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"Alt" vs. aktuell - Rahmen noch heute top?

Ich häng mich mal aus dem Fenster, und behaupte, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sollte ein Rahmen 100tkm mindestens machen. Vielleich auch viel mehr, weniger würde mich wundern.
Und das erreichen halt die wenigsten Räder.

Ich bin kein Materialwissenschaftler, aber es gibt doch für einen Rahmen nur zwei Ausfallszenarien: Überlastung oder Ermüdung. Überlastung (bei einem Unfall) heißt, der Rahmen wird über seine Elastiztät hinaus belastet und verbiegt (Fe) oder bricht (Al, C). Für Ermüdung dürfte vor allem Al anfällig sein, deshalb sind diese Rahmen ja auch bockelhart, damit sie sich nicht bzw. kaum verformen (auch nicht elastisch). Faserverbundwerkstoff ermüdet m.W. auch nicht, evtl. aber die Übergänge zu verklebten Metallteilen. Und Stahl ermüdet überhaupt nicht, auch nicht die Lötstellen. Ein Stahlrahmen wird nach Millionen Kilometern noch genau so stabil sein wie fabrikneu. Und die Stahltechnologie ist seit Jahrzehnten ausentwickelt. Man bräuchte sich also nur ein einziges Stahlrad für's Leben anschaffen -- da muss man sich nicht wundern, warum es das nicht mehr gibt. Etwas Unzerstörbares herzustellen, ist ein schwieriges Geschäftsmodell.
 

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Re: "Alt" vs. aktuell - Rahmen noch heute top?
Bei hohen Geschwindigkeiten auf Abfahrten mit schlechten Asphalt fing mein Quantec Race SL Rahmen in RH 55 regelrecht an zu bocken.
Wo ich sonst noch in die Pedale trat, um über 70 km/h zu kommen, musste ich bei diesem Quantec bei gut 60 km/h die Beine hoch nehmen.
Ja, so schlimm ? ich bin das auch eine Saison gefahren und was ich wirklich an dem Rad gut fand war die Stabilität bei schnellen Abfahrten, auch wenn dabei noch noch Kurven gefahren werden mussten. Möglicherweise könnte die Gabel eine Rolle spielen ?
Das Rad musste aber trotzdem gehen, da es im Vergleicht zu meinem Raleigh Stahlrahmen doch zu unbequem war, so das ich meist dann doch zum Raleigh gegriffen hab. Das Raleigh allerdings fängt so ab 60km an schwabbelig zu werden. Das fahre ich im Zweifel nicht aus,.
Da cih aber mit dem RR im Moment keine Rennen fahre ist das ok für mich. Ansonsten ist dem Rahmen auch nach 30 Jahren noch top. Einzig ich muss mich immer mal um den Rost kümmern.
 
Aber mal im Ernst, was bitte willst Du, wenn Du meinst, neue Steuersatz oder Tretlagermaß wären erstmal so einfach ein Fortschritt?
Naja eigentlich möchte ich mit diesen thread nichts erreichen, sondern nur etwas erfahren. Gesunder Wissenshunger. Ich kann die proletenhafte Mentalität (Grundsätzlich. Nicht auf dich bezogen!) hier nicht nachvollziehen. Mir gleich vorzuwerfen ich würde alle Neuerungen als glohreiches Ingenieurwunder engtegennehmen oder mich um ein paar Ecken an die Frage tasten, ob ich mir einen High-End Carbonrhamen billig shoppen kann, halte ich für freudiges Ruminterpretieren, dass keinen weiterbringt und allem Anschein nach da ist, um die Sonntagslangeweile bei schlechtem Wetter totzuschlagen. Der lagaffe ist dafür ja bekannt, aber es müssen ja nicht alle mitziehen ;)
 
Naja eigentlich möchte ich mit diesen thread nichts erreichen, sondern nur etwas erfahren. Gesunder Wissenshunger. Ich kann die proletenhafte Mentalität (Grundsätzlich. Nicht auf dich bezogen!) hier nicht nachvollziehen. Mir gleich vorzuwerfen ich würde alle Neuerungen als glohreiches Ingenieurwunder engtegennehmen oder mich um ein paar Ecken an die Frage tasten, ob ich mir einen High-End Carbonrhamen billig shoppen kann, halte ich für freudiges Ruminterpretieren, dass keinen weiterbringt und allem Anschein nach da ist, um die Sonntagslangeweile bei schlechtem Wetter totzuschlagen. Der lagaffe ist dafür ja bekannt, aber es müssen ja nicht alle mitziehen ;)

