• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Audax und Randonneuring - auch für U30?

cozycouch

Neuer Benutzer
Registriert
12 Januar 2014
Beiträge
6
Reaktionspunkte
0
Ort
Berlin
Hallo Forumsgemeinde,

ich bin neu hier im Forum und sag erstmal gepflegt Hallo! Mir geistert seit einiger Zeit schon eine Frage durch den Kopf:

seit etwa vier Jahren hat mich die Faszination Fahrrad (wieder) voll im Griff. Vor allem haben es mir die Langstreckenfahrten angetan. Ich bin fasziniert von den einschlägigen Events a la PBP oder LEL. Ich mag den Gedanken von so langen Fahrten in der Gruppe, sportlich aber ohne den Druck auf irgendeinem Treppchen stehen zu müssen. Außerdem stehe ich einfach auf diese kilometerfressenden Stahlrösser;-) Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, an einem Brevet teilzunehmen, würd aber gerne mal.

Eine Sache ist mir dabei aufgefallen: Der Altersdurchschnitt ist bei solchen Veranstaltungen verglichen mit anderen relativ hoch. Nicht falsch verstehen, das ist nur mein Eindruck von dem was ich gelesen/gesehen habe. Ließt man die einschlägigen Ami-Blogs und Foren könnte man meinen, das entwickelt sich grade bei jüngeren Fahrradbegeisterten zu nem Trend. Ich hab hier noch niemanden getroffen, der von dieser Art des Radfahrens so begeistert ist.

Meine Frage wäre: Woran liegt das, oder täusche ich mich schlichtweg? Gibt es noch andere hier in der Altersgruppe um die 30, die das interessiert.

so, ich hoffe ich konnte mich verständlich machen;-)

allerbeste Grüße!
 

Anzeige

Re: Audax und Randonneuring - auch für U30?
Mach doch einfach mal ein Brevet mit, dann siehst Du ja, ob's Dir taugt.
Ich bin auch mit 28 "eingestiegen". Bin nicht direkt aus dem Rad(renn)sport gekommen, sondern hab vorher schon viele lange Reiseradtouren gemacht und Gefallen an langen Strecken gefunden. Da hat mir der Randonneursgedanke sehr getaugt.

Dein Eindruck bzgl. Durchschnittsalter stimmt schon. Gründe sind sicher vielschichtig. Jüngere Fahrer haben oft noch mehr Power und fahren vielleicht lieber "richtige" Rennen. in den 30er Jahren haben viele schon Kinder, da findet sich kaum Zeit für ausschweifendes Langstreckentraining. Ab Mitte 40 gehen die Kinder dann schon eigene Wege und Papa hat wieder Zeit und will's nochmal wissen.
 
Ich fuhr mein erstes Brevet mit 25 und zwei Jahre später war ich bei PBP dabei. Wenn ich die Altersangaben der Fahrer bei meine Brevets sehe dann gibts doch noch recht viele jüngere Fahrer von unter 30. Vor allem die kürzere Brevets werden gerne von die ältere Rennfahrer (die meistens unter 30 sind) aus Trainingsgrunden gefahren. Also keine Bange, einfach anmelden und mitfahren.
 
ich hab ja keine "Bange". Im Gegenteil, ich finde es schön, wenn unterschiedliche Altersgruppen über das Radfahren zusammen kommen. Dafür sind ja Brevets gradezu perfekt. Mich hats halt nur gewundert, warum das so unpopulär für jüngere Radsportler zu sein scheint.

Ich bin selber frischer Vater - die Erklärung von Nordexpress klingt da ganz plausibel. Langstreckentraining frisst einfach viel Zeit. Hoffe, ich finde nicht erst in 20 Jahren die Möglichkeit;-)
 
och, ich meine, in köln gäb´s nen quotenjugendlichen, der auch mal in die ardennen ausgeführt wird. ;)
und während ich aus nichtköln mit dem krückstock winke, die frage nach den konsultierten blogs - ich erwische da nur die fixie/design-fraktion.
 
Dein Eindruck bzgl. Durchschnittsalter stimmt schon. Gründe sind sicher vielschichtig. Jüngere Fahrer haben oft noch mehr Power und fahren vielleicht lieber "richtige" Rennen. in den 30er Jahren haben viele schon Kinder, da findet sich kaum Zeit für ausschweifendes Langstreckentraining. Ab Mitte 40 gehen die Kinder dann schon eigene Wege und Papa hat wieder Zeit und will's nochmal wissen.
Ist bei mir auch so. Bin in den jungen Jahren (bin Jahrgang 61) im Radsport aktiv gewesen, nach dem Studium blieb neben Beruf und Familie nicht mehr viel Zeit, Trekkingrad und etwas MTB. Vor 3 Jahren habe ich mir aus einer Laune heraus einen Cyclocrosser gekauft, und bin ganz schnell wieder auf den Geschmack gekommen. Einen 250km Radmarathon habe ich letztes Jahr gefahren, dieses Jahr will ich die 350 wieder knacken (habe ich als Tagesdistanz zuletzt 1983 gefahren). Jedermänner sind mir zu hektisch, bei den RTF-Fahrern fühle ich mich wohler, ich fahre vor allem gegen mich selbst.
 
