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Bester Zeitpunkt zum Dehnen ?

ghostmuc

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Servus,
Hat jemand fundiertes Wissen oder Angaben wann der beste Zeitpunkt nach härteren Einheiten zum Dehnen ist ?
Leider finde ich keine oder nur ungenaue Antworten.
Direkt im Anschluss zur Einheit, nach einigen Stunden am Abend oder am nächsten Tag in der Erholungsphase ?
 

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Re: Bester Zeitpunkt zum Dehnen ?
Ich kenne es aus erster Hand von französischen Radsportteams, dass einige Stunden nach der Einheit am Abend vor dem Apéro gedehnt wird. Ob das wissenschaftlich fundiert ist, kann ich nicht sagen. Ich halte es selbst allerdings auch so.
Mache ich bisher auch so (am liebsten). Aber man kann ja fragen ob es besseres gibt
 
In dem Thread geht es nicht nur um Oberschenkel, sondern auch um Dehnen allgemein und es stellt sich die Frage, was Du mit Dehnen eigentlich erreichen willst? Offensichtlich ist Dehnen kein Allheilmittel, als Regenerationsmaßnahme hat es z.B. keinen gesichert Wert, der über passive Erholung hinausgeht.

Es spricht natürlich nichts dagegen, trotzdem zu Dehnen, einfach nur, weil man sich danach besser fühlt. Dann würde ich das Dehnen möglichst so planen, dass es die Regeneration nicht beeinträchtigt, also, wie oben vorgeschlagen, einige Stunden nach dem Radfahren.
 
Zum Thema Dehnen gibt es seit zig Jahren etwa so viele verschiedene und auch extrem widersprüchliche Aussagen, wie es Experten gibt.
 
Deswegen habe ich auch nach fundierten Angaben gefragt und nicht nach dem x-ten Influencer der dazu seine Meinung hat
Mit Experten meine nicht nicht irgendwelche Pseudo-Fachleute und Influencer, sondern Sportwissenschaftler, Orthopäden, Physiotherapeuten, Trainer, ...

Es herrscht wohl unter Fachleuten bei keinem andern Thema im Sport mehr Uneinigkeit, als beim Thema Dehnen.
 
Jeder Physio, mit dem ich bisher darüber gesprochen habe, wie auch meine Orthopädin und ein guter Bekannter (ehemaliger Weltklassetriathlet) halten Dehnübungen für eine der wichtigsten Basics zum Erhalt oder der Pflege der Gesundheit des Bewegungsapparates und vor allem bei Sportlern. Ich selbst bin ebenfalls dieser Meinung, arbeite im Pflegeberuf und habe dadurch wahrscheinlich auch mehr Kenntnisse hinsichtlich Anatomie und Physiologie als der Durchschnittsbürger. Ich tue mich sehr leicht, Erläuterungen von Fachleuten zu folgen, Erkenntnisse abzuleiten und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Was aber nicht bedeuten mus, dass ambitionierte Sportler ohne medizinische Ausbildung nicht ebenfalls wichtiges Wissen angeeignet und erfahren haben.

Ich habe als junger Typ hauptsächlich Fußball in niedrigen Amateurligen gespielt und da ist das Bier hinterher meist wichtiger als umfangreiche und gewissenhafte Dehnübungen. So habe ich mir beispielsweise auch die eine oder andere kleine Haltungsanomalie antrainiert, die mich nun in der zweiten Lebenshälfte an meine Jugendsünden erinnern. Auch die zehn Jahre Training mit Gewichten waren in der Hinsicht nicht von Vorteil...

Durch einseitige Belastung bringen wir eine Dysbalance in die Systeme, die schwachen, weil untrainierten Antagonisten neigen zu reduzierter Fließgeschwindigkeit der Zellflüssigkeit, dadurch verkleben sich Faszien, die Muskeln verkürzen und verkümmern, der Schmerz aber wird häufig in den beteiligten Gelenken wahrgenommen. Das folgende MRT bringt dann nicht den erwarteten Befund und es offenbart sich, dass die Beschwerden aus dem aktiven Bewegungsapparat her rühren. Und damit liegt der Ball wieder im eigenen Feld, eine medizinisch-mechanische Reparatur ist nicht indiziert.

Evolutionärer Grundgedanke:
Solange keine Beschwerden vorliegen erkennt Mensch auch nur selten die Notwendigkeit einer Anpassungsleistung und wird in seinen Verhaltens- ( oder hier: Bewegungs-) mustern verbleiben.

Insofern also auch relativ normal, solange man nicht leidet.

Edith: ganz vergessen zu erwähnen: gut durchblutete Muskeln nach dem Training lassen sich geschmeidiger dehnen. Kalte Muskeln zu dehnen sollte etwas vorsichtiger erfolgen


just my two cents...
 
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mobilisieren. D.h. durch Kraft der Gegenspieler die Muskeln und Gelenke "durchbewegen" hat halt mehr positive Effekte als "extern" lange an Muskeln zerren.
Dein Text passt aus meiner Sicht eher zum mobilisieren.
 
Ich hab mir zu dem Thema vor einigen Jahren das Buch "Optimales Dehnen" zugelegt. Der Autor Jürgen Freiwald ist Professor für Sportmedizin und deshalb m.E. kompetent. Das Buch hat für meinen Bedarf etwas zuviel medizinische bzw. anatomische Details, macht aber klare Aussagen über die Auswirkungen des Dehnens.
 
Hat jetzt zwar nichts mit dem richtigen Zeitpunkt zu tun, aber da ich momentan "piriformis-bedingt" in der Thematik bin, kann ich die alten GCN tutorials mit Richard Weinzheimer wärmstens empfehlen. :daumen:
 
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