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Auswirkungen von Kurz-Ausdauertrainingseinheiten in verschiedenen Kombinationen

ronde2009

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Im Moment interessiere ich mich für die Effekte auf die sportliche Leistung und den Muskel aus verschiedenen Kombinationen von moderatem (MICT) mit intensiven Ausdauertrainingsmethoden (HIIT) und Belastungen, die über HIIT Intensitäten liegen. Das wird im englischen als Sprintintervalltraining (SIT) oder auch Sprint Endurance Training (SET) bezeichnet.
Das SET wurde in einem anderen Faden schon erwähnt. Dazu gibt es drei Formen, die hier erwähnt werden.
1. SE 6*30s zu Beginn einer Ausdauereinheit mit 70% HFmax
2. SET5s: Ausdauereinheit mit 5s Sprints alle 10 Minuten während moderatem Ausdauertraining von 1-2h
3. SET30s: Ausdauereinheit mit 70% HFmax über 60 Minuten mit 30s Sprints alle 10 Minuten
Zu 1 und 2 gibt es ein Video das hier in der letzten Woche mehrfach verlinkt wurde und mich inspiriert hat diese Modalitäten mal mehr zu bedenken. Hier noch mal verlinkt für alle, die das Thema später lesen und die Ideen sehr einfach erklärt nachvollziehen wollen.

Oft fehlt mir die Zeit, und die Frage ist ob man da nicht kurz und effektiv anstelle von kurz und moderat trainieren könnte. Oder auch längere Einheiten mal durch eine Stunde SET bereichern sollte.

Vielleicht hat jemand diese Formen mal ausprobiert und kann dazu konkrete Erfahrungen berichten (einfache Erläuterungen des Energiestoffwechsels benötige ich hier keine., insbesondere keine, die regelmäßig hier doziert werden).

Zu 1. probiere ich im Moment einiges aus, finde aber das die Anfangsbelastung sehr extrem ist und ich in meinem Alter evtl. da zu hart trainiere als ich das auf Dauer vertragen kann. Das ist so ein erster Eindruck und es muss nicht sein, das ich diese Form ab und zu mal einbaue. 6*30 +60 Minuten bei 70% HFmax will ich nicht empfehlen wegen der zu erwartenden extremen Reizstärke und ggf. problematischen Herz-Kreislaufreaktionen für Ältere.
Die Modalitäten 2. und 3. erscheinen mir verträglicher.
Moderate Einheiten mit regelmäßig eingebauten Kurzsprints kenne ich zumindest besser.

Man findet dazu neuere dänische Studien zu 1. und 3.
Zu 1 die Studie von Skovgaard et al aus dem Jahr 2016.
Combined speed endurance and endurance exercise amplify the exercise-induced PGC-1a and PDK4 mRNA response in trained human muscle Casper Skovgaard1,2, Nina Brandt3 , Henriette Pilegaard3 & Jens Bangsbo1
Zu 3. die Studie von Gunnarsson et al aus dem Jahr 2019
Inclusion of sprints in moderate intensity continuous training leads to muscle oxidative adaptations in trained individuals
https://www.semanticscholar.org/pap...andt/26184f900631d6e36ca8d80072de3fd010d2e386

Hier möchte ich diese Studie ansprechen, die moderates Training (60%HFmax) über eine Stunde (E) mit 30 s Sprints kombinierte.
Die Autoren finden bei 8 Wochen Training mit 3 Einheiten eine verbesserte TT Leistung über 45 Minuten in beiden Gruppen und eine um 3% gesteigerte Peak Power der C+S Gruppe im Stufentest.. Und sie finden weitere Erkenntnisse zu den Anpassungen im Muskel, die eine Verminderung der akuten Reaktionen zeigen, deren Diskussion aber tiefere Kenntnisse erfordert.

Habt ihr das schon mal ausprobiert und wie waren die Effekte? Wäre das eine Alternative zu HIIT Einheiten?
 
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Re: Auswirkungen von Kurz-Ausdauertrainingseinheiten in verschiedenen Kombinationen
Erfahrung habe ich damit nicht, ist aber interessant. Da ich auf der Rolle keine 2, 3 Stunden fahren kann (Kopfsache), werde ich das in der nächsten Zwift-Saison mal ausprobieren.
Nr. 2 und 3, da ich auch schon etwas älter bin ;)
 
Und du vermagst nicht, diese Threads thematisch voneinander abzugrenzen? Habe Dich aber mal direkt gemeldet wegen Trollen.
 
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Tja, Gustav, für eindimensionale Radrennfahrer gibt es halt nur eine Trainingsform: Aufsteigen, bolzen, abkürzen, Ellbogen raus, über die Ziellinie, runterfallen ... täglich um die gleiche Zeit, auf der gleichen Strecke. Da spart man sich das Denken.

Übrigens, weißt du wenigstens, wie schnell so eine Sau durch das Dorf laufen kann?