Bei mir ist es genau, wie Nordexpress geschrieben hat. Ich bin knappe 30 und habe 2 kleine Kinder. Da ist es schon kompliziert genug regelmäßig (längere Strecken) zu fahren. Alles was über 2h geht wird schon schwierig. Erst recht mit einer 50+ Stunden Woche. Wenn man dann am Wochenende den ganzen Samstag oder Sonntag durch die Gegend fahren will, wird es schwierig der Familie gerecht zu werden. Auf der anderen Seite will ich nicht noch 10 Jahre warten bis ich den Traum von der Langstrecke auch leben kann. Da muss man immer wieder Kompromisse finden...
 
Ein Super-Randonneur wird aus mir auch erstmal nicht. In Abständen kann ich mir mal einen Tag, machmal zwei freischaufeln um länger unterwegs zu sein. Aber an einer ganzen geplanten Saisonserie teilzunehmen ist nicht drin. Damit fallen ja dann auch die großen Events a la PBP aus... Für Zeitmanagement brauch man eben auch ein gewisses Talent;-)

Gibts eigentlich auch "spontane" Gruppenfahrten ohne große Orga? Ich bin eben eher der Solofahrer bisher und in Berlin/Umgebung unterwegs.
 
wenn alle immer spontan sein wollen, klappt es mit der gruppe eben nicht!
initiiere einen festen termin, mit recht klarer km - vorgabe, und in laufe der zeit nicht zu vielen streckenvariationen, dann finden sich am ehesten leute, die sich drauf einlassen. wenn dann regelmäßig 3 bis 6 leute mitfahren, ist das schon ein erfolg.
 
Moinsen!

Da klinke ich mich doch mal spontan ein. Die Rennradgruppe ist eine bunte Truppe in der von kurz-und-heftig bis lang-und-langsam alles vertreten ist. Ich biete dort zum Beispiel seit zwei Jahren immer einen 200er für ErsttäterInnen an. Meist mit ein, zwei kürzeren Vorbereitungsrunden zum kennenlernen. Habe das auch für 2014 wieder vor.

Als junger Vater kann ich auch Hängertraining empfehlen. Nach 100 km mit Kinderanhänger am Rad weiß man, was man getan hat ;)

Eine Langstrecken-Veranstaltung mit vielen jüngeren Teilnehmern ist auch immer das Zeitfahren Hamburg-Berlin vom Audax Club Schleswig Holstein. Bis zum Oktober ist auf jeden Fall Zeit zum Formaufbau.

Schöne Grüße von der Mücke
 
Moinsen!

Da klinke ich mich doch mal spontan ein. Die Rennradgruppe ist eine bunte Truppe in der von kurz-und-heftig bis lang-und-langsam alles vertreten ist. Ich biete dort zum Beispiel seit zwei Jahren immer einen 200er für ErsttäterInnen an. Meist mit ein, zwei kürzeren Vorbereitungsrunden zum kennenlernen. Habe das auch für 2014 wieder vor.

Als junger Vater kann ich auch Hängertraining empfehlen. Nach 100 km mit Kinderanhänger am Rad weiß man, was man getan hat ;)

Eine Langstrecken-Veranstaltung mit vielen jüngeren Teilnehmern ist auch immer das Zeitfahren Hamburg-Berlin vom Audax Club Schleswig Holstein. Bis zum Oktober ist auf jeden Fall Zeit zum Formaufbau.

Schöne Grüße von der Mücke


das klingt ja spannend. Ich werd mich gleich mal in die Mailingliste eintragen. Probieren schad ja nix. Frischer Vater bin ich übrigens auch (die Hänger-Diskussion hatte ich im Nachbarforum auch schon:D) Da is leider wie gesagt nich viel Raum für Langstreckenunternehmungen...

Hatte auch überlegt mich wenigstens für den 200er von ARA Berlin Brandenburg anzumelden. Ist jemand von Euch zufällig "Mitglied"? Fahren die auch mit Newbies wie mir?

beste Grüße
 
Hatte auch überlegt mich wenigstens für den 200er von ARA Berlin Brandenburg anzumelden. Ist jemand von Euch zufällig "Mitglied"? Fahren die auch mit Newbies wie mir?
Das ist eine offene Veranstaltung. Da kann sich jeder anmelden, seinen Obulus zahlen und dann mitfahren.
Randonneure fahren eigentl. ihren eigenen Stiefel, d.h. wenn du zu langsam bist, wartet keiner auf dich. Musst du halt gucken, wie du alleine weiterkommst, dafür gibt es aber auch Streckenpläne und GPS-Tracks.

