ist meiner Meinung nach eben alles auf höhere Temperaturen ausgelegt...verzogene Bremsflanken sind ja heute nicht mehr so das Problem wie früher...?
Nun zu Deinen Versuchen:
Das Belüften der
Bremsbeläge oder das Einbringen von Lötzin oder Tampons...
- Die Bohrung im
Bremsbelag mag zwar Wärme abführen (grössere Oberfläche, konvektiver Übergang), dies jedoch nur am
Bremsbelag und nicht an der Felge auf Grund der geringen Oberfläche vermute ich das nicht als sehr effektiv, daher staune ich ab Deinen "Messungen". Handelt es sich hier um die selben Beläge? Achtung nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Wie sieht es mit den anderen Einflussfaktoren aus? Umgebungstemperatur, Fahrzeuggewicht usw.
Abgesehen davon wird es spätestens dann interessant wenn der Belag so weit abgefahren ist, dass die Belüftungslöcher kollabieren

- Das Einstecken von Lötzinn: (Ich weiss ehrlich nicht was in Dir vorgeht

...aber oftmals sind es abwegige Ideen die zu bahnbrechenden Erfindungen führen). Ob der Zinn die Felge beschädigt? Ob der Abrieb des Lötzinnes allenfalls die Bremswirkung beeinträchtigt? Aber ich schätze auf Grund der geringen Masse den Effekt des Lötzinns als sehr klein ein.
Vom ingenieursmässigen Standpunkt her hätte ich folgende Vorschläge:
- Denke über eine Wasserkühlung der Bremsflanke nach (allenfalls mit einem Feuchtigkeitsspeicher in Form eines Tampons?). z.B. die Entwicklung eines Bremsschuhs der oberhalb des Belags noch einen anliegenden Wasserspeicher (z.B. Tampon) hat. Wasserzuführung allenfalls durch abgeführten Schweiss (Hier gleich die nächste Erfindung entwickeln: Schweissammler) oder allenfalls vom Trinksystem abgeleitet.
In der Hoffnung die Kühlung der Flanke verbessert die Bremswirkung mehr als sie das Wasser beeinträchtigt.
- Denke über einen modifizierten Küchentrichter nach, der gezielt Luft zum Bremsklotz / Bremsflanke führt, allenfalls in Kombination mit dem eingesteckten Wasserspeicher (Tampon). Das wäre dann so etwas ähnliches wie eine Sprühdüsenkühlung, welche die Verdunstungsenergie des Wassers nutzen könnte

.
Dies steht natürlich im Wiederspruch zu Deinen Luftwiederstandsoptimierten Hochprofil-Carbon-
Felgen
- Denke über eine Vergrösserung des Bremsbelages nach (z.B. 3-9
Bremsbeläge hintereinander in Reihe montieren) so dass die Bremswirkung verbessert und damit die Temperaturerhöhung reduziert (verteilt) wird.
- Reduziere das Gesamtgewicht des Systems (weniger abzubremsende Masse = weniger Energie = weniger Temperatur), auf gut deutsch: nimm ab!
- Lege
Bremsbeläge und
Felgen vor Gebrauch in die Gefriertruhe
- Fülle die gebohrten
Bremsbeläge mit Eis
- to be continued
Bitte nicht alles ernst oder wort-wörtlich nehmen