"So können beispielsweise gewöhnliche Wildschweine bis zu 50 Stundenkilometer schnell über Stock und Stein rennen." (Quelle Focus Online)

Mit anderen Worten: DU kannst die Sau nicht durch's Dorf treiben, nicht mal mit dem Rad.
 
Ich werde es auf jeden Fall testen und dann berichten. Gerade auf der Rolle ist das gut umzusetzen und auf Zwift kann man sich dafür einen, für sich geeigneten, Kurs aussuchen.
 
Ich habe hier eine "schöne" Trainingseinheit von Adam Topham, die in etwa in die Richtung geht.
Empfiehlt er 1x die Woche als Prio 1 Einheit. Vom Aufbau her erst die Neuromuskulären, dann die Fast Twitching und zum Schluss die Slow Twitching Muskeln trainieren. Wattzahlen sind jetzt nur Beispielwerte aus dem Winter bei Zwift. Die ganze Einheit dauert 1:28 Stunde. Hab ich auch mal gemacht, und finde es echt zum k... :rolleyes:
Da muss man sich schon richtig quälen wollen.
1593355703508.png
 
Hast Du irgendwelche Angaben zu diesen faszinierenden roten Strichen? Würde ich sehr gerne mal nachfahren. Prio 1 Request for Info an Dich:)
 
Pyramidentraining wäre gegeben, wenn Belastungsintervalle erst „treppenförmig“ gesteigert und anschliessend wieder reduziert würden.
Ja, grundsätzlich richtig, ich habe die Bezeichnung entsprechend aus dem Buch übernommen. Vielleicht passt es, wenn man sich jetzt 3 Pyramiden vorstellt ;)
 
Ja, grundsätzlich richtig, ich habe die Bezeichnung entsprechend aus dem Buch übernommen. Vielleicht passt es, wenn man sich jetzt 3 Pyramiden vorstellt ;)

hab mir das Buch nach deiner Empfehlung mal gegönnt, danke für den tipp.

Ich empfand die Einheit an dem Tag als recht fordernd, am nächsten Tag fühlten sich die Beine recht gut an. Fährt man dann am nächsten Tag wieder Intervalle oder Gemütlich L2?
(habe momentan wenig zeit, daher will ich nicht zu viel aber auch nicht zu wenig machen)
 
Bei einer Pyramide geht die Belastung zuerst stufenförmig hoch und dann wieder stufenförmig runter. Aber egal. Wenn sie es so nennen, die Briten.
Ich bin bei der Belastung nach so einer Einheit am Folgetag immer unsicher. Oft kommt die richtige Packung nicht nach 24h sondern erst nach 48h. Würde also für mich eher erst 2 Tage locker fahren. Ausnahme sind Blöcke bei denen mal 2 oder 3 aufeinanderfolgende Tage hart trainiert werden soll. Da würde ich aber mindestens eine bis 2 Stunden einfahren.
Gute Werte bekommt man sicherlich hin wenn man erst am 3. bis 4. Tag nach dieser Einheit intensiv trainiert.
Also die Pyramide, dann 2 L1-L2 Einheiten und erst dann wieder eine intensive Einheit. Oder halt 2 Tage Pyramide und danach abwarten:)
 
Warum soll ich nicht Wattgesteuert fahren? Da kann ich exakt die geforderte Leistung bringen. Egal ob es leicht bergauf oder bergab geht.
Rein nach Geschwindigkeit zu fahren beinhaltet größere Schwankungen in der Leistung. Auf der Bahn macht das Sinn, auf der Straße nicht.
 
Im Moment interessiere ich mich für die Effekte auf die sportliche Leistung und den Muskel aus verschiedenen Kombinationen von moderatem (MICT) mit intensiven Ausdauertrainingsmethoden (HIIT) und Belastungen, die über HIIT Intensitäten liegen. Das wird im englischen als Sprintintervalltraining (SIT) oder auch Sprint Endurance Training (SET) bezeichnet.
Das SET wurde in einem anderen Faden schon erwähnt. Dazu gibt es drei Formen, die hier erwähnt werden.
1. SE 6*30s zu Beginn einer Ausdauereinheit mit 70% HFmax
2. SET5s: Ausdauereinheit mit 5s Sprints alle 10 Minuten während moderatem Ausdauertraining von 1-2h
3. SET30s: Ausdauereinheit mit 70% HFmax über 60 Minuten mit 30s Sprints alle 10 Minuten
Zu 1 und 2 gibt es ein Video das hier in der letzten Woche mehrfach verlinkt wurde und mich inspiriert hat diese Modalitäten mal mehr zu bedenken. Hier noch mal verlinkt für alle, die das Thema später lesen und die Ideen sehr einfach erklärt nachvollziehen wollen.

Oft fehlt mir die Zeit, und die Frage ist ob man da nicht kurz und effektiv anstelle von kurz und moderat trainieren könnte. Oder auch längere Einheiten mal durch eine Stunde SET bereichern sollte.

Vielleicht hat jemand diese Formen mal ausprobiert und kann dazu konkrete Erfahrungen berichten (einfache Erläuterungen des Energiestoffwechsels benötige ich hier keine., insbesondere keine, die regelmäßig hier doziert werden).