Das größere Problem wäre für mich im März schon 200km zu fahren. Beim letzten mal warens -10 Grad. Da stellt die Aufgabe schon eine gewisse Herausforderung nicht nur an die Kleidung, sondern auch an den Charakter dar. Aber auch für Randonneure gilt Regel #5
 
Hallo Gerd,

Randonneure fahren eigentl. ihren eigenen Stiefel, d.h. wenn du zu langsam bist, wartet keiner auf dich.

Ganz so ist es nicht. Ich habe schon mehrfach Kollegialität gesehen und erlebt. Dass eine 20-Mann-Gruppe nicht dauerhaft ihr Tempo drastisch für einen "Fremden" reduziert, ist natürlich klar. Aber wenn das Tempo einigermaßen passt, wird auch schon mal gewartet, wenn einer eine Panne hat.

Gerade das finde ich bei Brevets so angenehm, dass im Gegensatz zu RTFs da sehr wenige sind, die verbissen fahren, weil sie sich oder wem auch immer irgendetwas beweisen wollen. Man unterhält sich auch mal unterwegs. Das habe ich bei RTFs nicht erlebt, dass dort so gefahren wird, dass man noch Luft zum Reden hat.

Grüße
Andreas
 
Probier es einfach mal aus. Ich mache auch noch nicht so lange/intensiv Sport und wurde letztes Jahr von ein paar Kölner Langstreckenfahrern zum 200er in Maastricht mitgeschleppt. Den habe ich so gerade überlebt, lustigerweise als einziger Teilnehmer U30. Die anderen jungen Fahrer waren sportlich einige Klassen über mir, aber einfach nicht für Wintereinbruch in den Ardennen angezogen.

Der Fleche de Wallonie zwei Monate später war bei gleicher Länge durch die Höhenmeter deutlich härter zu treten, den habe ich aber besser weggesteckt. Natürlich konnte ich im Frühling mehr fahren als im Winter, aber es rollt sich einfach besser an einem eigentlich schönen Tag mit zwischendurch mal 10° und Platzregen, als bei 0° und den halben Tag lang Schneeregen ;)

Weil man das so schön im Tagebuch sehen kann: ein halbes Jahr vor meiner Brevetpremiere bin ich mal 150km gefahren, ansonsten maximal Strecken bis 100km. Die 2 Monate vor dem 200er waren für Kölner Verhältnisse wirklich fieser Winter, da bin ich sehr wenig und auch nur 1x100, sonst maximal 80, eher 60-70km gefahren. Für dieses Jahr sieht die Vorbereitung nicht anders aus, in den letzten Monaten eher noch kürzere Strecken (solo 2h, Gruppe 3h) und seit Mai 2013 nicht mehr über 130km und nur selten um 100km. Da kam im Januar mal etwas Panik auf ;) deshalb wurde eine geplante Testtour über 140km (mit 2h Mittagspause) auf 190km verlängert. Der Tag darauf war etwas zäh, aber insgesamt war ich sehr zufrieden.
Man kann also auch mit wenig in Radfahren investierte Zeit zumindest Marathonstrecken bestehen. Das man keine Geschwindigkeitsrekorde erwarten kann, ist natürlich klar. Hier haben Radeinsteiger U30 sicher Vorteile gegenüber Kollegen, die mit 40 ihr Couchpotatodasein aufgeben und anfangen Sport zu treiben.

Langjährige Radsportler (und wenn sie mal zwischendurch 5, 10, XX Jahre Pause gemacht haben, brauchen sie eben ein bisschen Zeit auf dem Rad, dann weiß der Körper wieder wo es langgeht) sitzen einen 200er aber recht locker auf einer Arschbacke ab. Gesundheit natürlich vorausgesetzt, geht bei sowas eben nix über Lebenskilometer. Dazu kommt aber auch die Erfahrung, um nicht die ersten 50 oder auch 100km in einer zu schnellen Gruppe zu überziehen. Die steigen im Zweifelsfall lieber aus, fahren ihren eigenen Stiefel und sammeln dann nach und nach die Leute ein, die sich überschätzt haben und auf dem Zahnfleisch unterwegs sind ;) Hier wird dann auf teilweise sehr hohem Niveau der Wettkampf mit sich selbst und nicht gegen andere gesucht.

Halte dich wenn möglich an erfahrene Brevetfahrer, dann kommst du gut über die Langstrecke. Die Kunst ist wohl die Krafteinteilung, oft reicht es nur 1-2km/h langsamer zu fahren als sonst. Da die 200er noch im Winter stattfinden, lohnt es sich über etwas Extrastauraum für Wetterschutz/Wechselklamotten nachzudenken.

Mein Training werde ich langfristig auch nicht groß ausweiten können, Langstreckenfahrer werde und bin ich also definitiv nicht. An einem 300er würde ich mich gerne versuchen, die Termine hier im Umkreis passen mir leider nicht, finden ja leider auch teilweise am gleichen Tag statt. Vielleicht versuche ich das mal in Eigenregie, wenn mir irgendwer den Track vom 300er in Troisdorf zukommen lassen könnte?
 
Zurück