Gutester, zeige mir mal die Stelle, an der ich Dir was unterstellt habe............. Du kannst von meinen Beiträgen halten, was Du willst, aber bei mir gibt es in aller Regel nichts zwischen den Zeilen zu lesen.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin kein Materialwissenschaftler, aber es gibt doch für einen Rahmen nur zwei Ausfallszenarien: Überlastung oder Ermüdung. Überlastung (bei einem Unfall) heißt, der Rahmen wird über seine Elastiztät hinaus belastet und verbiegt (Fe) oder bricht (Al, C). Für Ermüdung dürfte vor allem Al anfällig sein, deshalb sind diese Rahmen ja auch bockelhart, damit sie sich nicht bzw. kaum verformen (auch nicht elastisch). Faserverbundwerkstoff ermüdet m.W. auch nicht, evtl. aber die Übergänge zu verklebten Metallteilen. Und Stahl ermüdet überhaupt nicht, auch nicht die Lötstellen. Ein Stahlrahmen wird nach Millionen Kilometern noch genau so stabil sein wie fabrikneu. Und die Stahltechnologie ist seit Jahrzehnten ausentwickelt. Man bräuchte sich also nur ein einziges Stahlrad für's Leben anschaffen -- da muss man sich nicht wundern, warum es das nicht mehr gibt. Etwas Unzerstörbares herzustellen, ist ein schwieriges Geschäftsmodell.

Das ist leider nicht wahr: Alle Materialien ermüden irgendwann, und gehen dann auch in die Brüche.
 
Ernsthaft.....???? Das ist die naheliegende Annahme aufgrund Deiner etwas merkwürdigen Antwort auf meinen ersten Post hier.......
 
Ja, so schlimm ? ich bin das auch eine Saison gefahren und was ich wirklich an dem Rad gut fand war die Stabilität bei schnellen Abfahrten, auch wenn dabei noch noch Kurven gefahren werden mussten. Möglicherweise könnte die Gabel eine Rolle spielen ?

Denke nicht, dass es an der Gabel lag.

Ich fahre die gleiche Gabel am jetzigen Rad - die günstigste Columbus Tusk.
 
Ich häng mich mal aus dem Fenster, und behaupte, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sollte ein Rahmen 100tkm mindestens machen. Vielleich auch viel mehr, weniger würde mich wundern.
Und das erreichen halt die wenigsten Räder.

Wenn ein Rahmen weniger schafft, vorallem ein Rennrahmen bei uns Hobbyluschen, finde ich das schon fast peinlich.
 
Das ist schlichtweg falsch. Dass Stahl ermüdet hat man schon im 19. Jahrhundert unangenehm überrascht nach einigen Eisenbahnunfällen festgestellt. Zusätzlich rostet Stahl auch noch.

Jupp, habe zwei kaputte Zuhause.

Surly Crosscheck von 2007 mit weniger als 20.000 km.

Specialized Sirius Stahlrenner aus den 90ern. - Laufleistung ? (aufgrund des sehr guten sonstigen Zustandes sind es gewiss keine 100.000 km)
 
Nur war das beim Cross Check wohl weniger Ermüdung, als ein Schweißfehler, wenn ich mich richtig erinnere.

Fehler bei, bzw bestimmte Arten der Verarbeitung können das Leben des Rahmens teils deutlicher herabsenken, als Dauerbeanspruchung unter "Vollast".

Das gilt auch wieder für alle Materialien.
 
Viele Hobbyfahrer, oft im leicht gehoben Alter, sitzen auf Top-Modellen. Und die fahren ziemlich sicher keine Rennen.
Ja und? Ich fahre als Hobbylette mit Mitte fünfzig auch Räder, die ich mir als Aktiver vor 30 Jahren nicht leisten konnte.
Die Kinder stehen auf eigenen Füßen, das Haus ist abbezahlt, warum soll ich da mein Geld nicht für Sachen ausgeben, an denen ich meine Freude habe?
 
Ja und? Ich fahre als Hobbylette mit Mitte fünfzig auch Räder, die ich mir als Aktiver vor 30 Jahren nicht leisten konnte.
Die Kinder stehen auf eigenen Füßen, das Haus ist abbezahlt, warum soll ich da mein Geld nicht für Sachen ausgeben, an denen ich meine Freude habe?
Wo habe ich geschrieben, dass ich das schlecht finde?! Kannst du das auch zitieren?
 
Nur war das beim Cross Check wohl weniger Ermüdung, als ein Schweißfehler, wenn ich mich richtig erinnere.

Fehler bei, bzw bestimmte Arten der Verarbeitung können das Leben des Rahmens teils deutlicher herabsenken, als Dauerbeanspruchung unter "Vollast".

Das gilt auch wieder für alle Materialien.

Schweißnähte können nicht ermüden unter Wechselbelastungen?

EDIT

Viele Räder erliegen doch Ermüdungen an den Verbindungsstellen der Rohre.
 
Mit Sicherheit, aber es ist definitiv wahrscheinlicher, dass da ein Fehler in der Produktion war.

Die am höchsten belasteten Abschnitte am Fahrradrahmen ist einige cm unterhalb des Steuerrohres im Unterrohr, im Unterrohr oberhalb des Tretlagers und Sattelrohr oberhalb des Tretlagers, auch in etwa dieser Reihenfolge. Gibt noch ein paar mehr.