Zu 1. probiere ich im Moment einiges aus, finde aber das die Anfangsbelastung sehr extrem ist und ich in meinem Alter evtl. da zu hart trainiere als ich das auf Dauer vertragen kann. Das ist so ein erster Eindruck und es muss nicht sein, das ich diese Form ab und zu mal einbaue. 6*30 +60 Minuten bei 70% HFmax will ich nicht empfehlen wegen der zu erwartenden extremen Reizstärke und ggf. problematischen Herz-Kreislaufreaktionen für Ältere.
Die Modalitäten 2. und 3. erscheinen mir verträglicher.
Moderate Einheiten mit regelmäßig eingebauten Kurzsprints kenne ich zumindest besser.

Man findet dazu neuere dänische Studien zu 1. und 3.
Zu 1 die Studie von Skovgaard et al aus dem Jahr 2016.
Combined speed endurance and endurance exercise amplify the exercise-induced PGC-1a and PDK4 mRNA response in trained human muscle Casper Skovgaard1,2, Nina Brandt3 , Henriette Pilegaard3 & Jens Bangsbo1
Zu 3. die Studie von Gunnarsson et al aus dem Jahr 2019
Inclusion of sprints in moderate intensity continuous training leads to muscle oxidative adaptations in trained individuals
https://www.semanticscholar.org/pap...andt/26184f900631d6e36ca8d80072de3fd010d2e386

Ich habe mir nochmal die Studie von Gunnarson et al angeschaut, die moderates Training (60%HFmax) über eine Stunde (E) mit 30 s Sprints kombinierte.
Die Autoren finden bei 8 Wochen Training mit 3 Einheiten eine verbesserte TT Leistung über 45 Minuten in beiden Gruppen und eine um 3% gesteigerte Peak Power der C+S Gruppe im Stufentest.. Und sie finden weitere Erkenntnisse zu den Anpassungen im Muskel, die eine Verminderung der akuten Reaktionen zeigen, deren Diskussion aber tiefere Kenntnisse erfordert.

Habt ihr das schon mal ausprobiert und wie waren die Effekte? Wäre das eine Alternative zu HIIT Einheiten?
Lass ihn doch.

Ergänzung für am Stoffwechsel Interessierte:
Ich möchte hier auch einmal auf die Daten der Studie 3 hinweisen. Wer sich für Parameter im Blut wie Laktat , Freie Fettsäuren Adrenalin oder Werte im Muskel von Laktat, Kreatinphosphat oder Glykogen bei solchen Ausdauersportbelastungen interessiert, dem seien die Daten in Abbildung (FIG.) 2 und Tabelle 4 empfohlen.
Es wird ja oft spekuliert wie das Glykogen oder die Fettsäuren bei einer Belastung waren. Die Autoren hier haben auch gezeigt wie stark der Laktatspiegel durch diese 30s Sprints während der Stunde ansteigt während die Laktatwerte bei der kontinuierlichen Belastung sogar etwas abfallen (Abb. 2a). Ebenso ist ein Anstieg der Freien Fettsäuren nach Belastung (FFA; Abb 2b) gut sichtbar.
 
Hältst Dich für Sheldon? ?
Für mich bist Du ein Dampfplauderer und das hast Du mir endgültig mit Deinem Beitrag und der Antwort bestätigt. Das kindische „warten auf ignore“ passt dazu wie die Faust aufs Auge.
Mich nervst Du nicht, ich finde Dich sehr erheiternd :daumen:
 
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Ich habe mir das Belastungsprotokoll der Studie von Gunnarson mal nachgebaut und in eine angemessene Ausdauereinheit gepackt. Eigentlich hatten die nur eine Stunde belastet, ich kann aber für so kurze Zeit nicht rausfahren. Das sieht dann so aus und ist im Prinzip kein LIT sondern eher eine Tempoeinheit mit Ein- und Ausfahren. Werde es mal testen. Die 60% VO2max fallen bei mir recht hoch aus wegen meiner Stärke im Leistungsprofil bei 5 Minuten. Könnte sehr anstrengend werden.
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Meines Wissens liegt - in der Breite gesehen, bestimmt gibt es da auch Ausnahmen -
die PVO2max zwischen 115 und 130% der FTP
und Fatmax, also der Bereich in dem die Fettverbrennung absolut betrachtet am höchsten ist, zwischen 55 und 60% der PVO2max.

Bei mir kämen die 6-Minuten-Intervalle wohl sauber bei Fatmax raus. Bei dir, Ronde eventuell etwas höher.
Offenbar befindet man sich bei diesen Intervallen im höheren GA1-Bereich oder je nach persönlicher Veranlagung ein gutes Stück im L3-Bereich. Also erscheint das doch ganz stimmig. So ganz tiefenentspannt ist diese Einheit natürlich nicht... Aber für eine 1-Stunden-Einheit ist das wohl auch nicht Ziel der Sache.
 
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