Ein Ermüdungsbruch ist hier am wahrscheinlichsten. Bei gemufften und gelöteten Rahmen ist an den selben Stellen die Wahrscheinlichkeit noch größer, wenn aufgrund langer Erwärmung und zu schneller Abkühlung in diesem Bereich das Material versprödet. Gerne bei preiswerten Rahmen, die im Lötkarussel gefertigt wurden. Ich habe seltener aufgelöste Verlötungen gesehen, als eben jene Brüche.

Wenn Fügungen kaputt gehen, die eben nicht an hochbelasteten Segmenten des Rahmens liegen ist ein Fehler in der Fertigung aber wahrscheinlicher. Eine Kundin kam mit ihrem Drössiger Alu-Rahmen, der pünktlich nach 2 Jahren und zwei Monaten an der Schweißnaht gerissen ist. Obwohl die den reichlich malträtiert hat, denke ich nicht, dass das schon Ermüdung war.

Bei geklebten oder laminierten Rahmen kann durchaus mal beim Kleber ( Mischungsverhältnis mit Härter stimmte nicht, Dreck in der Klebestelle usw..) geschlampt worden sein, was auch einem langem Leben abträglich ist.

Bekannt sind ja auch die Bilder von in der Mitte komplett durchgerissenen Carbon-Rahmen. DAs wird auch nicht Ermüdung gewesen sein, sondern entweder ist das Ding zu schwächlilch gebaut worden oder die Überlappungen der Fasermatten waren zu gering, oder an manchen Stellen nicht vorhanden, oder was auch immer.
 
@lagaffe

OT

Ich bin das Surly ja auf 3700 km mit viel Gepäck gefahren.
Wegen des Arbeiten des Hecks und resultieren Resonanzschwingungen, wo das Rad besonders auf glatten Untergrund am Lenker anfing zu flattern, ist viel Gepäck nach vorn gewandert (Testphase vor der Reise).

Danach lief das Rad flatterfrei, aber wabbelig (Gefühl wie leicht angetrunken). Bis zu den schottischen Highlands hatte ich mich an das wabbelige Gefühl des Rahmens gewöhnt und fuhr selbst im Wiegetritt einige Anstiege hoch. Auch kleine Sprints im Flachen (um an Erntefahrzeuge heranzukommen) habe ich so absolviert.
Dabei arbeitete das kleine Steuerrohr natürlich gehörig gegen den Rest des Rades an. Kann mir vorstellen, dass dadurch die Naht gerissen ist, die eventuell nicht 100 Pro ausgeführt war.
Genau den Punkt zwischen haltbarer Schweißnaht und zu stark erhitzem Rohr zu finden, stelle ich mir schwer vor.Theoretisch sollten das Schweißroboter sogar besser können als Menschen mit nicht zu jedem Zeitpunkt gleich kalibrierten Sensoren/Sinnen.

Wie auch immer, die letzten 1000 km der Reise kam mir das Rad bereits komisch vor, reagierte anders. Erst ein paar Jahre danach im Alltagsbetrieb habe ich die Ursache entdeckt, als sich die Schmiere nahe des Steuerohrs als Hohlraumkonservierung entpumpte, die nach ein paar Fahrten nach dem Abwischen immer wieder an der gleichen Stelle austrat. So entdeckte ich den Harrriss.
 
Wenn Fügungen kaputt gehen, die eben nicht an hochbelasteten Segmenten des Rahmens liegen ist ein Fehler in der Fertigung aber wahrscheinlicher. Eine Kundin kam mit ihrem Drössiger Alu-Rahmen, der pünktlich nach 2 Jahren und zwei Monaten an der Schweißnaht gerissen ist. Obwohl die den reichlich malträtiert hat, denke ich nicht, dass das schon Ermüdung war

Was für ein Alu war das ein günstiger Rahmen mit 6XXX oder eher leichteres Modell mit 7005 Alu.

Habe das Gefühl, dass bei letzterer leichter Alusorte oft mehr Sorgfalt an den Tag gelegt wird.

Drössiger hat 5 Jahre Garantie, ha(b)t ihr/sie reklamiert?
 
@lagaffe

Die Datenbank kennst du?

http://www.efbe.de/testergebnisse/fulltest/index.php?typ=3&sort=2

Dort kommen die Drössiger im Bereich Trekking nicht so gut weg, obwohl die Prüfanforderungen für diese Räder geringer als für Rennnräder und MTBs sind.

Das von mir gefahrene Drössiger R-SL als Renner zählt jedoch zu den besten.


Hier noch die Prüfanforderungen der EFBE:

http://www.efbe.de/efbedown/Deutsch/Leistungsklassen.pdf


Mich wundert, ich finde dort keine Stahlrahmen.
Findest du einen?
 
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